Manchmal trifft uns das Leben mit voller Wucht. Leid strömt in unser Leben wie eine Flut. Dieser Artikel zeigt, wie Gott in der Bibel solche schweren Zeiten genutzt hat, um seine Kinder zu formen, zu stärken und sie vorzubereiten. Am Ende wird er alles gut machen. Diese Perspektive schenkt Trost und Hoffnung – selbst in großem Leid.
Inhalt
Als Gregs Welt zusammenbrach
Gregs Welt geriet völlig aus den Fugen. Die Last seiner Situation war kaum zu ertragen, sein Herz schmerzte. Vor drei Jahren hatte er alles hinter sich gelassen – sein Zuhause verkauft, seine Sicherheit aufgegeben – um Gottes Ruf aufs Missionsfeld zu folgen. Jetzt lebte er mit seiner Familie unter den Menschen, die noch nie von Jesus gehört hatten. Er hatte sich mit vollem Vertrauen in Gottes Hände begeben. Und dann das.
Die Diagnose traf ihn wie ein Keulenschlag: Brustkrebs. Der Arzt hatte es gerade bestätigt. Seine Frau Liz war schwer krank. Doch anstatt nach Hause zurückzukehren, entschieden sie sich, vor Ort zu bleiben. Sie wollten Gottes Ruf treu bleiben, auch wenn das bedeutete, dass Liz ihre Therapie in einem schlecht ausgestatteten Krankenhaus durchstehen musste.
Die Behandlung raubte ihr sämtliche Kraft. Oft litt Liz unter Schmerzen, zu schwach, um im Haushalt zu helfen. Greg musste sich um alles kümmern: die Kinder, das Homeschooling, die Mahlzeiten, das wenige Geld so einteilen, dass es reichte. Die Spenden waren knapp, und für seinen eigentlichen Dienst blieb keine Zeit mehr. Er tat sein Bestes, doch oft hatte er das Gefühl, als würde alles über ihm zusammenbrechen. Warum ließ Gott das zu? Gregs Gedanken wirbelten chaotisch durcheinander, sein Leben schien ein einziges Durcheinander zu sein.
Warum lässt Gott Leid zu?
Greg heißt nicht wirklich Greg, aber er ist ein enger Freund von mir – und seine Geschichte ist wahr. Er ist jedoch nicht der einzige, der Leid in seinem Leben erfahren musste. Wir alle sind gezeichnet von Leid. Es ist Teil unseres Lebens. Wir alle haben geliebte Menschen verloren, mit Krankheit gekämpft oder unter den Folgen schlechter Entscheidungen – sei es unsere eigenen oder die anderer – gelitten. Die Frage „Warum lässt Gott all das Leid zu?“ ist so alt wie die Menschheit selbst.
Vor 2 Jahren habe ich einen Artikel geschrieben, der 5 verschiedene Antwortansätze auf diese schwierige Frage vorstellt. Deshalb soll es hier weniger darum gehen, warum wir Leid erleben, sondern vielmehr darum, wie Gott mit dem Leid der Welt umgeht und was er mitten darin tut.
Die Selfie-Generation
Ich gehöre zur Selfie-Generation. Wir machen ein Foto, bearbeiten es mit ein paar Klicks und teilen es innerhalb von Sekunden mit der ganzen Welt. Unsere Zeit ist eine „Jetzt-sofort“-Zeit – wir sind es gewohnt, dass fast alles sofort verfügbar ist. Wer morgens bei Amazon bestellt, kann seine Lieferung oft noch am selben Abend in den Händen halten. Bücher kauft man per Klick und kann sie in Sekundenschnelle auf dem Handy lesen.
Als begeisterter Fotograf bin ich dankbar, dass die Zeiten der Dunkelkammer vorbei sind. Heute kann ich meine Bilder direkt auf den Computer ziehen und anschauen. Doch noch vor wenigen Jahrzehnten war das undenkbar. Früher musste ein Film erst entwickelt werden – in einer Dunkelkammer, einem lichtdichten Raum, in dem mit speziellen Verfahren und viel Geduld das Bild langsam zum Vorschein kam. Dieser Prozess dauerte. Man musste oft tagelang warten, bis man die Aufnahmen in der Drogerie abholen konnte.
Wenn ich die Bibel lese, drängt sich mir der Eindruck auf: Gott ist ein Gott der analogen Fotografie. Er arbeitet nicht nach unserem „Jetzt-sofort“-Tempo, sondern scheint noch immer eine Dunkelkammer zu haben.
Was ist Gottes Dunkelkammer?
In der Bibel begegnen wir immer wieder der Idee, dass Gott die Zeit in dieser Welt nutzt, um uns zu erziehen und zu formen (5 Mose 8,5; Spr 3,11–12; Hebr 12,5–7). Sein Ziel ist es, uns zu reifen Menschen zu machen, die fähig sind, diese Welt in seinem Sinne zu verwalten und zu gestalten (1 Mose 1,28). Dieser Prozess wird oft als Heiligung bezeichnet – es geht darum, mehr und mehr in das Bild Jesu hineinzuwachsen, seine Lehren in unser Leben zu integrieren und seinem Vorbild nachzufolgen.
Die Schrift zeigt uns, dass Gott besonders in schwierigen Zeiten an uns arbeitet (Jes 48,10; Röm 5,3–5; 1 Petr 1,6–7; Hebr 12,11). Zeiten des Leids können – wenn wir uns darauf einlassen – zu einem Werkzeug werden, durch das Gott unseren Charakter formt. Jakobus 1,2–4 (SLT) drückt es so aus:
„Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.“
Diese herausfordernden Zeiten sind oft schmerzhaft, doch sie tragen ein enormes Potenzial in sich. Ich sehe sie als Zeiten in Gottes Dunkelkammer – Zeiten, in denen wir uns orientierungslos, verlassen oder geprüft fühlen, in denen Gott jedoch im Verborgenen an unserem Herzen arbeitet. So wie ein Foto in der Dunkelkammer entwickelt wird, bis es sein volles Bild offenbart, entwickelt Gott uns in solchen Momenten weiter, bis sein Bild in uns sichtbar wird.
Gottes Dunkelkammer im Alten Testament
Im Alten Testament sehen wir ein klares Muster: Viele der großen Männer Gottes erhielten früh in ihrem Leben eine große Verheißung. Doch bevor diese Verheißung in Erfüllung ging, mussten sie durch lange Zeiten der Vorbereitung – durch Gottes Dunkelkammer. Diese Zeiten des Wartens, der Prüfung und des Leidens waren entscheidend, damit Gott sie formen und bereit machen konnte, die Verheißung und damit einhergehende Verantwortung auch tatsächlich tragen zu können.
Abraham erhielt von Gott die Verheißung eines Kindes, doch er musste lange warten, bis Isaak geboren wurde (1. Mose 21,1–3).
Gott gab Josef in jungen Jahren Träume, dass sich eines Tages seine Familie vor ihm verbeugen würde (1. Mose 37,5–10). Doch anstatt die Erfüllung seiner Träume sofort zu erleben, musste Josef durch tiefe Täler gehen. Seine eigenen Brüder hassten ihn so sehr, dass sie ihn töten wollten. Nur durch das Einlenken seines Bruders Ruben wurde er stattdessen als Sklave verkauft.
Viele Jahre lang diente Josef als Sklave in Ägypten. Nach Jahren treuer Arbeit wurde er jedoch zu Unrecht beschuldigt und ins Gefängnis geworfen. Seine Situation schien hoffnungslos. Wahrscheinlich hätten viele von uns schon nach dem ersten Jahr im Gefängnis aufgegeben und gesagt: „Gott, du hast mir versprochen, dass ich etwas Großes sein werde – stattdessen sitze ich hier und verrotte.“
Doch Josef hielt an Gott fest. Er nahm die Zeit in Gottes Dunkelkammer an und ließ sich formen. Und Gott war treu. Als die Zeit gekommen war, änderte sich Josefs Leben von einem Tag auf den anderen. Er ging vom Gefängnis direkt in den Palast und wurde zum zweitmächtigsten Mann Ägyptens (1. Mose 41,39–41). Die Jahre der Prüfung hatten Josef auf diese Verantwortung vorbereitet, sodass er das Volk durch eine schwere Hungersnot führen konnte.
Auch Mose musste durch Gottes Dunkelkammer gehen. Obwohl er als Prinz in Ägypten aufgewachsen war, verbrachte er 40 Jahre als Hirte in der Wüste Midian, bevor Gott ihn rief, das Volk Israel zu führen (2. Mose 3,1–10). Diese Zeit war keine Strafe, sondern eine Phase der Vorbereitung. In der Einsamkeit der Wüste formte Gott ihn, bis er bereit war, sein Volk aus der Sklaverei zu führen.
David ist ein weiteres Beispiel. Als junger Mann wurde er von Samuel zum König über Israel gesalbt (1. Samuel 16,12–13). Doch anstatt sofort den Thron zu besteigen, verbrachte David Jahre auf der Flucht vor König Saul. Er versteckte sich in Höhlen und musste um sein Leben kämpfen (1. Samuel 22,1; 1. Samuel 23,14). Nichts deutete darauf hin, dass er bald König werden würde. Diese dunklen Jahre waren eine entscheidende Zeit der Vorbereitung, in der Gott ihn formte, damit er später der größte König Israels werden konnte.
Und es gibt noch viele weitere Beispiele aus der Bibel: Noah baute jahrzehntelang die Arche, während er verspottet wurde, bevor die Sintflut kam (1. Mose 6–7). Hiob durchlebte großes Leid und Verlust, bevor Gott ihm schließlich doppelten Segen schenkte (Hiob 42,10). Hannah betete viele Jahre für ein Kind, bevor Gott ihr Samuel schenkte (1. Samuel 1,10–20). Nehemia wartete und betete monatelang, bevor Gott ihm die Gelegenheit gab, den Wiederaufbau Jerusalems zu beginnen (Nehemia 1–2).
Gottes Dunkelkammer im Neuen Testament
Selbst Jesus lebte 30 Jahre in relativer Zurückgezogenheit, bevor sein öffentliches Wirken begann (Lukas 3,23). Und Paulus verbrachte nach seiner Bekehrung mehrere Jahre in der Wüste und im Verborgenen, bevor er als Apostel aktiv wurde (Galater 1,17–18). Der Autor des Hebräerbriefes bringt es gut auf den Punkt:
32 Erinnert euch an die Zeit, als ihr die Wahrheit Gottes gerade erst erkannt hattet: Damals musstet ihr viel ertragen, aber ihr habt geduldig durchgehalten. 33 Manchmal wurdet ihr in aller Öffentlichkeit verspottet und misshandelt; manchmal habt ihr anderen geholfen, denen es so erging. 34 Ihr habt mit denen mitgelitten, die im Gefängnis waren. Als man euch euren Besitz wegnahm, habt ihr das voller Freude hingenommen, denn ihr wusstet ja, dass ihr etwas Besseres besitzt, das ihr nie verlieren werdet.
(Hebräer 10,32–34 Neues Leben Bibel)
Die Menschen, an die dieser Text gerichtet war, hatten sich entschieden, Jesus nachzufolgen – doch diese Entscheidung hatte einen hohen Preis. Sie wurden öffentlich verspottet, misshandelt, einige sogar ins Gefängnis geworfen oder ihres Besitzes beraubt. Sicherlich fragten sie sich: Warum müssen wir so viel Leid ertragen, wenn wir doch Gott gehorsam sind?
Doch bemerkenswert ist, wie diese Christen auf die Verfolgung reagierten. Sie wurden nicht bitter, sie klagten Gott nicht an. Im Gegenteil – sie harrten aus, hielten an ihm fest und nahmen das Leid „voller Freude“ hin, weil sie wussten, dass sie in Jesus etwas gefunden hatten, das wertvoller war als ein bequemes Leben auf dieser Erde. Ihre Verwurzelung in Christus gab ihnen die Kraft, das Leid zu ertragen, weil ihnen nichts wichtiger war als er. Diese Christen befanden sich mitten in Gottes Dunkelkammer und deshalb ermutigt der Schreiber des Hebräerbriefs sie:
„Werft euer Vertrauen auf den Herrn nicht weg, was immer auch geschieht. Ihr braucht Geduld, dann werdet ihr empfangen, was euch versprochen wurde.“
(Hebräer 10,35–36)
Ich denke, das ist der Kern des Glaubens: Wenn wir an Gott glauben, vertrauen wir darauf, dass er der Gott ist, der aus Leid und Bösem etwas Gutes hervorbringen kann. Es bedeutet, zu glauben, dass er das letzte Wort hat und dass er am Ende alles gut machen wird. Es ist die tiefe Gewissheit, selbst im größten Schmerz zu wissen, dass Leid, Ungerechtigkeit und Kummer nicht das letzte Wort haben, sondern dass eines Tages alles Leid ein Ende finden wird und Gott für Gerechtigkeit sorgen wird.
Diese Hoffnung trägt uns durch schwere Zeiten und hilft uns, unser Vertrauen nicht wegzuwerfen, sondern auszuharren. Dabei ist entscheidend, sich daran zu erinnern: Nicht Gott schickt oder verursacht das Leid (1. Johannes 1,5; Jakobus 1,17). Er ist nicht die Quelle des Bösen – aber er ist beständig am Wirken, um aus dem Bösen Gutes hervorzubringen.
Römer 8,28
Römer 8,28 ist ein wunderschöner Vers, der meinen Punkt gut zusammenfasst:
Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen.
(NGÜ)
Oft wird Römer 8,28 so übersetzt, dass Gott allein alles zum Guten wirkt – unabhängig vom Handeln des Menschen. Diese Interpretation vermittelt die Idee, dass Gott aus jedem Leid automatisch Gutes hervorbringt. Doch was ist mit den vielen Menschen, die ihr Leben lang unter den Folgen von Missbrauch oder schweren Verlusten leiden und nie „gute Früchte“ darin erkennen können?
Die UBS-Handbücher, die Bibelübersetzern als Orientierung dienen, schlagen für Römer 8,28 eine alternative Übersetzung vor, die auf neu gefundenen Manuskripten basiert:
“in every experience which we have God works things out for good with us who love him” or “… God, together with us who love him, works so that what happens will be for good.”
“In allem, was wir erleben, wirkt Gott zum Guten, zusammen mit denen die ihn lieben” oder “…Gott, zusammen mit uns, die wir ihn lieben, wirkt, so dass was auch geschieht, zum Guten dient” (Übersetzung des Autors)
Diese Übersetzung passt gut zum Bild von Gottes Dunkelkammer: Gott arbeitet beständig daran, aus Dunkelheit Licht und aus Leid Gutes hervorzubringen – doch in der Regel geschieht das in Zusammenarbeit mit uns. Wenn wir Menschen nicht mitwirken, kann das verhindern, dass das Gute geschieht. So wird deutlich, warum nicht jedes Leid automatisch zu etwas Gutem führt. So wie das Entwickeln eines Fotos Zeit braucht und ein längerer Prozess ist, so braucht auch die Verwandlung von Leid zu Segen unsere Geduld und Bereitschaft, uns auf Gottes Wirken einzulassen.
Segen wächst aus Gregs Leid
Gregs Geschichte endete nicht im Leid. Auch er ging durch Gottes Dunkelkammer, und was Gott aus dieser Zeit des Leidens hervorgebracht hat, ist für mich eine kraftvolle Erinnerung daran, dass Gott in der Lage ist, selbst aus den dunkelsten Momenten Gutes hervorzubringen.
Liz kämpfte mehrere Jahre lang gegen den Krebs, bevor sie ihrer Krankheit erlag. Diese Zeit war geprägt von Schmerz und Erschöpfung. Greg war oft überfordert – mit der Pflege seiner Frau, der Versorgung seiner Kinder und dem täglichen Überlebenskampf. Das blieb den buddhistischen Nachbarn nicht verborgen. Sie begannen, der Familie zu helfen: brachten Essen, übernahmen Einkäufe und gaben sogar finanzielle Unterstützung.
Dabei erhielten sie einen tiefen Einblick in das Leben von Gregs Familie und bemerkten etwas, das sie zutiefst berührte: Trotz allem Leid strahlte Liz einen tiefen Frieden aus – einen Frieden, den sie nicht erklären konnten und noch nie erlebt hatten. Als Greg ihnen erklärte, dass dieser Frieden von Gott kommt, begannen einige Nachbarn, Jesus nachzufolgen. Sie wollten auch zu dem Gott gehören, der Frieden schenken kann inmitten von großem Leid.
Das Zeugnis dieser Nachbarn verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Heute folgen etwa 2.000 bis 3.000 Thailänder Jesus nach, weil sie berührt wurden durch das Leben von Liz und Greg. Gott hat weder den Krebs verursacht noch Freude am Leid von Gregs Familie gehabt. Aber er nahm diese dunkle Situation und brachte in Zusammenarbeit mit Gregs Familie etwas Gutes daraus hervor. Greg und Liz hielten an ihrer Hoffnung fest, warfen ihr Vertrauen nicht weg und harrten aus – und Gott wirkte durch ihre Treue auf kraftvolle Weise.
Fazit
Der Gott der Bibel ist der Gott, der aus Asche Schönheit hervorbringt und Böses in Gutes verwandelt. Diese Gewissheit darf uns mit Hoffnung erfüllen – selbst in Zeiten des tiefsten Leids. Wenn wir uns auf ihn verlassen, ihn suchen und ihm im Leid treu bleiben, wird er früher oder später in Zusammenarbeit mit uns etwas Gutes daraus entstehen lassen. Manchmal ist es ein langer und schmerzhafter Prozess, aber niemals ein sinnloser, wenn wir an Gott festhalten.
Auch wenn wir die Erfüllung seiner Verheißungen noch nicht sehen, können wir darauf vertrauen, dass Gott treu ist, am Ende alles gut machen wird und für Gerechtigkeit sorgen wird. Die Zeit in Gottes Dunkelkammer mag schmerzhaft und herausfordernd sein, doch gerade dort formt und bereitet Gott uns vor – er schleift uns, damit wir das empfangen können, was er für uns bereithält. Wie ein guter Vater erzieht er uns und macht uns zu reifen Männern und Frauen, die fähig sind, diese Welt in seinem Sinne zu gestalten und zu verwalten. Gott ist treu und wir dürfen uns auf ihn verlassen – auch wenn die Erfüllung seiner Verheißung manchmal später kommt, als wir es uns wünschen.
Bibliografie
Newman, B. M., & Nida, E. A. (1973). A handbook on Paul’s letter to the Romans (pp. 165–167). New York: United Bible Societies.
Lieber Manuel,
herzlichen Dank für diesen sehr wertvollen Artikel. Wir suchen gerne schnelle Erklärungen und Lösungen, wenn das Leben anders läuft als geplant. Ich stimme Dir zu, dass nicht alles automatisch zum Besten dient, sondern auch meine „Mitarbeit“ wichtig ist. Danke für den Hinweis auf die Textvariante. Trotzdem kann es Lebenserfahrungen und Zeiten geben, in denen man so weit unten ist, dass selbst das Beten schwerfällt. Meine Erfahrung zeigt, dass Gott uns selbst dann festhält, wenn wir ihn nicht mehr halten können. Habe vor kurzem eine Mitschrift aus einem Kurs an der AWM entdeckt. Da sagte der Dozent zu Jak 5,7–8: „Glauben heißt, das Nichteingreifen Gottes zu erdulden. Was stimuliert die Geduld? Die eschatologische Motivation des Handelns als Schlüssel zur Konfliktbewältung“. Eschatologie ist eben nicht nur ein Teilbereich der Dogmatik, sondern existenziell, um hoffnungsvoll und dankbar leben zu können.
Wünsche Dir viel Segen und freue mich auf weitere Blogbeiträge von Dir.
Viele Grüße
Lieber Ewald,
herzlichen Dank für deinen ermutigenden Kommentar! Es freut mich sehr, dass dir der Artikel geholfen hat. Du hast völlig recht – es gibt Zeiten, in denen uns das Leben so niederdrückt, dass selbst das Beten schwerfällt. Ich stimme dir ganz zu, dass selbst dann, Gott uns treu ist und in unserem Leben arbeitet.
Ich stimme dir ebenfalls voll und ganz zu: Unsere eschatologische Hoffnung gibt uns die Kraft, auch in schweren Zeiten auszuharren. Es ist das Wissen, dass Gott am Ende für Gerechtigkeit sorgen wird – für jeden Menschen. Dieses Wissen bewahrt uns davor, angesichts von Ungerechtigkeit und Leid zu verzagen. Es schenkt uns Resilienz, weil wir eine feste Hoffnung haben: Am Ende wird Gott alles gut machen.
Nochmals danke für deinen wertvollen Beitrag. Ich wünsche dir weiterhin Gottes reichen Segen!
Viele Grüße
Manuel