Autor: Mark Barnes.
Aus dem Englischen übersetzt von Dorothea Weiland
Lesedauer: 14 Minuten
Als ich vor knapp über zwei Jahren anfing, bei Logos zu arbeiten, hätte ich nicht gedacht, dass die künstliche Intelligenz so schnell unseren Alltag bestimmt.
Ich war 20 Jahre lang Pastor. Ich habe eine Doktorarbeit geschrieben und war als Dozent an einem Seminar tätig – und natürlich habe ich dabei Logos benutzt! Bei Logos ist es nun meine Aufgabe, herauszufinden, wie unsere Nutzer mit technischen Hilfsmitteln die Bibel noch besser verstehen und ihre Zeit, die sie mit dem Studieren von Gottes Wort verbringen, bestmöglich nutzen können.
Viele Nutzer haben uns gefragt, wie wir zum Einsatz von künstlicher Intelligenz stehen. Sollten wir ihr überhaupt einen Platz beim Bibelstudium einräumen?
In diesem Artikel möchten wir Ihnen näherbringen, wie wir bei Logos über dieses Thema denken und wie wir als Technologieunternehmen, das Gemeinden in ihrer Arbeit unterstützt, mit KI umgehen.
Unsere Fragen zu KI sind nicht neu. Christen haben sich in der Vergangenheit immer wieder neuer Technologien bedient, um die Bibel noch besser verstehen zu lernen. Im 2. Jahrhundert nutzten sie die Technologie der Kodizes, im 15. Jahrhundert die des Buchdrucks und im späten 20. Jahrhundert die des Computers. Diese Geschichte zeigt uns, dass wir die neue KI-Technologie in ähnlicher Weise prüfen können, wie es unsere Vorfahren bereits taten: indem wir zeitlose biblische Prinzipien zurate ziehen.
Inhalt
- Biblische Prinzipien und der Einsatz von KI
- Unsere Ansichten zu technischen Hilfsmitteln und KI
- 1. Wir sind davon überzeugt, dass das Bibelstudium dann am fruchtbarsten wird, wenn Christen sich auf den Geist Gottes verlassen und gleichzeitig alle Hilfsmittel nutzen, die Gott zur Verfügung stellt.
- 2. Wir sind davon überzeugt, dass Christen Technologien gezielt einsetzen sollten
- 3. Wir sind davon überzeugt, dass KI für das Studium der Bibel sehr wichtig werden kann
- 4. Wir sind davon überzeugt, dass KI menschliche Eigenschaften besitzt, keine göttlichen
- 5. Wir sind davon überzeugt, dass KI für das Bibelstudium am fruchtbarsten ist, wenn sie von Menschen verfasste Inhalte greifbarer macht, anstatt sie zu ersetzen.
- Künstliche Intelligenz und ihre praktische Anwendung
- 1. Wir priorisieren Werkzeuge, die unseren Nutzern helfen, hochwertige Inhalte zu finden und zu verstehen
- 2. Wir entwickeln Werkzeuge, um Nutzern bei der Überwindung von kreativen Blockaden zu helfen
- 3. Wir gehen transparent und offen mit unserem Einsatz von KI um
- 4. Wir nehmen Datenschutz und Datensicherheit ernst
- 5. Wir setzen die richtigen Werkzeuge gezielt an der richtigen Stelle ein
- 6. Wir versuchen unseren Nutzern zu helfen, verantwortungsvoll mit KI umzugehen
- Fazit
Biblische Prinzipien und der Einsatz von KI
Es gibt viele biblische Prinzipien, die mein Denken über den Einsatz von Technologie beim Bibelstudium geprägt haben. Ich möchte fünf von ihnen hier näher erläutern.
1. Wir brauchen echte Weisheit
Die Bibel ermahnt uns, weise zu sein (Sprüche 1,2–7) und diese Weisheit beginnt mit der Ehrfurcht vor Gott (Ps 111,10; Sprüche 1,7; 9,10; 15,33). Echte Weisheit hat ihren Ursprung in Gott (Hiob 12,13; Jakobus 1,5) und unterscheidet sich von der Weisheit dieser Welt (1. Korinther 1,20–21; 3,19). Der Heilige Geist steht in enger Verbindung mit der Weisheit (Dtn 34,9; Jes 11,2; Dan 5,14; Apg 6,3, 10; 1. Korinther 2,4, 13; Eph 1,17), es geht also nicht um Klugheit oder Intelligenz. Es geht um die Abhängigkeit von Gott und vom Heiligen Geist.
Um technologische Hilfsmittel beim Studieren der Bibel richtig einsetzen zu können, benötigen Nutzer göttliche Weisheit. Beim Lesen der Bibel sind wir immer auf Gott und seinen Geist angewiesen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob wir altbekannte oder neuartige Werkzeuge einsetzen. Wir werden nicht weise, weil wir fortschrittliche Technologien einsetzen. Nein, es kommt auf das Herz und die Einstellung des Einzelnen an, wenn er die Bibel liest. Ein hartherziger Bibelleser, der sich auf seine eigene Weisheit – oder die „Weisheit“ der Technik verlässt, wird immer weniger Erkenntnisse gewinnen als jemand, der sich vom Geist Gottes leiten lässt und seine Weisheit sucht.
Ein hartherziger Bibelleser, der sich auf seine eigene Weisheit – oder die „Weisheit“ der Technik verlässt, wird immer weniger Erkenntnisse gewinnen als jemand, der sich vom Geist Gottes leiten lässt und seine Weisheit sucht.
2. Wir brauchen ein gesundes Urteilsvermögen
Als Christen sind wir dazu aufgerufen, ein gesundes Urteilsvermögen zu entwickeln, damit wir in der Lage sind, Gottes Willen zu erkennen, zu prüfen, was das Beste ist und damit wir lernen, Gutes und Böses voneinander zu unterscheiden (Röm 12,2; Phil 1,9–10; Hebr 5,14). Jeder Christ muss selbst die Verantwortung dafür übernehmen.
KI-Anwendungen und andere Technologien können potenziell Schaden anzurichten. Sie können uns faul machen oder uns durch sachliche Fehler oder Vorurteile in die Irre führen. Am schlimmsten ist jedoch, dass wir von KI-Anwendungen abhängig werden können und uns nicht mehr auf Gott verlassen.
Aber das ist ein Problem, das nicht nur dann auftaucht, wenn wir neue Technologien einsetzen. In der Geschichte standen Menschen immer wieder in Versuchung, sich auf eine Gabe statt auf den Geber zu verlassen. In der Zeit der Bibel setzten die Menschen ihr Vertrauen auf Streitwagen und Pferde (Ps 20,7), in der heutigen Zeit sind es vielleicht eher Google oder ChatGPT. Die Antwort auf diese Versuchung besteht jedoch nicht darin, Streitwagen zu verschrotten oder ChatGPT und Co. zu verteufeln (z. B. Jes 66,20; Jer 22,4), sondern sich auf den Namen des Herrn zu verlassen (Jes 31,1).
3. Wir brauchen einen verantwortungsvollen Umgang mit Technologien
Wenn wir technische Hilfsmittel auf die richtige Art und Weise einsetzen, können sie uns dabei helfen, Bibelstellen zu finden, sie zu lesen und über Gottes Wort nachzusinnen (Ps 119, 14–16). Wir können so Zeit sparen und das Beste aus den Möglichkeiten machen, die Gott uns zur Verfügung stellt (Eph 5,16; Kol 4,5). Die KI kann uns an Dinge erinnern, die wir sonst möglicherweise vergessen würden (Sprüche 4,5). Wenn wir Einblicke in Gottes Wort suchen, als ob wir nach einem verborgenen Schatz graben (Sprüche 2,1–5 werden wir natürlicherweise jedes uns zur Verfügung stehende Werkzeug so gut wie möglich nutzen.
Gott hat uns als Verwalter über seine Schöpfung (Gen 1,26–28; 2,15) und über das Evangelium eingesetzt (1Kor 4,1–2; 1Thess 2,4; 1Tim 1,11). Wir werden über die Art und Weise, wie wir mit Gottes Gaben umgegangen sind, Rechenschaft ablegen müssen (Mt 25, 14–30; Lk 19,12–27). Wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern (Lk 12,48). Wir leben in einer Zeit, in der die einfachsten Christen oft Zugang zu besseren Hilfsmitteln haben, als es sich unsere Vorfahren je hätten träumen lassen. Zudem sind wir mit diesen Werkzeugen in der Lage, schneller zu tieferen Erkenntnissen zu kommen als je zuvor. Als Verwalter von Gottes Gaben sind wir dafür verantwortlich, diese – also auch die technologischen Hilfsmittel – zur Ehre des Reiches Gottes einzusetzen (2Tim 2,15).
Wir leben in einer Zeit, in der die einfachsten Christen oft Zugang zu besseren Hilfsmitteln haben, als es sich unsere Vorfahren je hätten träumen lassen.
4. Wir sind aufeinander angewiesen
Gott hat uns gerettet, aber nicht als voneinander isolierte Personen, sondern weil wir Teil seiner Gemeinde sein sollen (Eph 2,19–22; Kol 3,15). Wir lernen voneinander und unterweisen uns gegenseitig (Röm 15,14; Kol 3,16; 1Thess 4,18; 5,11). Gemeinsam sind wir Menschen des Wortes. Das größte Geschenk, das Gott uns gemacht hat, ist eine Beziehung – die Beziehung zu ihm und die Beziehung zu anderen Menschen.
Viele Menschen nennen daher nicht zuerst berühmte Prediger als Personen, die sie geistlich stark beeinflusst haben. Eher sind es Mutter oder Vater, ein Freund oder vielleicht auch ein Kindergottesdienstmitarbeiter, dessen Namen wohl kaum jemand kennt. Je weniger wir mit einem Menschen direkt in Beziehung stehen, desto schwieriger ist es für ihn auch, uns zu verstehen, für uns zu beten und mit uns Beziehung zu leben – und daher wird auch der Einfluss, den er auf uns haben kann, eher gering sein.
Wenn das für berühmte Prediger gilt, gilt es umso mehr für KI-Tools. Als Christen brauchen wir nicht einfach nur Informationen und Daten, so hilfreich diese manchmal auch sein mögen. Wir brauchen auch einander. Wir sollten das Gespräch mit unserem Pastor oder Geschwistern aus der Gemeinde niemals durch eine Unterhaltung mit einem KI-gesteuerten Chatbot ersetzen.
5. Wir müssen demütig bleiben
Technische Hilfsmittel können dabei helfen, Wissen zu erlangen und weiterzugeben. Werden sie aber falsch angewandt, kann Wissen auch „aufblähen“ (1Kor 8,1) und dazu führen, dass wir uns selbst für weise halten (Jes 5,21; Röm 11,25; 12,16). Zwar sind bereits kleine Kinder dazu in der Lage, das Evangelium in seiner Einfachheit zu verstehen (Mk 10,14), doch gleichzeitig handelt es sich um ein nicht bis in die Tiefe erforschbares und wunderbares Geheimnis (Eph 3,3–10; Kol 1,26–2,3).
Technische Hilfsmittel sind nie ein Ersatz für Bibellesen, das im Gebet geschieht
Kein technisches Hilfsmittel – und auch kein menschliches Wesen – wird jemals in der Lage sein, die Bibel bis in ihren tiefsten Grund zu erforschen oder sämtliche Schätze zu heben. Man kann immer etwas Neues lernen und ins Staunen geraten. Technische Hilfsmittel sind nie ein Ersatz für das Lesen der Bibel, das im Gebet geschieht.
Unsere Ansichten zu technischen Hilfsmitteln und KI
Als wir diese Prinzipien bei Logos erarbeitet haben, haben wir versucht, sie auch speziell auf den Einsatz von KI-Tools anzuwenden, insbesondere auch auf die Fortschritte, die bei KI-Anwendungen gemacht wurden, seitdem ChatGPT auf den Markt kam. In unseren Gesprächen kamen wir zu den folgenden Überzeugungen:
1. Wir sind davon überzeugt, dass das Bibelstudium dann am fruchtbarsten wird, wenn Christen sich auf den Geist Gottes verlassen und gleichzeitig alle Hilfsmittel nutzen, die Gott zur Verfügung stellt.
Man kann die Bibel auch verstehen, ohne die neueste Technik zu nutzen. Gott hat die Bibel nicht irgendwo im hintersten Winkel versteckt und sie erst dann hervorgekramt, als Logos und ähnliche Apps auf den Markt kamen. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass Gott Werkzeuge wie Logos nutzen kann, um seiner Gemeinde zu tieferen Einsichten in sein Wort zu verhelfen und die Beziehung zu ihm weiter wachsen zu lassen. Diese Erfahrung durfte ich auch selbst machen. In diesem Sinne sind Apps für das Bibelstudium und ähnliche technische Hilfsmittel ein Geschenk Gottes an seine Gemeinde und wir dürfen sie zu unserem Besten und zu seiner Ehre einsetzen.
2. Wir sind davon überzeugt, dass Christen Technologien gezielt einsetzen sollten
Technische Hilfsmittel können beim Bibelstudium leicht auf unfruchtbare, nicht hilfreiche und kontraproduktive Art und Weise eingesetzt werden. Manche Werkzeuge eignen sich für das Studium von Gottes Wort besser als andere. Christen müssen technische Hilfsmittel klug und gezielt einsetzen.
3. Wir sind davon überzeugt, dass KI für das Studium der Bibel sehr wichtig werden kann
Es wäre ein Fehler, wenn wir Christen Technologien meiden und Werkzeugen den Rücken kehren, die uns eigentlich dabei helfen können, tiefere Erkenntnisse aus Gottes Wort zu gewinnen.
Die KI verändert die Welt um uns herum. Sie ist in immer mehr Apps zu finden – manche davon mögen wir vielleicht für schädlich halten, andere hingegen für sehr nützlich. Wir glauben nicht, dass es sich bei KI lediglich um eine vorübergehende Modeerscheinung oder einen Trend handelt. Unsere Überzeugung ist, dass sie eine wichtige Rolle bei der persönlichen Stillen Zeit, beim Predigen und in der akademischen Arbeit spielen kann, ähnlich wie es auch Computer, das Internet oder das Smartphone tun.
Wir bei Logos wollen an vorderster Front stehen, wenn es darum geht, diese neue Technologie zum Wohle der Gemeinde einzusetzen.
4. Wir sind davon überzeugt, dass KI menschliche Eigenschaften besitzt, keine göttlichen
Ein bekanntes Zitat von Arthur C. Clarke lautet: „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ Das gilt auch für die KI. Manchmal fühlt es sich vielleicht sogar so an, als wäre sie gottgleich. Aber KI hat keine göttlichen Eigenschaften. Sie ist weder allwissend noch unfehlbar.
KI-Anwendungen, insbesondere die Large Language Models, die hinter Tools wie ChatGPT stecken, werden in der Regel mit Milliarden von Dokumenten trainiert, die von menschlichen Autoren verfasst wurden. Auf diese Weise kann die KI menschliche Reaktionen nachahmen. Dieses Training hat aber auch zur Folge, dass sich die Schwächen und Fehler, die sich bei allen menschlichen Autoren finden, auch in der KI widerspiegeln und sogar noch verstärkt werden. Wie wir alle hat auch die KI ihre Begrenzungen, Schwächen und Vorurteile.
Sie ist weder ein gefallener Sünder noch als Ebenbild Gottes erschaffen, auch wenn es manchmal so wirken mag. Dieser Eindruck entsteht, weil sie mit Inhalten trainiert wird, die von gefallenen Ebenbildern Gottes erstellt wurden. Aus diesem Grund sollten wir KI-generierte Inhalte mindestens genauso sorgfältig prüfen, wie wir die Inhalte eines uns unbekannten menschlichen Autoren prüfen würden.
5. Wir sind davon überzeugt, dass KI für das Bibelstudium am fruchtbarsten ist, wenn sie von Menschen verfasste Inhalte greifbarer macht, anstatt sie zu ersetzen.
Gott hat uns als denkende, kreative Wesen erschaffen. Wir können mit ihm und mit anderen Menschen durch das geschriebene und gesprochene Wort in Verbindung treten. Eine KI kann menschliches Denken, Kreativität und Verbundenheit nachahmen, wird aber immer nur ein blasses Abbild der Realität bleiben.
Der Einsatz von KI beim Studium der Bibel ist vor allem dann sinnvoll, wenn sie uns dabei hilft, das zu finden, zu ordnen und zu verstehen, was Gott offenbart hat und was seine Nachfolger geschrieben und studiert haben. Der Wert einer KI beim Studium der Bibel liegt nicht in ihr selbst, sondern darin, qualitativ hochwertige biblischen Texte, Datensätze und Bücher verständlich und zugänglich zu machen.
Künstliche Intelligenz und ihre praktische Anwendung
Das sind also die Grundlagen. Aber haben wir auch versucht, sie in die Praxis umzusetzen?
In den letzten Monaten haben wir einige KI-gestützte Funktionen in Logos integriert und einige unserer Nutzer arbeiten bereits im Rahmen unseres Early Access-Angebots damit. Im Herbst werden wir diese Funktionen allen Nutzern zur Verfügung stellen.
Wir lernen selbst weiterhin dazu, wie wir KI und ähnliche Technologien beim Studium der Bibel am besten nutzen können. Bisher haben wir unter anderem Folgendes umgesetzt:
1. Wir priorisieren Werkzeuge, die unseren Nutzern helfen, hochwertige Inhalte zu finden und zu verstehen
Wir setzen KI nicht ein, um billige Inhalte mit schlechter Qualität zu generieren. Sie dient in erster Linie dazu, qualitativ hochwertige, bereits veröffentlichte und eigene Bücher sowie Datensätze zur Bibel zu finden, zu ordnen und verständlich zu machen.
Zwei Beispiele für diese Nutzungsart sind der neue Suchmodus „Smart“ und das Zusammenfassen-Werkzeug.
- Der Suchmodus „Smart“ nutzt KI, um die Artikel zu finden, die für die Suchanfrage des Nutzers am relevantesten sind. Es ist nicht mehr nötig, eine komplexe Suchsyntax einzugeben, um zu einem Ergebnis zu kommen.
- Das Werkzeug Zusammenfassen komprimiert längere Artikel auf ein paar hundert Wörter und hilft Nutzern dabei, komplexe Themen zu verstehen oder einen Eindruck darüber zu gewinnen, ob es sich lohnt, den Artikel in voller Länge zu lesen.
2. Wir entwickeln Werkzeuge, um Nutzern bei der Überwindung von kreativen Blockaden zu helfen
KI-Werkzeuge können manchmal hilfreich sein, um neue Ideen zu entwickeln.
Unser Predigt-Assistent ist dafür ein gutes Beispiel. Hier wird die KI dazu eingesetzt, Pastoren Ideen für Anwendungsbeispiele, Veranschaulichungen und Gliederungen an die Hand zu geben. Diese Ideen sind nicht dazu gedacht, 1:1 in eine Predigt übernommen zu werden, sondern sollen Pastorinnen und Pastoren als Inspiration dienen und dabei helfen, kreative Blockaden zu überwinden.
3. Wir gehen transparent und offen mit unserem Einsatz von KI um
Diesem Anliegen soll auch der vorliegende Blogartikel zumindest teilweise dienen. Wenn Christen Technologien sachgerecht einsetzen sollen, müssen sie auch verstehen, welche Art von Technologie sie verwenden.
Wir setzen in der App niemals KI ein, ohne sie als solche zu kennzeichnen. Das verschafft Christen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie diese Werkzeuge nutzen wollen oder nicht. Von KI generierte Inhalte werden immer klar gekennzeichnet, sodass Studierende oder Pastoren sie niemals unwissentlich in wissenschaftlichen Arbeiten oder Predigten verwenden.
4. Wir nehmen Datenschutz und Datensicherheit ernst
Einige Werkzeuge in Logos ermöglichen es den Nutzern, private Dokumente oder urheberrechtlich geschützte Inhalte an KI-Anbieter zu senden. Wir senden nur die Inhalte, die der Nutzer tatsächlich angefragt hat. Die Daten werden nicht eingesetzt, um eine KI zu trainieren und wir verbieten auch unseren Technologiepartnern, dies zu tun. Wir verlangen von unseren Technologiepartnern, diese Daten nur für die Zwecke unseres Werkzeugs zu verwenden. Sie dürfen nicht länger gespeichert werden, als es für diesen Zweck erforderlich ist.
5. Wir setzen die richtigen Werkzeuge gezielt an der richtigen Stelle ein
ChatGPT ist das bekannteste Large Language Model (LLM). Es gibt jedoch noch viele andere Arten von KI und andere LLMs. Unser Angebot von KI-Modellen ist so gestaltet, dass wir schnell zum am besten geeigneten KI-Modell für eine bestimmte Aufgabe wechseln können, wenn wir Fehlfunktionen feststellen oder wenn andere, besser geeignete Modelle entwickelt werden. Neben dem fest integrierten KI-Tool des Suchmodus „Smart“ verwenden wir zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels drei verschiedene LLMs und testen und entwickeln einige weitere Prototypen.
6. Wir versuchen unseren Nutzern zu helfen, verantwortungsvoll mit KI umzugehen
Bei KI handelt es sich um eine Zukunftstechnologie. Wir wollen unsere Nutzer unterstützen, sie bestmöglich zu nutzen. Statt einfach nur einen Chatbot in die App einzubinden, entwickeln wir sorgfältig eine Reihe spezifischer Werkzeuge, die unseren Nutzern dabei helfen, bestimmte Aufgaben zu lösen. Bei Bedarf bieten wir auch Hilfestellung an, wie das Werkzeug im Einklang mit den genannten Prinzipien verwendet werden kann.
Fazit
Wenn es einen Bibelvers gibt, der unser Nachdenken über einen richtigen Einsatz von KI beim Studieren der Bibel beschreibt, ist es 1Thess 5,21 (LUT17): „Prüft aber alles und das Gute behaltet.“ Als Christen stehen wir gerne in der Gefahr einen der folgenden zwei Fehler zu machen: Der erste ist, überhaupt nichts zu prüfen und uns einfach von dem treiben zu lassen, was uns die Technik bringt. Das kann zu allen möglichen Fehlern führen, denn die KI bietet zwar große Chancen, ist gleichzeitig aber auch mit gewissen Risiken verbunden. Wir sollten aber auch den anderen Fehler vermeiden, der darin besteht, alles zu prüfen und dann nicht an dem festzuhalten, was gut ist. Dadurch kann die Möglichkeit verloren gehen, tiefere Einsichten in noch weniger Zeit zu gewinnen.
Wir wollen mit Ihnen als Nutzer gemeinsam lernen, wie wir beim Studieren der Bibel das Beste aus KI-Anwendungen herausholen können. Wir hoffen, dass wir im Laufe der Zeit weitere Fortschritte hinsichtlich der Geschwindigkeit, Genauigkeit, Flexibilität und Integration in bestehende Tools und Workflows erzielen können – und das in einer Weise, die das bewahrt, was unsere Nutzer an Logos schätzen.
Manche Bibel- oder Predigt-Apps haben KI-Chatfunktionen zum Kern ihres Angebots gemacht, andere ignorieren KI vollkommen. Wir bei Logos planen, das Beste, was KI bieten kann, in die passenden Werkzeuge zu integrieren, um Ihnen dabei zu helfen, das Beste aus unseren hochwertigen Büchern, Datensätzen und traditionellen Werkzeugen herauszuholen – damit Sie in kürzerer Zeit tiefe Einsichten gewinnen und noch mehr von Ihrer Beschäftigung mit der Bibel profitieren können.