Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.
(Hesekiel 36,26)
Im Dezember 1967 führte der Arzt Christiaan Barnard in Südafrika die erste Herz-Transplantation der Welt durch. Die Operation wurde als ein Meilenstein gefeiert. Der Patient lebte danach ganze 18 Tage weiter, bevor er verstarb.
Wenn Gott dagegen hier von einem neuen Herzen spricht, dann ist der Risikofaktor wie bei diesem Ereignis nicht vorhanden. Es geht um eine Transplantation, deren Ergebnis für die Ewigkeit hält.
Inhalt
Die Frage nach dem Warum
Wenn Sie den Text der Jahreslosung lesen, dann können Ihnen viele Gedanken und Fragen durch den Kopf gehen. Wozu brauchen wir heute dies Versprechen? Wozu benötigen wir ein „neues Herz“ und einen „neuen Geist“?
Was hat es mit dem menschlichen Herz auf sich? Die Bibel versteht das Herz als den Ort, in dem aus böse und sündige Handlungen ihren Ursprung nehmen (vgl. Mk 7,21ff).
Wer sich auf die Suche nach der Ursache machen möchte, der muss weit in die Geschichte zurück. In ihrem dritten Kapitel berichtet die Bibel vom sogenannten Sündenfall – eine Geschichte, die zeigt, wie der Mensch seine Unschuld verlor. Weil die Menschen sich auf Gottes Stufe stellen wollten, öffneten sie ihr „Herz“ für das Virus der Sünde. Seitdem ist das Herz des Menschen böse von Jugend auf (vgl. Gen 8,21).
Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.
(Hesekiel 36,26)
Dieses Versprechen Gottes, das wir in der Jahreslosung lesen, ist in dem Kontext von Schuld, Gericht und Wiederherstellung zu finden. Nachdem sich Israel an Gott versündigt hat, nachdem Gott schlussendlich mit Gericht reagiert hatte, kommt die Wendung: Gottes Versprechen, die Komplettsanierung von Herz und Geist.
Eine Komplettsanierung bitte!
Was ist die Lösung dieser schwierigen Situation? Wenn mein Auto einen Lackschaden hat, dann kann ich diesen selbst reparieren. Ist der Motor kaputt, dann habe ich ein gewaltiges Problem. Ich muss ihn auswechseln lassen. So ist es auch bei uns Menschen, Gott muss unseren Motor wechseln. Der fromme Selbsthilfe-Moralismus scheitert daran, dass die Wurzel des Bösen tief drinnen in unserem Wesen liegt (Augustinus nannte dies die „Erbsünde“) und nicht nur ein äußerlicher Kratzer ist.
Wenn Sie eine Herzerkrankung haben und diese so ernst ist, dass Sie ohne ein Spenderorgan nicht weiterleben können, dann geht dies nicht ohne den Tod des Spenders. Der Herzgeber muss tot sein, damit sein Organ verfügbar wird. Ohne ein Herz kann der Mensch nicht leben. Ihr Leben lässt sich nur dann retten, wenn ein anderer seines verliert.
Das neue Herz, von dem die Jahreslosung spricht, ist deshalb zu haben, weil Jesus sein Leben als „Lösegeld“ für die Menschheit gibt (Mk 10,45, Römer 3,21ff). Auch hier war der Tod des „Spenders“ notwendig.
Auf dieser Grundlage kann das Ereignis der Herztransplantation und der Gabe des neuen Geistes geschehen. Dies wird in der Bibel auch als eine neue Geburt bezeichnet (Joh 3,1–21).
Das Leben der Komplettsanierten
Das neue Herz gibt uns die Einstellung von Christus. Seine Einstellung und sein Weg zum Denken, seine Motivation zum Handeln und zum Lieben, wird von dem neuen Herzen wie eine Software in unser Leben hineingespielt (vgl. u. a. Eph 4,22ff).
Der neue Geist gibt uns die Befähigung zum Leben in der Christusabhängigkeit. Er wird in der Bibel als eine große Kraft beschrieben (Röm 8,11). Durch den neuen Geist wird der Mensch erst befähigt, das Gute zu tun und das Böse zu lassen (vgl. u. a. Röm 8,1ff).
So zeigt uns die Jahreslosung für 2017 das Ende der Selbstanstrengung. Was der Mensch in seinem Zustand ohne Gott nicht kann, wird möglich, weil Gott handelt. Das neue Herz und der neue Geist sind der Start in die Christusabhängigkeit. Aus dieser Abhängigkeit können wir Menschen leben und von Christus gelebt werden. Wir sind frei zu tun und zu lassen, was Christus will (nach H.J. Eckstein).
Übrigens: Die hübsche Titelgrafik zum Vers aus Hes 36,26 haben wir jetzt als kostenloses Wallpaper verfügbar gemacht! Hier geht es zum Download.
Danke für die guten Worte!