Karl Barth: Ein großer Theologe mit Licht und Schatten 1/​2

Von Johannes Traichel

April 3, 2023

Die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg

Es war kurz nach dem 1. Welt­krieg in der Schweiz. Ein bis dahin nicht son­der­lich bekann­ter Pfar­rer wur­de mit einem Schlag im deutsch­spra­chi­gen Raum und spä­ter welt­weit bekannt. Bis dahin ver­lief sein Leben rela­tiv ruhig und ohne gro­ße Auf­re­gung. Sei­ne Dienst­stel­le war im Schwei­zer Kan­ton Aar­gau, wo er im Ort Safen­wil seit dem Jahr 1911 tätig war. Bis dahin war der jun­ge Karl Barth ein refor­mier­ter Pfar­rer unter vie­len ande­ren. Karl Barth hat­te weder pro­mo­viert, noch deu­te­te etwas dar­auf hin, dass er einer der bedeu­ten­den Theo­lo­gen seit Schlei­er­ma­cher wer­den sollte. 

Aus­schlag­ge­bend dafür war ein Kom­men­tar zum Römer­brief, den Karl Barth 1919 ver­öf­fent­lich­te und 1922 in einer über­ar­bei­te­ten Aus­ga­be neu her­aus­gab. Mit die­sem Werk kata­pul­tier­te sich der jun­ge Pfar­rer Barth schluss­end­lich mit­ten hin­ein in die aka­de­mi­sche Theo­lo­gie und wur­de zu einem ein­fluss­rei­chen Dog­ma­tik Pro­fes­sor, der aus der Theo­lo­gie­ge­schich­te nicht mehr weg­ge­dacht wer­den kann. 

Das alles ist Grund genug für eine aus­führ­li­che­re Beschäf­ti­gung mit einem Mann, der aus dem Nebel des Unbe­kann­ten her­aus zu einem welt­weit prä­gen­den Theo­lo­gen der dia­lek­ti­schen Theo­lo­gie wurde. 

Schlaglichter des Lebens von Karl Barth

Kindheit, Jugend, Studium und Pfarramt

Karl Barth wur­de am 10.05.1886 als Sohn des Bas­ler Theo­lo­gen Fritz Barth und sei­ner Frau Anna Katha­ri­na gebo­ren. Er war eines von fünf Kin­dern des Ehe­paars Barth. Es wird berich­tet, dass unter sei­nen Vor­fah­ren auch der Refor­ma­tor Hein­rich Bul­lin­ger zu fin­den ist. Als Karl Barth 3 Jah­re alt war, wur­de sein Vater zum Nach­fol­ger von Adolf Schlat­ter an die Uni­ver­si­tät von Bern berufen. 

Ab dem Jahr 1904, begann Karl Barth sein Stu­di­um in der evan­ge­li­schen Theo­lo­gie. Er begann sein Stu­di­um an der Uni­ver­si­tät von Bern, stu­dier­te anschlie­ßend noch in Ber­lin, Tübin­gen und Marburg. 

Im Gegen­satz zu sei­nem Vater, wel­cher ein Schü­ler des Pie­tis­ten Johann Tobi­as Beck war und als „Bibli­zist“ bezeich­net wur­de, fühl­te Karl Barth sich zur libe­ra­len Theo­lo­gie hin­ge­zo­gen. In Ber­lin stu­dier­te er bei Her­mann Gun­kel und Adolf von Har­nack. In Mar­burg wur­de Wil­helm Herr­mann sein Leh­rer. Auch von Mar­tin Rade lern­te Barth viel. Ins­ge­samt war Barth in sei­nem Stu­di­um an Fried­rich Schlei­er­ma­cher inter­es­siert, den er gründ­lich stu­dier­te (und den er spä­ter deut­lich kri­ti­sie­ren soll­te – sie­he Barths Werk: Die pro­tes­tan­ti­sche Theo­lo­gie im 19. Jahr­hun­dert). Zwi­schen Ber­lin und Mar­burg war Karl Barth auch in Tübin­gen bei Adolf Schlat­ter. Dies ging beson­ders auf den Wunsch und das Betrei­ben sei­nes Vaters Fritz Barth zurück.

Nach­dem Barth zuerst eine Anstel­lung als Hilfs­pre­di­ger in Genf hat­te (1909–1911) begann sein gut 10 Jah­re lan­ger Dienst im Schwei­zer Ort Safen­wil. Hier war Barth von 1911 bis zu sei­ner Beru­fung als Pro­fes­sor im Jahr 1921 tätig. In die­ser Zeit lern­te er auch sei­ne spä­te­re Frau Nel­ly Hoff­mann (1893–1976) ken­nen, mit wel­cher er sich im Jahr 1911 ver­lob­te. Im Jahr 1913 hei­ra­te­ten Nel­ly und Karl Barth. Das Paar hat­te zusam­men 5 Kin­der. Einer sei­ner Söh­ne, Mar­kus Barth, soll­te spä­ter ein bedeu­ten­der Neu­tes­ta­ment­ler in den USA werden.

In sei­ner Anfangs­zeit als Theo­lo­ge und Pfar­rer war Karl Barth, im Gegen­satz zu sei­nem Vater, durch­aus von der libe­ra­len Theo­lo­gie ange­tan und begeis­tert. Hin­zu kam, dass sei­ne Begeg­nung mit der Armut und Aus­beu­tung ihn zu einem deut­li­chen Geg­ner des dama­li­gen Kapi­ta­lis­mus wer­den ließ. Er unter­stütz­te Arbei­te­rin­nen und Arbei­ter, die in nahe­zu aus­beu­te­ri­schen Beschäf­ti­gun­gen ihren Lebens­un­ter­halt ver­die­nen muss­ten und viel zu oft unter der Armut lit­ten. Karl Barth woll­te den Him­mel auf die Erde brin­gen. Barths öffent­li­che Äuße­run­gen sorg­ten durch­aus auch für Unmut und ihm wur­de vor­ge­wor­fen, er befeue­re einen Klas­sen­kampf. Barth war mit reli­gi­ös-sozia­len Pfar­rern ver­netzt und pfleg­te auch den Kon­takt zu Sozia­lis­ten. Karl Barth galt als der „rote Pfar­rer von Safen­wil“ und erleb­te so auch Kri­tik und Widerstand. 

Der Schock des ersten Weltkriegs

Der ers­te Welt­krieg war nicht nur für Karl Barth, son­dern auch für die Theo­lo­gie in Euro­pa ein ein­schnei­den­des und his­to­risch erschüt­tern­des Ereig­nis. In den Jah­ren vor dem 1. Welt­krieg war der soge­nann­te Kul­tur­pro­tes­tan­tis­mus auf sei­nem Höhe­punkt. Hier wur­den sehr gro­ße Hoff­nun­gen auf den Fort­schritt durch Tech­nik und Wis­sen­schaft, durch Zivi­li­sa­ti­on und Kul­tur, gesetzt. Dann brach der gro­ße und blu­ti­ge Krieg aus, in wel­chem die Hoff­nung durch den Fort­schritt, zusam­men mit Mil­lio­nen von Sol­da­ten, in den Schüt­zen­grä­ben starb. Im Gra­na­ten­ha­gel der selbst­er­nann­ten „zivi­li­sier­ten Welt“ star­ben auch die idea­lis­ti­schen Vor­stel­lun­gen des Kul­tur­pro­tes­tan­tis­mus einen lang­sa­men und schmerz­haf­ten Tod. 

Die schein­ba­re Hoch­kul­tur erleb­te einen Zivi­li­sa­ti­ons­bruch und einen wah­ren Sturz in das bar­ba­ri­sche und sinn­lo­se Töten hin­ein. Die Geschich­te des Krie­ges wur­de viel­fäl­tig erzählt und der Krieg ist sicher auch nicht mono­kau­sal zu erklä­ren. Nach Jah­ren der gegen­sei­ti­gen Pro­vo­ka­tio­nen und des tie­fen Miss­trau­ens gegen­ein­an­der, wel­ches vom Hass geschürt wur­de, war der Krieg zwar nicht unaus­weich­lich, aber auch lei­der kei­ne Über­ra­schung mehr. In dem Euro­pa, das durch ver­floch­te­ne Bünd­nis­se die Mög­lich­keit schuf, einen umfas­sen­den Krieg aus einem loka­len Kon­flikt her­aus ent­ste­hen zu las­sen, brach in einer Domi­no-Manier ein Ereig­nis das Nächs­te her­vor, bis die gro­ße euro­päi­sche und welt­wei­te Kata­stro­phe geschaf­fen war. 

Unum­strit­ten ist sicher­lich, dass in den betei­lig­ten euro­päi­schen Groß­mäch­ten eine regel­rech­te Kriegs­eu­pho­rie aus­brach (die sicher auch damit zusam­men hing, dass in den euro­päi­schen Medi­en regel­recht die natio­na­lis­ti­sche Töne der jewei­li­gen Groß­macht ange­schla­gen wur­den und zudem sich vie­le Kri­sen unheil­voll ange­staut hat­ten). Der ers­te Welt­krieg war für den jun­gen Pfar­rer Karl Barth ein enor­mer und Theo­lo­gie ver­än­dern­der Schock. Die Freu­de und Eupho­rie über den Krieg muss­ten ihn förm­lich ange­wi­dert haben. Auch das Ver­hal­ten in der Kriegs­zeit von vie­len sei­ner theo­lo­gi­schen Leh­rer war für Barth erschütternd. 

Er war über die Ver­tei­di­gung des Krie­ges und deren Kriegs­be­geis­te­rung ent­rüs­tet. So unter­stütz­ten und befür­wor­te­ten sei­ne Leh­rer Mar­tin Rade und Wil­helm Her­mann den Krieg. Für Karl Barth führ­te dies dazu, dass er sich schluss­end­lich von der libe­ra­len Theo­lo­gie und ihrer Iden­ti­fi­zie­rung vom Reich Got­tes mit der sozia­len Bewe­gung abwand­te. Barth brauch­te ein neu­es theo­lo­gi­sches Zuhau­se. Dies soll­te die Dia­lek­ti­sche Theo­lo­gie wer­den. Barth fand in einer Theo­lo­gie eine Hei­mat, die gro­ßen Wert auf Gott, sei­ne Offen­ba­rung und sei­ner Unver­füg­bar­keit außer­halb die­ser Offen­ba­rung leg­te. Auf Gott, der ganz anders ist, der selbst der ganz ande­re ist.

Ohne Promotion, aber mit einer Ehrendoktorwürde

Barth über­leg­te sich noch vor dem Ende des 1. Welt­kriegs über Schlei­er­ma­chers Leh­re über das Gebet zu pro­mo­vie­ren, ver­zich­te­te aber dann dar­auf und stu­dier­te die Insti­tu­tio des Gen­fer Refor­ma­tors Johan­nes Cal­vin gründ­lich. Dann, im Jahr 1919, erschien sein berühm­ter Kom­men­tar zum Römer­brief. Damit wur­de Karl Barth bekannt und kam in aller Mun­de. Sein Werk wur­de viel­fach rezen­siert und häu­fig eif­rig freund­lich und kon­tro­vers diskutiert.

Im Jahr 1922 erhielt Barth von der Uni­ver­si­tät Müns­ter die Ehren­dok­tor­wür­de. Es soll­te der ers­te von 11 Ehren­dok­to­ren sein, mit denen er im Lau­fe sei­nes Lebens aus­ge­zeich­net wurde.

Professor für Theologie in Deutschland

Obwohl Barth kei­ne Pro­mo­ti­on oder Habi­li­ta­ti­on vor­wei­sen konn­te, wur­de er im Jahr 1921 als Hono­rar­pro­fes­sor nach Göt­tin­gen beru­fen. Er stand vor der Her­aus­for­de­rung, kurz­fris­tig sei­ne Vor­le­sun­gen vor­zu­be­rei­ten und unter­rich­te­te über Zwing­li, den Bekennt­nis­schrif­ten, Cal­vins Insti­tu­tio (Unter­richt in der christ­li­chen Reli­gi­on) und Schlei­er­ma­cher. In sei­ner Göt­tin­ger Zeit geriet er mit ande­ren Kol­le­gen in Kon­flikt, wie mit dem Kir­chen­his­to­ri­ker Ema­nu­el Hirsch, wel­cher spä­ter auch zu den Natio­nal­so­zia­lis­ten gehö­ren soll­te. Im Jahr 1925, nach­dem Karl Barth durch­aus auch kon­flikt­rei­che Zei­ten an der Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen erlebt hat­te, wur­de er zum ordi­nier­ten Pro­fes­sor nach Müns­ter beru­fen. In die­ser Zeit lern­te er auch Char­lot­te von Kirsch­baum ken­nen, die sei­ne Assis­ten­tin wur­de. Ab 1930 lehr­te Barth in Bonn. Hier begann er auch mit sei­nem Lebens­werk und star­te­te die „Kirch­li­che Dog­ma­tik“, Karl Barth und sei­ne Kirch­li­che Dogmatik.

Karl Barth hat mit sei­nem Opus magnum einen aus­führ­li­chen Ent­wurf in der Sys­te­ma­ti­schen Theo­lo­gie gelie­fert. Der „Wei­ße Wal“, wie sei­ne Kirch­li­che Dog­ma­tik lie­be­voll genannt wur­de, umfasst in 13 Teil­bän­den über 9000 Seiten. 

Eine Beson­der­heit von Barths Dog­ma­tik ist, dass sie nicht nur sehr aus­führ­lich ist, son­dern immer wie­der auch exege­ti­sche Exkur­se beinhal­tet und so die Dog­ma­tik und Exege­se mit­ein­an­der ver­knüpft und in das gemein­sa­me Gespräch bringt. Auch fin­det sich bei Barth kei­ne kla­re Tren­nung von Dog­ma­tik und Ethik, son­dern in sei­ner Dog­ma­tik behan­delt Barth aus­führ­lich ethi­sche Themen.

Bei einem so umfas­sen­den Werk, wie Barths Kirch­li­che Dog­ma­tik, ist es zwar nicht mög­lich sämt­li­che The­men zusam­men­zu­fas­sen, eini­ge Schlag­lich­ter sol­len aber kurz skiz­ziert wer­den. Grund­sätz­lich gilt, dass Barth unter der Theo­lo­gie die Besin­nung auf das Wort Got­tes verstand.

Eine durch­aus noch zu behan­deln­de Fra­ge in der For­schung betrifft den Ein­fluss von Char­lot­te von Kirsch­baum bei der Ent­ste­hung der Kirch­li­chen Dog­ma­tik. Bekannt ist, dass sie Karl Barth durch­aus zuge­ar­bei­tet hat. Wie aus­führ­lich der Ein­fluss von Char­lot­te von Kirsch­baum in der schrift­li­chen Aus­ge­stal­tung aus­ge­se­hen hat, kann ich hier nicht beur­tei­len und damit auch nicht ausführen.

Barths Tauflehre

In sei­ner Tauf­leh­re, die im Rah­men sei­ner Kirch­li­chen Dog­ma­tik als Frag­ment ver­öf­fent­licht wur­de (KD IV/​4) griff Barth unter ande­rem auf die exege­ti­sche Arbeit sei­nes Soh­nes Mar­kus Barth zurück. Mit sei­ner Sicht­wei­se eck­te Karl Barth deut­lich an und er stieß für sei­ne Aus­füh­run­gen teil­wei­se auf gewal­ti­gen Wider­spruch. Beson­ders sei­ne Aus­sa­gen über die Kin­der­tau­fe brach­te Barth beson­ders viel Wider­spruch ent­ge­gen. Gemäß Barth ist die Kin­der­tau­fe eine „unor­dent­li­che Tauf­pra­xis.“ Barth mach­te Cal­vin Vor­wür­fe, weil er für die Säug­lings­tau­fe argu­men­tier­te und nicht von ihr abwich. Barth schreibt:

Der Theo­lo­gie kann ihr nicht bestä­ti­gen, daß sie dabei im Gehor­sam han­delt und also ein gutes Gewis­sen haben darf. Sie kann die Ver­ant­wor­tung, die die Kir­che mit der Ein­füh­rung die­ser Tauf­pra­xis über­nom­men hat und mit ihrer Auf­recht­erhal­tung fort und fort über­nimmt, nicht mir [sic!] ihr tei­len. Sie ist eine tief unor­dent­li­che Tauf­pra­xis.“ (KD, IV/​4, S. 213).

Karl Barth ver­steht die Tau­fe nicht als ein Sakra­ment (wäh­rend er in sei­nem Kom­men­tar zum Römer­brief die Tau­fe als ein Zei­chen und Sakra­ment bezeich­nen konn­te, wand­te sich Barth spä­ter vom Sakra­ments­be­griff ab). Wenn dann, so Barth, kann man von der Geis­tes­tau­fe als ein sakra­men­ta­les Gesche­hen spre­chen. So führt Barth auch zuerst sei­ne Auf­fas­sung zur Geis­tes­tau­fe aus, bevor er auf die Was­ser­tau­fe zu spre­chen kommt.

Unter der Geis­tes­tau­fe ver­steht Barth das Han­deln Jesu, indem er den Men­schen zum Chris­ten macht. In der Geis­tes­tau­fe wird nach Barth der Mensch auch in die Kir­che auf­ge­nom­men und bekommt Jesus als sei­nen Herrn und Meis­ter. Barth unter­schei­det die Geis­tes­tau­fe von der Was­ser­tau­fe. Die Tau­fe mit Geist wird nicht durch die Tau­fe mit Was­ser emp­fan­gen. Viel­mehr setzt die Was­ser­tau­fe die Tau­fe mit Geist vor­aus. Die Tau­fe mit Geist hin­ge­gen for­dert die Tau­fe mit Wasser. 

Über den Zusam­men­hang von der Tau­fe mit Was­ser und der Tau­fe mit Geist schreibt Karl Barth:

Die Tau­fe mit dem Hei­li­gen Geist schließt die Tau­fe mit Was­ser nicht aus, sie macht sie auch nicht über­flüs­sig, sie ermög­licht und for­dert sie viel­mehr. Die Tau­fe mit Was­ser wie­der­um ist, was sie ist, allein in ihrer Bezie­hung zur Tau­fe mit dem Hei­li­gen Geist: sie setzt die­se […] vor­aus.“ (KD IV/​4, S. 45).

Unter der Tau­fe mit Was­ser ver­steht Barth die Hand­lung des Men­schen, der bereits mit Hei­li­gem Geist getauft wur­de. Der Geist­ge­tauf­te ent­schließt sich hier­zu, weil Chris­tus es befoh­len hat. Für Barth ist die Tau­fe ein Glau­bens­be­kennt­nis zu Got­tes Gna­de und sei­ner Offen­ba­rungs­tat. Sie ist sicht­bar, ver­bind­lich und ver­pflich­tend. Sie ist die ver­bind­li­che Ant­wort des Menschen. 

Für Barth ist die Tau­fe aller­dings nicht optio­nal für den Glau­ben. Über die Mög­lich­keit eines Glau­bens ohne die Tau­fe schreibt Barth:

Die Frei­heit der Kin­der Got­tes wird auch in sol­chen mög­li­chen Aus­nah­me­fäl­len kei­ne Frei­heit von der Tau­fe; sie ist und bleibt auch in sol­chen Aus­nah­me­fäl­len ihre Frei­heit zur Tau­fe.“ (KD IV/​4, S. 173).

Auf­grund sei­ner Über­le­gun­gen kommt Barth zum (etwas pole­mi­schen) Ergeb­nis, dass die Theo­lo­gie der Säug­lings­tau­fe eine „theo­lo­gia ex even­tu“ sei. Er for­dert eine Beweis­last­um­kehr, dass die Ver­tre­ter der Säug­lings­tau­fe von der Schrift her ihre Berech­ti­gung begrün­den müssen. 

Barth schreibt: 

So viel zu den wich­tigs­ten exege­ti­schen Argu­men­ten. Das eine gro­ße dog­ma­ti­sche Pro­blem jeder Kin­dert­auf­leh­re, dem wir uns nun zuwen­den, ist das des Ver­hält­nis­ses zwi­schen dem Tauf­ge­sche­hen auf der einen und dem Glau­ben auf der ande­ren Sei­te.“ (KD IV/​4, S. 204).

Barths Sicht wur­de teil­wei­se vor­ge­wor­fen, dass sie den Schwer­punkt in der Tau­fe zu sehr auf das Han­deln des Men­schen lege und zu wenig Got­tes Han­deln in der Tau­fe berück­sich­ti­ge. Die­se Vor­wür­fe kom­men auch von Sei­ten, die die Glau­bens­tau­fe ver­tre­ten. Hier dürf­te durch­aus auch eine der Schwä­chen von Barths Tauf­theo­lo­gie lie­gen. Sei­ne blei­ben­de Bedeu­tung und Anfra­gen an die Pra­xis der Säug­lings­tau­fe sind wei­ter­hin zu diskutieren.

Die Schriftlehre von Karl Barth

Bekannt wur­den die Sät­ze, die Barth im Vor­wort zur ers­ten Auf­la­ge sei­nes Kom­men­tars zum Römer­brief schrieb:

Die his­to­risch-kri­ti­sche Metho­de der Bibel­for­schung hat ihr Recht: sie weist auf eine Vor­be­rei­tung des Ver­ständ­nis­ses, die nir­gends über­flüs­sig ist. Aber wenn ich wäh­len müß­te zwi­schen ihr und der alten Inspi­ra­ti­ons­leh­re, ich wür­de ent­schlos­sen zu der letz­ten grei­fen: sie hat das grö­ße­re, tie­fe­re, wich­ti­ge­re Recht, weil sie auf die Arbeit des Ver­ste­hens selbst hin­weist, ohne die alle Zurüs­tung wert­los ist. Ich bin froh nicht wäh­len zu müs­sen zwi­schen bei­den. Aber mei­ne gan­ze Auf­merk­sam­keit war dar­auf gerich­tet, durch das His­to­ri­sche hin­durch zu sehen in den Geist der Bibel, der der ewi­ge Geist ist.“

Über die­se Aus­sa­ge wur­de viel­fäl­tig dis­ku­tiert. Der Regens­bur­ger Theo­lo­ge Hans Schwarz schreibt tref­fend über Barth:

Barth war in kei­ner Wei­se ein Bibli­zist. Aber er war der Ansicht, dass eine his­to­risch-kri­ti­sche Unter­su­chung nur unser Wis­sen erwei­tert, weil sie der „Vor­be­rei­tung des Ver­ständ­nis­ses“ dient, wäh­rend die Inspi­ra­ti­ons­leh­re „auf die Arbeit des Ver­ste­hens selbst hin­weist“, d.h. dass wir in unser Dasein das auf­neh­men müs­sen, was im Text ent­hal­ten ist.“ (Theo­lo­gie im glo­ba­len Kon­text, S. 322). 

Ganz grund­sätz­lich galt für die Schrift­leh­re von Karl Barth, dass er von einer drei­fa­chen Gestalt des Wor­tes Got­tes aus­ging. Barth konn­te vom geof­fen­bar­ten Wort Got­tes, vom geschrie­be­nen Wort Got­tes und vom ver­kün­dig­ten Wort Got­tes sprechen.

Das geof­fen­bar­te Wort Got­tes ist Got­tes Offen­ba­rung in der Geschich­te (im Beson­de­ren in Chris­tus), wel­che in der Bibel (als geschrie­be­nes Wort Got­tes) ihren Nie­der­schlag fin­det und in der Pre­digt (dem ver­kün­dig­ten Wort Got­tes) wei­ter­ge­ge­ben wird. Eine gewis­se Ana­lo­gie zum Wesen Got­tes in sei­ner Tri­ni­tät darf hier durch­aus gese­hen wer­den und könn­te von Barth auch impli­zit beab­sich­tigt sein. 

Barth schreibt:

Weil die Offen­ba­rung die sie bezeu­gen­de Bibel erzeugt, weil Jesus Chris­tus das Alte und Neue Tes­ta­ment in die Exis­tenz geru­fen hat, weil die Hei­li­ge Schrift das Doku­ment eines ein­zig­ar­ti­gen Hörens auf einen ein­zig­ar­ti­gen Ruf, das Doku­ment eines ein­zig­ar­ti­gen Gehor­sams gegen einen ein­zig­ar­ti­gen Befehl ist, dar­um konn­te sie Kanon und dar­um kann sie je und je beweg­ter Kanon wer­den: Kün­de­rin der Offen­ba­rung, Ruf und Befehl Got­tes, Got­tes Wort an uns.“ (KD I/​1, S. 118).

Barth ver­trat die The­se, dass die Bibel im Ereig­nis Wort Got­tes ist und zum Wort Got­tes wird. Für Barth ist die Bibel auch Wort Got­tes „sofern Gott sie sein Wort sein läßt, sofern Gott durch sie redet“ (KD I/​1, S. 112). Barth beschreibt, dass die Bibel im Ereig­nis zum Wort Got­tes wird. Sie greift nach dem Men­schen und daher gilt für Barth:

Die Bibel wird also Got­tes Wort in die­sem Ereig­nis und auf ihr Sein in die­sem Wer­den bezieht sich das Wört­lein „ist“ in dem Satz, daß die Bibel Wort Got­tes ist. Nicht dar­in wird sie Got­tes Wort, daß wir ihr Glau­ben schen­ken, wohl aber dar­in, daß sie uns Offen­ba­rung wird.“ (KD, I/​1, S. 113)

Grund­sätz­lich ver­trat Barth auch die Sicht­wei­se, dass mensch­li­che Got­tes­er­kennt­nis nur dort mög­lich ist, wo Gott sich dem Men­schen offen­bart. So kann Gott nur durch Got­tes Wir­ken und Got­tes Offen­ba­rung erkannt wer­den. Der Mensch ist auf Got­tes Offen­ba­rung voll­kom­men ange­wie­sen. Gott offen­bart sich dem Men­schen bei Barth als der Ver­bor­ge­ne und macht sich als der ver­bor­ge­ne Gott zum offen­ba­ren Gott. Hier­in zeigt sich Got­tes Gna­de und Hei­lig­keit. Der Mensch kann sich nach der Anspra­che durch das Wort Got­tes nur zum Ja des Glau­bens oder zum Nein des Unglau­bens entscheiden.

Exkurs: Karl Barth und die Frage der Gottesebenbildlichkeit

Eini­ge kur­ze Anmer­kun­gen noch zur Anthro­po­lo­gie bei Karl Barth. Aus­ge­hend von sei­nem Ansatz, dass Gott der ganz Ande­re ist, argu­men­tiert Barth, dass der Mensch die Got­tes­eben­bild­lich­keit nicht hat und sie auch nie gehabt hat­te und sie somit auch durch den Sün­den­fall nicht ver­lo­ren haben konn­te. Viel­mehr sieht Barth die Got­tes­eben­bild­lich­keit als die fina­le Bestim­mung des Men­schen von Gott her und nicht eine vor­find­li­che Qua­li­tät. Karl Barth schreibt:

Sei­ne Got­tes­eben­bild­lich­keit ist nicht sein Besitz und wird auch nicht dazu, son­dern sie liegt ganz in der Absicht und Tat sei­nes Schöp­fers, des­sen Wil­len mit ihm eben die­se Ent­spre­chung ist.“ (KD III/​1, S. 222).

Karl Barth und seine Ehe- und Sexualethik 

Das eigene Leben

Es hat durch­aus einen gewis­sen bit­te­ren Bei­geschmack, wenn über Karl Barth und sei­ne Ehe- und Sexu­al­ethik gespro­chen wird. Die Fra­ge, wie Barths Posi­tio­nen und sein eige­ner Lebens­wan­del in Ein­klang zu brin­gen sind, ist durch­aus schwie­rig, wenn nicht voll­kom­men unmög­lich. Karl Barth war seit 1913 mit sei­ner Frau Nel­ly ver­hei­ra­tet und hat­te fünf Kin­der mit ihr. Zehn Jah­re nach der Hoch­zeit mit Nel­ly lern­te Karl Barth die im Jahr 1899 gebo­re­ne Char­lot­te von Kirsch­baum ken­nen. Mit ihr pfleg­te er ein inni­ges Ver­hält­nis und in die­ser Bezie­hung wur­de durch­aus auch von Lie­be gespro­chen. Bei­de gestan­den sich gegen­sei­tig auch ihre Lie­be ein. Auch Barths Frau Nel­ly erfuhr dies direkt von Barth selbst. 

Weder Karl noch Nel­ly Barth woll­ten aber die Schei­dung ihrer zer­rüt­te­ten Ehe. Den­noch zog Char­lot­te von Kirsch­baum im Jahr 1929 dann auch im Hau­se Barth ein. Sie fun­gier­te als Karl Barths Assis­ten­tin und unter­stütz­te sei­ne Arbeit an der Kirch­li­chen Dog­ma­tik, sie dis­ku­tier­te mit ihm theo­lo­gi­sche The­men und war eine theo­lo­gi­sche Unter­stüt­zung für Karl Barth. Die Bezie­hung von Barth und Char­lot­te von Kirsch­baum war aller­dings nicht ein­fach nur rein pla­to­nisch und geis­tig. Inwie­fern sie auch sexu­ell war, wur­de zwar unter­schied­lich gedeu­tet, es wäre aller­dings durch­aus nicht nur unwahr­schein­lich, son­dern in Anbe­tracht der Umstän­de auch naheliegend. 

Char­lot­te von Kirsch­baum kann daher durch­aus mit Fug und Recht als die Gelieb­te von Karl Barth bezeich­net wer­den. Es war eine „Ehe zu dritt“, die von ihnen als eine „Not­ge­mein­schaft“ bezeich­net wur­de und unter denen die Betei­lig­ten lit­ten (ins­be­son­de­re für Barths Frau Nel­ly muss dies äußerst schwer­wie­gend und schmerz­haft gewe­sen sein). Char­lot­te von Kirsch­baum blieb, bis sie ins Pfle­ge­heim muss­te, bei der Fami­lie Barth woh­nen und wur­de dann auch im Fami­li­en­grab der Barths bei­gesetzt, als sie im Jahr 1975 verstarb.

Der Kontrast

Barths Aus­füh­run­gen in sei­ner Kirch­li­chen Dog­ma­tik (III/​4) bil­den durch­aus einen nicht über­brück­ba­ren Kon­trast zu sei­ner eige­nen Lebens­füh­rung. In gewis­sem Sinn führ­te er auf die­sem Gebiet ein „Leben im Wider­spruch“ (C. Tietz) zu sei­ner Theo­lo­gie und der christ­li­chen Ethik. Wie er dies vor sich und Gott, sowie mit sei­nem Glau­ben und sei­ner Ethik ver­ein­bar­te, lässt sich nicht sagen. Ver­mut­lich spür­te Barth die Span­nung und den Wider­spruch nur zu deut­lich an sich selbst, ohne ihn aufzulösen.

Karl Barth ver­trat schließ­lich selbst eine tra­di­tio­nell pro­tes­tan­ti­sche Ehe- und Sexu­al­ethik. So ver­steht Barth unter der Ehe:

die Gestalt der Begeg­nung von Mann und Frau, in der die­se durch den frei­en, durch bei­der­sei­ti­ge und zusam­men­tref­fen­de Lie­bes­wahl gelei­te­ten Ent­schluß eines bestimm­ten Man­nes und einer bestimm­ten Frau zur ver­ant­wort­lich ein­ge­gan­ge­nen, völ­li­gen, dau­ern­den, aus­schließ­li­chen Lebens­ge­mein­schaft die­ser bei­den Men­schen wird. […] Es geht in der Ehe zunächst dar­um, dass die Begeg­nung und Bezie­hung von Mann und Frau hier fixiert und kon­kre­ti­siert ist in der Gestalt einer in ihrer Art ein­ma­li­gen, unwie­der­hol­ba­ren, unver­gleich­li­chen Begeg­nung und Bezie­hung eines bestimm­ten Man­nes und einer bestimm­ten Frau. Und ihre Begeg­nung und Bezie­hung bedeu­tet hier Lebens­ge­mein­schaft.“ (KD III/​4, S. 155 und 203). 

Wei­ter bezeich­net Barth die Ehe sei­ner Dog­ma­tik aber als eine exklu­si­ve Lebens­ge­mein­schaft und die Ehe als wesens­mä­ßi­ge Ein­ehe.“ (KD III/​4, S. 218). Beson­ders hier wird die Dis­kre­panz zu sei­nem eige­nen Lebens­ent­wurf sicht­bar, wel­cher mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit (zumin­dest zeit­wei­se, wenn nicht gar dau­er­haft) als eine Biga­mie bezeich­net wer­den konnte.

Vor und außerhalb der Ehe

Karl Barth ver­or­te­te dar­über hin­aus jeg­li­chen Geschlechts­ver­kehr exklu­siv inner­halb der Ehe von Mann und Frau (u.a. KD III/​4, S. 147f). Er schreibt zum Sex außer­halb der Ehe in vol­ler Schär­fe: „Koitus ohne Koexis­tenz ist – noch­mals gesagt – eine dämo­ni­sche Ange­le­gen­heit.“ (KD III/​4, S. 148). 

Karl Barth akzep­tier­te auch kei­ne fes­te sexu­el­len Bezie­hun­gen vor der Ehe. Barth schreibt hierzu:

An die Stel­le der Lie­be trä­te dann offen­bar die prin­zi­pi­el­le und andau­ern­de Lie­be­lei, das heißt dann aber auch: an die die Stel­le der völ­li­gen und exklu­si­ven Lebens­ge­mein­schaft der Ehe trä­te dann ein gemäch­li­ches, unver­bind­li­ches, jeder eigent­li­chen Dis­zi­plin ent­beh­ren­des, von jeder letz­ten Anstren­gung dis­pen­sier­tes Expe­ri­men­tie­ren.“ (KD III/​V, S. 231).

Den außer­ehe­li­chen Sex mit wech­seln­den Part­nern ver­ur­teilt Karl Barth daher kon­se­quen­ter­wei­se deut­lich schär­fer und schreibt dazu: 

Wer noch neben­ein­an­der oder abwech­selnd meh­re­re lie­ben zu kön­nen und zu dür­fen meint, der liebt noch gar nicht, der ist noch ein Expe­ri­men­ta­tor und der bleibt, wenn er nicht dar­über hin­aus­kommt, ein Stüm­per in die­sem Bereich.“ KD (III/​4, S. 218–219).

Sei­ne Ansich­ten über Homo­se­xua­li­tät sind für heu­ti­ge Ver­hält­nis­se als durch­aus hart zu bezeich­nen. So war Barth der Mei­nung, dass Homo­se­xua­li­tät eine Krank­heit sei, wel­che unter ande­rem von Ärz­ten und vom Gesetz­ge­ber und Rich­ter zu begeg­nen wäre (KD III/​4, S. 184f).

Kein privater Bereich

Karl Barth war auch der Mei­nung, dass Sexua­li­tät kei­ne rei­ne Pri­vat­sa­che sei und sehr wohl Gott und sei­nen Anspruch an den Men­schen betref­fe und daher nicht zu pri­va­ti­sie­ren sei. Barth schreibt:

Das Gebot Got­tes bean­sprucht den gan­zen Men­schen, sag­ten wir – und ent­schei­dend dafür, daß es das tut, ist die Hei­li­gung auch der phy­si­schen Geschlecht­lich­keit und Geschlechts­be­zie­hung […] wer es [d. h. die Geschlecht­lich­keit] pri­va­ti­siert. Sei es, um es als ein Reser­vat zu behan­deln, in wel­chem er sel­ber Herr und Meis­ter sein will, sei es, um sich daselbst irgend­ei­nem beson­de­ren Gesetz und Régime zu unter­wer­fen, der ent­zieht sich eben damit – wohl­ver­stan­den auch und gera­de in die­sem Fall! – dem Gebot Got­tes. Die Pri­va­ti­sie­rung des Geschlecht­li­chen als sol­che ist die Ver­hin­de­rung der Hei­li­gung – des Men­schen über­haupt und des Men­schen in die­sem beson­de­ren Bereich.“ (KD III/​4, S. 146).

Fortsetzung und Einladung zur Panel-Diskussion

Inter­es­sie­ren Sie sich für Karl Barth im Drit­ten Reich und der Nach­kriegs­zeit, sowie in der Aus­ein­an­der­set­zung mit ande­ren christ­li­chen Strö­mun­gen? Dann lesen Sie jetzt Teil 2.

Am 25.4.2023 haben wir eini­ge beson­de­re Gäs­te gela­den, mit wel­chen wir über Karl Barth und sei­nen Ein­fluss spre­chen wer­den. Mel­den Sie sich hier an und fol­gen Sie unse­rem You­Tube Kanal für mehr Informationen.


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Johannes Traichel

Über den Autor

Johannes Traichel ist Pastor der FeG in Donaueschingen.
Der Theologe verfasste die Bücher "Die christliche Taufe" (2020) und "Evangelikale und Homosexualität" (2022). Hinzu kommen Aufsätze in Themenbänden, die sich mit der Systematischen Theologie beschäftigen.
Dazu ist Traichel ein begeisterter und leidenschaftlicher Kaffeetrinker.

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