Gemeinsam Bibel lesen: 4 Tipps für die Arbeit mit Kleingruppen

Arbeit mit Kleingruppen

Eng­li­sches Ori­gi­nal von Pam Gillaspie.
Über­set­zung: Doro­thea Weiland

Klein­grup­pen zu lei­ten ist eine Kunst für sich. Aber Klein­grup­pen zu lei­ten, die die Teil­neh­mer gera­de­zu lie­ben, ist noch ein­mal etwas ganz ande­res! Was ist der Unter­schied, zwi­schen einer Grup­pen­stun­de, die man ein­fach nur über sich erge­hen lässt und einer, auf die man sich schon die gan­ze Woche lang freut?

Gute Lei­ter laden ande­re Men­schen dazu ein, sich mit dem Bibel­text tief­ge­hend aus­ein­an­der­zu­set­zen und ach­ten dar­auf, dass das gemein­sa­me Gespräch gewinn­brin­gend wird und beim The­ma bleibt. Sie haben genü­gend Wis­sen, dass sie locker einen Vor­trag über den Bibel­text hal­ten könn­ten, ver­zich­ten jedoch bewusst dar­auf, von die­ser Mög­lich­keit Gebrauch zu machen. Weil sie lie­ber den ande­ren Teil­neh­mern in der Grup­pe hel­fen wol­len, die bibli­schen Wahr­hei­ten für sich zu ent­de­cken. Sie bom­bar­die­ren die ande­ren nicht mit Fak­ten. Statt­des­sen laden sie sie dazu ein, sich mit ihnen gemein­sam auf ein Aben­teu­er zu bege­ben – den größ­ten Schatz zu heben, den es auf der gan­zen Welt gibt.

Wenn ein Lei­ter sowohl mit dem bibli­schen Text ver­traut ist als auch die Teil­neh­mer so gut kennt, dass er Fra­gen stel­len kann, die ihnen hel­fen, die Wahr­heit zu ent­de­cken, kann gemein­sa­mes Bibel­le­sen in Klein­grup­pen unglaub­lich span­nend wer­den und viel Freu­de machen. Und dann kann es zu Lebens­ver­än­de­run­gen kom­men. Klingt das nicht erstrebenswert?

Doch wie kann es gelin­gen, an die­sen Punkt zu kom­men? Die gute Nach­richt lau­tet: Man kann es ler­nen. Man kann als Lei­ter die Fähig­kei­ten ent­wi­ckeln, um Men­schen ent­spre­chend anzu­lei­ten. Fol­gen­des ist dafür nötig:

Das richtige Mindset

Als ich vor vie­len Jah­ren mei­ne ers­ten Erfah­run­gen als Lei­te­rin von Klein­grup­pen sam­mel­te, bewun­der­te ich die Lei­ter, die die­se Auf­ga­ben durch ihre lang­jäh­ri­ge Erfah­rung mit unglaub­li­cher Leich­tig­keit zu meis­tern schie­nen. Was mir extrem schwer fiel, schie­nen sie ohne grö­ße­re Mühe zu schaf­fen. Die­se meist schon älte­ren Lei­ter wirk­ten auf mich, als wür­den sie den Text in all sei­nen Facet­ten ver­ste­hen und dar­über hin­aus auch so mit Men­schen umge­hen kön­nen, dass die­se ent­spannt und enga­giert mit­ein­an­der dis­ku­tie­ren konn­ten. Ich gewann damals den Ein­druck, dass die­se Lei­ter etwas hat­ten, was mir schlicht und ein­fach fehl­te (und – so fürch­te­te ich – viel­leicht sogar für immer feh­len wür­de): die natür­li­che Fähig­keit, den Bibel­text locker ins Gespräch zu brin­gen und gleich­zei­tig ande­ren Men­schen dabei zu hel­fen, die Wahr­heit dar­in zu erkennen.

Wenn man Wahr­hei­ten für sich selbst ent­deckt, ist das befrie­di­gen­der als wenn jemand ande­res einem die Weis­hei­ten vor­setzt und Sie sie mit dem Löf­fel fres­sen müs­sen. Egal wie erha­ben und schön der Löf­fel auch aus­se­hen mag.

Mit der Zeit merk­te ich jedoch, dass die­se Ein­fach­heit und Natür­lich­keit, die ich bei man­chen Lei­tern ent­deckt hat­te, eigent­lich das Ergeb­nis einer gründ­li­chen Vor­be­rei­tung und viel Erfah­rung im Stel­len guter Fra­gen waren. Das waren die Instru­men­te, die ande­ren dabei hal­fen, die Bibel für sich zu ent­de­cken. Wenn man Wahr­hei­ten für sich selbst ent­deckt, ist das befrie­di­gen­der als wenn jemand ande­res einem die Weis­hei­ten vor­setzt und Sie sie mit dem Löf­fel fres­sen müs­sen. Egal, wie erha­ben und schön der Löf­fel auch aus­se­hen mag.

Ängste loslassen

Lei­der pas­siert es ziem­lich häu­fig, dass Lei­ter von Ängs­ten gehemmt wer­den und dann ande­re nicht mehr gut lei­ten kön­nen. Ver­sa­gens­ängs­te kön­nen dazu füh­ren, dass sich vie­le poten­zi­ell geeig­ne­te Lei­ter erst gar nicht erst an die Lei­tung von Klein­grup­pen heranwagen.

Eine der häu­figs­ten For­men die­ser Ängs­te ist ver­mut­lich die Angst, nicht genug Wis­sen zu haben: Was ist, wenn irgend­je­mand eine Fra­ge stellt, auf die ich kei­ne Ant­wort habe? Was ist, wenn die Leu­te in der Grup­pe viel mehr Wis­sen haben als ich? Irgend­wie ver­ständ­lich. Der Gedan­ke, dass man viel­leicht nur eini­ger­ma­ßen über die gan­ze Bibel Bescheid weiß, kann einem ganz schön den Mut rau­ben. Egal, wie viel Sie viel­leicht wis­sen oder sich vor­be­rei­tet haben: Es wird immer jeman­den geben, der eine Fra­ge stellt, auf die Sie kei­ne Ant­wort haben wer­den. Oder es ist ein Teil­neh­mer da, der sich mit irgend­ei­nem bibli­schen The­ma bes­ser aus­kennt als Sie selbst. Und dann kommt noch hin­zu, dass jeder, der einen Com­pu­ter besitzt, heu­te viel schnel­ler auf Infor­ma­tio­nen – und auch auf Fra­gen! – zugrei­fen kann, wie sämt­li­che Gene­ra­tio­nen in der Geschichte.

Aber davon soll­ten wir uns nicht über­wäl­ti­gen las­sen. Nie­mand hat die Ant­wor­ten auf alle Fra­gen – außer Gott! Viel­leicht hilft es, sich vor Augen zu hal­ten, dass die gan­ze Bibel zwar mehr als 750.000 Wör­ter umfasst – auch erst ein­mal über­wäl­ti­gend – aber wir uns in unse­ren Klein­grup­pen immer nur auf einen klei­nen Aus­schnitt begrenzen.

Zudem kön­nen wir uns im Gebet vom Hei­li­gen Geist lei­ten las­sen, wie wir z. B. die vie­len Werk­zeu­ge in Logos nut­zen kön­nen, um jede mög­li­che Bibel­stel­le bes­ser ver­ste­hen zu ler­nen (mehr dazu gleich).

Seien Sie ein Guide, kein Guru!

Eine der größ­ten Ver­su­chun­gen für noch uner­fah­re­ne­re Klein­grup­pen­lei­ter ist es, zu ver­su­chen, der „Guru“ bzw. die Per­son zu sein, die alle Ant­wor­ten hat. Es macht emo­tio­nal natür­lich etwas mit Ihnen, wenn Sie auf alle Fra­gen eine Ant­wort haben. Aber den Men­schen um Sie her­um, hilft es nicht. Ganz im Gegen­teil. Eine grö­ße­re Wir­kung kann man jedoch erzie­len, wenn man die Teil­neh­mer der Klein­grup­pe im Gespräch dazu anlei­ten kann, selbst bibli­sche Wahr­hei­ten zu ent­de­cken, anstatt ihnen alles vorzusetzen.

Auf die­se Wei­se kann man als Lei­ter auch ein Vor­bild in Sachen Ler­nen wer­den. Wenn wir selbst ver­ste­hen, dass auch wir ein Leben lang ler­nen, kann das zei­gen, dass wir demü­tig sind, Hoff­nung haben und eine Bezie­hung zu der Grup­pe auf­bau­en möch­ten. Das bie­tet die Mög­lich­keit, ein­an­der auf Augen­hö­he zu begeg­nen: Aus „uns“ (die Lei­ter) und „die ande­ren“ (die Grup­pen­teil­neh­mer) wer­den dann gleich­be­rech­tig­te Glie­der am Leib Chris­ti. Kei­ner ist schon am Ziel, kei­ner hat Voll­kom­men­heit erreicht. Nein, wir ler­nen gemein­sam immer mehr und rei­fen mit­ein­an­der her­an (sie­he Eph 4,15–16; 1 Kor 12,12–26). Wir lau­fen den „Staf­fel­lauf des Glau­bens“, bei dem die Lei­ter die Wahr­heit wie einen Staf­fel­stab an die Gläu­bi­gen wei­ter­rei­chen, damit die­se wie­der­um ande­re anlei­ten kön­nen (2 Tim 2,2).

Eine grö­ße­re Wir­kung kann man jedoch erzie­len, wenn man die Teil­neh­mer der Klein­grup­pe im Gespräch dazu anlei­ten kann, selbst bibli­sche Wahr­hei­ten zu ent­de­cken, anstatt ihnen alles vorzusetzen.

Den wohl schwersten Satz aussprechen lernen: „Ich weiß es nicht“

Spre­chen Sie mir nach: „Hipp­opo­to­mons­t­ro­ses­quip­pe­da­li­o­pho­bie“. Die­ser Begriff bezeich­net die Angst vor lan­gen Wör­tern. Kom­pli­ziert aus­zu­spre­chen, nicht wahr? Aber es gibt einen Satz, der uns oft noch schwe­rer über die Lip­pen kommt: der Satz „Ich weiß es nicht.“ Aber es ist ein wich­ti­ger Satz und ein wei­ser Klein­grup­pen­lei­ter soll­te ihn sich unbe­dingt aneignen.

Egal, wie viel Sie die Bibel stu­die­ren oder wie klug Sie sind – es wird immer Fra­gen geben, auf die Sie kei­ne Ant­wort haben. In man­chen Fäl­len wer­den Sie die Ant­wort nicht ken­nen, weil sie im Bibel­text nicht zu fin­den ist. Nicht umsonst fin­den wir in 5. Mose 29,28 den Satz „Was ver­bor­gen ist, das steht bei dem HERRN, unse­rem Gott […]“ (Schlach­ter 2000). Doch selbst das, was uns Men­schen offen­bart wur­de, bleibt manch­mal rät­sel­haft. Selbst die Wei­ses­ten unter uns wer­den Got­tes Wort nie­mals voll­stän­dig verstehen.

Es pas­sie­ren gleich meh­re­re Din­ge, wenn wir den Satz „Ich weiß es nicht“ aus­spre­chen. Zum einen zei­gen wir damit, dass wir demü­tig sind. Zuzu­ge­ben, dass wir man­che Din­ge ein­fach nicht wis­sen, anstatt eine aus­wei­chen­de Ant­wort zu geben oder zu raten, zeigt den Teil­neh­mern in unse­ren Klein­grup­pen, dass wir demü­tig sind. Und wenn wir uns demü­tig zei­gen, pas­siert noch etwas ande­res: Wir bau­en eine Bezie­hung zu den ande­ren auf und sie kön­nen uns als jeman­den betrach­ten, der sich mit ihnen gemein­sam auf einen Weg des Ler­nens begibt. Auf die­se Wei­se schaf­fen wir Trans­pa­renz und Ver­trau­en. Und das hilft allen Beteiligten.

Den Bibelabschnitt lesen

Wir nähern uns dem Text mit Demut, aber auch mit Hoff­nung und mit Erwar­tun­gen. Dabei tun wir unser Bes­tes, um mit dem Abschnitt so gut wie mög­lich ver­traut zu wer­den, indem wir ihn betend lesen.

Den Bibeltext betend lesen

Die Zeit, die man mit dem Lesen oder Medi­tie­ren eines Bibel­tex­tes ver­bringt, ist durch nichts zu erset­zen. Auch nicht durch Stu­di­en­werk­zeu­ge oder ande­re Res­sour­cen. Daher fin­de ich es toll, dass in Logos so vie­le ver­schie­de­ne Bibel­über­set­zun­gen ent­hal­ten sind, die ich pro­blem­los neben­ein­an­der betrach­ten kann.

Der Text­ver­gleich in Logos ver­schafft mir die Mög­lich­keit, meh­re­re Über­set­zun­gen auf einen Blick zu ver­glei­chen. Alter­na­tiv kön­nen Sie auch ver­schie­de­ne Bibeln öff­nen und sie mit­ein­an­der ver­knüp­fen, sodass sie par­al­lel scrol­len. Das funk­tio­niert über die Schalt­flä­che Tab kop­peln.

Den Bibeltext markieren

Beim Lesen und Nach­den­ken über Got­tes Wort mache ich mir ger­ne Noti­zen zu dem, was ich wahr­neh­me und reflek­tie­re. Mar­kie­run­gen und Her­vor­he­bun­gen hel­fen mir dabei, wich­ti­ge Schlüs­sel­wör­ter und Kon­zep­te sofort im Text zu finden.

In Logos ist das ganz leicht. Vor allem in der Desk­top-Ver­si­on mit den Schalt­flä­chen Her­vor­he­bun­gen und Noti­zen. Ich mag es, dass ich dabei sehr fle­xi­bel sein kann, was Far­ben, Schrift­grö­ßen und Sym­bo­le angeht. Dass ich (über die dyna­mi­sche Menü­leis­te) wäh­len kann, was ich her­vor­he­ben möch­te, ist ein­fach klasse!

Wer lie­ber klas­sisch mit Blei­stift und Text­mar­kern arbei­tet, kann den Bibel­text in Logos auch aus­dru­cken. Eine ande­re Mög­lich­keit ist, den Text als PDF-Datei zu expor­tie­ren und ihn dann mit dem Apple Pen­cil in Nebo oder in einer ande­ren ver­füg­ba­ren Noti­zen-App zu bear­bei­ten. Den Text aus­zu­dru­cken oder zu expor­tie­ren kann auch für die Arbeit in Klein­grup­pen sehr hilf­reich sein.

Mit dem Bibelstellen-Assistenten tiefer in den Text eintauchen

Wenn ich mei­ne ers­ten Lese­früch­te gesam­melt habe, nut­ze ich ger­ne den Bibel­stel­len-Assis­ten­ten in Logos, um mir alle not­wen­di­gen Infor­ma­tio­nen für die Beschäf­ti­gung mit dem Text an einem Ort zusam­men­zu­stel­len. Der Bibel­stel­len-Assis­tent zeigt mir rele­van­te Kom­men­ta­re an und weist mich auf wich­ti­ge Quer­ver­wei­se, Par­al­lel­stel­len und wich­ti­ge Wör­ter im Text hin, die ich ansons­ten viel­leicht über­se­hen hät­te. Wenn ich selbst bereits Inhal­te zu der Bibel­stel­le ver­fasst habe, wer­den die­se mir eben­falls angezeigt.

Ich nut­ze meis­tens nur einen klei­nen Teil der Abschnit­te im Bibel­stel­len-Assis­ten­ten. Ins­ge­samt kann er jedoch Infor­ma­tio­nen in über 45 Kate­go­rien zusam­men­stel­len. Und das zu jeder belie­bi­gen Bibel­stel­le. Es ist mög­lich, selbst aus­zu­wäh­len, wel­che Inhal­te man sehen möch­te. Sie kön­nen ein­fach neue Kate­go­rien hin­zu­fü­gen oder nicht benö­tig­te ent­fer­nen, genau wie Sie es brau­chen. Mir hilft das, nicht den Über­blick zu ver­lie­ren. In einer Zeit, die von einer Flut von Infor­ma­tio­nen gekenn­zeich­net ist, freue ich mich immer, wenn es eine „Weni­ger anzeigen“-Funktion gibt.

Betrach­ten Sie den Bibel­stel­len-Assis­ten­ten als eine Art Schatz­tru­he für Infor­ma­tio­nen, die Sie öff­nen kön­nen, wenn Sie bereits genau wis­sen, wie Sie bei der Arbeit mit dem bibli­schen Text vor­ge­hen möchten.

Klare Anleitungen für das Bibelstudium: Studienhilfen

Wer weni­ger Erfah­rung mit dem Stu­die­ren der Bibel oder als Lei­ter von Klein­grup­pen hat, fin­det Hil­fe bei den Stu­di­en­hil­fen in Logos. Sie bie­ten eine Schritt-für-Schritt-Anlei­tung und sind mit den wich­tigs­ten Werk­zeu­gen für das Bibel­stu­di­um ver­knüpft. Stu­di­en­hil­fen funk­tio­nie­ren in etwa wie ein Navi­ga­ti­ons­ge­rät, das Sie von A nach B und auch nach C und D führt.

In Logos kön­nen Sie aus vie­len ver­schie­de­nen Stu­di­en­hil­fen wäh­len. Doch zwei davon sind beson­ders ein­fach in der Nut­zung und bie­ten doch eine gute Grund­la­ge für die täg­li­che Beschäf­ti­gung mit der Bibel. Die Stu­di­en­hil­fen Induk­ti­ves Bibel­le­sen und Gründ­lich Bibel­le­sen füh­ren Sie Schritt-für-Schritt durch Ihr Bibel­stu­di­um. Der Schwer­punkt liegt hier­bei auf Beob­ach­tun­gen am Text, Aus­le­gung und Anwendung.

Wäh­rend Sie die ein­zel­nen Schrit­te durch­ge­hen, zeich­net Logos Ihren Fort­schritt auf, spei­chert Ihre Anmer­kun­gen als Noti­zen ab und zeigt Ihnen Werk­zeu­ge an, die Sie an den jewei­li­gen Stel­len ein­set­zen kön­nen. Wenn die Stu­di­en­hil­fe das Nach­schla­gen in einem Kom­men­tar emp­fiehlt, wer­den Ihnen die Bücher aus Ihrer Biblio­thek ange­zeigt. Wenn Sie nach Quer­ver­wei­sen suchen sol­len, fin­den Sie die ent­spre­chen­den Links bereits in der Stu­di­en­hil­fe. Sie sind der- bzw. die­je­ni­ge, die die inhalt­li­che Arbeit erle­digt. Die Stu­di­en­hil­fe zeigt Ihnen dabei den Weg zum Ziel und stellt Ihnen alle not­wen­di­gen Werk­zeu­ge zur Verfügung.

Neue Werkzeuge, die mich begeistern: Smarte Suche und Smarte Antwort

Wenn ich die Bibel lese, pas­siert es manch­mal, dass ich auf Fra­gen sto­ße, bei denen ich noch nicht ein­mal weiß, wo ich nach der Ant­wort suchen soll. Das sind Momen­te, in denen man sehr schnell sehr viel Zeit ver­lie­ren kann, wenn man ziel­los Kom­men­ta­re und Quel­len durchforstet.

Die neue Smar­te Suche in Logos ist mit der Smar­ten Ant­wort ver­knüpft und bie­tet die Mög­lich­keit, Such­an­fra­gen in natür­li­cher Spra­che zu stel­len. Anschlie­ßend durch­sucht Logos sämt­li­che Res­sour­cen, die es dort gibt und stellt mir eine Ant­wort in Form einer Zusam­men­fas­sung zusam­men. Logos lis­tet zudem jeweils pas­sen­de Lite­ra­tur­an­ga­ben auf, sodass man sich nicht auf einen Bot ver­las­sen muss. Man kann die Quel­len, aus der die Zusam­men­fas­sung besteht, selbst prüfen.

Wenn Sie der KI eher skep­tisch gegen­über­ste­hen, kann ich das ver­ste­hen. Mir berei­tet es eben­falls Bauch­schmer­zen, dass vie­le Tex­te, die heut­zu­ta­ge online zu fin­den sind, ein­fach nur von Bots erstell­te Click­bait-Arti­kel sind.

Mein ursprüng­li­cher Plan war es daher, die­se neu­en Funk­tio­nen auf jeden Fall zu has­sen. Aber dann kam alles anders. Ich muss tat­säch­lich sagen: Ich lie­be sie! Die neu­en Funk­tio­nen sind wirk­lich beein­dru­ckend. Ich nut­ze sie immer häu­fi­ger, um qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge, aber gut ver­steck­te Bücher zu fin­den. Wenn wir die Anwe­sen­heit der KI schon dul­den müs­sen, kön­nen wir sie wenigs­tens für etwas Gutes einsetzen.

Die Vorbereitung der Einheit

Mit dem Text ver­traut zu wer­den, ist der ers­te Schritt zu einer guten und effi­zi­en­ten Klein­grup­pe. Aber längst nicht der letz­te. Danach folgt die Auf­ga­be, die ande­ren Teil­neh­mer so durch den Text zu lei­ten, dass sie die bibli­schen Wahr­hei­ten selbst erken­nen können.

Das eigene Entdecken von biblischen Wahrheiten durch Fragen fördern.

Vie­le Chris­ten lie­ben es, gemein­sam Bibel zu lesen, wenn sie die Wahr­heit mit ihren eige­nen Augen sehen kön­nen. Wenn sie sie aktiv ent­de­cken kön­nen und sie nicht von ande­ren Per­so­nen ein­fach vor­ge­setzt bekom­men. Ein guter Lei­ter wird die­sen Pro­zess ermöglichen.

Am bes­ten funk­tio­niert das mei­ner Mei­nung nach, wenn der Lei­ter gute Fra­gen an die Grup­pe stellt. Damit sind Fra­gen gemeint, die eine Dis­kus­si­on anre­gen und die Teil­neh­mer her­aus­for­dern, die Bibel selbst zu ent­de­cken. Durch das Stel­len von Fra­gen kann der Lei­ter sei­ner Grup­pe dabei hel­fen, den Text zu durch­den­ken, sei­ne Bedeu­tung her­aus­zu­fin­den und die­se dann im eige­nen Leben anzuwenden.

Eine Beschäf­ti­gung mit der Bibel, die das Leben ver­än­dert, bleibt aber nicht bei rei­nen Infor­ma­tio­nen ste­hen. Sie dient immer dazu, die gewon­ne­nen Erkennt­nis­se im eige­nen Leben auch umzu­set­zen. Der Weg ver­läuft dabei von der ursprüng­li­chen Bedeu­tung des Tex­tes im his­to­ri­schen Kon­text hin zu den ver­schie­de­nen Wei­sen, in denen der Text uns im Hier und Heu­te auf­for­dert, gehor­sam zu sein. Trans­for­ma­ti­on oder Ver­än­de­rung bedeu­tet dem­nach, nicht ein­fach nur der Wahr­heit im Kopf zuzu­stim­men, son­dern sie prak­tisch im eige­nen Leben anzu­wen­den.

Trans­for­ma­ti­on oder Ver­än­de­rung bedeu­tet, nicht ein­fach nur der Wahr­heit im Kopf zuzu­stim­men, son­dern sie prak­tisch im eige­nen Leben anzuwenden.

Gemein­sa­mes Bibel­le­sen, das in Form einer Dis­kus­si­on durch­ge­führt wird, lässt sich viel­leicht am bes­ten mit einer Run­de Jäger­ball ver­glei­chen. Man muss immer auf­pas­sen, ob der Ball gera­de auf einen zufliegt. Kei­ner ist ein­fach nur Zuschau­er. Alle neh­men am Spiel teil. Gesprä­che besit­zen immer ein dyna­mi­sches Ele­ment – Sie wer­den nie wis­sen, wie die teil­neh­men­den Per­so­nen jeweils reagie­ren. Wenn Sie dann gut vor­be­rei­te­te Fra­gen in pet­to haben, wird es Ihnen leich­ter fal­len, gemein­sam mit der Grup­pe Kurs zu hal­ten und nicht vom The­ma abzuschweifen.

Das Klein­grup­pen-Tool in Logos ist dafür genau das rich­ti­ge Werkzeug.

Das Kleingruppen-Tool: elegant und einfach

Das Klein­grup­pen-Tool in Logos besticht durch sei­ne Ein­fach­heit und Ele­ganz. Sie kön­nen dar­in Ihre eige­nen Fra­gen notie­ren, Fra­gen aus Büchern ein­fü­gen oder die KI nut­zen, um neue Vor­schlä­ge für Fra­gen zu generieren.

Ach­ten Sie bei der Aus­wahl auf die 6 W‑Fragen:

  1. Wer?
  2. Was?
  3. Wann?
  4. Wo?
  5. War­um?
  6. Wie?

Die­se Fra­gen hel­fen den Teil­neh­mern in der Grup­pe, her­aus­zu­fin­den, was der Text sagt, was er bedeu­tet und wie man ihn anwen­den kann. Außer­dem ist es mög­lich, sich unter jeder Fra­ge im Klein­grup­pen-Tool Noti­zen zu machen. Die­se kann man, wenn gewünscht, vor dem Aus­dru­cken wie­der aus­blen­den. Wenn Sie mit der Vor­be­rei­tung fer­tig sind, dru­cken Sie das Doku­ment ent­we­der als Hand­out für die Grup­pe oder als Leit­fa­den für sich selbst aus.

Die Kleingruppenteilnehmer anleiten

Sie haben sich aus­gie­big mit dem Text befasst und Ihre Fra­gen vor­be­rei­tet. Jetzt beginnt das gemein­sa­me Bibel­le­sen. Es ist wich­tig, dafür ein paar grund­le­gen­de Regeln fest­zu­le­gen und alle Mate­ria­li­en bereitzulegen.

Legen Sie frühzeitig dar, um was es geht

Gute Lei­ter zei­gen gleich am Anfang einer Ein­heit klar auf, wel­ches The­ma behan­delt wer­den wird. So wis­sen die Teil­neh­mer sofort, was auf sie zukommt und blei­ben im Gespräch eher beim Thema.

Orientieren Sie sich am biblischen Text

Wenn allen Teil­neh­mern sofort bewusst ist, dass der Bibel­text im Mit­tel­punkt steht, soll­te nie­mand belei­digt sein, wenn der Lei­ter das Gespräch ggf. sanft wie­der zum The­ma zurück­lenkt. Wenn das Gespräch in Gefahr steht, zu weit abzu­drif­ten, kann es hilf­reich sein, ein­fach fol­gen­de Fra­ge zu stel­len: „Wo siehst du das im Bibel­text?“ Das macht es leich­ter, wie­der zum eigent­li­chen The­ma zurückzufinden.

Der Leiter ist nicht der „Guru“, der alle Antworten hat

Wenn den Teil­neh­mern in unse­ren Klein­grup­pen von Anfang an bewusst ist, dass der Lei­ter nicht der Guru ist, der auf alle Fra­gen eine Ant­wort hat, kann das hel­fen, die Anzahl der Fra­gen zu redu­zie­ren, die nicht zum The­ma pas­sen und schwie­rig sind. Damit kön­nen Sei­ten­ge­sprä­che ver­mie­den wer­den. Ab und zu kann es jedoch vor­kom­men, dass sol­che Fra­gen auf­kom­men. Sei­en Sie dann bereit zu ant­wor­ten, z. B. mit dem Satz: „Das ist eine gute Fra­ge. Möch­test du dich mal schlau machen und uns nächs­te Woche von dei­nem Ergeb­nis berich­ten?“ Das ermu­tigt die­je­ni­gen Teil­neh­mer, die wirk­lich ernst­haf­te Fra­gen haben. Gleich­zei­tig hält es Teil­neh­mer ab, die ein­fach nur stö­ren wollen.

Niemand wird aufgerufen

Eines der wich­tigs­ten Zie­le ist es, dass sich alle Teil­neh­mer beim Aus­tausch sicher und wohl füh­len. Ich habe für mich fest­ge­stellt, dass es hilf­reich ist, wenn ich zu Beginn eines Aus­tau­sches in mei­nen Klein­grup­pen deut­lich mache, dass ich nicht wie ein Leh­rer sei­ne Schü­ler auf­ru­fen wer­de. Das ist für vie­le eine Erleich­te­rung. Wer bei mir in der Klein­grup­pe sitzt, weiß, dass er bzw. sie nie schüch­tern die Augen abwen­den muss, um zu ver­hin­dern, dass er/​sie auf­ge­ru­fen wird, um etwas zu sagen. Ich rufe nur die Leu­te auf, die anzei­gen, dass sie etwas sagen möch­ten. Ich sehe mich eher als Hir­te, der sei­ne Scha­fe lei­tet und nicht als Kuh­jun­ge, der die Vieh­her­de vor sich her treibt. Ich ken­ne kei­ne erwach­se­nen Men­schen, die ger­ne an Klein­grup­pen teil­neh­men, wenn dort die Gefahr besteht, wie ein Schü­ler nach vor­ne an die Tafel geru­fen zu wer­den, um vor allen ande­ren eine Mathe­auf­ga­be zu lösen.

Hören Sie zu und geben Sie ermutigendes Feedback

Hören Sie gut zu, wenn Teil­neh­mer etwas sagen und geben Sie ihnen, wann immer mög­lich, zu dem jewei­li­gen Kom­men­tar ermu­ti­gen­des Feed­back. Stel­len Sie ggf. Fol­ge­fra­gen, um die Dis­kus­si­on wei­ter zu lenken.

Leiten Sie das Gespräch mit Fragen und viel Sanftmut

Dis­kus­sio­nen sind per se dyna­misch. Man ist also nie auf alle mög­li­chen Situa­tio­nen vor­be­rei­tet und kann sich nicht im Vor­hin­ein dar­auf ein­stel­len. Manch­mal stel­len Teil­neh­mer schwie­ri­ge Fra­gen oder stel­len mit unpas­sen­den Kom­men­ta­ren das Gespräch völ­lig auf den Kopf. Das kann zu Ängs­ten füh­ren, ins­be­son­de­re, wenn der Lei­ter noch rela­tiv uner­fah­ren ist.

Die Ver­su­chung ist groß, wie eine Art Poli­zei­wacht­meis­ter für die Ein­hal­tung der rech­te Leh­re zu sor­gen, damit alles ord­nungs­ge­mäß ver­läuft. Oft fühlt es sich in dem Moment gut an, auf­zu­ste­hen und ernst­haft für den Glau­ben ein­zu­tre­ten. Aber auf der ande­ren Sei­te soll­te man sich auch der Tat­sa­che bewusst sein, dass die Gesprächs­be­reit­schaft dadurch ein­ge­schränkt wer­den kann, ins­be­son­de­re bei eher schüch­ter­nen Per­so­nen. Der deut­lich bes­se­re Ansatz ist es, mit­hil­fe von Fra­gen das Gespräch wie­der auf das eigent­li­che The­ma zurück­zu­len­ken und die Teil­neh­mer mit Sanft­mut zur Wahr­heit zu führen.

Nutzen Sie Logos und teilen Sie Ihren Bildschirm

Elek­tro­ni­sche Gerä­te bie­ten auch für das Bibel­stu­di­um heu­te tol­le zusätz­li­che Hilfsmittel.

Zum einen hilft mir die Nut­zung von Logos bei der Orga­ni­sa­ti­on von Noti­zen, lässt mich leicht zwi­schen dem Bibel­ab­schnitt und ande­ren Inhal­ten hin- und her­sprin­gen und ich kann auf alle mei­ne Inhal­te von über­all aus zugreifen.

Außer­dem fin­de ich es toll, dass ich die Mög­lich­keit habe, mei­nen Bild­schirm über exter­ne Moni­to­re oder in Zoom-Calls zu tei­len, damit jeder mit­ver­fol­gen kann, auf wel­che Text­stel­le ich mich gera­de bezie­he. Auf die­se Wei­se blei­ben die heut­zu­ta­ge immer stär­ker visu­ell gepräg­ten Men­schen eher am Ball. Mit ein biss­chen Krea­ti­vi­tät bie­ten sich fast unbe­grenz­te Möglichkeiten.

Ein kurze Zusammenfassung zum Schluss

Men­schen lie­ben gemein­sa­mes Bibel­le­sen, wenn sie selbst erkun­den kön­nen, was Gott ihnen in sei­nem Wort zu sagen hat. Gute Lei­ter sagen ihren Teil­neh­mern nicht, was sie im Text sehen sol­len. Sie nut­zen Fra­gen und Gesprä­che, um ande­re ein­zu­la­den, Got­tes Wort in all sei­ner Kraft für sich selbst zu entdecken.

Geschrieben von
Dorothea Weiland

Dorothea ist Übersetzerin und evangelische Theologin. Nach zwei Jahren als Jugendreferentin in der württembergischen Landeskirche arbeitet sie nun im Bereich Content bei Logos und kümmert sich unter anderem um den deutschen Logos-Blog.
Sie liebt Kaffee, Fußball, Spaziergänge, Bücher und Reisen.

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