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„Heilige Drei Könige” – 10 Entdeckungen zur unbekannten Weihnachtsgeschichte

6. Januar 2021 by Simon Rühl 3 Comments

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Die eine oder andere Wei­h­nachts­deko ist sicher­lich schon wieder in ein­er Kiste ver­staut. Aber eine Geschichte fehlt noch: Die “Heili­gen drei Könige”. Es ist gut, dass wir zu Beginn des neuen Jahres einen weit­eren Tag Wei­h­nacht­en feiern. Und Matthäus gibt uns in seinem zweit­en Kapi­tel eine unglaublich schöne und etwas andere Per­spek­tive auf das Kom­men des ewigen Königs. 

Als Anre­gung zum Nach­denken und Nach­feiern gibt es von uns 10 Ent­deck­un­gen für Kopf und Herz. 

Die Geschichte neu entdecken

1) Die Drei heiligen Könige waren weder drei, noch heilige, noch Könige 

Natür­lich kön­nten es drei Män­ner gewe­sen sein oder aber auch 12 (wie in östlichen Kirchen angenom­men wird). Die Bibel erwäh­nt allerd­ings nur, dass sie mit drei Geschenken anreis­ten. Von drei Män­nern auf Kame­len zu bericht­en schadet der Aus­sage auf den ersten Blick nicht. Aber vielle­icht verniedlicht es den hohen Sta­tus der uni­ver­sitären Élite, die dort anreisten. 

Matthäus nen­nt sie “Magoi”. Eine schnelle Wort­studie zeigt: Sowohl im NT als auch im AT sind hier königliche Berater gemeint (s. Daniel 2) oder auch okkulte Zauber­er (Apg 13). Im per­sis­chen Reich waren magoi ange­se­hene Astrolo­gen, Philosophen und Priester, die den König bei Entschei­dun­gen bera­tend zur Seite standen.

Heilige waren sie also in gewis­sem Sinne, weil sie zur religiösen Ober­schicht gehörten und zumin­d­est königlich, weil sie zu den königlichen Beratern gehörten. Wahrschein­lich­er ist aber, dass sie deswe­gen Heilige genan­nt wer­den, weil sie die ersten Hei­den waren, die Jesus als König anbeteten.

Woher die Magoi kamen wird disku­tiert. Die bekan­ntesten drei Optio­nen sind in Logos auf dieser Karte zusammengefasst.

2) Die Magoi und Hirten haben sich (wahrscheinlich) nie getroffen.

Es gibt min­destens zwei Hin­weise im Text, dass Jesus zur Zeit des Besuchs deut­lich älter war. Ein Recht­sklick auf das jew­eilige Wort im Text zeigt: Lukas beze­ich­net Jesus expliz­it als “Baby” (βρέφος), Matthäus beze­ich­net ihn als παιδίον (Kleinkind). Außer­dem lässt Herodes alle Kinder bis zu zwei Jahren töten, weil er nachge­fragt hat­te, “wann der Stern erschienen sei” (Mt 2,7). 

Die Hirten und die Magoi haben aber eins gemein­sam: bei­de waren auf sehr unter­schiedliche Weise höchst unwürdi­ge Gäste für den men­schge­wor­de­nen, heili­gen Gott.

3) Herodes war in Krisenstimmung, bevor die Magoi ankamen.

Jesus war nicht das erste Opfer von Herodes’ para­noi­der Macht­gi­er. Um die Thron­nach­folge nach eige­nen Vorstel­lun­gen zu gestal­ten tötete er dutzende Per­so­n­en, sog­ar seine eigene Frau und seinen ältesten Sohn (s. Lexikon zur Bibel, S. 513). Diese Kon­troll­sucht und die Aus­sicht auf seinen baldigen Tod durch eine Krankheit machen seine Reak­tion ver­ständlich­er und gle­ichzeit­ig abscheulicher. 

Als die Magoi am Palast ein­trafen erregte das Auf­se­hen. Hohe königliche Beamte kamen nicht als drei ein­same Män­ner auf Kame­len an die Hin­tertür, son­dern park­ten mit ein­er größeren Karawane vor den Haupt­toren des Palastes. Das Ereig­nis wurde jeden­falls sofort in ganz Jerusalem bekan­nt (Vers 3) und der Schreck­en des Volkes über einen weit­eren Thron-Mit­be­wer­ber ist sehr verständlich. 

4) Der Umweg über die Bibel

Warum führt Gott die Weisen aber nicht direkt zu Jesus? Warum der Umweg? Die Weisen lassen sich nicht aufhal­ten. Sie lassen sich von Gott weit­er­führen. Zuerst per Stern zur Bibel und dann weit­er per Stern. Sie wer­den nicht müde, bis sie ihre Knie vor dem Mes­sias beu­gen können. 

Es gibt viele Berichte von Mus­li­men, die von Jesus träu­men aber sich Ihm erst wirk­lich anver­trauen, wenn sie Ihn durch die Berichte der Bibel ken­nen­ler­nen. Für uns scheint es ein Umweg zu sein, aber Gott unter­stre­icht immer wieder die Überzeu­gungskraft seines Wortes. 

5) Warum Matthäus diese Geschichte erzählt – und Lukas nicht

Jed­er Evan­ge­list präsen­tiert Jesus mit ein­er beson­deren Per­spek­tive. Lukas stellt Jesus als den Men­schensohn vor, der auf Augen­höhe kommt und der die Unbe­deu­ten­den im Blick hat (Maria, Hirten, Sime­on und Han­na). Matthäus betont die königliche Rolle des Mes­sias: Er ist “Davids Sohn” (Mat 1,1.20) und wird von bedeu­ten­den Magoi besucht und beschenkt. Dieses Motiv zieht sich durch bis zum Finale: “Mir ist gegeben alle Macht im Him­mel und auf Erden!” (Mat 28). 

Die Par­al­le­len zum Pen­ta­teuch und Exo­dus sind eben­falls nicht zu überse­hen, wenn man sie ein­mal ent­deckt hat: Der Mord eines bösen Herrsch­ers an Neuge­bore­nen, das Zitat “Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen”, fünf große Reden Jesu als Erfül­lung der Torah, seine Taufe im Jor­dan und die anschließende Ver­suchung in der Wüste, die Jesus mit Zitat­en aus dem fün­ften Buch Mose meistert.

Die Geschichte für uns selbst neu entdecken

6) Der Retter muss gerettet werden.

Matthäus macht klar: Gottes Geschichte ist niemals in Gefahr. Er ist so sou­verän, dass er sich traut, Jesus als Baby zu schick­en. Er ver­sorgt ihn durch teure Geschenke der hei­d­nis­chen Priester, er beschützt ihn durch Israels Erzfeind Ägypten. Und auch wenn Herodes tobt und tötet – nie­mand hält Gottes Plan auf. 

7) Gottes Reich bedroht unser persönliches Reich

Herodes will nicht anbeten. Er will ange­betet wer­den. Er will nicht seine Knie beu­gen, er will dass andere vor ihm auf die Knie gehen. Und wenn sie das nicht tun, wird er sie in die Knie zwingen. 

Wie oft ist der Grund unser­er Wut, dass unser Reich und unser Wille in Gefahr kommt? Wo wer­den wir wütend, wenn Gott uns auf­fordert, unsere Kro­ne abzule­gen und Jesus anzubeten? 

8) Wissen muss nicht Weise machen

Was machen eigentlich die Schrift­gelehrten? Sie haben ger­ade bestätigt: „Der Mes­sias ist in Beth­le­hem geboren.” Was tun sie jet­zt? Nichts. Gar nichts. Sie wis­sen alles. Sie zitieren sofort aus der Bibel, schla­gen nach, lesen vor. Und es ist ihnen völ­lig egal. Warum ziehen sie nicht mit den Weisen? Warum gehen sie nicht, um anzu­beten? Der Kopf ist voll, das Herz ist leer. 

Führt uns unsere Logos Bib­lio­thek in die Anbe­tung? Oder schließen wir unsere Bibel und unsere Soft­ware ohne dass unser Herz mit zu Jesus geht?

9) Weise Menschen beten Jesus an. 

Vielle­icht macht Gott auf sich aufmerk­sam, wie mit einem Stern. Er will uns zu seinem Wort brin­gen und von dort zu seinem Sohn. In diesem unschein­baren Kind an diesem unschein­baren Ort den Mes­sias zu find­en – das ist das Anliegen von Matthäus. Voller Bewun­derung anzu­beten und voller Dank unsere Schätze abzugeben! 

10) Der eine Heilige König

Wenn Matthäus der Geschichte einen Titel geben würde, wäre das nicht „die heili­gen 3 Könige“. Son­dern die Geschichte von dem „einen heili­gen König“. Und der sitzt bei Maria auf dem Schoß. 

Matthäus begin­nt mit ein­er Ein­ladung: Der König lädt Magoi aus ein­er fer­nen Natio­nen ein, zu ihm zu kom­men und ihn anzubeten.

Matthäus endet mit ein­er Aussendung: Der König lädt seine Nach­fol­ger ein, in alle Natio­nen zu gehen und Gottes Reich anzukündigen. 

Denn weise Men­schen beten diesen Einen Heili­gen König an.

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Filed Under: Exegese, Spiritualität, Tipps & Hilfen Tagged With: Bibelstudium, Heilige Drei Könige, Matthäusevangelium, Weihnachten

Eine Online-Suche nach „Jesus“ übersieht mehr als 2.000 Verse der Bibel

28. November 2020 by Benjamin Misja Leave a Comment

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Wenn Sie in ein­er Online-Bibel nach „Jesus“ suchen, find­en Sie viele Verse – näm­lich alle, in denen das Wort „Jesus“ vorkommt.

Sie ver­passen aber sämtliche Stellen, an denen Jesus vorkommt, ohne namentlich erwäh­nt zu werden.

  • „und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“ (Lk 1,33)
  • „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Her­rlichkeit, eine Her­rlichkeit als des einge­bore­nen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ (Jh 1,14)
  • „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekom­men bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekom­men aufzulösen, son­dern zu erfüllen.“ (Mt 5,17)
  • „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einge­bore­nen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht ver­loren wer­den, son­dern das ewige Leben haben.“ (Jh 3,16)

Wie habe ich diese (und viele weit­ere) Stellen gefun­den, und wie lange habe ich dazu gebraucht?

Ich habe ein Such­fen­ster mit der Luther­bibel 2017 in Logos aufgerufen. Dann habe ich die fünf Buch­staben „Jesus“ eingegeben. Meine Eingabe wurde richtig erkan­nt und eine Suche nach der Per­son Jesus vorgeschla­gen. So hat Logos für mich eine Suche nach „<Per­son Jesus>“ ges­tartet. Nach eini­gen Sekun­den Wartezeit kam ich auf: 3.480 Verse. Zeitaufwand: unter 10 Sekunden.

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Filed Under: Ankündigung, Exegese, Featured, Tipps & Hilfen

Beachte die Hintergründe – Teil I

23. Oktober 2020 by thomaspowilleit Leave a Comment

Beachte die Hintergründe - Logos Bibelsoftware
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Meine Kinder schauen mich ver­wun­dert an, wenn ich ihnen erzäh­le, dass Deutsch­land ein­mal ein geteiltes Land war, mit ein­er Mauer, die Berlin in zwei Teile geteilt hat. Wenn meine Kinder heute nach Berlin fahren, merken sie davon nichts mehr. Aber manche Prob­leme zwis­chen Ost und West ver­ste­ht man bess­er, wenn man sich mit der geschichtlichen Tat­sache beschäftigt, dass es West- und Ost­deutsch­land gab.

Auch in der Bibel ist man ver­wirrt, wenn man beim Lesen vie­len ver­schiede­nen Köni­gen begeg­net. Wenn man aber ver­standen hat: Auch Israel war eine Zeit lang ähn­lich wie Deutsch­land zweigeteilt, kann man die Berichte bess­er einord­nen. Es sind diese Hin­ter­gründe, die helfen, die Bedeu­tung von Bibel­tex­ten tiefer zu erfassen. Ger­ade wenn wir uns mit den Hin­ter­grün­den beschäfti­gen, erleben wir beim Bibelle­sen den einen oder anderen „Aha-Effekt“. 

Deshalb ist es bei der Vor­bere­itung für eine Predigt sehr wichtig, sich nicht nur mit dem Text selb­st zu beschäfti­gen, son­dern auch nach den Hin­ter­grün­den zu fra­gen. Rel­e­vant für die Ausle­gung sind vor allem die poli­tis­chen und kul­turellen Hin­ter­gründe sowie das inten­sive Fra­gen nach den Umstän­den, in denen dieser Text geschrieben wor­den ist. Auch die Frage nach geografis­chen Gegeben­heit­en kann uns sehr nahe an die geschilderte Sit­u­a­tion her­an­brin­gen, auch wenn wir Tausende Jahre später leben. In diesem Blog möchte ich mich zunächst auf die poli­tis­che Sit­u­a­tion und die kul­turellen Hin­ter­gründe konzentrieren. 

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Filed Under: Exegese

Fragen, Fragen, Fragen – mein Ausgangspunkt für das Bibelstudium

3. April 2020 by Julian Friesen 4 Comments

Fragen als Ausgangspunkt für das Bibelstudium
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Viele Web­seit­en bieten einen FAQ-Bere­ich. FAQ (Frequent­ly Asked Ques­tions) ist ein englis­ches Akro­nym und bedeutet häu­fig gestellte Fra­gen. Kun­den oder Inter­essen­ten kön­nen dort kosten­los und mit ein wenig Glück die Antworten auf ihre all­ge­meinen Fra­gen find­en. Dadurch wird eine Ent­las­tung des Sup­ports erhofft.

Im Bibel­studi­um gibt es auch solche all­ge­meine Fragen.

Beispiel: Induk­tives Bibelstudium

  • Beobach­tung – Was ste­ht da?
  • Inter­pre­ta­tion – Was bedeutet es?
  • Anwen­dung – Wie funk­tion­iert es?

Die Stärke dieser Fra­gen ist gle­ichzeit­ig ihre größte Schwäche: Sie sind sehr all­ge­mein. Die Antworten helfen bei konkreten Fra­gen nicht weit­er. Im Kon­text der FAQs ist es in diesem Fall sin­nvoll, nun doch den Sup­port zu kon­tak­tieren und sein spezielles Anliegen zu schildern. Und im Bibel­studi­um sollte es nicht bei diesen all­ge­meinen Fra­gen bleiben, son­dern wir soll­ten uns auch textspez­i­fis­che Fra­gen stellen. Kurz: FAQs reichen nicht aus, wir brauchen auch RAQs (Rare­ly Asked Ques­tions).

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Rechtfertigung – das Ende aller Religiosität

7. Februar 2020 by tarekmotheus Leave a Comment

Rechtfertigung - das Ende aller Religiosität - Logos Blog
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Die Recht­fer­ti­gung des Sün­ders ist eine zen­trale Grun­daus­sage der Ref­or­ma­tion. Ich habe jedoch den Ein­druck, dass „Recht­fer­ti­gung“ für viele ein abstrak­ter the­ol­o­gis­ch­er Begriff ohne Auswirkung auf das per­sön­liche Leben ist. Dabei ist sie weit mehr als ein kirch­lich­es Dog­ma. „Es gibt kaum ein The­ma, das nicht von der Recht­fer­ti­gung betrof­fen wäre“, schreibt Dr. Rolf Sons in seinem Buch „Mar­tin Luther als Seel­sorg­er“1. Warum das so ist und welche unmit­tel­baren Fol­gen die Recht­fer­ti­gung für einen Men­schen hat, darum soll es im Fol­gen­den gehen. 

Rechtfertigung ist das Grundbedürfnis des Menschen 

Der Begriff „Recht­fer­ti­gung“ meint u.a. „Begrün­dung, Berech­ti­gung“. Andere Syn­onyme sind außer­dem „Legit­i­ma­tion oder Entschuldigung“ 2. Im Strafrecht bedeutet das: der Angeklagte kann nach­weisen, dass seine Hand­lung nicht rechtswidrig ist. 3 Als Folge wird er von den Anklagepunk­ten freige­sprochen. In der Bibel wird dieser Begriff auss­chließlich in sein­er foren­sis­chen Bedeu­tung ver­wen­det. Der Schw­er­punkt liegt dabei auf der Recht­fer­ti­gung des Sün­ders vor Gott, d.h. dieser wird „von Gott im Blick auf die Sünde als gerecht beurteilt“ 4. Doch warum sollte sich der Men­sch recht­fer­ti­gen müssen? Die Bibel berichtet in 1. Mose 3, dass die ersten Men­schen Gottes Gebot übertreten haben. Sei­ther sind und wer­den alle Men­schen schuldig vor Gott (s. Röm 3,22f; 5,12). Sie sitzen qua­si auf der Anklage­bank und müssen sich beim let­zten Gericht für ihr Leben ver­ant­worten (s. Hebr 9,27). 

  • Lexikon zur Bibel - Logos Bibelsoftware
  • Martin Luther - Deutsch-Deutsche Studienausgabe (2 Bände) - Logos Bibelsoftware
  • 500 Jahre Reformation: Bedeutung und Herausforderungen - Logos Bibelsoftware
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Filed Under: Exegese, Spiritualität

Christliches Leben: Tugend oder Heiligung? Teil 3/​3 – Ein Fazit

23. Dezember 2019 by Jens Binfet Leave a Comment

Christliches Leben: Tugend oder Heiligung? Teil 3/3 - Ein Fazit
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In dieser kurzen Serie bin ich der Frage nach dem Wie der christlichen Lebensverän­derung nachge­gan­gen. Zunächst in ein­er his­torischen Betra­ch­tung der ver­schiede­nen Denkwege und anschließend in der Erwä­gung von Bibel­text und The­olo­gie.

Ins­ge­samt – so scheint es – gibt es also zwei große gegen­sät­zliche Posi­tio­nen. Und ich muss mich für eine entschei­den. Aber ist das so? Gibt es nur ein Entwed­er-oder? Und sieht die Sache aus jed­er Per­spek­tive gle­ich aus?

Wenn es in der The­olo­gie einen schein­baren Wider­spruch gibt, trifft man häu­fig auf das Konzept des sowohl als auch. Luthers simul ius­tus et pec­ca­tor ist dafür ein Beispiel. Der Gläu­bige ist zugle­ich Gerechter und Sün­der. Ger­ade in den grundle­gend­sten Dog­men der Kirche find­en wir so eine Span­nung: Gott ist sowohl drei als auch ein­er (Trinität) und Chris­tus ist gle­ichzeit­ig ganz Men­sch und ganz Gott.

Auch bei der Frage der Lebensverän­derung scheint mir so eine Span­nung vorzuliegen: Es ist sowohl ganz Gottes Werk, als auch meine eigene Ver­ant­wor­tung. Wie geht man damit nun um? Muss ich die Span­nung aushal­ten und ein­fach nicht weit­er fragen?

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Filed Under: Exegese

Es wird nicht dunkel bleiben – Jesajas Weihnachtsbotschaft

19. Dezember 2019 by tarekmotheus Leave a Comment

Es wird nicht dunkel bleiben – Jesajas Weihnachtsbotschaft
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Eine exegetische Betrachtung von Jesaja 8,23 – 9,6

Ken­nen Sie das auch? Es ist wieder Advent, die Wei­h­nacht­stage rück­en näher und den all­ge­meinen Erwartun­gen nach sollte das die stim­mungsvoll­ste, besinnlich­ste und fried­voll­ste Zeit des Jahres sein. Ein Fest der Liebe! Ein Fest der Freude! Ein Fest der Fam­i­lie! Lieder, Lichter und Lamet­ta ver­lei­hen allem den passenden fes­tlichen Glanz. Für uns Chris­ten gilt außer­dem, dass wir den wahren Grund von Wei­h­nacht­en ken­nen, näm­lich dass der Sohn Gottes Men­sch wurde. Wenn das also kein Grund zu feiern ist. „O, du fröh­liche … Weihnachtszeit!“ 

Doch was ist, wenn in und um uns herum über­haupt keine Wei­h­nachts­freude aufkom­men will? Für die einen bedeutet der ganze Trubel nur Het­ze und Stress. Andere haben wom­öglich ger­ade einen lieben Ange­höri­gen ver­loren, lei­den unter ein­er schw­eren Krankheit oder auch an Glauben­szweifeln, Schuldge­fühlen usw. Oder die Fam­i­lien­zusam­menkün­fte ver­laufen alles andere als har­monisch ab und den ein oder anderen graut es bere­its vor den Fest­ta­gen. Was es auch immer sein mag, ger­ade dafür ist Wei­h­nacht­en da! Wei­h­nacht­en gibt es nicht deswe­gen, damit wir uns alle von der schön­sten Seite zeigen und für einen Monat eine heile, idyl­lis­che Welt aufbauen. 

Nein, Wei­h­nacht­en gibt es, weil es oft so dunkel in unseren Herzen ist. Darüber und über das Licht, das mit Wei­h­nacht­en in dieser Welt aufgeleuchtet ist, spricht Jesa­ja in Jes 8, 23 – 9,6. Das The­ma dieses Abschnitts ist: Gott ver­heißt seinem bedrängten Volk Hoff­nung durch einen zukün­fti­gen Herrsch­er auf dem Thron Davids.

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Filed Under: Exegese, Spiritualität

Der besessene Gerasener (Mt 8,28–34) – Fragen und Antworten

25. November 2019 by martinschroeder Leave a Comment

Der besessene Gerasener
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Wer die Geschichte des besesse­nen Gerasen­ers exegetisch bear­beit­en will, stößt unweiger­lich auf eine Menge Fra­gen, die nicht leicht eine Antwort find­en. Einige Antwort­möglichkeit­en auf diese Fra­gen soll dieser Artikel liefern. 

Position in der Überlieferung

Die Makrochronolo­gie der syn­op­tis­chen Evan­ge­lis­ten ist über­all gle­ich, aber es gibt ein Prob­lem in der Mikrochronolo­gie, und darunter fällt der Abschnitt aus Matthäus 8,28–34, in dem die Geschichte vom besesse­nen Gerasen­er ste­ht. Die Posi­tion bei Matthäus ste­ht der­jeni­gen bei Markus/​Lukas gegenüber. Die Annahme, es hätte sich dabei um ver­schiedene Ereignisse gehan­delt, ist wegen der außeror­dentlichen Ähn­lichkeit nicht nur in der Perikopen­folge son­dern auch im Detail jed­er Perikope äußerst unwahrscheinlich. 

Nun ist ja eine Abwe­ichung in der Mikrochronolo­gie nicht per se ein Fehler oder eine Ver­fälschung. Selb­st Zeitungsar­tikel sind häu­fig nicht streng chro­nol­o­gisch aufge­baut. Meis­tens han­delt es sich dann um eine sach­liche Umstel­lung: Bei par­al­le­len Ereignis­sen wer­den diese the­ma­tisch zusam­menge­fasst, um den Leser nicht zu ver­wirren. Auch ist es denkbar, dass manche Texte aus the­ma­tis­chen Grün­den umge­ord­net werden. 

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Einleitung und Schluss in neutestamentlichen Briefen

26. September 2019 by Julian Friesen Leave a Comment

Einleitung und Schluss in neutestamentlichen Briefen
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Erhal­ten Sie auch manch­mal Briefe mit ein­er falschen Anrede? Immer wieder kommt es vor, dass ich Briefe oder E‑Mails mit der Anrede „Sehr geehrte Frau Friesen“ erhalte. Was ist das Prob­lem? Ich bin nicht Frau Friesen, son­dern Herr Friesen. Wahrschein­lich hat der Absender meinen Vor­na­men nur flüchtig gele­sen und aus Julian wurde gedanklich Julia oder Juliane und somit schriftlich Frau Friesen. Kann mir aber auch egal sein, da mich nicht die Ein­leitung, son­dern der Inhalt des Briefes inter­essiert und der ste­ht nun­mal im Haupt­teil. Ein­leitun­gen in Briefe sind immer Form­sache, oder?

Die Ein­leitun­gen von Paulus und anderen Schreibern der neutes­ta­mentlichen Briefe wer­den allzu oft über­lesen, um möglichst schnell zu den „wirk­lich wichti­gen“ Inhal­ten vorzu­drin­gen. Auch die Schlüsse wer­den sel­ten im Detail betra­chtet, da bere­its das näch­ste Bibel­buch auf das Lesen und Studieren wartet oder wieder etwas Abwech­slung in die Stille Zeit kom­men soll. Doch der berühmte Bibelvers aus 2. Tim­o­theus 3,16: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben…“ gilt nicht nur für die Haupt­teile der Briefe, son­dern auch für deren Ein­leitun­gen und Schlüsse.

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Filed Under: Exegese

Christliches Leben: Tugend oder Heiligung? Teil 2/​3 – Eine Wortstudie

13. Juni 2019 by Jens Binfet Leave a Comment

Tugend vs Heiligung - Wortstudie in Logos
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Im vor­ange­gan­genen Artikel habe ich die großen Den­klin­ien der Kirchengeschichte in der Frage nach Tugend und Heili­gung nachvol­l­zo­gen. Der Ein­fach­heit hal­ber nenne ich sie “aris­totelisch” und “refor­ma­torisch”. Bei­de Tra­di­tio­nen haben ihre eige­nen Begrün­dun­gen, die man ernst nehmen muss. Mir geht es aber in diesem Artikel nicht darum, diese im einzel­nen nachzu­vol­lziehen – das wäre Auf­gabe ein­er größeren his­torisch-the­ol­o­gis­chen Abhandlung. 

Daher wende ich mich nun dem bib­lis­chen Text zu und ver­suche Anhalt­spunk­te für Argu­mente in dieser Stre­it­frage offen­zule­gen. Es ist sich­er nicht möglich die Span­nung zwis­chen Heili­gung und Tugend voll­ständig auf Artikel­länge zu beant­worten. Den­noch will ich einen Ein­stieg bieten. Im Anschluss skizziere ich dann noch einige sys­tem­a­tisch-the­ol­o­gis­che Prob­lem­punk­te, die sich aus der Exegese ergeben.

ἀρετή (Tugend) und ἁγιασμός (Heiligung) im NT und der Septuaginta

Begin­nen wir mit den zen­tralen Begriffen: 

  • Der Kern­be­griff des Aris­tote­les ist die Tugend: ἀρετή
  • Luther stellt dem den bib­lis­chen Begriff der Heili­gung gegenüber: ἁγιασμός
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