Mein ehemaliger Jugendleiter brachte mich während einer spontanen Andacht auf einer Jugendstunde vor einigen Jahren in Verlegenheit. Dabei redete er über den Text aus 1 Timotheus 4,12–16. Um den Jugendlichen die Relevanz dieser Verse in ihrem Leben klarzumachen, leitete er sie ein mit den Worten „Niemand verachte deine Jugend“ (1 Timotheus 4,12a) und sagte daraufhin folgendes: „Als Paulus den ersten Brief an Timotheus schrieb, war Timotheus ungefähr im Alter von den meisten von uns.“ Vor ihm saßen ca. 50 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Während er das sagte, blickte er mich an, um eine Bestätigung meinerseits zu bekommen. Ich hatte mich zufälligerweise kurze Zeit vorher mit diesem Text beschäftigt.
Ich schüttelte leicht den Kopf, um ihm seinen Fehler aufzuzeigen. Er versuchte es erneut und sagte: „Also er war zwischen 20 und 25 Jahren alt.“, und noch einmal schaute er mich an in der Erwartung, dass ich nun nicken würde. Wieder schüttelte ich den Kopf und wieder versuchte er es: „Oder zwischen 25 und 30 Jahren.“ Da er mich weiter anschaute, um endlich seine Bestätigung zu bekommen, weil er mir schon so weit entgegengekommen war und ich – unglücklich, dass er mich in diese Situation brachte – immer noch den Kopf schütteln musste (natürlich möglichst leicht und unauffällig, damit niemand sonst das mitbekam, was aber mit jeder weiteren Berichtigung unwahrscheinlicher wurde), gab er es endlich auf und sagte so etwas wie: „Auf jeden Fall war Timotheus ein junger Mann und da wir auch junge Menschen sind, können wir diese Verse auch auf uns anwenden!“, und setzte seine Jugendstunde wie geplant fort.
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