Adolf Schlatter – das Schweizer Taschenmesser der Theologie. Professor für Neues Testament und Systematische Theologie und Autor zahlreicher exegetischer Werke. Doch wie wurde Schlatter zu dem, der er war? Welche Stationen prägten das Leben und die Theologie dieses bekannten Denkers? Was können wir heute von ihm lernen?
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Inhalt
- Adolf Schlatter: Produktiver Denker und theologischer Riese
- Adolf Schlatter als theologischer Autor
- Kindheit, Jugend und Studium
- Adolf Schlatter als Student
- Adolf Schlatter als junger Pfarrer (1877–1880)
- Adolf Schlatter in Bern (1880–1888)
- Adolf Schlatter in Greifswald (1888–1893)
- Adolf Schlatter in Berlin (1893–1898)
- Was können wir heute von Adolf Schlatter lernen?
Adolf Schlatter: Produktiver Denker und theologischer Riese
Der Schweizer Theologe Adolf Schlatter ist einer der größten Theologen seit der Reformation und gilt gleichzeitig als einer der theologischen Riesen, die viel zu wenig beachtet werden. Er wurde vor allem für seine exegetische Arbeit bekannt, war aber auch eine Koryphäe in der Systematischen Theologie. Zudem unterrichtete Schlatter Judaistik und Philosophie. Er galt als ausgewiesener Josephus-Kenner und Experte in der Geschichte des antiken Judentums.
Namhafte Theologen haben bei Schlatter studiert. Wenig bekannt ist, dass auch Rudolf Bultmann seine Vorlesungen besuchte, als Schlatter in Tübingen lehrte. Selbiges trifft auch auf Karl Barth zu, welcher aber von den Vorlesungen gar nicht begeistert war und diese vor allem auf Wunsch seines Vaters besuchte. Auch Dietrich Bonhoeffer und Paul Schneider, die beide vom Verbrecherregime der Nationalsozialisten ermordet wurden, wurden von Adolf Schlatters Theologie geprägt. Ebenso zählte der Dogmatiker Paul Althaus zu Schlatters Studenten.
Adolf Schlatter als theologischer Autor
Adolf Schlatter verfasste insgesamt über 400 Schriften. Zu seinen bekannten wissenschaftlichen Werken gehören seine exegetischen Kommentare zum Neuen Testament, seine allgemeinverständlichen Erläuterungen zum Neuen Testament für die Gemeinde und seine Monographie “Der Glaube im Neuen Testament” . Zudem hat Schlatter zahlreiche Artikel für das Calwer Bibellexikon geschrieben . Eine große Reichweite und Wirkungsgeschichte hatte auch Schlatters Aufsatz “Atheistische Methoden in der Theologie”.
Zu seinen Hauptwerken zählen seine Neutestamentliche Theologie (Band 1: Die Geschichte des Christus; Band 2: Die Theologie der Apostel), “Das christliche Dogma” und auch seine Ethik. Neben anderen verdienen besonders diese vier Werke ein gründliches Studium und haben auch heute noch Relevanz. Schlatters Werke und seine theologischen Verdienste noch weiter in den Hintergrund zu verdrängen, wäre ein großer Verlust für die Theologie.
Seine Bewunderer (darunter auch ich) betrachten Schlatter als theologisches Genie, als einen theologischen Riesen, der umfassend theologisch gebildet war und prägend lehren konnte. Seinen Gegnern war er jedoch deutlich zu fromm und wurde von ihnen als Biblizist bezeichnet. Angeblich kannte Adolf Schlatter das gesamte griechische Neue Testament auswendig. Ob dies nun zutrifft oder nicht, Schlatter war in den biblischen Schriften zuhause, einer der großen Experten in der Exegese und von wichtiger und wegweisender Bedeutung in der Dogmatik.
Kindheit, Jugend und Studium
Geistliche Einheit trotz konfessioneller Unterschiede
Adolf Schlatter wurde am 16. August 1852 in einer von der Erweckungsbewegung geprägten Familie in der Schweiz geboren. Seine Großmutter, Anna Schlatter, war eine tiefgläubige und in frommen Kreisen bestens vernetzte Frau, die intensive geistliche Kontakte über jegliche konfessionelle Grenzen hinweg pflegte. Unter anderem hielt sie Kontakt zu Vertretern der katholisch-bayrischen Erweckungsbewegung, dem katholischen Priester in St. Gallen und dem bekannten evangelischen Theologen Friedrich Schleiermacher.
Die theologische Weite, die Adolf Schlatter bereits an seiner Großmutter beobachten konnte, lebten ihm auch seine Eltern vor. Hektor Stephan Schlatter, Adolfs Vater, war Mitglied einer baptistischen Freikirche, seine Mutter Wilhelmine blieb hingegen der reformierten Landeskirche treu. Die beiden zeigten ihren Kindern in der Ehe und der Familie auf praktische Art und Weise, dass eine Einheit im Glauben trotz vieler konfessioneller Unterschiede und im Ringen um theologische Wahrheiten möglich ist. Dieser Gedanke sollte Schlatter auch später in seinem theologischen Dienst weiter prägen.
Im Jahr 1871 war Adolf Schlatter 19 Jahre alt und absolvierte sein Abitur mit Bestnoten. In der Schulzeit lernte Schlatter bereits die biblischen Sprachen Hebräisch und Griechisch. Nach seinem Abschluss überlegte Adolf Schlatter, ob er überhaupt Theologie studieren sollte. Er befürchtete, dass sein Glaube durch die liberale Theologie erschüttert werden könnte, die an Universitäten gelehrt wurde. Ein Gespräch mit seiner Schwester ermutigte Schlatter schlussendlich jedoch dazu, das Studium zu wagen.
Adolf Schlatter als Student
Schlatter begann sein Theologiestudium in Basel. Hier besuchte er auch die Vorlesungen des Philosophen Friedrich Nietzsche und hörte dessen Vorlesungen über Platons Dialoge. Von der Art der Vorlesung und von Nietzsches menschliche Art war er allerdings enttäuscht. Er empfand, dass dieser einen verletzenden Übermut an den Tag legte und seine Studenten als verachtenswerten Pöbel betrachtete.
Adolf Schlatter erlebte während seines Studiums auch eine Glaubenskrise. Er berichtete seiner Familie in der Weihnachtszeit 1871 davon. Dies war wohl die tiefste Glaubenskrise in seinem Leben. Möglicherweise wurde sie durch die intensive Lektüre von Spinoza ausgelöst und ging in eine Auseinandersetzung mit dem Atheismus über. Schlatter überwand diese Krise jedoch.
Theologische Vorbilder und Entwicklung eigener Standpunkte
Im Jahr 1873 wechselte Schlatter nach Tübingen. Hier studierte er bei dem bekannten „positiven“ Theologen Johann Tobias Beck. Beck war ein prägender Theologieprofessor in Tübingen. Der Pietist galt als Biblizist, da er sich vor allem um die geschichtslose Reproduktion der Schriftwahrheit bemühte. Beck wurde später von Gerhard Maier als “Vater der pneumatischen Exegese” bezeichnet. Er war ein Vertreter einer eher vorkritischen Bibelauslegung. Für Beck war die Wiedergeburt des Auslegers eine entscheidende Notwendigkeit.
Vieles konnte Schlatter von Beck zwar lernen, aber er entwickelte auch einen eigenen Ansatz. Schlatters Schwerpunkt lag viel mehr auf der historischen Dimension der Exegese. Bei Beck erkannte Schlatter eine gewisse Absonderung der Bibel von der Geschichte. Er lernte neu, dass die Bibel die verlässliche Grundlage für die Kirche und ihre dogmatische Arbeit ist. Gleichzeitig kam Schlatter zu der Überzeugung, dass der Vielstimmigkeit der Bibel eine Ganzheit und Einheit zugrunde liegt, die überzeugend aufgezeigt werden kann.
Insgesamt kann am Ende mit Fug und Recht die These vertreten werden, dass Beck für Schlatter während seines Studiums zu einer prägenden Figur wurde und seine Theologie maßgeblich beeinflusste. Schlatter schrieb später, dass Beck ihn und die anderen Studierenden zur Reinigung und Pflege des ‘religiösen Verhaltens’ angeleitet habe.
Adolf Schlatter als junger Pfarrer (1877–1880)
Schlatter trat nach seinem Studium, dem Vikariat und einem Diakonat im Jahr 1877 eine Pfarrstelle in Kesswil an. Er liebte seine Arbeit als Pfarrer und der Dienst bereitete ihm viel Freude. Sein späterer Wechsel in die akademische Welt war für ihn keineswegs selbstverständlich oder vorgezeichnet.
Während seiner Zeit im Gemeindedienst lernte Schlatter auch seine spätere Frau Susanna (Susette) kennen und lieben. Sie heirateten am 15. Januar 1887. Nach sieben kinderlosen Jahren bekam das Ehepaar noch fünf Kinder.
Im Januar 1880 erreichte Schlatter eine Anfrage von pietistischen Kreisen in Bern. Sie wollten einen „positiven“ Theologen für die dortige Fakultät gewinnen, da diese hauptsächlich von der liberalen Theologie dominiert wurde. Nach innerem Ringen und persönlicher Prüfung entschloss sich Schlatter, den ihm angetragenen Weg zu gehen.
Adolf Schlatter in Bern (1880–1888)
Der Beginn der akademischen Karriere Adolf Schlatters verlief äußerst herausfordernd. Schlatter stieß aufgrund seiner pietistischen Prägung an der Universität in Bern nicht auf Wohlwollen. Der Grund war, dass der Universität der Wunsch der pietistischen Kreisen bekannt war. Trotz einiger Steine, die Schlatter im Zuge seiner Habilitation in den Weg gelegt wurden, schaffte er innerhalb des Jahres 1880 sowohl seine Promotion als auch seine Habilitation. So konnte er bereits im Januar 1881 seine Lehrtätigkeit als Privatdozent beginnen.
Nachdem Schlatter 1885 sein Werk „Der Glaube im Neuen Testament“ veröffentlicht hatte, erhielt er einige Anfragen von verschiedenen Universitäten. Im Jahr 1888 nahm Schlatter einen Ruf nach Greifswald an.
Adolf Schlatter in Greifswald (1888–1893)
Als Professor in Greifswald erlebte Adolf Schlatter eine sehr positive Zeit. Er arbeitete intensiv mit dem lutherischen Dogmatiker Hermann Cremer zusammen. Die beiden Professoren verband eine deutliche Ablehnung der Theologie Albrecht Ritschls. In Greifswald war Schlatter Professor für Neues Testament, hielt aber auch Vorlesungen im Bereich der Dogmatik. Es wurde schnell sichtbar, dass er sowohl ein begnadeter Exeget als auch ein hervorragender Systematiker war.
In seiner Zeit in Greifswald verfasste Schlatter u. a. seine Einleitung zur Bibel, die gerade in frommen und pietistischen Kreisen auch auf Widerstand stieß. Schlatter vertrat für den Pentateuch die Quellenscheidung, schätzte traditionelle Ansätze bei den Propheten nicht als überzeugend ein und schrieb den 2. Petrusbrief einem unbekannten Verfasser zu. Auch setzte sich Schlatter in Greifswald intensiv mit der jüdischen Geschichte auseinander und bereiste das heilige Land.
In seiner Greifswalder Zeit war diese Universität ein Magnet für Studenten aus dem In- und Ausland. Schlatter zog bereits damals Studenten an.
Adolf Schlatter in Berlin (1893–1898)
Eine politische Entscheidung
Adolf Schlatter wurde im Zusammenhang mit dem sogenannten “Apostolikumsstreit” nach Berlin berufen. Aufgrund der als schwierig eingeschätzten Haltung Adolf von Harnacks zum Apostolischen Glaubensbekenntnis wurde ein sogenannter „positiver“ Theologe gefordert. Schlatter schrieb selbst folgendes zu diesem Thema:
“Die Ereignisse, die mich von Greifswald lösten, begannen damit, daß der König von Preußen im Jahr 1892 anordnete, daß an der theologischen Fakultät von Berlin ein neuer Lehrstuhl errichtet werde, der der von der Kirche vertretenen Theologie zu dienen habe. Den Anlaß dazu gab Harnack dadurch, daß er Studierenden den Wunsch aussprach, daß die apostolische Bekenntnisformel aus dem kirchlichen Gebrauch entfernt werde.”
(Schlatter, Rückblick auf meine Lebensarbeit, S. 159–160).
Trotz des geschlossenen Widerstandes der Fakultät sollte dies nun in die Tat umgesetzt werden. Schlatter hatte eine Berufung nach Berlin zunächst strikt abgelehnt. Seine Stellung und Situation in Greifswald war gut und es gab für ihn keinen Grund, diese aufzugeben. Erst nach langem Drängen des preußischen Kultusministers Althoff ließ Schlatter sich schlussendlich überreden. Zuvor hatte Althoff bereits erfolglos versucht, sowohl Martin Kähler als auch Hermann Cramer nach Berlin zu holen. Schlatter schrieb selbst:
“Mein Übertritt nach Berlin war somit nur das Resultat der preußischen Beamtendisziplin, die eine durch einen königlichen Befehl entstandene Staatsnotwendigkeit ehrt und ihr mit den erreichbaren Mitteln gehorcht. Ich sah keine Möglichkeit mehr, eine zweckmäßige Berufung herbeizuführen. Das Motiv, das meinen Entschluß trug, war dünn und schmerzhaft; aber es hatte im Gefüge des preußischen Staates einen unanfechtbaren Grund.”
(Schlatter, Rückblick auf meine Lebensarbeit, S. 163).
Adolf Schlatter und Adolf von Harnack
Adolf Schlatter und Adolf von Harnack waren theologische Gegensätze schlechthin. Harnack war ein führender Vertreter der liberalen Theologie, Schlatter hingegen – aus heutiger Sicht – theologisch konservativ und von einer großen Nähe zum Pietismus geprägt. Dennoch pflegten die beiden einen ausgesprochen freundschaftlichen und guten Umgang miteinander. Sie scheuten sachlich fundierte Diskussionen nicht und hielten einen deutlichen Dissens durchaus aus. So soll Harnack vor Kollegen gesagt haben, dass ihn von Schlatter nur die Wunderfrage trenne, worauf Schlatter temperamentvoll antwortete: „Nein, die Gottesfrage!“
Als Schlatter Berlin verließ, um seinen neuen Lehrstuhl in Tübingen anzunehmen, bedauerte Harnack dies, da er Schlatter und die Gespräche mit ihm als fruchtbar empfand. Dagegen erlebte Schlatter die Zusammenarbeit mit den anderen Kollegen als nicht sonderlich gewinnbringend.
Im Rückblick auf seine Lebensarbeit schrieb er:
“Das Bild, das die Beziehungen zu den Berliner Kollegen darbot, ergab dazu oft einen starken Kontrast. Kaftan erklärte mir gelegentlich: ‘Zwischen uns steht fest, dass alles, was der eine sagt, dem anderen als Unsinn erscheinen muss.’ Diese Absage der Arbeitsgemeinschaft entsprach nicht meinem Standpunkt, wenn ich mir auch leicht verdeutlichen konnte, daß sie sich aus dem Herrschaftsanspruch der Ritschl’schen Theologie folgerichtig ergab.”
(Schlatter, Rückblick auf meine Lebensarbeit, S. 181).
Adolf Schlatter und die theologischen Gräben seiner Zeit
Die Kirche zur Zeit Adolf Schlatters hatte mit grundlegenden theologischen Fragen zu kämpfen. Der Streit an den theologischen Fakultäten im Zusammenhang mit der Ausbildung der Pfarrer entzündete sich vor allem an der Stellung der liberalen Theologie, die oft ein Übergewicht hatte. Im Jahr 1895 verfasste Schlatter eine Erklärung, die sich eine einberufene landeskirchliche Versammlung zu eigen machte. Es wurde eine bessere Vertretung von „positiven“ Theologen gewünscht, was in der Fakultät für große Empörung sorgte. Schlatter distanzierte sich aber trotz des Drucks nicht von der Erklärung.
Am 21. Mai 1895 schrieb er vielmehr an seinen Freund Hermann Cremer:
„Für mich stellt sich die Wahl sehr scharf so: Gottes gläubige Gemeinde oder die Kollegen, und so wie sich die Wahl stellt, ist sie auch entschieden… „Glaube ist mehr als Wissen und Kirche mehr als Fakultät.“
Was können wir heute von Adolf Schlatter lernen?
Adolf Schlatter setzte sich als Kind seiner Zeit auf verschiedenen Ebenen intensiv mit sehr gegensätzlichen Glaubenspositionen, namentlich mit der liberalen und der konservativen Theologie auseinander. Bereits in seinem Elternhaus lernte er, dass es möglich ist, verschiedene Ansichten nebeneinander auszuhalten, miteinander im Gespräch zu bleiben und gleichzeitig doch eine fundierte Position zu beziehen. Das setzte sich auch in seiner späteren akademischen Laufbahn fort, in der er weiter mit diesen Fragen rang.
Für Adolf Schlatter stand nicht die Zugehörigkeit zu einer Konfession oder eine bestimmte Theologie im Zentrum des christlichen Glaubens, sondern Jesus Christus als Person. Das ist das große Vermächtnis Adolf Schlatters auch an uns: Jesus Christus ist die Mitte unseres Glaubens! Über vieles andere kann man diskutieren…
Zum Nach- und Weiterdenken
Was denken Sie dazu? Welche Positionen sind Ihnen im Glauben besonders wichtig? Wie bleiben Sie im Gespräch mit Menschen, deren Glaubensansichten Ihnen eher fremd sind?
Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar! Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion!
Im 2.Teil der Artikelreihe erhalten Sie einen Überblick über Adolf Schlatters Zeit in Tübingen, die von großer Schaffenskraft und gleichzeitig von schwerem persönlichen Leid gekennzeichnet war.
Nicht jeder hat die Kraft, sich den Versuchungen, der liberalen Theologie, auszusetzen. Ich war an einer konservativen Bibelschule und hatte da schon Auseinandersetzungen, die in die Tiefe gingen.
Ich kann mir nur ansatzweise Vorstellen, wie es wäre, wenn die Lehrer liberale Theologen wären und ich dies noch studieren müsste und darüber noch Arbeiten schreiben, mit dem Ziel gute Noten abzuliefern und so überzeugend schreiben, dass der Lehrer es für glaubwürdig erachtet, dass ich es verstanden habe.
Deshalb kann ich durchaus verstehen, dass sich die meisten dem nicht aussetzen wollen.
Ich loese es fuer mich so auf (Widerspruch zw konservativ und liberal).
1) Jesus Christus als meinen Gott und Erloeser zu erfahren und Beziehung zu Ihm zu leben, ist unverdiente Gnade.
2) Jemandem, der diese Erfahrung bisher noch nicht machen KONNTE oder WOLLTE, dem kann ich es nicht vorwerfen, es ist seine Sache bzw Gottes.
3) Denn ich kann nicht wissen, ob der andere (noch nicht) KONNTE (Gelegenheit) oder tatsaechlich schon von Gott angeruehrt wurde, aber nicht WOLLTE.
Es geht nicht darum „dem anderen DEN Glauben zu glauben” (wie Faix, Dietz fordern). Jeder glaubt schliesslich irgend etwas, sondern darum WELCHEN Glauben, an WELCHEN Gott, mit welchem Gottesbild er glaubt. Schlatter: „Nein, die Gottesfrage![entscheidet]“
Tiefe Gemeinschaft ist freilich nur mit dem Christus-Begeisterten moeglich, der einstimmen kann auf „Mein Herr und mein Gott”.
Schmunzeln musste ich bei dem Satz „Dagegen erlebte Schlatter die Zusammenarbeit mit den anderen Kollegen als nicht sonderlich gewinnbringend.”
Das trifft es gut. Tolerant disputieren geht, aber gewinnbringend? Wenn mal die eigene Sicht zu Ende geschaerft ist, am Eisen des anderen, danach wird es ermuedend/muehsam …
Es fehlt der „Klick” von Gott beim anderen?!
LG Joerg, toller Content hier, Danke Johannes 👍