Englisches Original: Sean McGever | Übersetzung: Dorothea Weiland
Vor kurzem hielt ich auf einer Konferenz für Gemeindeleiter einen Vortrag zum Thema „Das ewige Evangelium für die Generation Z“. Nach der Präsentation bildete sich eine lange Schlange von Leuten, die ihre Fragen loswerden wollten. Soweit nichts Seltsames oder Ungewöhnliches. Was dann aber doch etwas seltsam war, war die Tatsache, dass sie mir alle Versionen von ein- und derselben Frage stellten: „Wie schaffe ich es, junge Menschen dazu zu bringen, ihr Handy beiseite zu legen und sich mit der Bibel zu beschäftigen?
Diese Frage ist sehr vielschichtig und es gibt mehrere Möglichkeiten, sie zu beantworten. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einer einzigen Ebene: Wie können wir auf junge Menschen eingehen, wenn wir mit ihnen über die Bibel sprechen?
Ich habe 9 praktische Möglichkeiten gefunden, die Erwachsenen und jungen Menschen dabei helfen können, die Bibel gemeinsam zu entdecken.
Inhalt
- Seien Sie bereit, gemeinsam mit den Jugendlichen zu lernen
- Lassen Sie sich auf ergebnislose und ergebnisoffene Diskussionen ein
- Fragen Sie nach, über welche Themen die Jugendlichen sprechen bzw. mehr wissen möchten
- Sorgen Sie für eine größere Bandbreite von Themen und Bibelabschnitten
- Stellen Sie gute Fragen
- Stellen Sie Folgefragen
- Beziehen Sie alle Sinne mit ein
- Zeigen Sie Dilemmas auf und schaffen Sie Situationen, über die Sie mit jungen Menschen diskutieren können
- Gehen Sie weise mit Zeit um
- Fazit
Seien Sie bereit, gemeinsam mit den Jugendlichen zu lernen
Kevin Vanhoozer hebt zwei häufig begangene Verfehlungen von Auslegern besonders hervor: Stolz und Trägheit.1
Viele ältere Christen brauchen für das Bibellesen mit jungen Menschen eine Menge Demut. Stolz kann dann eine Rolle spielen, wenn von vorneherein die Auslegung des erfahreneren Christen höher geschätzt wird als die des jüngeren und damit dessen Einsichten an den Rand gedrängt werden. Es ist unglaublich wichtig, dass wir demütig an einen Text herangehen, wenn wir ihn gemeinsam mit jungen Menschen lesen. Wir müssen im Blick behalten, dass sie ebenfalls Gottes Ebenbild sind und Jesus sie in die Mitte gestellt hat (Gen 1,27; Mt 19,14).
Es ist unglaublich wichtig, dass wir demütig an einen Text herangehen, wenn wir ihn gemeinsam mit jungen Menschen lesen. Wir müssen im Blick behalten, dass sie ebenfalls Gottes Ebenbild sind und Jesus sie in die Mitte gestellt hat.
Trägheit zeigt sich z. B. in der Versuchung, den leichteren Weg zu wählen und den Jugendlichen einfach zu sagen, was die Bibel sagen möchte, anstatt sich gemeinsam mit ihnen auf Entdeckungsreise durch die Bibel zu begeben. Das macht definitiv mehr Arbeit und ist möglicherweise auch weniger effizient. Dennoch ist es wichtig, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und gemeinsam zu wachsen.
Es bedeutet allerdings auch, sich mit den Jugendlichen wirklich ernsthaft zu beschäftigen, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten und auch bereit zu sein, zuzugeben, dass man nicht alle Antworten auf alle Fragen hat. Diese Verletzlichkeit kann sehr viel bewirken, da sie eine echte Suche nach Wahrheit und eine Bereitschaft für das Lernen signalisiert – und das unabhängig vom Alter.
Wenn wir bereit sind, gemeinsam mit den Jugendlichen zu lernen, zeigen wir damit auch, dass geistliches Wachstum für uns eine gemeinsame Reise ist und dass wir verschiedene Perspektiven und das Teilen von Erfahrungen wertschätzen.
Lassen Sie sich auf ergebnislose und ergebnisoffene Diskussionen ein
Ein effektives Bibelstudium mit jungen Leuten bedeutet oft, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben und das Ergebnis im Voraus nicht zu wissen. Vermeiden Sie es, Gespräche vorzeitig abzubrechen, nur weil Sie unsicher sind oder weil vorgefasste Antworten nicht passen.
Ein Beispiel: Nachdem eine Jugendliche eine heftige Szene eines Films gesehen hatte, der auf dem Matthäusevangelium basierte, fragte sie mich: „Geht Gott auch durch die vier Phasen der Trauer hindurch?“ Instinktiv wollte ich ihre Frage mit dem Hinweis auf die Unbeeinflussbarkeit Gottes zurückweisen. Diese Lehre besagt, dass Gott nicht in derselben Weise leidet oder Gefühle hat wie wir Menschen. Doch anstatt das Mädchen zu „korrigieren“, entschied ich mich, sie zu fragen: „Was meinst du damit?“ Dieser Ansatz half uns beiden dabei, herauszufinden, wie Jesus als Mensch möglicherweise die verschiedenen Phasen der Trauer bewältigt hat. Ich lernte das aber nur dadurch, dass ich mich auf die Perspektive der jungen Frau einließ.
Für solche Gespräche offen zu sein, bedeutet, dem Prozess des Erforschens mehr Wertschätzung entgegenzubringen als dem Ziel einer endgültigen Antwort. Es bedeutet, zu erkennen, dass die Fragen in sich bereits wertvoll sind und dass Veränderungen entstehen können, wenn beide Seiten versuchen, einander zu verstehen.
Besonders die Jugendlichen profitieren davon, wenn sie merken, dass ihre Fragen und Zweifel ernst genommen werden. Dass Glaube nicht bedeutet, bereits alle Antworten zu haben, sondern sich gemeinsam auf die Suche zu machen und miteinander und aneinander zu wachsen. Wenn wir das tun, leben wir unseren Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Prozess vor, den sie immer wieder wiederholen können, wenn sie mit neuen Fragen oder Problemen konfrontiert werden.
Fragen Sie nach, über welche Themen die Jugendlichen sprechen bzw. mehr wissen möchten
Junge Menschen für das Studieren der Bibel zu begeistern, bedeutet, ihre Interessen und Fragen mit in den Blick zu nehmen.
Als meine Frau und ich in eine andere Stadt gezogen sind, suchten wir uns eine neue Gemeinde und arbeiteten ehrenamtlich in der Jugendgruppe mit. Ich merkte sofort, dass die Teens daran gewöhnt waren, einer starren Routine zu folgen. „Ein bisschen Abwechslung würde ihnen nicht schaden“, dachte ich.
In der ersten Jugendgruppe fragte ich sie daher einfach, welche Fragen sie über das Leben und Gott hatten und was sie gerne wissen wollten. Die Antwort überraschte mich. Sie erzählten mir, dass sie das bisher noch niemand gefragt hatte. Diese einfache Frage nach ihren Themen brachte eine ganz neue Dynamik in das Lesen der Bibel hinein, da nun ihre Interessen und Fragen die Richtung vorgaben. Wir lasen anschließend wie geplant den Galaterbrief – der Brief, der gerade von der ganzen Gemeinde gelesen und durchgearbeitet wurde – doch die Fragen der Jugendlichen prägten diese Arbeit mit den biblischen Texten, wodurch die Stunden für sie interessanter und relevanter wurden.
Junge Menschen nach ihren Interessen zu fragen, zeigt den Respekt für ihre intellektuelle und geistliche Neugier.
Auf diese Weise wird nicht nur das Lesen der Bibel für die jungen Menschen interessanter, sondern es zeigt ihnen auch, dass ihre Gedanken und Erfahrungen wichtig sind. So entsteht Eigenverantwortung und Bereitschaft, das Bibellesen selbst zu gestalten, was zu stärkerem Engagement und einem besseren Lernprozess führt. Junge Menschen nach ihren Interessen zu fragen, zeigt den Respekt für ihre intellektuelle und geistliche Neugier. Dadurch entsteht ein Umfeld, in dem die Beteiligung aller gesteigert und aktives Lernen gefördert wird.
Sorgen Sie für eine größere Bandbreite von Themen und Bibelabschnitten
Beschränken Sie sich nicht nur auf Themen, von denen Sie denken, dass junge Menschen sie hören müssen. Wenn Sie neue Themen und Bibelabschnitte zu Ihrem Repertoire hinzufügen, kann sich das positiv auf das Bibelverständnis und die Beteiligung auswirken.
Ein Beispiel: In einem Gespräch erklärten mir Brandon und Mateo, zwei Schüler aus der Abschlussklasse der High School, wie unzufrieden sie damit waren, dass in der Jugendgruppe immer wieder die gleichen Themen besprochen wurden. Es nervte sie, dass jede Diskussion immer zu demselben Schluss kam: Mehr beten, mehr Bibel lesen und nett zu anderen Menschen sein.
Wenn Sie sich hinsichtlich der Bibelabschnitte und Themen breiter aufstellen, können Sie über vorgegebene Lernerfahrungen hinausgehen und die umfassenderen und tiefer gehenden Fragen ansprechen, die junge Menschen in Bezug auf den Glauben und das Leben haben. Die Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von Themen und Bibelstellen kann dabei helfen, den Reichtum und die Vielfalt der Bibel besser zu erkennen. Junge Menschen lernen auf diese Weise, kritisch zu denken und eine Verbindung zwischen verschiedenen Bibelstellen und ihrem eigenen Leben herzustellen. So wird Bibellesen nicht langweilig und es kommt auch nicht zu Wiederholungen, was die jungen Menschen engagiert und neugierig hält.
Ein guter Tipp ist, sich jeweils nach einem Jahr die behandelten Themen und das Gelernte noch einmal anzuschauen. Auf diesem Hintergrund können Sie sehen, ob Sie weitere Themen in Ihre Planung einbauen können, um dem „ganzen Ratschluss Gottes“ (Apg 20,27; Zürcher Bibel) in seiner wunderbaren Breite und nicht nur teilweise gerecht zu werden.
Stellen Sie gute Fragen
Gute Fragen sind offene Fragen. Meistens handelt es sich dabei um die sogenannten W‑Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Warum? oder Wie?). Sie machen es möglich, tiefer nachzudenken und zu forschen. Statt also beispielsweise zu fragen „Weißt du, dass Gott dich liebt?“, fragen Sie lieber, „Wer hat dir von Gottes Liebe erzählt?“ oder „Was bedeutet es, dass Gott dich liebt?“ Das regt dazu an, genauer über den Text nachzudenken und sich auf einer tieferen Ebene damit auseinanderzusetzen. Wenn aus geschlossenen Fragen offene Fragen werden, kann Bibellesen eine interaktive und spannende Erfahrung werden, die mit einem besseren Verständnis der Heiligen Schrift belohnt wird.
Ich habe schon viel zu oft frustrierte Jugendleiter gehört, die sich beschwerten, dass „die Jugendlichen einfach nicht zum Reden zu bringen sind“ oder dass „das Schweigen im Walde herrscht“. Sie geben eher den Jugendlichen die Schuld, anstatt konstruktiv ihre eigene Kommunikation und ihre Fähigkeiten als Leiter unter die Lupe zu nehmen. Ich weiß aus Erfahrung, dass die meisten Zwölfjährigen auf eine geschlossene Frage eine Antwort geben, die nur aus einem Wort besteht. Wenn Antworten nur aus einem Wort bestehen, deuten diese „Diskussionen“ meistens auf fehlende Übung oder Fähigkeiten der Erwachsenen hin. Wenn wir hingegen gute Fragen bereits vorbereitet haben, wird das Bibellesen mit jungen Menschen auch einfacher. Ein guter Tipp ist hier übrigens das Kleingruppen-Tool in Logos. Es hilft ihnen, zu den Bibeltexten passende Fragen zu finden.
Stellen Sie Folgefragen
Damit das Bibellesen seine größtmögliche Wirkung entfalten kann, ist eine Interaktion notwendig. Beantworten Sie die Fragen der jungen Menschen auch einmal mit Gegenfragen oder bringen Sie Einwände vor. Folgefragen können Fragen wie „Kannst du das noch einmal erklären?“ oder Anregungen wie „Erzähl mir mehr davon!“ sein. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass Gespräche in der Gruppe tiefer gehen. Diese einfachen Reaktionen ermutigen junge Menschen, ihre Gedanken und Ideen klarer darzulegen.
Vermeiden Sie negative und wertende Reaktionen auf ihre Kommentare. Tauchen Sie stattdessen in die reale Welt ihrer Meinungen, Ideen und Standpunkte ein, bevor Sie ihre eigenen zum Besten geben. Es gibt auch Jugendleiter, die sich ihre Antworten – in Form einer Mini-Lehrstunde schon zurechtlegen, während sie den Jugendlichen zuhören – vermeiden Sie diesen Fehler unbedingt. Hören Sie stattdessen aktiv zu und bleiben Sie neugierig.
Folgefragen zeigen, dass Sie wirklich daran interessiert sind, was Jugendliche zu sagen haben, und dass Sie ihren Beitrag wertschätzen.
Folgefragen zeigen, dass Sie wirklich daran interessiert sind, was Jugendliche zu sagen haben, und dass Sie ihren Beitrag wertschätzen. Sie können für mehr Klarheit sorgen oder die Jugendlichen dazu motivieren, in ihrer Erklärung noch ein wenig weiter auszuholen, was zu nuancierten und tiefergehenden Diskussionen führen kann. Die besten Gespräche entstehen meistens nach zwei oder drei Folgefragen. Viele Erwachsene merken oft nicht, dass die wahren Schätze erst beim Nachfragen zutage gefördert werden.
Beziehen Sie alle Sinne mit ein
Wenn Sie alle fünf Sinne der Jugendlichen bei der Bibelarbeit ansprechen, wird diese interaktiver und bleibt besser im Gedächtnis. Bauen Sie Sinneserfahrungen ein, die zum behandelten Bibeltext passen, z. B. Musik oder relevante Videos. Sie können auch Gegenstände mitbringen oder mit den Jugendlichen zusammen Orte besuchen, die mit bestimmten Gerüchen oder Bildern verbunden sind. Wenn Sie z. B. das Ich-bin-Wort Jesu – „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ (Johannes 15,5) – behandeln, verbinden Sie es mit einem Besuch in der Obstabteilung des örtlichen Supermarktes oder eines Weinberges. Oder bringen Sie alternativ eine Rebe mit in die Jugendstunde.
Solche Aktivitäten helfen jungen Menschen dabei, auf konkrete und bedeutungsvolle Weise mit der Bibel in Berührung zu kommen. Durch die Wahrnehmung über die Sinne werden abstrakte Konzepte konkreter und nachvollziehbarer. Junge Menschen können so stärkere Bezüge zum Gelernten herstellen und Informationen besser aufnehmen und im Gedächtnis behalten. Dieser Ansatz geht auch auf verschiedene Lernstile ein und stellt sicher, dass sich jeder auf eine Art und Weise mit der Bibel auseinandersetzen kann, die ihn persönlich anspricht.
Wenn Bibellesen zu einer Erfahrung wird, die verschiedene Sinne anspricht, kann ein dynamischeres Lernumfeld entstehen, in das die Teilnehmer eintauchen können.
Zeigen Sie Dilemmas auf und schaffen Sie Situationen, über die Sie mit jungen Menschen diskutieren können
Nutzen Sie Ihr Wissen über das Leben junger Menschen, um Dilemmas aufzuzeigen und Situationen zu schaffen, über die Sie mit ihnen diskutieren können. Stellen Sie Fragen, die mit „Was wäre wenn…“ oder „Was würdest du tun, wenn…“, um den Jugendlichen dabei zu helfen, biblische Prinzipien auf Situationen im echten Leben anzuwenden. Blicken Sie zunächst auf die großen Fragen und „zoomen“ Sie dann immer weiter hinein. Von der Welt, ihrem Land, ihrer Stadt bis hin zur Schule, dem Freundeskreis, der Familie und ins persönliche Leben der Jugendlichen hinein. So wird die Botschaft der Bibel relevant und praktisch und fordert junge Menschen heraus kritisch zu denken und ethisch zu handeln.
Beginnen Sie das Gespräch mit Jugendlichen z. B. nicht mit der Frage „Na, ehrst du auch deine Eltern?“, sondern mit „Wie werden Beziehungen zwischen Eltern und ihren Kindern in den sozialen Medien und in Filmen dargestellt?“ Stellen Sie dann eine weitere Frage, z. B. „Wie sprechen deine Mitschüler über ihre Eltern?“, bevor Sie dann auf das persönliche Verhältnis zwischen Ihrem Gegenüber und dessen Eltern zu sprechen kommen.
Gehen Sie weise mit Zeit um
Ein häufiger Fehler besteht darin, lange Einheiten beim Bibellesen mit tiefen Lernerfahrungen gleichzusetzen. Kürzere, aber intensivere Einheiten entfalten potenziell eine größere Wirkung, weil junge Menschen dabei eher interessiert und am Ball bleiben.
Darüber hinaus können immer wieder eingestreute, gehaltvolle Diskussionen ebenso fruchtbar sein wie die Zeit, die man bei der konzentrierten Auseinandersetzung mit dem Bibeltext verbringt. Eine gute Balance zwischen der Zeit, die man sich für das Bibelstudium nimmt, und der Zeit, die für Interaktionen geplant ist, sorgt dafür, dass alle Beteiligten fruchtbare und angenehme Erfahrungen machen können.
Eine gute Balance zwischen der Zeit, die man sich für das Bibelstudium nimmt, und der Zeit, die für Interaktionen geplant ist, sorgt dafür, dass alle Beteiligten fruchtbare und angenehme Erfahrungen machen können.
Viel zu viele Erwachsene setzen „tiefgehende Bibelarbeiten“ mit „viel Zeit investieren“ gleich. Machen Sie nicht denselben Fehler. Das Wort Gottes ist „lebendig und kräftig“ (Heb 4,11; LUT17) – und zwar sofort. Nicht erst nach einer möglichst langen Aufwärm- und Hinführungsphase. Die Evangelien zeigen, dass Jesus häufig nur ganz kurz Stellen aus der Bibel heranzog und sie mit Situationen aus dem realen Leben verband, mit denen seine Jünger unmittelbar konfrontiert waren.
Selbstverständlich gibt es auch Zeiten, in denen man herunterkommen und sich Zeit nehmen muss, um über einzelne Worte, Sätze und Zusammenhänge in der Bibel länger nachzudenken. Oft passiert es jedoch auch, dass wir von Jugendlichen erwarten, dass ihre Aufmerksamkeitsspanne so hoch ist wie die von Erwachsenen, wenn wir mit ihnen gemeinsam die Bibel lesen. Setzen Sie sich stattdessen lieber das Ziel, dass die Jugendlichen in Ihrer Gemeinde Sie fragen: „Können wir nächstes Mal mehr Zeit fürs Bibellesen einplanen?“ Suchen Sie nach einer geeigneten Dauer, bei der die Jugendlichen nach mehr fragen und passen Sie die Einheiten danach an.
Fazit
Diese neun praktischen Tipps anzuwenden, wird immer wichtiger. Wenn junge Menschen ein Handy haben, ist es meist in unmittelbarer Nähe – selbst wenn sie es gerade nicht in der Hand halten. Es reicht, wenn es in der Hosentasche vibriert. Aber egal, ob mit Smartphone oder ohne: Nutzen Sie diese Tipps, wenn Sie gemeinsam Bibel lesen oder Jugendstunden leiten. Sie werden den Unterschied merken!
Diese Umstände, in denen wir in der Moderne leben, stellen uns in Sachen qualitativ hochwertiger Diskussionen und Lernerfahrungen vor große Herausforderungen. Doch tief in ihrem Inneren sind sie auch ein Segen. Sie zwingen uns dazu, den Dialog zu suchen und von langen Monologen Abstand zu nehmen. Außerdem lernen wir auf diese Weise, langsam zum Reden und schnell bereit zum Hören zu sein (Jak 1,19). Und wir dürfen miterleben, wie Gott zu Menschen aller Generationen spricht.