Ganz ehrlich: Ich bin schlecht im Sprachenlernen und habe es trotzdem gemacht. Es war anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Brauche ich Althebräisch, um Bibel zu lesen? Nein. Genügend Menschen haben sich die Mühe gemacht und sehr gute Übersetzungen auf den Markt gebracht. Ist es sinnvoll, um besser Bibel lesen zu können? Ja. Es gibt so viele wunderbare Dinge im Text, die ich leicht übersehen kann. Die Nuancen einer Handlung, die Feinheiten einer Situation, die Aspekte einer Aussage. All das mache ich mir verfügbar, wenn ich in der Lage bin, Hebräisch zu lesen oder zumindest nachschlagen zu können.
Inhalt
Hebräisch online lernen mit Logos
Ich werde hier eine kleine Anleitung bieten, wie man mit Logos sich Althebräisch so weit aneignen kann, dass man in diese Tiefe des Textes eintauchen kann. Ich selbst habe beide Wege kennengelernt: den klassischen Weg Hebräisch zu lernen, aber auch den modernen, digitalen Ansatz. So habe ich beides lieben gelernt, weil ich Hebräisch und Logos liebe. Hiermit will ich dir Lust machen, dieselben Erfahrungen zu machen. Denn … Hebräisch lesen können ist der Hammer!
Warum genau ist Althebräisch lernen toll? Wer sich mit Hebräisch beschäftigt, wird eine andere Art zu denken und zu leben kennenlernen. Hebräisch ist keine trockene Ansammlung von Ausnahmen und Paradigmen. Hebräisch ist eine tolle Sprache für Menschen, die nicht gerne Sprachen lernen. Breit anzuwendende Muster, wenig Regeln. Vokabeln sind die halbe Miete.
Trotz der (meiner Meinung nach) einfachen Sprache, zeigen Hebräischkenntnisse, wie tief und komplex der biblische Text ist. Wer die Sprache lernt, wird immer und immer wieder zum Wort zurückkommen müssen. Ich bin kein Akademiker und erst recht kein Sprachgenie, doch Althebräisch hat sich gelohnt.
Althebräische Buchstaben
Aber wie macht man das eigentlich? Es fängt damit an, sich die Buchstaben einzuprägen. Die hebräischen Buchstaben haben eine Eigenart. Jeden Buchstaben kann man sich theoretisch wie ein Quadrat mit vier Seiten vorstellen. Die unterschiedlichen Kombinationen erhält man, indem man ein oder zwei Seiten des Quadrats entfernt und hier oder da mal einen Strich oder Punkt in die Mitte setzt. Das ist mir zumindest aufgefallen. Gilt nicht für alle, aber für viele.
Man kann die Buchstaben klassisch lernen: auf Papier und mit einem Stift. Ich habe damals das Buch „Lehrbuch Bibel-Hebräisch“ vom TVG Verlag benutzt. Das ist in Ordnung und die Art, wie die Buchstaben geschrieben werden, ist gut erklärt. Eine Alternative ist dieses Arbeitsbuch zum biblischen Hebräisch.
Lernhilfe für Althebräisches Alphabet
Aber Logos hat hier auch ein anderes Tool: die Lernhilfe Hebräisches Alphabet.
Sie ist Teil des Paketes der Logos 10 Funktionen und Werkzeuge. Die Lernhilfe ist sinnvoll für Zeichnen der Buchstaben und für die Aussprache. Sie funktioniert folgendermaßen: Die einzelnen Buchstaben werden angezeigt und mit Pfeilen zeigt das Programm, wie genau ich den Buchstaben zeichnen muss.
Die Buchstaben im Hebräischen sind anders als lateinische Buchstaben. Allein schon, dass Hebräisch von rechts nach links geschrieben wird, zeigt sich in manchen Konsonanten. Es ist kurz gewöhnungsbedürftig, aber machbar: wie Autofahren in England.
Logos Bibelsoftware bietet eine hervorragende Möglichkeit, autodidaktisch Althebräisch zu lernen. Eines der wichtigsten Dinge, die man zu Beginn lernen muss, sind die verschiedenen Buchstaben des hebräischen Alphabets. Es gibt einige Buchstaben, die je nach ihrer Position im Wort unterschiedliche Formen haben. Zum Beispiel werden fünf Buchstaben anders geschrieben, wenn sie am Ende eines Wortes stehen.
Ein weiteres wichtiges Konzept ist die Unterscheidung zwischen Buchstaben mit zwei Aussprachen – weich und hart. Zum Beispiel können der Buchstabe „bet“ und der Buchstabe „vet“ ähnlich aussehen, aber sie werden unterschiedlich ausgesprochen. Es gibt auch Buchstaben wie „kaf“ und „chaf“, die je nach Kontext anders ausgesprochen werden. Ein weiteres wichtiges Konzept ist das Begadkefat, bei dem bestimmte Buchstaben in bestimmten Positionen verdoppelt werden.
Schreiben lernen von Althebräisch
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Erlernen von Althebräisch mit Logos ist das Lesen und Schreiben. Das Programm bietet zahlreiche Möglichkeiten, um das Lesen und Schreiben von hebräischen Buchstaben zu üben. Mit Übungen, die sich auf die Aussprache, das Lesen und Schreiben konzentrieren, wird man schnell in der Lage sein, die hebräischen Buchstaben zu beherrschen. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, die Aussprache von Wörtern mithilfe von Logos zu trainieren. Einige Buchstaben, wie zum Beispiel „kaf“ und „chaf“, haben eine ähnliche Schreibweise, aber eine unterschiedliche Aussprache. Durch das Üben mit Logos wird man schnell lernen, diese Unterschiede zu erkennen und korrekt auszusprechen.
Der Erwerb von grundlegenden Kenntnissen über hebräische Vokale ist ein wichtiger Schritt beim Lernen von Althebräisch mit Logos Bibelsoftware. Das Programm bietet zahlreiche Lernressourcen, um einem den Umgang mit Vokalen zu erleichtern. Es ist jedoch zu beachten, dass die Lernhilfe nicht inbegriffen ist. Um ein vollständiges Verständnis der hebräischen Grammatik zu erlangen, empfiehlt es sich, ein Lehrbuch wie die „Hebräische Grammatik“ von Wilhelm Gesenius zu konsultieren, insbesondere Seite 43, die sich mit den hebräischen Vokalen befasst.
Achtung Ohrwurm
Wer ein bisschen andere Zugänge zum Lernen haben möchte, für den hab ich noch was parat: das Althebräische Alphabet als Lied. Dieses Lied ist auf YouTube zu finden und kann dir helfen. Ich erinnere mich noch an mein erstes Semester. Jeder hatte diesen Song gehört und überall liefen Studenten rum und pfiffen dieses Lied. Das kann nerven, hat mir und vielen anderen geholfen, die Buchstaben in richtiger Reihenfolge zu verinnerlichen.
Bevor man zum nächsten Schritt übergeht, muss man sicherstellen, dass man die Konsonanten und Vokale drin hat. Ich rate dringend davon ab, mit Nomen zu beginnen, wenn die Buchstaben und Vokale noch nicht richtig sitzen. Wer am Anfang den Schwerpunkt richtig gesetzt hat, wird am Ende nicht falsche Gewohnheiten beim Lernen von Althebräisch umarbeiten müssen.
Hebräische Nomen
Der nächste Schritt ist, sich die Worte einzuprägen. Im Hebräischen gibt es Nomen, wie im Deutschen auch. Sie sind eine Kombination aus mindestens drei Konsonanten, diese drei bilden die Wurzel. Aus der Wurzel lassen sich dann auch andere Wörter ableiten. Eine hebräische Wurzel ist ein Verb von der Bedeutung und daraus bestimmen sich dann die Nomen. Das ist aber wirklich hilfreich, weil, wenn ich das Verb kenne, kann ich mir die Bedeutungen der Nomen oft herleiten. Das geht nicht bei jedem Wort, aber bei einigen.
Ich nehme einmal das Wort König. Das Wort besteht aus den drei Buchstaben MLK. Dahinter steckt das Verb „herrschen“. Damit ist das Nomen klar: ein Herrscher, ein König. Genauso andere Wörter wie Malöchot „Regierung“. Das kann man auf unfassbar viele Nomen erweitern. Wie immer: es gibt auch Ausnahmen.
Wer einige Nomen beherrscht, kann schon einfache Sätze bilden. Hier ein Beispiel: Gen 24,29: וּלְרִבְקָה אָח „Und Rebekka hatte einen Bruder.“ (entnommen aus Neef, H.-D. (2021) Arbeitsbuch Hebräisch: Materialien, Beispiele und Übungen zum Biblisch-Hebräisch. 8., durchgesehene und erweiterte Auflage. Tübingen: Mohr Siebeck, S. 71.) Genau genommen stehen dort drei Wörter: „und“, „Rebekkah“ und „ein Bruder“. Kein Verb. Dieser Nominalsatz drückt einfach eine Beziehung aus. Dafür muss ich nur zwei Wörter kennen.
Nominalsätze im Althebräischen
Nominalsätze im Althebräischen sind Sätze, die aus einem Nominal bestehen, das heißt aus einem Substantiv oder einem Pronomen. Dort werden die Beziehungen zwischen den Nominalen durch bestimmte grammatische Formen und Wortstämme angezeigt.
Ein wichtiges Konzept im Verständnis von Nominalsätzen im Althebräischen ist das Konzept des Eigentümers. Im Althebräischen gibt es spezielle Suffixe, die an das Nominal angehängt werden, um anzuzeigen, wer der Eigentümer des Nominals ist. Diese Suffixe unterscheiden sich je nachdem, ob der Eigentümer männlich oder weiblich ist und ob er im Singular oder Plural vorkommt.
Es gibt auch spezielle Konstruktionen im Althebräischen, die als „Konstruktionen mit verbundenem Subjekt“ bezeichnet werden. Diese Konstruktionen werden verwendet, um zu zeigen, dass das Nominal, das das Subjekt des Satzes darstellt, in irgendeiner Weise mit dem Rest des Satzes verbunden ist. Diese Konstruktionen sind besonders häufig in Sätzen, die eine Art von Handlung oder Bewegung ausdrücken.
Insgesamt können Nominalsätze im Althebräischen für Lernende eine Herausforderung darstellen, da sie sich von den Sätzen in vielen anderen Sprachen unterscheiden. Es ist jedoch wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um die Grammatik und die Struktur von Nominalsätzen im Althebräischen gründlich zu verstehen, um das Althebräische erfolgreich sprechen und schreiben zu können.
Arbeitsmaterial für Althebräisch lernen
Alternativ kann man auch auf moderne deutschsprachige Lernbücher zurückgreifen, die speziell auf die Bedürfnisse von Anfängern im Hebräischen abgestimmt sind. Das Arbeitsbuch „Hebräisch: Materialien, Beispiele und Übungen zum Biblisch-Hebräisch“ ist eine ausgezeichnete Ressource für das Lernen von Hebräisch mit Logos. Mit diesem Buch werden die Benutzer durch verschiedene Lektionen geführt, die sich auf die Grundlagen des hebräischen Alphabets, die Vokale, die Grammatik und den Wortschatz konzentrieren. Es ist mit zahlreichen Beispielen und Übungen ausgestattet, um das Gelernte zu festigen. Das Buch ist speziell darauf ausgelegt, mit Logos Bibelsoftware verwendet zu werden und bietet so eine nahtlose Integration von Software, Lernmaterialien und Übungen. Althebräisch lernen ist damit kein Kinderspiel, aber gut machbar.
Nomen sind ein wichtiger Bestandteil der hebräischen Grammatik, da sie oft das Subjekt oder das Objekt eines Satzes sind. Mit Logos Bibelsoftware ist es möglich, die Regeln für die Verwendung von Nomen im Hebräischen zu lernen. Eine grundlegende Regel ist, dass jedes Nomen im Hebräischen entweder maskulin oder feminin ist. Einige Nomen können jedoch beide Geschlechter haben, abhängig von ihrem Kontext.
Maskuline Nomen haben normalerweise keine spezielle Endung, die sie als maskulin auszeichnet. Ein Beispiel dafür wäre das Wort „Vater“. Es gibt jedoch auch maskuline Nomen, die spezielle Endungen haben können, insbesondere, wenn sie aus einer Wurzel bestehen, die nur aus drei Buchstaben besteht. Vokale spielen auch eine wichtige Rolle bei der Bildung von Nomen im Hebräischen.
Genus und Numerus
Ein weiteres wichtiges Konzept ist das Genus und der Numerus von Nomen. Im Hebräischen gibt es zwei Numeri: Singular und Plural. Um die Singular-Form eines Nomens zu bilden, entfernt man normalerweise die Endung des Plurals und fügt die passende Singular-Endung hinzu. Beispielsweise wird aus dem Plural „Häuser“ das Singular „Haus“. Im Plural kann die Endung des Nomens variieren, abhängig von dessen Genus und anderen Faktoren.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass manche Nomen im Hebräischen durch die Zusammensetzung von Wurzeln und Vokalen gebildet werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Wort „Name“, das aus den Wurzeln „Shem“ und „Mem“ sowie dem Vokal „A“ gebildet wird.
Insgesamt sind Nomen ein wichtiger Bestandteil des Hebräischen, und das Verständnis ihrer Regeln und Besonderheiten ist die Hälfte der Miete beim Erlernen dieser Sprache. Mit Logos Bibelsoftware und geeigneten Lehrbüchern kann man seine Kenntnisse in diesem Bereich vertiefen. Wer an Nomen keine Zeit verschwenden will, wird sich später leider die Zähne ausbeißen.
Gruppen bilden, um gemeinsam Althebräisch zu lernen
Ein weiteres nützliches Werkzeug, das Logos bietet: der Account bei Faithlife. Was meine ich damit? Wenn ich ein Logos-Paket erwerbe, lege ich ein Konto bei Faithlife an. Faithlife ist die Firma, die hinter Logos steht und auch noch andere Produkte entwirft. Das Konto ist mit dem gleichnamigen Forum Faithlife verknüpft. Dieses Forum ist wie viele andere auch nach Themen oder Gruppen organisiert. Sei es die örtliche Kirche oder die Studenten von einem Seminar. So wäre es auch denkbar, dass man sich zusammenschließt und eine Gruppe im deutschsprachigen Raum gründet. Eine Gruppe, zum Vernetzen und Austauschen über Erfolg und Misserfolg im autodidaktischen Hebräisch lernen. Im englischsprachigen Raum gibt es einige Gruppen, die sich dort selbst organisieren und dort ihre Karteikarten austauschen.
Im deutschsprachigen Raum habe ich das leider noch nicht gesehen, aber ich möchte hier vorschlagen, dass das eine gute Idee ist. Sich miteinander vernetzen, sich austauschen, sich motivieren, sich Karteikarten zuschieben. Vielleicht ein Projekt für Motivierte, sodass zukünftige Studenten der Althebräischen Sprache auf einen immer größer werdenden Schatz zurückgreifen können.
Für Althebräisch Lernen Funktionen nutzen
Wichtig für das Arbeiten mit Logos und dem hebräischen Text: die richtige Favorisierung der eigenen Werke. Diese lassen sich in der Bibliotheks-Ansicht priorisieren. Damit sagst du deiner Bibliothek, auf welche Werke sie als Erstes zugreifen soll, wenn du über den Exegese-Assistenten auf einen hebräischen Text zurückgreifst. Was bei mir priorisiert ist, ist zum Beispiel „Grammatik des Biblischen Hebräisch“ von Heinrich von Siebenthal und Jan P. Letting. Oder auch „Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament“ von Heinrich Gesenius. Ein Klassiker, der nicht fehlen darf. Mit der Zeit werden Logos-Bibliotheken immer größer und für effizientes Arbeiten lohnt es sich, sich auf ein Grundlagenwerk einzuschießen.
Ein Geheimtipp von mir:
Das „Glossar morpho-syntaktischer Begriffe“ von Lexham Press.
Mir passiert es häufig, dass Logos in einem erklärenden Beitext Begriffe erwähnt wie zum Beispiel „Perfekt consecutivum“ oder „status constructus“. Es mag Leute geben, denen diese Begriffe geläufig sind, aber manchmal steh’ ich da wie ein Ochs vorm Berg. Und da hilft mir dieses Glossar, um in sprachliche Fachsprache einzusteigen. Ich habe alle diese Begriffe mal im Studium gehabt. Aber ganz ehrlich: ich bin nicht derjenige, der sich alles merken kann. Da ist diese Ressource meine Go-To Quelle, damit ich weiß, wovon da gesprochen wird. Wenn ich diese Ressource dann noch in „Werke priorisieren“ abgelegt habe, werden mir diese Begriffe dann auch auf Deutsch angezeigt, wenn ich mit der Maus auf den Begriff zeige. Von den Werkseinstellungen her zeigt Logos leider nur die englischen Erklärungen dieser Begriffe. Eine kleine Einstellung, die aber vieles bewirken kann.
Eine unbedingte Empfehlung möchte ich aussprechen: das „Arbeitsbuch Hebräisch: Materialien, Beispiele und Übungen zum Biblisch-Hebräisch“. Heinz-Dieter Neef ist der Mann hinter diesem Leckerbissen. Dieses Buch ist ein herrliches Arbeitsbuch und führt in mehr als zwanzig Lektionen in althebräische Sprache ein.
Es ist für Anfänger geeignet, vor allem diejenigen, die autodidaktisch vorgehen. Durchsetzt von Übungen und einem didaktisch wertvollen Aufbau, kommt man an dieser Größe nicht vorbei. Das Buch ist auf Logos besonders für dezentrales Lernen geeignet, weil Notizen, Markierungen und Lesefunktion geräteübergreifend synchronisiert werden. Hat den Vorteil, dass wenn ich mir am Handy etwas markiere oder notiere, es auch gleichzeitig an meinem Computer oder Tablet erscheint.
Kurse für Althebräisch
Ich möchte an dieser Stelle noch eine Empfehlung aussprechen. Es gibt im englischsprachigen Teil von Logos Studienkurse, die man belegen kann. Diese sind nach Themen geordnet. Sie können eine große Hilfe beim Erlernen der Sprache sein. Die Kurse sind in Videomaterial und Lese- bzw. Schreibaufgaben aufgeteilt.
Wer in seine Sprachenkenntnisse investieren will, kann hier fündig werden. 3 Kurse möchte ich dazu ans Herz legen. Der Erste ist HB101 „Introduction to Biblical Hebrew“. Der Kurs weist 10 Stunden Videomaterial auf und kann helfen, mit Logos Althebräisch zu lernen.
Hier wird vermittelt, was das Herz begehrt. Die Aussprache der Vokale und Konsonanten. Das Alphabet, die Althebräisch Grammatik und wie die Wörter in Sätzen, Konstruktionen und Fällen zusammenwirken. Am Ende wird eine Prüfung abgelegt, mit der man beweist, dass man die vorgestellten Inhalte beherrscht. Und das alles an einem Computer mit einer Internetverbindung.
Zu guter Letzt sei noch eine andere Möglichkeit erwähnt: Wer richtig Bock und Zeit (und Geld) hat, kann ein Studienpaket buchen, dass sich vollständig um biblische Sprachen dreht. Meiner Meinung nach eine gute Ergänzung für Menschen, die im Beruf stehen und keine Zeit mehr, für ein Voll- oder Teilzeitstudium haben. Das Studienpaket unterscheidet sich von den Kursen insofern, als dass es ein vollständiges Studium zum Ziel hat und auch über das Althebräische hinausgeht.
LA171 von Dr. Heiser
Der nächste Kurs ist LA171 und lautet „Learn to use Biblical Hebrew in Logos“. Es handelt sich um einen zwölfstündigen Kurs von Dr. Michael S. Heiser. Er war Experte in Althebräisch und semitischen Sprachen.
Dieser Kurs will über grundlegende Kenntnisse hinausgehen. Er fokussiert sich auf die Anwendbarkeit der althebräischen Sprache. Der Zugang ist praktisch orientiert und vermittelt Kenntnisse in der Interpretation des Alten Testaments. Keine Angst, es eröffnet einem viele Möglichkeiten, wenn man sich da einmal durchgeackert hat.
Konkrete Lerninhalte sind: Wie führe ich Wortstudien durch? Was sind typische Fehler? Wie kann ich diese vermeiden? Darüber hinaus wird der Umgang mit Kommentaren, interlinearen Bibeln und Lexika gelehrt. Ziel von diesem Kurs ist es, einem Werkzeuge zu vermitteln, die bei einer Exegese hilfreich sind. Wer sich hier einmal durchgearbeitet hat, muss dann nicht mehr einen Bogen vor technischen Kommentaren machen. Diese Kommentare sind Gold wert und meistens scheut man den Umgang mit ihnen wegen technischer Begriffe oder dem grammatikalischen Teil.
Insgesamt gesehen sind die Kurse eine nützliche Ergänzung, die man in Erwägung ziehen sollte. Günstig sind sie nicht. Aber hilfreich auf jeden Fall. Wer Althebräisch in biblischen Studien anwenden möchte und keine Zeit für ein Vollzeitstudium hat, der wird hier fündig. Empfehlen würde ich diese Kurse für stark Interessierte. Wer das für sein persönliches Bibellesen nutzen möchte: go for it, aber es könnte über das Ziel hinausschießen.
Täglich Althebräisch lernen
Einen letzten Leckerbissen aus der Logos-Bibliothek muss ich noch weitergeben: „Daily Dose of Greek & Hebrew“. Das ist eine Video-Reihe, die täglich ein kleines Video raushaut, dass sich mit einer kurzen Bibelstelle beschäftigt. Hintergrundgedanke ist: nur was täglich gesehen und geübt wird, wird auch im Gedächtnis bleiben. Darum haben die Macher sich die Mühe gemacht, viele kurze Videos zu erstellen, die einem Wörter und Grammatik visuell ansprechend näherbringen. Vor allem sinnvoll, wenn man schon fortgeschritten in Althebräisch unterwegs ist und sich die Sprachkenntnisse erhalten möchte.
Abschließender Gedanke
Eine Sprache lernen ist immer Aufwand. Es ist nicht leicht. Es ist anstrengend.
Aber … ich kann nicht genug betonen, wie sehr es sich lohnt. Vor allem die biblischen Sprachen. Insbesondere Althebräisch.
Wenn etwas mein Denken verändert hat, dann war es nicht Griechisch. Sondern das jüdische Denken, das sich im Althebräischen manifestiert.
Altgriechisches Denken ist unserer Art, die Welt zu erfassen, nicht entfernt genug. Althebräisches Weltbetrachten aber schon. Ich denke, darin liegt die Begründung für meine Faszination. Weil es so erfrischend anders ist.
Keine unendlichen Regeln und Ausnahmen. Keine ewig lange Suche, bis man das Subjekt entdeckt hat.
Einfach intuitiv. Mehr Bauchgefühl. Überall Chiasmen.
In der Wurzel liegt die Kraft.
Gottes Segen Dir
Hallo Jan,
hab gerade ein Video über Bereshit auf Englisch gesehen und wollte Dich mal fragen, ob das genauso zur Sprache dazugehört oder überinterpretiert ist. Hier das Video:
https://www.youtube.com/watch?v=RmnUkNT55gU
Ich überlege deshalb Althebräisch zu lernen. Was sagst Du dazu.
Also falls Du das Video zeitlich nicht gucken kannst: Es geht darum, dass das Wort „Im Anfang”, viel mehr beinhaltet, nämlich das der Sohn aus dem Zelt oder Haus des Starken hervorgeht um zerstört zu werden durch seine eigene Hand am Kreuz…um es mal mit meinen Worten primitiv wiederzugeben.
Ist das eine realistische Interpretation, oder sollte man davon die Finger lassen?
Liebe Grüße, Johannes
Hey Johannes, sehr gute Frage die du da stellst. Ehrlich gesagt bin ich da überfragt.
Ich hab mir nicht das ganze Video angeschaut, aber mal durch die Kommentare gescrollt. Es scheint, dass einige sehr begeistert davon sind. Aber vom ersten Gefühl würd ich sagen, dass die Interpretation über das Ziel hinausschießt.
Ich kenne die Zahlen, die mit den Buchstaben verknüpft sind und ich kenne auch die Ursprünge der hebräischen Buchstaben; wie zum Beispiel der Ochsenkopf. Aber ich wäre vorsichtig da so viel reinzuinterpretieren, auch wenn vielleicht tolle Kombinationen wie mit Haus und Vater möglich sind.
In einem Satz: was du von dem Mann an Hebräisch lernen kannst, lern. Wo er in ein mystisches Fahrwasser gerät, lern nicht. 😉
Gruß Jan