Althebräisch lernen und die Bibel besser verstehen

Von Jan Brechlin

Mai 8, 2023

Ganz ehr­lich: Ich bin schlecht im Spra­chen­ler­nen und habe es trotz­dem gemacht. Es war anstren­gend, aber es hat sich gelohnt. Brau­che ich Alt­he­brä­isch, um Bibel zu lesen? Nein. Genü­gend Men­schen haben sich die Mühe gemacht und sehr gute Über­set­zun­gen auf den Markt gebracht. Ist es sinn­voll, um bes­ser Bibel lesen zu kön­nen? Ja. Es gibt so vie­le wun­der­ba­re Din­ge im Text, die ich leicht über­se­hen kann. Die Nuan­cen einer Hand­lung, die Fein­hei­ten einer Situa­ti­on, die Aspek­te einer Aus­sa­ge. All das mache ich mir ver­füg­bar, wenn ich in der Lage bin, Hebrä­isch zu lesen oder zumin­dest nach­schla­gen zu können.

Hebräisch online lernen mit Logos

Ich wer­de hier eine klei­ne Anlei­tung bie­ten, wie man mit Logos sich Alt­he­brä­isch so weit aneig­nen kann, dass man in die­se Tie­fe des Tex­tes ein­tau­chen kann. Ich selbst habe bei­de Wege ken­nen­ge­lernt: den klas­si­schen Weg Hebrä­isch zu ler­nen, aber auch den moder­nen, digi­ta­len Ansatz. So habe ich bei­des lie­ben gelernt, weil ich Hebrä­isch und Logos lie­be. Hier­mit will ich dir Lust machen, die­sel­ben Erfah­run­gen zu machen. Denn … Hebrä­isch lesen kön­nen ist der Hammer!

War­um genau ist Alt­he­brä­isch ler­nen toll? Wer sich mit Hebrä­isch beschäf­tigt, wird eine ande­re Art zu den­ken und zu leben ken­nen­ler­nen. Hebrä­isch ist kei­ne tro­cke­ne Ansamm­lung von Aus­nah­men und Para­dig­men. Hebrä­isch ist eine tol­le Spra­che für Men­schen, die nicht ger­ne Spra­chen ler­nen. Breit anzu­wen­den­de Mus­ter, wenig Regeln. Voka­beln sind die hal­be Miete.

Trotz der (mei­ner Mei­nung nach) ein­fa­chen Spra­che, zei­gen Hebräisch­kennt­nis­se, wie tief und kom­plex der bibli­sche Text ist. Wer die Spra­che lernt, wird immer und immer wie­der zum Wort zurück­kom­men müs­sen. Ich bin kein Aka­de­mi­ker und erst recht kein Sprach­ge­nie, doch Alt­he­brä­isch hat sich gelohnt.

Althebräische Buchstaben

Aber wie macht man das eigent­lich? Es fängt damit an, sich die Buch­sta­ben ein­zu­prä­gen. Die hebräi­schen Buch­sta­ben haben eine Eigen­art. Jeden Buch­sta­ben kann man sich theo­re­tisch wie ein Qua­drat mit vier Sei­ten vor­stel­len. Die unter­schied­li­chen Kom­bi­na­tio­nen erhält man, indem man ein oder zwei Sei­ten des Qua­drats ent­fernt und hier oder da mal einen Strich oder Punkt in die Mit­te setzt. Das ist mir zumin­dest auf­ge­fal­len. Gilt nicht für alle, aber für viele.

Man kann die Buch­sta­ben klas­sisch ler­nen: auf Papier und mit einem Stift. Ich habe damals das Buch „Lehr­buch Bibel-Hebrä­isch“ vom TVG Ver­lag benutzt. Das ist in Ord­nung und die Art, wie die Buch­sta­ben geschrie­ben wer­den, ist gut erklärt. Eine Alter­na­ti­ve ist die­ses Arbeits­buch zum bibli­schen Hebrä­isch.

Lernhilfe für Althebräisches Alphabet

Aber Logos hat hier auch ein ande­res Tool: die Lern­hil­fe Hebräi­sches Alpha­bet.

Lernhilfe Biblisches Hebräisch, Beispielbild.

Sie ist Teil des Pake­tes der Logos 10 Funk­tio­nen und Werk­zeu­ge. Die Lern­hil­fe ist sinn­voll für Zeich­nen der Buch­sta­ben und für die Aus­spra­che. Sie funk­tio­niert fol­gen­der­ma­ßen: Die ein­zel­nen Buch­sta­ben wer­den ange­zeigt und mit Pfei­len zeigt das Pro­gramm, wie genau ich den Buch­sta­ben zeich­nen muss.

Die Buch­sta­ben im Hebräi­schen sind anders als latei­ni­sche Buch­sta­ben. Allein schon, dass Hebrä­isch von rechts nach links geschrie­ben wird, zeigt sich in man­chen Kon­so­nan­ten. Es ist kurz gewöh­nungs­be­dürf­tig, aber mach­bar: wie Auto­fah­ren in England.

Logos Bibel­soft­ware bie­tet eine her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit, auto­di­dak­tisch Alt­he­brä­isch zu ler­nen. Eines der wich­tigs­ten Din­ge, die man zu Beginn ler­nen muss, sind die ver­schie­de­nen Buch­sta­ben des hebräi­schen Alpha­bets. Es gibt eini­ge Buch­sta­ben, die je nach ihrer Posi­ti­on im Wort unter­schied­li­che For­men haben. Zum Bei­spiel wer­den fünf Buch­sta­ben anders geschrie­ben, wenn sie am Ende eines Wor­tes stehen.

Ein wei­te­res wich­ti­ges Kon­zept ist die Unter­schei­dung zwi­schen Buch­sta­ben mit zwei Aus­spra­chen – weich und hart. Zum Bei­spiel kön­nen der Buch­sta­be „bet“ und der Buch­sta­be „vet“ ähn­lich aus­se­hen, aber sie wer­den unter­schied­lich aus­ge­spro­chen. Es gibt auch Buch­sta­ben wie „kaf“ und „chaf“, die je nach Kon­text anders aus­ge­spro­chen wer­den. Ein wei­te­res wich­ti­ges Kon­zept ist das Begad­kefat, bei dem bestimm­te Buch­sta­ben in bestimm­ten Posi­tio­nen ver­dop­pelt werden.

Schreiben lernen von Althebräisch

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt beim Erler­nen von Alt­he­brä­isch mit Logos ist das Lesen und Schrei­ben. Das Pro­gramm bie­tet zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten, um das Lesen und Schrei­ben von hebräi­schen Buch­sta­ben zu üben. Mit Übun­gen, die sich auf die Aus­spra­che, das Lesen und Schrei­ben kon­zen­trie­ren, wird man schnell in der Lage sein, die hebräi­schen Buch­sta­ben zu beherr­schen. Beson­ders her­vor­zu­he­ben ist die Mög­lich­keit, die Aus­spra­che von Wör­tern mit­hil­fe von Logos zu trai­nie­ren. Eini­ge Buch­sta­ben, wie zum Bei­spiel „kaf“ und „chaf“, haben eine ähn­li­che Schreib­wei­se, aber eine unter­schied­li­che Aus­spra­che. Durch das Üben mit Logos wird man schnell ler­nen, die­se Unter­schie­de zu erken­nen und kor­rekt auszusprechen.

Der Erwerb von grund­le­gen­den Kennt­nis­sen über hebräi­sche Voka­le ist ein wich­ti­ger Schritt beim Ler­nen von Alt­he­brä­isch mit Logos Bibel­soft­ware. Das Pro­gramm bie­tet zahl­rei­che Lern­res­sour­cen, um einem den Umgang mit Voka­len zu erleich­tern. Es ist jedoch zu beach­ten, dass die Lern­hil­fe nicht inbe­grif­fen ist. Um ein voll­stän­di­ges Ver­ständ­nis der hebräi­schen Gram­ma­tik zu erlan­gen, emp­fiehlt es sich, ein Lehr­buch wie die „Hebräi­sche Gram­ma­tik“ von Wil­helm Gese­ni­us zu kon­sul­tie­ren, ins­be­son­de­re Sei­te 43, die sich mit den hebräi­schen Voka­len befasst.

Achtung Ohrwurm

Wer ein biss­chen ande­re Zugän­ge zum Ler­nen haben möch­te, für den hab ich noch was parat: das Alt­he­bräi­sche Alpha­bet als Lied. Die­ses Lied ist auf You­Tube zu fin­den und kann dir hel­fen. Ich erin­ne­re mich noch an mein ers­tes Semes­ter. Jeder hat­te die­sen Song gehört und über­all lie­fen Stu­den­ten rum und pfif­fen die­ses Lied. Das kann ner­ven, hat mir und vie­len ande­ren gehol­fen, die Buch­sta­ben in rich­ti­ger Rei­hen­fol­ge zu verinnerlichen.

Bevor man zum nächs­ten Schritt über­geht, muss man sicher­stel­len, dass man die Kon­so­nan­ten und Voka­le drin hat. Ich rate drin­gend davon ab, mit Nomen zu begin­nen, wenn die Buch­sta­ben und Voka­le noch nicht rich­tig sit­zen. Wer am Anfang den Schwer­punkt rich­tig gesetzt hat, wird am Ende nicht fal­sche Gewohn­hei­ten beim Ler­nen von Alt­he­brä­isch umar­bei­ten müssen.

Hebräische Nomen

Der nächs­te Schritt ist, sich die Wor­te ein­zu­prä­gen. Im Hebräi­schen gibt es Nomen, wie im Deut­schen auch. Sie sind eine Kom­bi­na­ti­on aus min­des­tens drei Kon­so­nan­ten, die­se drei bil­den die Wur­zel. Aus der Wur­zel las­sen sich dann auch ande­re Wör­ter ablei­ten. Eine hebräi­sche Wur­zel ist ein Verb von der Bedeu­tung und dar­aus bestim­men sich dann die Nomen. Das ist aber wirk­lich hilf­reich, weil, wenn ich das Verb ken­ne, kann ich mir die Bedeu­tun­gen der Nomen oft her­lei­ten. Das geht nicht bei jedem Wort, aber bei einigen.

Ich neh­me ein­mal das Wort König. Das Wort besteht aus den drei Buch­sta­ben MLK. Dahin­ter steckt das Verb „herr­schen“. Damit ist das Nomen klar: ein Herr­scher, ein König. Genau­so ande­re Wör­ter wie Malö­chot „Regie­rung“. Das kann man auf unfass­bar vie­le Nomen erwei­tern. Wie immer: es gibt auch Ausnahmen.

Wer eini­ge Nomen beherrscht, kann schon ein­fa­che Sät­ze bil­den. Hier ein Bei­spiel: Gen 24,29: וּלְרִבְקָה אָח „Und Rebek­ka hat­te einen Bru­der.“ (ent­nom­men aus Neef, H.-D. (2021) Arbeits­buch Hebrä­isch: Mate­ria­li­en, Bei­spie­le und Übun­gen zum Biblisch-Hebrä­isch. 8., durch­ge­se­he­ne und erwei­ter­te Auf­la­ge. Tübin­gen: Mohr Sie­beck, S. 71.) Genau genom­men ste­hen dort drei Wör­ter: „und“, „Rebek­kah“ und „ein Bru­der“. Kein Verb. Die­ser Nomi­nal­satz drückt ein­fach eine Bezie­hung aus. Dafür muss ich nur zwei Wör­ter kennen.

Nominalsätze im Althebräischen

Nomi­nal­sät­ze im Alt­he­bräi­schen sind Sät­ze, die aus einem Nomi­nal bestehen, das heißt aus einem Sub­stan­tiv oder einem Pro­no­men. Dort wer­den die Bezie­hun­gen zwi­schen den Nomi­na­len durch bestimm­te gram­ma­ti­sche For­men und Wort­stäm­me angezeigt.

Ein wich­ti­ges Kon­zept im Ver­ständ­nis von Nomi­nal­sät­zen im Alt­he­bräi­schen ist das Kon­zept des Eigen­tü­mers. Im Alt­he­bräi­schen gibt es spe­zi­el­le Suf­fi­xe, die an das Nomi­nal ange­hängt wer­den, um anzu­zei­gen, wer der Eigen­tü­mer des Nomi­nals ist. Die­se Suf­fi­xe unter­schei­den sich je nach­dem, ob der Eigen­tü­mer männ­lich oder weib­lich ist und ob er im Sin­gu­lar oder Plu­ral vorkommt.

Es gibt auch spe­zi­el­le Kon­struk­tio­nen im Alt­he­bräi­schen, die als „Kon­struk­tio­nen mit ver­bun­de­nem Sub­jekt“ bezeich­net wer­den. Die­se Kon­struk­tio­nen wer­den ver­wen­det, um zu zei­gen, dass das Nomi­nal, das das Sub­jekt des Sat­zes dar­stellt, in irgend­ei­ner Wei­se mit dem Rest des Sat­zes ver­bun­den ist. Die­se Kon­struk­tio­nen sind beson­ders häu­fig in Sät­zen, die eine Art von Hand­lung oder Bewe­gung ausdrücken.

Ins­ge­samt kön­nen Nomi­nal­sät­ze im Alt­he­bräi­schen für Ler­nen­de eine Her­aus­for­de­rung dar­stel­len, da sie sich von den Sät­zen in vie­len ande­ren Spra­chen unter­schei­den. Es ist jedoch wich­tig, sich die Zeit zu neh­men, um die Gram­ma­tik und die Struk­tur von Nomi­nal­sät­zen im Alt­he­bräi­schen gründ­lich zu ver­ste­hen, um das Alt­he­bräi­sche erfolg­reich spre­chen und schrei­ben zu können.

Arbeitsmaterial für Althebräisch lernen

Alter­na­tiv kann man auch auf moder­ne deutsch­spra­chi­ge Lern­bü­cher zurück­grei­fen, die spe­zi­ell auf die Bedürf­nis­se von Anfän­gern im Hebräi­schen abge­stimmt sind. Das Arbeits­buch „Hebrä­isch: Mate­ria­li­en, Bei­spie­le und Übun­gen zum Biblisch-Hebrä­isch“ ist eine aus­ge­zeich­ne­te Res­sour­ce für das Ler­nen von Hebrä­isch mit Logos. Mit die­sem Buch wer­den die Benut­zer durch ver­schie­de­ne Lek­tio­nen geführt, die sich auf die Grund­la­gen des hebräi­schen Alpha­bets, die Voka­le, die Gram­ma­tik und den Wort­schatz kon­zen­trie­ren. Es ist mit zahl­rei­chen Bei­spie­len und Übun­gen aus­ge­stat­tet, um das Gelern­te zu fes­ti­gen. Das Buch ist spe­zi­ell dar­auf aus­ge­legt, mit Logos Bibel­soft­ware ver­wen­det zu wer­den und bie­tet so eine naht­lo­se Inte­gra­ti­on von Soft­ware, Lern­ma­te­ria­li­en und Übun­gen. Alt­he­brä­isch ler­nen ist damit kein Kin­der­spiel, aber gut machbar.

Nomen sind ein wich­ti­ger Bestand­teil der hebräi­schen Gram­ma­tik, da sie oft das Sub­jekt oder das Objekt eines Sat­zes sind. Mit Logos Bibel­soft­ware ist es mög­lich, die Regeln für die Ver­wen­dung von Nomen im Hebräi­schen zu ler­nen. Eine grund­le­gen­de Regel ist, dass jedes Nomen im Hebräi­schen ent­we­der mas­ku­lin oder femi­nin ist. Eini­ge Nomen kön­nen jedoch bei­de Geschlech­ter haben, abhän­gig von ihrem Kontext.

Mas­ku­li­ne Nomen haben nor­ma­ler­wei­se kei­ne spe­zi­el­le Endung, die sie als mas­ku­lin aus­zeich­net. Ein Bei­spiel dafür wäre das Wort „Vater“. Es gibt jedoch auch mas­ku­li­ne Nomen, die spe­zi­el­le Endun­gen haben kön­nen, ins­be­son­de­re, wenn sie aus einer Wur­zel bestehen, die nur aus drei Buch­sta­ben besteht. Voka­le spie­len auch eine wich­ti­ge Rol­le bei der Bil­dung von Nomen im Hebräischen.

Genus und Numerus

Ein wei­te­res wich­ti­ges Kon­zept ist das Genus und der Nume­rus von Nomen. Im Hebräi­schen gibt es zwei Nume­ri: Sin­gu­lar und Plu­ral. Um die Sin­gu­lar-Form eines Nomens zu bil­den, ent­fernt man nor­ma­ler­wei­se die Endung des Plu­rals und fügt die pas­sen­de Sin­gu­lar-Endung hin­zu. Bei­spiels­wei­se wird aus dem Plu­ral „Häu­ser“ das Sin­gu­lar „Haus“. Im Plu­ral kann die Endung des Nomens vari­ie­ren, abhän­gig von des­sen Genus und ande­ren Faktoren.

Es ist auch wich­tig zu beach­ten, dass man­che Nomen im Hebräi­schen durch die Zusam­men­set­zung von Wur­zeln und Voka­len gebil­det wer­den. Ein gutes Bei­spiel dafür ist das Wort „Name“, das aus den Wur­zeln „Shem“ und „Mem“ sowie dem Vokal „A“ gebil­det wird.

Ins­ge­samt sind Nomen ein wich­ti­ger Bestand­teil des Hebräi­schen, und das Ver­ständ­nis ihrer Regeln und Beson­der­hei­ten ist die Hälf­te der Mie­te beim Erler­nen die­ser Spra­che. Mit Logos Bibel­soft­ware und geeig­ne­ten Lehr­bü­chern kann man sei­ne Kennt­nis­se in die­sem Bereich ver­tie­fen. Wer an Nomen kei­ne Zeit ver­schwen­den will, wird sich spä­ter lei­der die Zäh­ne ausbeißen.

Gruppen bilden, um gemeinsam Althebräisch zu lernen

Ein wei­te­res nütz­li­ches Werk­zeug, das Logos bie­tet: der Account bei Faithli­fe. Was mei­ne ich damit? Wenn ich ein Logos-Paket erwer­be, lege ich ein Kon­to bei Faithli­fe an. Faithli­fe ist die Fir­ma, die hin­ter Logos steht und auch noch ande­re Pro­duk­te ent­wirft. Das Kon­to ist mit dem gleich­na­mi­gen Forum Faithli­fe ver­knüpft. Die­ses Forum ist wie vie­le ande­re auch nach The­men oder Grup­pen orga­ni­siert. Sei es die ört­li­che Kir­che oder die Stu­den­ten von einem Semi­nar. So wäre es auch denk­bar, dass man sich zusam­men­schließt und eine Grup­pe im deutsch­spra­chi­gen Raum grün­det. Eine Grup­pe, zum Ver­net­zen und Aus­tau­schen über Erfolg und Miss­erfolg im auto­di­dak­ti­schen Hebrä­isch ler­nen. Im eng­lisch­spra­chi­gen Raum gibt es eini­ge Grup­pen, die sich dort selbst orga­ni­sie­ren und dort ihre Kar­tei­kar­ten austauschen.

Im deutsch­spra­chi­gen Raum habe ich das lei­der noch nicht gese­hen, aber ich möch­te hier vor­schla­gen, dass das eine gute Idee ist. Sich mit­ein­an­der ver­net­zen, sich aus­tau­schen, sich moti­vie­ren, sich Kar­tei­kar­ten zuschie­ben. Viel­leicht ein Pro­jekt für Moti­vier­te, sodass zukünf­ti­ge Stu­den­ten der Alt­he­bräi­schen Spra­che auf einen immer grö­ßer wer­den­den Schatz zurück­grei­fen können.

Für Althebräisch Lernen Funktionen nutzen

Wich­tig für das Arbei­ten mit Logos und dem hebräi­schen Text: die rich­ti­ge Favo­ri­sie­rung der eige­nen Wer­ke. Die­se las­sen sich in der Biblio­theks-Ansicht prio­ri­sie­ren. Damit sagst du dei­ner Biblio­thek, auf wel­che Wer­ke sie als Ers­tes zugrei­fen soll, wenn du über den Exege­se-Assis­ten­ten auf einen hebräi­schen Text zurück­greifst. Was bei mir prio­ri­siert ist, ist zum Bei­spiel „Gram­ma­tik des Bibli­schen Hebrä­isch“ von Hein­rich von Sie­ben­thal und Jan P. Let­ting. Oder auch „Hebräi­sches und Ara­mäi­sches Hand­wör­ter­buch über das Alte Tes­ta­ment“ von Hein­rich Gese­ni­us. Ein Klas­si­ker, der nicht feh­len darf. Mit der Zeit wer­den Logos-Biblio­the­ken immer grö­ßer und für effi­zi­en­tes Arbei­ten lohnt es sich, sich auf ein Grund­la­gen­werk einzuschießen.

Ein Geheim­tipp von mir:

Das „Glossar morpho-syntaktischer Begriffe“ von Lexham Press.

Mir pas­siert es häu­fig, dass Logos in einem erklä­ren­den Bei­text Begrif­fe erwähnt wie zum Bei­spiel „Per­fekt con­se­cu­ti­vum“ oder „sta­tus con­s­truc­tus“. Es mag Leu­te geben, denen die­se Begrif­fe geläu­fig sind, aber manch­mal steh’ ich da wie ein Ochs vorm Berg. Und da hilft mir die­ses Glos­sar, um in sprach­li­che Fach­spra­che ein­zu­stei­gen. Ich habe alle die­se Begrif­fe mal im Stu­di­um gehabt. Aber ganz ehr­lich: ich bin nicht der­je­ni­ge, der sich alles mer­ken kann. Da ist die­se Res­sour­ce mei­ne Go-To Quel­le, damit ich weiß, wovon da gespro­chen wird. Wenn ich die­se Res­sour­ce dann noch in „Wer­ke prio­ri­sie­ren“ abge­legt habe, wer­den mir die­se Begrif­fe dann auch auf Deutsch ange­zeigt, wenn ich mit der Maus auf den Begriff zei­ge. Von den Werks­ein­stel­lun­gen her zeigt Logos lei­der nur die eng­li­schen Erklä­run­gen die­ser Begrif­fe. Eine klei­ne Ein­stel­lung, die aber vie­les bewir­ken kann.

Eine unbe­ding­te Emp­feh­lung möch­te ich aus­spre­chen: das „Arbeits­buch Hebrä­isch: Mate­ria­li­en, Bei­spie­le und Übun­gen zum Biblisch-Hebräisch“. Heinz-Die­ter Neef ist der Mann hin­ter die­sem Lecker­bis­sen. Die­ses Buch ist ein herr­li­ches Arbeits­buch und führt in mehr als zwan­zig Lek­tio­nen in alt­he­bräi­sche Spra­che ein.

Es ist für Anfän­ger geeig­net, vor allem die­je­ni­gen, die auto­di­dak­tisch vor­ge­hen. Durch­setzt von Übun­gen und einem didak­tisch wert­vol­len Auf­bau, kommt man an die­ser Grö­ße nicht vor­bei. Das Buch ist auf Logos beson­ders für dezen­tra­les Ler­nen geeig­net, weil Noti­zen, Mar­kie­run­gen und Lese­funk­ti­on gerä­te­über­grei­fend syn­chro­ni­siert wer­den. Hat den Vor­teil, dass wenn ich mir am Han­dy etwas mar­kie­re oder notie­re, es auch gleich­zei­tig an mei­nem Com­pu­ter oder Tablet erscheint.

Kurse für Althebräisch

Ich möch­te an die­ser Stel­le noch eine Emp­feh­lung aus­spre­chen. Es gibt im eng­lisch­spra­chi­gen Teil von Logos Stu­di­en­kur­se, die man bele­gen kann. Die­se sind nach The­men geord­net. Sie kön­nen eine gro­ße Hil­fe beim Erler­nen der Spra­che sein. Die Kur­se sind in Video­ma­te­ri­al und Lese- bzw. Schreib­auf­ga­ben aufgeteilt.

Wer in sei­ne Spra­chen­kennt­nis­se inves­tie­ren will, kann hier fün­dig wer­den. 3 Kur­se möch­te ich dazu ans Herz legen. Der Ers­te ist HB101 „Intro­duc­tion to Bibli­cal Hebrew“. Der Kurs weist 10 Stun­den Video­ma­te­ri­al auf und kann hel­fen, mit Logos Alt­he­brä­isch zu lernen.

Hier wird ver­mit­telt, was das Herz begehrt. Die Aus­spra­che der Voka­le und Kon­so­nan­ten. Das Alpha­bet, die Alt­he­brä­isch Gram­ma­tik und wie die Wör­ter in Sät­zen, Kon­struk­tio­nen und Fäl­len zusam­men­wir­ken. Am Ende wird eine Prü­fung abge­legt, mit der man beweist, dass man die vor­ge­stell­ten Inhal­te beherrscht. Und das alles an einem Com­pu­ter mit einer Internetverbindung.

Zu guter Letzt sei noch eine ande­re Mög­lich­keit erwähnt: Wer rich­tig Bock und Zeit (und Geld) hat, kann ein Stu­di­en­pa­ket buchen, dass sich voll­stän­dig um bibli­sche Spra­chen dreht. Mei­ner Mei­nung nach eine gute Ergän­zung für Men­schen, die im Beruf ste­hen und kei­ne Zeit mehr, für ein Voll- oder Teil­zeit­stu­di­um haben. Das Stu­di­en­pa­ket unter­schei­det sich von den Kur­sen inso­fern, als dass es ein voll­stän­di­ges Stu­di­um zum Ziel hat und auch über das Alt­he­bräi­sche hinausgeht.

LA171 von Dr. Heiser

Der nächs­te Kurs ist LA171 und lau­tet „Learn to use Bibli­cal Hebrew in Logos“. Es han­delt sich um einen zwölf­stün­di­gen Kurs von Dr. Micha­el S. Hei­ser. Er war Exper­te in Alt­he­brä­isch und semi­ti­schen Sprachen.

Die­ser Kurs will über grund­le­gen­de Kennt­nis­se hin­aus­ge­hen. Er fokus­siert sich auf die Anwend­bar­keit der alt­he­bräi­schen Spra­che. Der Zugang ist prak­tisch ori­en­tiert und ver­mit­telt Kennt­nis­se in der Inter­pre­ta­ti­on des Alten Tes­ta­ments. Kei­ne Angst, es eröff­net einem vie­le Mög­lich­kei­ten, wenn man sich da ein­mal durch­ge­ackert hat.

Kon­kre­te Lern­in­hal­te sind: Wie füh­re ich Wort­stu­di­en durch? Was sind typi­sche Feh­ler? Wie kann ich die­se ver­mei­den? Dar­über hin­aus wird der Umgang mit Kom­men­ta­ren, inter­li­nea­ren Bibeln und Lexi­ka gelehrt. Ziel von die­sem Kurs ist es, einem Werk­zeu­ge zu ver­mit­teln, die bei einer Exege­se hilf­reich sind. Wer sich hier ein­mal durch­ge­ar­bei­tet hat, muss dann nicht mehr einen Bogen vor tech­ni­schen Kom­men­ta­ren machen. Die­se Kom­men­ta­re sind Gold wert und meis­tens scheut man den Umgang mit ihnen wegen tech­ni­scher Begrif­fe oder dem gram­ma­ti­ka­li­schen Teil.

Ins­ge­samt gese­hen sind die Kur­se eine nütz­li­che Ergän­zung, die man in Erwä­gung zie­hen soll­te. Güns­tig sind sie nicht. Aber hilf­reich auf jeden Fall. Wer Alt­he­brä­isch in bibli­schen Stu­di­en anwen­den möch­te und kei­ne Zeit für ein Voll­zeit­stu­di­um hat, der wird hier fün­dig. Emp­feh­len wür­de ich die­se Kur­se für stark Inter­es­sier­te. Wer das für sein per­sön­li­ches Bibel­le­sen nut­zen möch­te: go for it, aber es könn­te über das Ziel hinausschießen.

Täglich Althebräisch lernen

Einen letz­ten Lecker­bis­sen aus der Logos-Biblio­thek muss ich noch wei­ter­ge­ben: „Dai­ly Dose of Greek & Hebrew“. Das ist eine Video-Rei­he, die täg­lich ein klei­nes Video raus­haut, dass sich mit einer kur­zen Bibel­stel­le beschäf­tigt. Hin­ter­grund­ge­dan­ke ist: nur was täg­lich gese­hen und geübt wird, wird auch im Gedächt­nis blei­ben. Dar­um haben die Macher sich die Mühe gemacht, vie­le kur­ze Vide­os zu erstel­len, die einem Wör­ter und Gram­ma­tik visu­ell anspre­chend näher­brin­gen. Vor allem sinn­voll, wenn man schon fort­ge­schrit­ten in Alt­he­brä­isch unter­wegs ist und sich die Sprach­kennt­nis­se erhal­ten möchte.

Abschließender Gedanke

Eine Spra­che ler­nen ist immer Auf­wand. Es ist nicht leicht. Es ist anstrengend.

Aber … ich kann nicht genug beto­nen, wie sehr es sich lohnt. Vor allem die bibli­schen Spra­chen. Ins­be­son­de­re Althebräisch.

Wenn etwas mein Den­ken ver­än­dert hat, dann war es nicht Grie­chisch. Son­dern das jüdi­sche Den­ken, das sich im Alt­he­bräi­schen manifestiert.

Alt­grie­chi­sches Den­ken ist unse­rer Art, die Welt zu erfas­sen, nicht ent­fernt genug. Alt­he­bräi­sches Welt­be­trach­ten aber schon. Ich den­ke, dar­in liegt die Begrün­dung für mei­ne Fas­zi­na­ti­on. Weil es so erfri­schend anders ist.

Kei­ne unend­li­chen Regeln und Aus­nah­men. Kei­ne ewig lan­ge Suche, bis man das Sub­jekt ent­deckt hat.

Ein­fach intui­tiv. Mehr Bauch­ge­fühl. Über­all Chiasmen.

In der Wur­zel liegt die Kraft.

Got­tes Segen Dir


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Jan Brechlin

Über den Autor

Jahrgang 91
Christ seit 2012
Schreinerlehre
Theologiestudium

Seit Winter 2020 glücklich als Evangelist
beim Missions- und Bildungswerk
Neues Leben e.V. angestellt

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  1. Hal­lo Jan,

    hab gera­de ein Video über Beres­hit auf Eng­lisch gese­hen und woll­te Dich mal fra­gen, ob das genau­so zur Spra­che dazu­ge­hört oder über­in­ter­pre­tiert ist. Hier das Video:
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​R​m​n​U​k​N​T​5​5gU
    Ich über­le­ge des­halb Alt­he­brä­isch zu ler­nen. Was sagst Du dazu.
    Also falls Du das Video zeit­lich nicht gucken kannst: Es geht dar­um, dass das Wort „Im Anfang”, viel mehr beinhal­tet, näm­lich das der Sohn aus dem Zelt oder Haus des Star­ken her­vor­geht um zer­stört zu wer­den durch sei­ne eige­ne Hand am Kreuz…um es mal mit mei­nen Wor­ten pri­mi­tiv wiederzugeben.
    Ist das eine rea­lis­ti­sche Inter­pre­ta­ti­on, oder soll­te man davon die Fin­ger lassen?

    Lie­be Grü­ße, Johannes

    1. Hey Johan­nes, sehr gute Fra­ge die du da stellst. Ehr­lich gesagt bin ich da überfragt. 

      Ich hab mir nicht das gan­ze Video ange­schaut, aber mal durch die Kom­men­ta­re gescrollt. Es scheint, dass eini­ge sehr begeis­tert davon sind. Aber vom ers­ten Gefühl würd ich sagen, dass die Inter­pre­ta­ti­on über das Ziel hinausschießt. 

      Ich ken­ne die Zah­len, die mit den Buch­sta­ben ver­knüpft sind und ich ken­ne auch die Ursprün­ge der hebräi­schen Buch­sta­ben; wie zum Bei­spiel der Och­sen­kopf. Aber ich wäre vor­sich­tig da so viel rein­zu­in­ter­pre­tie­ren, auch wenn viel­leicht tol­le Kom­bi­na­tio­nen wie mit Haus und Vater mög­lich sind. 

      In einem Satz: was du von dem Mann an Hebrä­isch ler­nen kannst, lern. Wo er in ein mys­ti­sches Fahr­was­ser gerät, lern nicht. 😉
      Gruß Jan

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