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Wer Gottes Wort predigt, hat eine faszinierende Aufgabe
Es ist eine faszinierende Aufgabe für einen Menschen, Gottes Wort zu verkündigen. Gott wusste, was er tat, als er sein Wort uns als fehlerhaften Verkündigern anvertraute, die in ihrer Erkenntnis begrenzt sind. Aber Gott hat uns trotzdem damit beauftragt, sein Wort zu verkündigen.
Gottes Wort in unseren Händen zu halten, soll uns demütig machen. Es soll uns auch bewusst sein, dass wir auf die Leitung durch den Geist Gottes angewiesen sind. Nicht wir können über Gottes Wort verfügen. Der Heilige Geist will über unser Leben verfügen und unseren Mund gebrauchen, um Menschen durch Gottes Wort zu ermutigen und zu korrigieren.
Deshalb können auch nicht unsere Gedanken die Grundlage für eine Predigt sein. Auch wenn sie zwangsläufig mit einfließen werden. Die Grundlage jeder Predigt muss Gottes Wort sein. Dieses Wort sollen wir predigen (2. Tim 4,2). Dann haben wir auch Gottes Versprechen, dass sein Wort nicht leer zurückkommt, sondern das bewirkt, wozu Gott es (durch unseren Mund) gesandt hat (Jes 55,11).
Wer Gottes Wort predigt, muss sich Zeit für die Vorbereitung nehmen
Wer Gottes Wort auslegen will, muss sich die Zeit für die Vorbereitung nehmen. Wer meint, eine Predigt aus dem Ärmel schütteln zu können, wird seinen Zuhörern oft nur ärmliches zu sagen haben. Er wird nur Inhalte bringen können, die der Zuhörer beim oberflächlichen Lesen auch selbst entdeckt hätte. So kann eine Gemeinde aber nicht im Wort Gottes wachsen und darin zunehmen, Gottes Willen zu erkennen und zu tun.
Selbst erfahrene Verkündiger wie Alexander Strauch, Mark Dever oder John Piper brauchen 12–14 Stunden, um eine Predigt vorzubereiten. Deshalb muss sich niemand, der noch ungeübter ist, schämen, wenn er mehr als 20 Stunden braucht, um sich intensiv mit dem Bibeltext zu beschäftigen und eine Predigt über den Text zu schreiben. Natürlich kann mancher Pastor von solchen Vorbereitungszeiten nur träumen. Auch mir müssen in der Regel 6–10 Stunden reichen.
Doch stehen uns z. B. auch mit LOGOS sehr gute Tools zur Verfügung, um biblische Aussagen tiefer zu verstehen und auf die Zuhörer anzuwenden. Wer ein Bibelprogramm benutzt, wird sehr schnell merken: Es ist sein Geld wert, weil es viel Vorbereitungszeit spart.
Trotzdem ist es nicht so, dass man oben den Bibeltext ins Programm tippt und unten die fertige Predigt herauskommt. Auch mit einem sehr guten Programm wie LOGOS, muss man sich Zeit für die Vorbereitung nehmen.
Es ist völlig in Ordnung, wenn man nicht jeden Schritt der Vorbereitung mit dem Bibelprogramm selbst macht. Für sehr viele Verkündiger ist es immer noch wichtig, den Bibeltext ausgedruckt vor sich liegen zu haben. Andere schreiben ihn sogar mit der Hand ab, um mit dem Text vertrauter zu werden. Hier muss jeder Verkündiger seinen eigenen Weg finden. Aber für alle Verkündiger gilt, dass sie sich die Zeit nehmen müssen, um genau hinzuhören, was Gott ist seinem Wort sagt. „Schnell, schnell, Hauptsache fertig“ ist bei der Predigtvorbereitung die falsche Einstellung.
Wer Gottes Wort predigt, sollte einen festen Vorbereitungsablauf haben
Auch wenn es wesentliche Elemente in der Predigtvorbereitung gibt, die jeder Verkündiger berücksichtigen sollte, ist die Reihenfolge verschieden. Wir sind auch unterschiedliche Typen. Manche Verkündiger folgen einem sehr strukturiertem Vorbereitungsplan. Andere Prediger machen vieles intuitiv und trennen bestimmte Vorbreitungsschritte nicht klar voneinander ab. Auch hier gibt es nicht die eine richtige Art, eine Predigt vorzubereiten. Doch es kann sehr hilfreich sein, sich bewusst zu machen, welche einzelnen Schritte man in der Predigtvorbereitung geht.
Paulus macht in Eph 4,11–12 deutlich, dass Christen ihre Gaben auch bekommen haben, um anderen, die die gleiche Gabe haben, zu helfen, diese zu entwickeln. Wenn ich anderen erklären will, wie man eine Predigt vorbereitet, hilft es sehr, ihnen einen Vorbereitungsablauf an die Hand geben zu können.
„Irgendwie kommt am Ende doch eine Predigt raus, aber ich habe den Eindruck, die Vorbereitung könnte sehr viel effektiver sein“, sagte mir letztens ein junger Mann, der mich fragte, ob ich ihm dabei helfen könnte, seine Verkündigungen vorzubereiten. Mein erster Schritt wird es sein, ihm einen Vorbereitungsablauf zu zeigen, an dem er sich zunächst festhalten kann. Später kann dieser Ablauf ihm dann in Fleisch und Blut übergehen.
Predigt in weniger als 8 Stunden?
Ein Vorbereitungsablauf hilft nicht nur, um anderen eine Predigtvorbereitung zu erklären. Er hilft auch uns selbst. In seinem Buch „8 hours or less“ plädiert Ryan Huguley für einen festen Ablauf in der Predigtvorbereitung, um die begrenzte Zeit, die wir haben, effizient zu nutzen. Huguley zeigt in seinem Buch, welchen Vorbereitungsschritt er an welchem Tag macht.
- Am Montag formuliert er den Hauptgedanken und die Gliederung des Textes und überlegt sich, welche Botschaft der den Hörern daraus weitergeben will.
- Am Dienstag trifft der Autor sich mit bestimmten Personen, um ein Feedback für seinen Predigtentwurf zu bekommen.
- Am Mittwoch schreibt Huguley seine Einleitung und
- am Donnerstag den Schluss, um sich
- Freitag die Zeit zu nehmen, die Gliederungspunkte näher auszuführen.
Dabei gibt er jedem dieser Schritte nur ein bestimmtes Zeitfenster. So muss zum Beispiel die Einleitung in nicht mehr als einer Stunde geschrieben sein. Auch beim Schreiben des Schlusses diszipliniert sich Huguely, den Stift nach spätestens einer Stunde aus der Hand zu legen oder die Datei zu schließen.
Machbar und sinnvoll?
Ich finde es sehr ambitioniert, die Vorbereitungszeit mit dieser Methode auf unter acht Stunden kürzen zu wollen. Aber ich glaube, dass durch klar benannte Vorbereitungsschritte, die über die Woche verteilt werden und jeweils nur ein bestimmtes Zeitfenster haben, die Vorbereitungszeit wirklich effizient genutzt wird.
Ein Verkündiger hat die Vorbereitungsschritte in seinem To-do-Programm als Vorlage hinterlegt. Das Programm erinnert ihn dann automatisch, welcher Teil der Predigtvorbereitung heute dran ist.
Man mag einwenden, dass neben der Sonntagspredigt vielleicht auch noch eine Bibelstunde und Kleingruppentreffen anstehen, sodass es gar nicht möglich ist, eine Predigt über eine Woche zu verteilen.
Es stimmt, man kann nicht jede Verkündigung mit der gleichen Intensität vorbereiten. Dennoch halte ich es für sehr wichtig, dem Gottesdienst am Sonntagmorgen ein besonderes Gewicht zu geben, da hier am meisten Gemeindemitglieder erreicht werden. Hier ist die Möglichkeit am Größten, eine Gemeinde durch Gottes Wort zu prägen.
Deshalb lade ich dazu ein, es mal auszuprobieren, die Predigtvorbereitung aufzuteilen und sich Zeitrahmen zu setzen.
Aussicht
In den nächsten Blogbeiträgen werde ich hier einen möglichen Ablauf einer Predigtvorbereitung vorstellen. Da, wo es mir sinnvoll erscheint, zeige ich, wie LOGOS bei einzelnen Schritten eine gute Hilfe sein kann. Doch geht es mir bei meinen Beiträgen zu diesem Blog vor allen Dingen darum, den roten Faden zu zeigen und mich nicht in Details zu verlieren.
So wie ich meine Mitschreiber kenne, werden sie zeigen, wie man den einen oder anderen von mir erwähnten Punkt konkret mit LOGOS umsetzen kann. So ergänzen wir uns als Autoren gegenseitig.
Der Sonntag ist nicht der biblische Sabbat! Die falsch verstandene Trinität ebenfalls! Auch ein Prä- und Postchiliasmus nicht!!!
16 Jahre meines Lebens durfte ich mit theologischen Ausbildungen verbringen. Zunächst freikirchlicher Pastor, dann universitärer Diplom-Theologe. Ständig habe ich meine Pastorenanstellung verloren, weio ich nicht bereit bin mit der Bibel Kompromisse einzugehen. E,mail hartmuthering1952@gmail.de
Ist hier wirklich der geeignete Ort, theologische Streitfragen vom Zaun zu brechen? Wenn die angesprochenen Fragen wirklich so eindeutig von der Schrift her zu beantworten wären, gäbe es nicht unzählige Denominationen, die sich abgespalten haben und immer weiter zerspalten, um noch biblischer zu sein.
Was hat den das mit diesem Bericht zu tun? Es ist ein Bericht zur Predigtvorbereitung und nicht eine Diskussion über Sabbat und irgend ein ismus oder asmus.