Missverständnisse vermeiden. Das „Neue Testament – jüdisch erklärt“ hilft Ihnen, die jüdischen Wurzeln des Neuen Testaments besser zu verstehen, um die biblischen Texte fundierter auslegen zu können. In dieser Rezension erfahren Sie, ob sich der Kauf für Sie lohnt und was Sie für Ihr Geld bekommen.
Inhalt
- Das Neue Testament aus jüdischer Perspektive betrachtet
- Von mehr als 80 jüdischen Gelehrten geschrieben
- Ziele von „Das Neue Testament jüdisch erklärt”
- „Das neue Testament jüdisch erklärt: in der Diskussion”
- Exkurse in „Das neue Testament jüdisch erklärt”
- Beispiel 1 (NTJE): Das jüdische Familienleben im ersten Jahrhundert
- Beispiel 2 (NTJED): Wer waren die Pharisäer?
- Erfüllt solide seinen Zweck
- Warum sich die Logos-Version besonders lohnt
- Eine Alternative zu „Das Neue Testament jüdisch erklärt”
Das Neue Testament aus jüdischer Perspektive betrachtet
Stellen Sie sich vor, Sie gehen in eine Bücherei. Sie kommen an einer Abteilung vorbei mit der Überschrift „Jüdische Literatur.“ Sie lassen Ihren Blick über die Bücher schweifen und entdecken dabei ein Neues Testament. Ihr erster Gedanke ist vielleicht „Ups, das muss der Mitarbeiter wohl falsch einsortiert haben.“
Diese kleine „Geschichte“ illustriert, was vielen sicher erst auf den zweiten Blick klar wird: Das Neue Testament ist ein durch und durch jüdisches Buch. Es wurde (fast) ausschließlich von Juden geschrieben, die in einem jüdischen Kontext lebten und wie Juden theologisch dachten und argumentierten. Wenn wir diesen jüdischen Hintergrund bei der Interpretation des Neuen Testaments (NT) ignorieren, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir die biblischen Texte missverstehen.
Das Neue Testament – jüdisch erklärt (NTJE) wurde geschrieben, um Ihnen zu helfen, das NT besser in seinem jüdischen Kontext verstehen zu können.
Von mehr als 80 jüdischen Gelehrten geschrieben
Das NTJE ist die deutsche Übersetzung von „The Jewish Annotated New Testament, Second Edition.“ Es ist ein wahrlich einzigartiges Buch. Das gesamte NT wurde von jüdischen Gelehrten kommentiert und mit vielen vertiefenden Zusatztexten bereichert. Es ist ein beeindruckendes Gemeinschaftswerk von über 80 jüdischen Gelehrten aus der ganzen Welt.
Die Herausgeber der Originalausgabe sind Amy-Jill Levine und Marc Zvi Brettler. Amy-Jill Levine ist eine US-amerikanische jüdische Bibelexegetin, Hochschullehrerin und Autorin. Marc Zvi Brettler ist ein amerikanischer Bibelwissenschaftler und Professor für Judaistik an der Duke University. Die Herausgeber der deutschen Fassung sind Wolfgang Kraus, Michael Tilly und Axel Töllner. Die Deutsche Bibelgesellschaft fungiert als Verlag für die deutsche Ausgabe des Buches.
Ziele von „Das Neue Testament jüdisch erklärt”
Die erste Auflage der Originalausgabe
erreichte ein breites jüdisches wie christliches Publikum und trug dazu bei, sowohl die jüdische Vertrautheit mit dem Neuen Testament als auch das christliche Bewusstsein für den jüdischen Kontext des Neuen Testaments zu fördern. Es findet bei Akademien, an Universitäten und theologischen Seminaren sowohl bei jüdischen und christlichen als auch gemeinschaftlichen jüdisch-christlichen Studiengruppen breite Verwendung. (S xx)
Die jüdische Kommentierung der NT-Texte verhilft dem jüdischen Kontext „in dem große Teile des Neuen Testaments entstanden sind – und der in Kirchen und christlicher Theologie lange Zeit verleugnet oder ignoriert wurde – zu seinem notwendigen Recht“ (S. xv).
Die Geschichte zeigt, dass verkürzte und allzu vereinfachende Interpretationen von neutestamentlichen Texten zu Judenhass geführt haben. Das NTJE will, die Zusammenarbeit zwischen Christen und Juden fördern, um die Vergangenheit besser aufzuarbeiten und zu einer besseren Theologie für die Zukunft beizutragen (S. xii). Somit trägt das NTJE dazu bei, antijüdische Lehren zu vermeiden und Hass in Liebe zu verwandeln.
Ein weiteres Ziel ist es, die biblischen Texte ernst zu nehmen und mithilfe der wissenschaftlich reflektierten Bibelauslegung diese möglichst objektiv auszulegen.
Am Anfang stehen das Hinhören auf den Text und der Respekt vor ihm. (S. 12 NTJED)
Für die Autoren des NTJE bedeutet, die Bibel ernst zu nehmen, sie in ihrem historischen und kulturellen Kontext zu verstehen und auszulegen (S. 12–13 NTJED).
„Das neue Testament jüdisch erklärt: in der Diskussion”
Um den Dialog zu fördern und weitere Diskussionen über die Themen des NTJE anzuregen, hat sich die Deutsche Bibelgesellschaft entschlossen, einen Ergänzungsband zum NTJE herauszubringen (S. 9 NTJED). Das Neue Testament jüdisch erklärt: in der Diskussion (NTJED) ist eine Sammlung von 25 Beiträgen namhafter Autoren, die als ausgewiesene Experten auf dem jeweiligen Themengebiet gelten.
Das NTJED hat zwei Hauptteile.
Im ersten Teil sind zunächst Beiträge versammelt, in denen sich die Autorinnen und Autoren mit konkreten Auslegungen neutestamentlicher Bücher oder Buchteile beschäftigen. Der zweite Teil greift sodann einzelne thematische Fragestellungen aus dem NTJE auf. (S. 9 NTJED)
Hier ein paar Beispiele, die die Vielfalt der Themen im zweiten Teil aufzeigen: die Bedeutung des Alten Testaments im NT, Geschlechterbeziehungen und Sexualität, wer waren die Pharisäer wirklich, Paulus und das Evangelium von Jesus Christus, Apokalyptik und Weltuntergang in der Jesusüberlieferung der Evangelien und viele weitere Themen.
Alle Beiträge sollen zum besseren Bibelverständnis und zu einer besseren Beziehung zwischen Juden und Christen beitragen (S. 13 NTJED).
Exkurse in „Das neue Testament jüdisch erklärt”
Das NTJE enthält 85 thematische Infoboxen, in denen einzelne Fragestellungen vertieft werden. Die Themenboxen sind kurz und knapp gehalten, um die wichtigsten Informationen übersichtlich zu präsentieren. Hinzu kommen weitere 50 ausführliche Essays zu Themen, ohne deren Kenntnis der Zusammenhang zwischen dem Neuen Testament und seinem jüdischen Kontext unverständlich bleibt. Vier dieser Essays wurden eigens für die deutsche Ausgabe verfasst und gehen auf den besonderen Kontext der deutsch-jüdischen Geschichte ein.
Die Infoboxen behandeln eine Vielzahl spannender Themen wie z. B. Jesu Tod als Lösegeld, Gerechtigkeit, Freiheit vom Gesetz, Sexualmoral, geistliche Gaben, die Zahlensymbolik der Offenbarung, die Chaos-Ungeheuer in der Bibel und vieles mehr.
Die Essays sind in die folgenden neun Kategorien gegliedert: Geschichte, Gesellschaft, Strömungen und Gemeinschaften, Juden und Nichtjuden, Glaubenspraxis, Glaubensvorstellungen, jüdische Literatur/literarische Quellen, Reaktionen auf das NT und „Zur Situation in Deutschland und Europa.“
Die Essays behandeln eine Vielzahl relevanter Themen, wie z. B. das jüdische Familienleben im ersten Jahrhundert, den historischen Jesus, übernatürliche Wesen, Auferstehung und Jenseitsvorstellungen, den Johannesprolog als Midrasch, die Sprache des NT und die Übersetzung der Bibel, Jesus im modernen jüdischen Denken und 43 weitere spannende Essays.
Weiterhin bietet das NTJE eine Einführung in jedes neutestamentliche Buch, welche die wichtigsten Fakten zur Lektüre des jeweiligen Buches zusammenfasst.
Beispiel 1 (NTJE): Das jüdische Familienleben im ersten Jahrhundert
Die Essays des NTJE sind vollgepackt mit relevanten Informationen über die biblischen Texte und das jüdische Leben der damaligen Zeit. Der Essay über das jüdische Familienleben zeigt gekonnt auf, dass die moderne Vorstellung von Familie weit von der damaligen Realität entfernt ist.
Das Zusammenleben mehrerer Generationen war damals üblich. Oft lebten bis zu drei Generationen gemeinsam in einem Haushalt (S. 650). Während 1 Mose 2,24 betont, dass ein Mann seine Eltern verlassen soll, um sich mit seiner Frau zu verbinden, war das Gegenteil die übliche Praxis: Die Frau verließ ihr Elternhaus und zog in das Haus ihres Mannes (S. 652).
Frauen heirateten in der Regel im Alter zwischen 12 und 20 Jahren. Bei Männern hingegen lag das Heiratsalter üblicherweise bei etwa 30 Jahren (S. 651).
Ehen, besonders die ersten, wurden oft mit wenig Rücksicht auf die Gefühle der zukünftigen Eheleute geschlossen. (S. 652)
Teilweise kannten sich die Ehepartner noch nicht einmal, bevor sie verheiratet wurden (S. 652). Die Ehe wurde gewöhnlich von den Eltern arrangiert und diente nicht in erster Linie dem persönlichen Glück der Ehepartner, sondern der Sicherung und dem Wohlergehen des gesamten Familienverbandes. Vielleicht war auch das der Grund, weshalb die Partner den Großteil ihres Tages getrennt voneinander und mit Menschen des gleichen Geschlechts verbrachten (S. 652). Als harmonisch galt eine Ehe, wenn
die Ehefrau die Entscheidungen, Wünsche und Werte ihres Mannes still hinnahm, sich seiner Autorität beugte und sich bescheiden gab. (S. 652)
Die hohe Müttersterblichkeit und der große Altersunterschied in den meisten Ehen führten dazu, dass die meisten Menschen in ihrem Leben mehrmals verheiratet waren (S. 651). Polygamie war nach dem Mosaischen Gesetz und im rabbinischen Denken erlaubt (S. 651), aber nur die Reichen konnten sich mehrere Frauen und Kinder finanziell leisten.
Sklaverei im ersten Jahrhundert
Sklaverei wurde damals als selbstverständlich angesehen. Die Juden hatten Sklaven, mussten aber auch teilweise selbst als Sklaven dienen. Sklaven galten als Eigentum ihrer Herren und diese konnten mit ihnen machen, was sie wollten.
Männliche Eigentümer von Sklaven hatten das Recht, mit den Personen, die sie besaßen, Geschlechtsverkehr zu haben, und zwar sowohl mit Frauen als auch Männern, mit Kindern wie auch mit Erwachsenen. (S. 651)
Immer wenn wir in der Bibel Texte zu den Themen Familie oder Sklaverei finden, ist es wichtig, nicht unsere eigenen Vorstellungen davon in die Texte zu projizieren, sondern diese Texte im Licht der damaligen Realität zu interpretieren.
Beispiel 2 (NTJED): Wer waren die Pharisäer?
Wenn eine jüdische Gruppierung zum Schimpfwort wird
Die jüdische Gruppe, die von Christen in der Regel am negativsten dargestellt wird, ist die der Pharisäer. Sie werden meistens als pedantische und werksgerechte Heuchler beschrieben. Jemanden als Pharisäer zu bezeichnen, ist in christlichen Kreisen fast schon ein Schimpfwort. Diese negative Stereotypisierung der Pharisäer beruht vermutlich zu einem großen Teil auf dem kritischen Bild, das die Evangelien von dieser Gruppe zeichnen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass
die Aufnahme der negativen Pharisäerbilder in Forschung, Lehre und Verkündigung selten auf der Ebene von Stereotypisierungen verbleiben, sondern mitunter als antisemitische Ressentiments in eine Weltanschauung integriert werden. (S. 214 NTJED)
Um der daraus resultierenden negativen Einstellung gegenüber Juden entgegenzuwirken, greift das NTJED das Thema in einem gut recherchierten Beitrag über die Pharisäer auf.
Wer waren die Pharisäer?
Jan Raithel, der Autor des Beitrags, weist darauf hin, dass
unser gesichertes Wissen über diese jüdische Strömung in vielerlei Hinsicht begrenzt ist und die einschlägigen Quellen über diese Gruppe ohne Ausnahme von politischen und/oder theologischen Absichten eingefärbt sind. (S. 197)
Diese Tatsache sollte man bei der gesamten Diskussion im Kopf behalten. Als relativ gesichertes Wissen gilt, dass die Pharisäer sich besonders durch drei Distinktionsmerkmale von den anderen jüdischen Gruppen abgesondert haben (S. 200):
- Die meisten Pharisäer hatten einen handwerklichen bzw. kleinbäuerlichen Hintergrund.
- Die »mäßige« Hellenisierung ihres Gedankenguts.
- Ihre Wertschätzung der »Traditionen der Väter« und ihre Gewissenhaftigkeit bei der Befolgung des mosaischen Gesetzes.
Ihr Ziel war es, das Gesetz „richtig“ zu interpretieren und dadurch sicherzustellen, dass sie es genau befolgten. Ihr Herzensanliegen war, Gott von ganzem Herzen zu gehorchen und nicht ein „laues“ Leben voller Kompromisse zu führen. Besonders wichtig waren ihnen Themen wie die rituelle Reinheit, die Opfergebote und die agrarischen Gebote. In Fragen des Eherechts nahmen sie mitunter eine eher liberale Position ein.
Josephus berichtet:
Die Pharisäer glaubten an die Unsterblichkeit der Seele und gingen von einer jenseitigen Gerechtigkeit aus, sie glaubten an Engel und gingen von einem Zusammenspiel aus freiem Willen und göttlicher Vorsehung aus. (S. 200)
Damit unterschieden sie sich von den Sadduzäern, die nicht an die Auferstehung nach dem Tod glaubten. Dieses kleine Beispiel illustriert, dass es schon immer verschiedene jüdische Gruppen gab, die teilweise radikal unterschiedliche Dinge glaubten. Deshalb sollten alle Sätze, die mit „Die Juden damals glaubten …“ beginnen, mit Vorsicht genossen werden. So wie heute nicht alle Christen genau das Gleiche glauben, so gab es nie „die Juden“ im Sinne einer einheitlichen Gruppe, die alle das Gleiche glaubten. Diese Vielfalt an unterschiedlichen Meinungen im Judentum sollte man immer im Kopf behalten.
Warum stellen die Evangelien die Pharisäer so negativ dar?
Die Pharisäer waren vermutlich die jüdische Gruppe, die der Jesusbewegung ideologisch am nächsten stand. Die anderen jüdischen Gruppierungen wie z. B. die Zeloten, die Essener und die Sadduzäer waren deutlich weiter von den Lehren Jesu entfernt als die Pharisäer. Gerade deshalb betonen die Evangelien den Unterschied zwischen Jesus und den Pharisäern so stark.
Nicht die tatsächlichen Charakterzüge der Pharisäer waren ausschlaggebend für das Pharisäerbild der Evangelien, sondern die Identitätsbildung der jungen Jesusgemeinschaft, die sich von der ihnen nahestehenden Gruppe der Pharisäer abgrenzen wollte. (S. 215)
Raithel versteht also die polemische Beschreibung der Pharisäer in den Evangelien als Versuch, die Unterschiede zwischen diesen beiden ähnlichen Gruppen zu verdeutlichen. Diese kognitive Richtigstellung der Identität der Pharisäer soll dazu dienen, negative Einstellungen gegenüber Juden zu überwinden und gleichzeitig die eigene Selbstreflexion zu fördern. So schließt Raithel seinen Beitrag mit einer wichtigen Herausforderung:
Statt in unserer Gesellschaft oder Kirche nach zeitgenössischen Pharisäern zu suchen, evoziert die Anwesenheit dieser Gruppe im Neuen Testament dann vielleicht eine andere Fragestellung: Welche Konstruktionen von Feindbildern dienen unserer eigenen Ausbildung und Abgrenzung von Identität? Neben historische Einordnungen der Pharisäer tritt in kirchlicher Lehre und Verkündigung vielleicht, frei nach Lk 10,29, die selbstkritische Frage: »Wer ist mir der Andere?« (S. 215)
Erfüllt solide seinen Zweck
Das NTJE erfüllt genau den Zweck, für den es geschrieben wurde. Die Kommentierung des NT hilft, die biblischen Texte besser in ihrem jüdischen Kontext zu verstehen. Dies geschieht durchgängig auf einer wissenschaftlichen Ebene. Die Texte aus dem Neuen Testament, die historisch zu Judenhass geführt haben, werden besonders beleuchtet und sorgfältig kommentiert. Besonders gelungen finde ich die vielen Essays und Infoboxen, die mit spannenden Informationen gefüllt sind und wirklich helfen, den damaligen Kontext besser zu verstehen.
Ich möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass die Kommentierung der meisten Verse sehr kurz und knapp gehalten ist, was wohl auch gar nicht anders möglich ist, ohne den Umfang des Buches, das in der gedruckten Fassung bereits über 900 Seiten umfasst, zu sprengen. So ist die Kommentierung des NTJE wirklich auf die für den jüdischen Kontext relevanten Themen fokussiert. Insofern sollte die Auslegung der Bibelstellen immer ergänzt werden, durch einen Blick in weitere Bibelkommentare, die eine weitere Perspektive haben. Eine hilfreiche Übersicht über verschiedene andere deutsche Bibelkommentare finden Sie hier.
Die Einleitungen zu den biblischen Büchern und die Kommentare zu den biblischen Texten orientieren sich an der historisch-kritischen Bibelauslegung. Daher werden mehrere biblische Bücher relativ spät datiert und nicht alle „Paulus-Briefe“ als paulinisch bewertet. Leider werden alternative Datierungen nicht erwähnt, sondern Sichtweise des Autors als einzige Option dargestellt.
Weiterhin finde ich das NTJE auch als Referenzwerk besonders wertvoll. Die Kommentare und die Essays sind voll von Verweisen auf jüdische Texte, die für das Studium des jeweiligen Themas relevant sind.
Alle hebräischen und griechischen Wörter sind mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Die Sprache ist zwar eindeutig akademisch, aber meiner Ansicht nach auch für Nicht-Akademiker noch gut verständlich.
Mein Fazit
Das NTJE tut genau das, was es verspricht: Es hilft, die Texte des Neuen Testament in ihrem jüdischen Kontext zu verstehen. Der spezielle Fokus des NTJE beschränkt den Umfang der Kommentare ausschließlich auf diesen Kontext und vernachlässigt daher vieles, was in einem umfassenderen Kommentar Erwähnung finden würde. Daher sollte dieser Kommentar immer in Begleitung eines allgemeineren Bibelkommentars gelesen werden. Für alle, die die jüdischen Wurzeln des NT intensiver studieren möchten, kann ich das NTJE uneingeschränkt empfehlen.
Das NTJED ist eine großartige ergänzende Ressource, die viele der Inhalte des NTJE vertieft. Mein Tipp: Nutzen Sie die Logos-Vorschau! Diese gibt Ihnen einen Überblick über die meisten Themen der vertiefenden Beiträge. Wenn diese für Sie von Interesse sind, lohnt sich der Kauf des NTJED für Sie.
Warum sich die Logos-Version besonders lohnt
Die Logos-Version ist gerade beim NTJE ganz besonders wertvoll! Warum? Das gesamte NTJE hindurch wird auf unzählige jüdische Texte verwiesen und viele der Abkürzungen dieser Texte sind dem „normalen“ christlichen Leser nicht geläufig, wie z. B. BerR 1,10 oder 1 QS 9,11. Wenn man mit der Maus über diese Verweise fährt, zeigt Logos, entweder die ausgeschriebene Referenz oder sogar direkt den zitierten Text an. Die detaillierten Logos-Verlinkungen ermöglichen ein schnelles Nachschlagen der zitierten Texte, wenn man die entsprechende Logos-Ressource besitzt.
Wenn Sie sich für die jüdischen Wurzeln des NT interessieren und Ihr Bibelstudium auf eine neue Ebene bringen wollen, dann liegen Sie mit dem Neuen Testament – jüdisch erklärt goldrichtig. Wenn Sie das NTJE als hilfreich empfinden, dann vergessen Sie nicht, das Neue Testament jüdisch erklärt: in der Diskussion dazuzukaufen, es ergänzt das NTJE mit einer Fülle wertvoller Informationen.
Eine Alternative zu „Das Neue Testament jüdisch erklärt”
Das NTJE ist ein wirklich einzigartiges Werk, das in kompakter Form die wichtigsten Informationen zum jüdischen Kontext des NT vermittelt. Wer jedoch tiefer in die Materie einsteigen will, findet im Kommentar von Strack und Billerbeck eine echte Alternative. Dieser Kommentar ist in der akademischen Welt längst etabliert und bietet ein vertiefendes Wissen.