Das neuste Mitglied unserer Blogger-Runde ist Dr Paul Murdoch, Studienleiter des Albrecht-Bengel-Hauses in Tübingen. Wir freuen uns schon sehr auf seine Beiträge! Wie üblich haben wir ihm die Möglichkeit gegeben, sich mit eigenen Worten vorzustellen.
Familienstand und Alter: Mein Name ist Paul Murdoch. Ich bin Jahrgang 1952, verheiratet, habe sechs Kinder und sieben Enkelkinder (die Nummern acht und neun sind unterwegs!). Aufgewachsen bin ich als Kind von Missionaren in Kalifornien und britisch Kolumbien. Sicherlich machen alle Eltern Fehler, aber für uns Kinder gab es nie einen Zweifel, dass unsere Eltern ernsthaft und konsequent in ihrem Glauben waren. Das hat geprägt. Mit zunehmendem Alter werde ich immer dankbarer dafür. Persönlich bin ich zum Glauben gekommen als kleines Kind, nachdem ich meinem kleinen Schwesterchen eine schlimme Verletzung zugefügt hatte. Meine Mutter hatte strengstens verboten, den Kinderwagen anzurühren, aber das kleine Paulchen wollte unbedingt damit spazieren gehen. Mit meinen drei Jahren konnte ich kaum den Lenker fassen, habe daran gezerrt und das Baby auf das Trottoir purzeln lassen. Dass ich ein Sünder war, war mir klar. bei einer Kinderevangelisation im nächsten Jahr habe ich geweint, weil ich so gerne Jesus in mein Herz gelassen hätte, es aber schon im vorigen Jahr bei der Kindergottesdiensthelferin getan hatte… Die Kinderevangelistin ging gut damit um und machte mich zu ihrem Adjutanten – ich durfte mit meinen vier Jahren mit für die anderen beten.
Trotzdem war es nie in meinem Plan, Pastor, Pfarrer oder sonst wie Theologe zu werden. Mit 13 versprach ich Gott, in der letzten Kirchenbank sitzend, dass ich alles machen würde, was er will, nur Pfarrer – das ginge nicht. Ich hatte zu viel Respekt davor. Wir hatten einen ganz tollen Gemeindepfarrer, zu dem ich sehr hinaufgeschaut habe. Mir war’s klar, dass ich die Aufgabe nicht so ausfüllen könnte, wie er es tat.
Persönlicher Hintergrund und Werdegang: Nach dem Schulabschluss in Kanada kam ich nach Deutschland an den Bodenseehof, um die Bibelschule der Fackelträger im ersten Jahrgang zu besuchen. Ich bin geblieben – mehr oder weniger. Die liberale Predigt des Dorfpfarrers und späteren Landesjugendpfarrers hat mich existenziell getroffen. Er behauptete, dass die „Wissenschaft“ bewiesen hätte, dass Jesus nicht wirklich von den Toten auferstanden sei. Ich ging nach Tübingen, um das für mich zu überprüfen. Nach wenigen Semestern war es klar, dass die Bereitschaft ein Wunder zu glauben im weitesten Sinne davon abhängig ist, ob ein Mensch selber Wunder erlebt hat. Das Theologietreiben „et si deus non daretur“, wie wenn es keinen Gott gäbe, ergab für mich keinen Sinn. Glücklicherweise war ich im neu gegründeten Albrecht-Bengel-Haus beheimatet und bekam dort eine sinnvolle Studienbegleitung. Ich ließ mich von meinem Entschluss, mit der Theologie aufzuhören und mein Slawistik-Studium fertig zu machen, durch den damaligen Studienleiter Walter Tlach in einem seelsorgerlichen Gespräch abbringen. Die Semester an der neuphilologischen Fakultät waren aber für mein Verständnis von Exegese von unschätzbarem Wert. Die nahmen wenigstens ihre Texte ernst!
Vikariat, Zeit als Studienassistent am Bengelhaus, zwei Jahre mit der Liebenzeller Mission als Bibelschullehrer in der Südsee, Pfarramt in Württemberg (18 Jahre) sowie zehn Jahre mit der Finnischen evangelisch-lutherischen Mission in Pakistan haben mich für meine Aufgaben als Studienleiter für Missionswissenschaft mit Schwerpunkt Islamkunde, Ökumenische Theologie und Neues Testament im ABH vorbereitet.
Hobbies: Neben meiner Arbeit blogge ich auf pcm.murdochs.eu, betreibe die Website Bibelarchäologie-online.org, setze mich für verfolgte Christen als Vorsitzender vom Verein Internationales Institut für Religionsfreiheit Deutschland und die IIRF international ein, arbeite nach einer fünfjährigen Pause wieder im Arbeitskreis Religionsfreiheit der Deutschen evangelischen Allianz mit, und forsche an theologischen und gesellschaftsrelevanten Themen.
Lieblingsbibel: Für das Alte Testament schau ich immer wieder bei der Übertragung von Martin Buber hinein. aber wie der Schreiner nicht nur eine Säge hat, benutze ich verschiedene Ausgaben für verschiedene Zwecke. Die Zürcher Bibel begleitet mich seit dem Studium. Die Luther-Bibel (bis jetzt 84, stelle gerade langsam auf 2017 um) ist meine Brot- und Butterbibel bei der Gemeindearbeit, die NIV in der internationalen Arbeit. Der Text in der Ursprache wird mir immer wichtiger.
Lieblingsautoren: C.S.Lewis, Chesterton, Oswald Chambers, Vishal Mangalwadi, Jochen Teufel, Tim Keller, Randy Singer, John Grisham, Mika Waltari…
Meine liebsten Logos-Funktionen: LINK-HOPPING!! Die Verlinkung der verschiedenen Werke untereinander in Logos ist der absolute Hit! Ich könnte meine produktive Arbeit keineswegs in dem Umfang bewältigen, wenn mir Logos nicht zur Verfügung stünde! Es ist unglaublich, wie schnell eine gründliche Recherche möglich ist, wenn man sich in das Programm eingearbeitet hat und die entsprechende Werke besitzt.
Auch die Assistenten-Funktionen sind mehr und mehr eine riesige Hilfe. Die Leichtigkeit, mit der man in Kommentaren, Lexika, Wörterbüchern, Zeitschriften und Monographien relevante Informationen herausfiltern kann, ist frappierend! Als Theologe arbeite ich für gewöhnlich mehrere Stunden am Tag mit meiner Logos-Bibliothek. Auch privat für meine stille Zeit nutze ich zum Beispiel die Logos-APP für iOS. Ich schätze es ungemein, dass ich auf verschiedenen Plattformen (MAC, Windows, iOS) und sogar von einem fremden PC aus auf meine Bibliothek zugreifen kann.
Mein Beitrag zum Blog: Ich möchte Einsichten zum Umgang mit Logos, die ich bei der praktischen Arbeit in Forschung und Verkündigung gesammelt habe, weitergeben.
Lieber Paul,
super, dass du jetzt auch dabei bist. Dachte gerade: das Bild auf der Logos-Homepage kennst du doch!
Herzliche Grüße,
Claus-Dieter