Verschiedene Möglichkeiten das Hohelied zu verstehen 1/​2

Von Manuel Becker

Bibelstudium, Exegese, Hohelied
Vor 3 Monaten

Kon­tro­vers! Wie das Hohe­lied kor­rekt aus­ge­legt wer­den soll­te, ist ohne Fra­ge sehr umstrit­ten. Ver­schaf­fen Sie sich in 15 Min. selbst ein umfas­sen­des Bild über die exis­tie­ren­den Deu­tungs­an­sät­ze und allem Wei­te­ren, was Sie zu dem Hohe­lied wis­sen müssen. 

Das Hohelied-ein umstrittenes Buch

Das Hohelied—es ist „das schöns­te aller Lie­der“ (Egel­kraut 2012:770). Ein bibli­sches Buch gefüllt mit ero­ti­schen Bil­dern und Halb-Andeu­tun­gen (Fish­ba­ne 2015:xxvii). Rab­bi Aki­ba bezeich­ne­te das Hohe­lied als das hei­ligs­te aller Bücher (m. Yaday­im 3:5 Q). Egel­kraut nennt es „das aller­schwie­rigs­te Buch des AT“ (2012:769). Ein hei­li­ges Buch, wel­ches ohne Scham die Schön­heit des männ­li­chen und des weib­li­chen Kör­pers fei­ert (Egel­kraut 2012:771).

Man­che Rab­bi­nen ver­bo­ten das Lesen des Buches für Per­so­nen unter drei­ßig Jah­ren, wegen sei­nes ero­ti­schen Inhalts (Fruch­ten­baum 1983:1). „Nach dem Zeug­nis des Tal­muds und der Misch­na wur­de es auf Hoch­zei­ten, in Knei­pen und bei Spie­len in den Wein­ber­gen gesun­gen“ (Egel­kraut 2012:771). Ein bibli­sches Buch, in dem weder Gott noch Isra­el, Bun­des­ver­pflich­tun­gen oder reli­giö­se Regeln erwähnt wer­den (Fish­ba­ne 2015:xix). Bis heu­te strei­ten die Theo­lo­gen, wie das Hohe­lied ver­stan­den wer­den soll­te. Was ist der rich­ti­ge Umgang mit die­sem ero­ti­schen Lie­bes­lied in der Hei­li­gen Schrift? Wel­che Rele­vanz hat es für unse­re moder­ne Zeit?

Verfasserschaft des Hohelied

Es gibt vie­le ver­schie­de­ne Ver­mu­tun­gen, wer das Hohe­lied ver­fasst hat und wann es geschrie­ben wur­de. Unter Beru­fung auf Hld 1,1 gilt Salo­mo als der tra­di­tio­nel­le Ver­fas­ser des Buches. Aller­dings erklärt Long­man (2001:3), dass die hebräi­sche Prä­po­si­ti­on in Hld 1,1 auf vier unter­schied­li­che Wei­sen ver­stan­den wer­den kann:

An Salo­mo: Das Buch ist Salo­mo gewid­met. Von Salo­mo: Salo­mo ist der Autor. Betref­fend Salo­mo: Salo­mo ist das The­ma des Buches. Salo­mo­nisch: Das kann so viel bedeu­ten wie „in der salomonischen/​weisheitlichen Literaturtradition”.

Egel­kraut meint, dass eine Gelieb­te vom Lan­de, wie Sula­mit im Hohe­lied dar­ge­stellt wird, schwer mit dem „poli­tisch moti­vier­ten Ehe- und Lie­bes­le­ben Salo­mons ver­ein­bar“ ist (2012:773). Long­man ergänzt, dass Salo­mo nur an drei Stel­len im Hohe­lied erwähnt wird und dass Salo­mo ein Prot­ago­nist des Gedichts ist, nicht sein Kom­po­nist (2001:6). Egel­kraut weist wei­ter­hin dar­auf hin, dass Salo­mo im Hohe­lied „eine distan­zier­te und unwirk­li­che Figur“ ist und Salo­mo in Hld 8,11–12 sogar in „nega­tiv-abgren­zen­der Wei­se“ erwähnt wird (2012:773). Des­halb schluss­fol­gert Egel­kraut, dass Salo­mo als Autor des Buches „ins­ge­samt wenig pas­send erscheint“ (:773) und ver­mu­tet, dass der Ver­merk Salo­mos in Hld 1,1 als Wid­mung oder Klas­si­fi­zie­rungs­ver­merk zu ver­ste­hen ist: „nach der Wei­se bzw. im Stil Salo­mos“ (:772).

Eine wei­te­re umstrit­te­ne Theo­rie ist, dass das Hohe­lied von einer Frau geschrie­ben wur­de, die sich gesell­schaft­li­chen Nor­men wider­setz­te, ein­schließ­lich der Vor­stel­lung, dass Frau­en Emp­fän­ge­rin­nen und nicht Initia­to­rin­nen der Lie­be zu sein hät­ten (Long­man 2001:8). Ein Hin­weis dar­auf ist, dass 61 der 117 Ver­se im Hohe­lied der Frau zuge­ord­net wer­den kön­nen und dass meh­re­re Stel­len so femi­nin sind, dass es schwer vor­stell­bar ist, dass ein Mann die­se Stel­len geschrie­ben hat (Long­man 2001:7).

Die Wahr­heit ist, dass vie­le Ver­mu­tun­gen zur Ver­fas­ser­schaft exis­tie­ren, aber am Ende ist es wahr­schein­lich am ehr­lichs­ten zuzu­ge­ben, dass es unmög­lich ist, den Autoren mit Sicher­heit zu iden­ti­fi­zie­ren (Mur­phy 1992:150).

In dem Wis­sen, dass eine genaue Iden­ti­fi­zie­rung des Autors nahe­zu unmög­lich ist, sei doch erwähnt, dass das Hohe­lied ver­mut­lich eine Samm­lung an Lie­bes­ge­dich­ten, von even­tu­ell sogar unter­schied­li­chen Autoren ist und es dem­nach mög­lich ist, dass eini­ge die­ser Gedich­te von Salo­mo selbst oder eben teil­wei­se von einer Frau geschrie­ben wur­den, aber auch dies ist nur Spekulation.

Entstehungszeit des Hohelied

Das Datum und der Ursprung des Hohe­lieds Salo­mos sind höchst umstrit­ten. Die Daten rei­chen vom zehn­ten Jahr­hun­dert (frü­he mon­ar­chi­sche Peri­ode) bis zum zwei­ten Jahr­hun­dert v. Chr., aber die meis­ten Exper­ten favo­ri­sie­ren ein post­exi­li­sches Datum zwi­schen dem vier­ten und zwei­ten Jahr­hun­dert v. Chr. (Band­s­tra 2011:981).

Pope (2008:26) erklärt, wie es zu so einer gro­ßen Span­ne an mög­li­chen Ent­ste­hungs­zei­ten kom­men kann:

Das datier­ba­re Mate­ri­al des Lie­des umspannt fünf Jahr­hun­der­te, von Salo­mos Thron­be­stei­gung um 960 v. Chr. bis zur per­si­schen Zeit. Die Unter­schie­de in der Spra­che und in den geo­gra­fi­schen Orten, der Wech­sel von länd­li­cher Ein­fach­heit in eini­gen Tex­ten zu städ­ti­scher Raf­fi­nes­se in ande­ren, legen eine unter­schied­li­che zeit­li­che und ört­li­che Her­kunft der ver­schie­de­nen Lie­der nahe.

In Anbe­tracht der gro­ßen mög­li­chen Zeit­span­ne soll­te im Kopf behal­ten wer­den, dass eine genaue Datie­rung der Ent­ste­hungs­zeit sehr schwie­rig ist. Pope (2008:27) bringt dies gut auf den Punkt:

Das Spiel mit der Datie­rung, wie es bei bibli­schen Büchern wie Hiob und dem Hohe­lied sowie bei vie­len Psal­men gespielt wird, bleibt unge­nau, und das Ergeb­nis ist schwer zu errech­nen. Es gibt Grün­de sowohl für die ältes­ten als auch für die jüngs­ten Schätzungen.

Damit wird klar, dass eine genaue Datie­rung unmög­lich ist und nur Ver­mu­tun­gen zur Ent­ste­hungs­zeit ange­stellt wer­den können.

Egel­kraut lehnt zwar Salo­mo als Ver­fas­ser des Buches ab, schluss­fol­gert aber den­noch, dass „Rah­men, Atmo­sphä­re und Ton des Lie­des durch­aus die salo­mo­ni­sche Zeit wider­spie­geln“ (2012:775).

Fish­ba­ne (2015:xxi) hin­ge­gen schlägt eine Ent­ste­hung über meh­re­re Jahr­hun­der­te vor:

Sol­che Über­le­gun­gen und das Auf­tre­ten vie­ler kur­zer und oft unzu­sam­men­hän­gen­der Ein­hei­ten im Hohe­lied stüt­zen die Ansicht der Gelehr­ten, dass das Hohe­lied eine Samm­lung von Tex­ten ist, die über vie­le Jahr­hun­der­te hin­weg ver­fasst wur­den – begin­nend (viel­leicht) in der Mit­te des zehn­ten Jahr­hun­derts vor Chris­tus und wei­ter­füh­rend bis zum fünf­ten oder vier­ten Jahr­hun­dert vor Chris­tus, als das Hohe­lied so etwas wie sei­ne heu­ti­ge Form erhielt. Kurz gesagt, das Hohe­lied ist eine Samm­lung von Lie­bes­lie­dern, die im alten Isra­el über einen Zeit­raum von Jahr­hun­der­ten ent­stan­den sind. Erst dann – als lite­ra­ri­sches Gan­zes – wur­de die­ses Werk zur Hei­li­gen Schrift.

Mur­phy bestä­tigt, dass die moder­ne For­schung dazu ten­diert, das Hohe­lied in die nach­ex­i­li­sche Zeit zu datie­ren (1992:150). In Anbe­tracht der erwähn­ten Infor­ma­tio­nen soll­te jeg­li­che Datie­rung des Hohe­lie­des mit Demut vor­ge­schla­gen und nicht als letz­tes Wort ver­stan­den werden.

Die Struktur: eine Sammlung an Liedern oder eine einheitliche Gesamthandlung?

Die Fra­ge nach der Struk­tur des Lie­des ist eine schwie­ri­ge Fra­ge, wie die Fül­le von Hypo­the­sen in der Sekun­där­li­te­ra­tur zeigt. Kei­ne zwei Gelehr­ten sind sich im Detail einig, obwohl es so etwas wie Denk­schu­len zu die­sem The­ma gibt (Long­man 2001:54).

Die Her­an­ge­hens­wei­se an die Struk­tur des Hohe­lie­des wird stark von der Iden­ti­fi­zie­rung der Lite­ra­tur­gat­tung beein­flusst. Die­je­ni­gen, die das Hohe­lied als das Lie­bes­dra­ma eines Paa­res ver­ste­hen, set­zen sich für eine ein­heit­li­che Gesamt­hand­lung des Buches ein, wäh­rend die, die glau­ben, dass es sich bei dem Hohe­lied um eine Samm­lung von Lie­bes­ge­dich­ten han­delt, sich oft nicht über die Kohä­renz der Samm­lung als Gan­zes einig sind (:55).

Das Hohelied als eine einheitliche Gesamthandlung

Athas gibt zu, dass vie­le Kom­men­ta­to­ren an der müh­se­li­gen Auf­ga­be ver­zwei­felt sind, einen nar­ra­ti­ven Faden zu fin­den, der das Hohe­lied zusam­men­hält und dass dabei oft zu viel in den Text hin­ein­ge­le­sen wird (2020:254). Trotz­dem glaubt er, dass das Hohe­lied die Geschich­te eines jun­gen ver­lieb­ten Paa­res erzählt, wel­ches damit kon­fron­tiert ist, dass die Brü­der des Mäd­chens eine gro­ße Mit­gift erlan­gen wol­len, indem sie das Mäd­chen mit Salo­mo ver­mäh­len. Die Ver­lo­bung des Mäd­chens mit Salo­mo über­schat­tet das Lie­bes­glück des jun­gen Paa­res. Somit wird das Mäd­chen gleich dop­pelt aus­ge­nutzt, sie dient den Brü­dern als Mit­tel zum Geld und dem lüs­ter­nen Salo­mo als wei­te­re ero­ti­sche Tro­phäe in sei­nem gro­ßen Harem.

Um die­ser Unge­rech­tig­keit zu ent­ge­hen, beschließt das ver­lieb­te jun­ge Paar mit­ein­an­der zu schla­fen, obwohl sie nicht ver­hei­ra­tet sind (:258). Damit sol­len die Brü­der gezwun­gen wer­den, ihnen die Ehe­schlie­ßung zu gewäh­ren (Ex 22,16–17) (:334). Die Gefahr dabei war aber, dass auch eine Stei­ni­gung als Bestra­fung des Paa­res mög­lich war (Deut 22,23–24). Athas beschreibt die Situa­ti­on als eine gesetz­li­che Grau­zo­ne und ver­mu­tet, dass das Schick­sal des Paa­res in der Hand der Brü­der lag. Ent­we­der die geld­gie­ri­gen Brü­der erlaub­ten die Hoch­zeit des jun­gen Paa­res oder sie stei­nig­ten ihre Schwes­ter, wür­den dann aber jeg­li­che Mit­gift ver­lie­ren (:258).

In ihrer Geld­gier ver­su­chen die Brü­der das Gesche­he­ne zu ver­tu­schen und ihre Schwes­ter trotz allem mit Salo­mo zu ver­mäh­len. Das Hohe­lied schließt mit einem offe­nen und tra­gi­schen Ende, bei dem Salo­mo kommt, um das Mäd­chen zu holen und das Mäd­chen ihrem Gelieb­ten zuruft zu flie­hen (:258).

Athas scheint es am plau­si­bels­ten, die Kom­po­si­ti­on des Lie­des in die Zeit um 166 v. Chr. zu legen, wäh­rend der Hoch­pha­se der antio­che­ni­schen Ver­fol­gung und des ers­ten Aus­bruchs des Mak­ka­bä­er­auf­stands, als das Juden­tum um sein Über­le­ben kämpf­te und dar­über nach­dach­te, wie es am bes­ten auf die zuneh­men­de Her­aus­for­de­rung des Hel­le­nis­mus reagie­ren soll­te (:252). Mit die­sem his­to­ri­schen Hin­ter­grund schlägt er vor, dass die Geschich­te des jun­gen Paa­res eben­falls auf die Situa­ti­on Isra­els zu die­ser Zeit über­tra­gen wer­den kann. Das jun­ge Paar steht für Isra­el und Gott, wes­sen Glück von dem gie­ri­gen Des­po­ten Salo­mo bedroht wird, der für die Unter­drü­cker der dama­li­gen Zeit steht. Dem­entspre­chend fasst Athas sein Ver­ständ­nis vom Hohe­lied wie folgt zusammen:

Das hel­le­nis­ti­sche Milieu, in dem das Lied spielt, ist wich­tig. Die Bot­schaft des Lie­des han­delt von mensch­li­cher Lie­be, Sexua­li­tät, Macht, Mensch­sein, Mono­ga­mie und Poly­ga­mie. Die Bot­schaft des Lie­des ist der Kampf des Juden­tums, sei­ne ortho­do­xen, bibli­schen Prin­zi­pi­en und Hoff­nun­gen ange­sichts der schwa­chen loka­len Füh­rung und des enor­men hel­le­nis­ti­schen Drucks – sowohl des kai­ser­li­chen als auch des kul­tu­rel­len Drucks – wäh­rend der Antio­che­ner-Ver­fol­gung im zwei­ten Jahr­hun­dert v. Chr. zu bewah­ren (2020:263).

Ich den­ke eine ein­heit­li­che Hand­lung im Hohe­lied zu sehen ist pro­ble­ma­tisch, aber die Aus­le­gung von Athas ist mei­nes Erach­tens der durch­dach­tes­te Ver­such, eine ein­heit­li­che Hand­lung im Hohe­lied zu fin­den und ist, ein mög­li­cher Weg, das Hohe­lied zu ver­ste­hen. Aller­dings wirkt es gele­gent­lich so, als müss­te man den Text sehr ver­bie­gen, um die ent­spre­chen­de Aus­le­gung zu bekom­men und es ist frag­wür­dig, ob die jüdi­schen Autoren den gro­ßen König Salo­mo gewählt hät­ten, um die ver­hass­ten Unter­drü­cker zu repräsentieren.

Das Hohelied als eine Sammlung von Liebesgedichten

Egel­kraut hin­ge­gen ver­steht das Hohe­lied als eine Samm­lung von Lie­bes­lie­dern, wobei er meh­re­re „ver­schie­de­ne Gat­tun­gen des Lie­bes­lie­des“ im Hohe­lied iden­ti­fi­ziert, wie Sehn­suchts­lie­der (z. B. Hld 1,2–4), Bewun­de­rungs­lie­der (z. B. Hld 1,9–11) oder Beschrei­bungs­lie­der (z. B. Hld 4,1–7) (2012:776). Den Ver­such, in die­ser Viel­falt an Lie­bes­lie­dern, „eine Ein­heit der Gedan­ken­füh­rung zu demons­trie­ren, hat man weit­ge­hend auf­ge­ge­ben“ (:782). Trotz­dem ist das Hohe­lied kei­ne will­kür­li­che Samm­lung an Lie­bes­lie­dern. Eine durch­gän­gi­ge Gram­ma­tik und Syn­tax, ähn­li­ches Voka­bu­lar und ein kon­stan­ter Stil ver­bin­den die Lie­bes­lie­der und machen sie zu einem hoch­poe­ti­schen Lied (:783). Egel­kraut beschreibt das Hohe­lied als „ein künst­le­ri­sches Gesamt­ge­bil­de, dem frü­he­re Volks­lie­der zugrun­de lie­gen mögen, die aber jetzt zu einem Gan­zen zusam­men­ge­ar­bei­tet sind“ (:783).

Auch Long­man ver­steht das Hohe­lied als ein ein­zi­ges Lied, das aus vie­len ver­schie­de­nen Lie­dern zusam­men­ge­setzt ist. Die lite­ra­ri­sche Ein­heit des Hohe­lie­des zeigt sich, laut Long­man, in den sprach­li­chen Echos des Buches, der Kon­sis­tenz der Cha­rak­te­re, der Wie­der­ho­lung von Sze­nen und Refrains, die sich durch das Buch zie­hen (2001:55–56).

Dem­entspre­chend gilt für die Struk­tur des Hoheliedes:

Das Hohe­lied ist eine Samm­lung von Lie­dern über ein gemein­sa­mes und im All­ge­mei­nen ero­ti­sches The­ma, […], die durch Anspie­lun­gen und die Wie­der­ho­lung von Schlüs­sel­vo­ka­beln geschickt zusam­men­ge­schweißt sind, aber kei­ne erzäh­le­ri­sche Zeit­li­nie bie­ten, die sich durch das Werk zieht (Long­man 2001:56).

Es herrscht kein all­ge­mei­ner Kon­sens dar­über, wie vie­le indi­vi­du­el­le Gedich­te sich im Hohe­lied befinden.

Nach der Ana­ly­se von Keel (:18) besteht das Hohe­lied aus zwei­und­vier­zig ein­zel­nen Gedich­ten. Mur­phy (:65–67) geht von neun Abtei­lun­gen im Hohe­lied aus. Long­man (:viii) sagt, dass es drei­und­zwan­zig Gedich­te gibt, und Gould­er (Song of Four­teen Songs) sagt, dass es vier­zehn Gedich­te gibt. Die Plat­zie­rung der Absatz­mar­kie­run­gen im MT legt nahe, dass es neun­zehn Gedich­te gibt (Gar­rett 2004:25–26).

Long­man macht dar­auf auf­merk­sam, dass meis­tens sub­ti­le Mani­pu­la­ti­on nötig ist, um das Hohe­lied in fes­te Mus­ter zu zwin­gen (2001:56).

Die Viel­falt an Sicht­wei­sen zeigt, dass es sehr unter­schied­li­che Mei­nun­gen zum Auf­bau des Hohe­lie­des gibt. Des­halb soll­te auch hier jeder Vor­schlag eines Auf­baus mit Demut betrach­tet werden.

Möglichkeiten der Auslegung

Wie das Ziel des Hohe­lie­des ver­stan­den wird, ist stark von der gewähl­ten Aus­le­gung des Buches abhän­gig. Durch die Jahr­hun­der­te hin­durch wur­de das Hohe­lied sehr unter­schied­lich gedeu­tet. Cur­tis (2013:115) erin­nert, dass die Viel­falt der vor­ge­schla­ge­nen Inter­pre­ta­ti­ons­mög­lich­kei­ten jeden Aus­le­ger zur Demut füh­ren sollte:

Viel­leicht in grö­ße­rem Maße als bei jedem ande­ren Buch der Bibel ist es unmög­lich, eine bestimm­te Sicht­wei­se des Buches als die rich­ti­ge Inter­pre­ta­ti­on zu prä­sen­tie­ren. Von meh­re­ren Vor­schlä­gen für die Deu­tung des Hohe­lie­des kann man sagen, dass „die­se spe­zi­el­le Les­art des Hohe­lie­des als eine von meh­re­ren ange­bo­ten wird, die plau­si­bel und aus dem Text selbst her­aus ver­tret­bar sind, ohne die Bedeu­tung des Tex­tes über­mä­ßig zu ’stra­pa­zie­ren’ oder in den Text ‚hin­ein­zu­le­sen’, was nicht da ist.

In Anbe­tracht die­ser Tat­sa­che prä­sen­tie­re ich hier eine Über­sicht der gän­gigs­ten Inter­pre­ta­ti­ons­mög­lich­kei­ten und ein paar der Argu­men­te, die für oder gegen die jewei­li­ge Aus­le­gung sprechen.

Die allegorische Auslegung

Begin­nend mit Rab­bi Aki­ba (ca. 50–135 n. Chr.) bis „ins 17. Jh. herrsch­te die alle­go­ri­sche Aus­le­gung vor“ (Egel­kraut 2012:778–779). Rab­bi Aki­ba ver­stand das Hohe­lied „als Abbild der Lie­be Got­tes zu Isra­el“ (:779). Die Kir­chen­vä­ter, z. B. Orig­e­nes, Hie­ro­ny­mus, Gre­gor von Nyssa, Gre­gor der Gro­ße und Augus­ti­nus (Gar­rett 2004:64), über­nah­men die­se alle­go­ri­sche Lese­art, mit dem Unter­schied, dass sie das Hohe­lied als Abbild der Lie­be Jesu Chris­ti zu sei­ner Gemein­de ver­stan­den (Egel­kraut 2012:779).

Gar­ret (2004:66) kom­men­tiert am Bei­spiel von Orig­e­nes, dass die alle­go­ri­sche Aus­le­gung der Kir­chen­vä­ter oft sehr will­kür­lich wirkte.

Orig­e­nes küm­mert sich nicht um eine logi­sche Struk­tur der Ver­bin­dun­gen, die er her­stellt; er stellt eine Rei­he von Bibel­zi­ta­ten zusam­men, die er nach dem Vor­bild der Kon­kor­danz nach einem Wort in der Bibel anord­net. Das End­ergeb­nis ist eine Rei­he von Bibel­zi­ta­ten, die ein brei­tes Spek­trum von The­men abde­cken, aber kei­nen wirk­li­chen Zusam­men­hang mit dem vor­lie­gen­den Text auf­wei­sen. Oft gibt es kei­ne sinn­vol­le Ver­bin­dung zwi­schen den Asso­zia­ti­ons­ket­ten, die er schmie­det, und dem Text des zuge­hö­ri­gen Lie­des – oder sogar mit einer alle­go­ri­schen Aus­le­gung die­ses Textes.

Die­ses Bei­spiel zeigt bereits, dass die alle­go­ri­sche Aus­le­gung die Gefahr der Will­kür birgt, da weder das Hohe­lied noch das Neue Tes­ta­ment expli­zi­te Hin­wei­se geben, wie das Hohe­lied ver­stan­den wer­den soll­te (:779). So wur­den etwa die zwei Brüs­te der Frau (Hld 4,5) von Hip­po­lyt sym­bo­lisch ver­stan­den für das Alte und das Neue Tes­ta­ment (Long­man 2001:28).

Im Hohe­lied selbst fin­det sich kein Hin­weis dar­auf, dass es alle­go­risch ver­stan­den wer­den will. Die Pro­phe­ten im Alten Tes­ta­ment haben gewöhn­lich Hin­wei­se gege­ben, wenn etwas alle­go­risch ver­stan­den wer­den soll­te (Hos 1,2; Jes 62,6), aber im Hohe­lied feh­len jeg­li­che sol­cher Hin­wei­se (Stein­berg 2014:23). Im Gegen­teil, das Hohe­lied „ist von der ers­ten bis zur letz­ten Zei­le so ohne Gott und ohne jede Reli­gi­on“ (:785), dass es schwer­fällt es in theo­lo­gi­sche Dog­men zu pressen.

Fer­ner beschreibt das Hohe­lied „ein ero­ti­sches und auch kör­per­be­ton­tes Lie­bes­ver­hält­nis“ (:23). Die­se expli­zi­te ero­ti­sche Spra­che ist schwer ver­ständ­lich, wenn das The­ma des Buches die Lie­be zwi­schen Gott und sei­ner Gemein­de ist.

Orig­e­nes und Hie­ro­ny­mus hat­ten bei­de ein sehr schwie­ri­ges Ver­hält­nis zur Sexua­li­tät und leg­ten das Hohe­lied dem­entspre­chend alle­go­risch aus. Ihr gro­ßer Ein­fluss auf das Chris­ten­tum führ­te maß­geb­lich dazu, dass das Hohe­lied in den kom­men­den Jahr­hun­der­ten alle­go­risch aus­ge­legt wur­de (Long­man 2001:30–31).

Die typologische Auslegung

Die typo­lo­gi­sche Aus­le­gung „fin­det das Haupt­the­ma in der Lie­be und Ver­bun­den­heit der Lie­ben­den“ (Egel­kraut 2012:779), aber über­trägt die­se Lie­be eben­falls auf die Lie­be Chris­ti zu sei­ner Gemein­de. Somit bekommt das Hohe­lied eine dop­pel­te Bedeu­tung: die direk­te Aus­sa­ge und die Über­tra­gung auf Chris­tus und sei­ne Gemeinde.

Eine gro­ße Gefahr der typo­lo­gi­schen Aus­le­gung des Hohen­lie­des besteht dar­in, dass unter der Hand doch wie­der die geist­li­che Ebe­ne zur eigent­li­chen Ebe­ne wird, dass man den Got­tes­bund zur Haupt­sa­che und den Ehe­bund zur Neben­sa­che macht (Stein­berg 2014:24).

Wei­ter­hin weist Stein­berg dar­auf hin, dass die Lie­be zwi­schen Mann und Frau nicht nur Abbild, son­dern viel­mehr Aus­druck des Bun­des mit Gott ist (:24). „Ehe ist geleb­ter Glau­be“ (:24). Das Hohe­lied „spricht über den Ehe­bund, nicht über den Got­tes­bund“ (:25).

Die dramatische Auslegung

Die dra­ma­ti­sche Aus­le­gung ver­steht das gan­ze Hohe­lied als ein ein­heit­li­ches Lie­bes­dra­ma mit zwei (Salo­mo und Sula­mit), oder manch­mal auch drei (der Hir­te, Sula­mit und Salo­mo), Haupt­dar­stel­lern (Egel­kraut 2012:280). Der Fakt, dass die Ver­tre­ter der dra­ma­ti­schen Aus­le­gung sich nicht einig sind, wie vie­le Haupt­dar­stel­ler es gibt, wer die Haupt­dar­stel­ler sind und wer genau in wen ver­liebt ist, zeigt bereits, dass die­se Aus­le­gung nicht natür­lich aus dem Text herausfließt.

Zusätz­lich ist die­se Aus­le­gung pro­ble­ma­tisch, weil zudem kei­ne Hin­wei­se im Text dafür­spre­chen. Der Text ent­hält kei­ner­lei Regie­an­wei­sun­gen. Es gibt kei­ne Erzäh­ler­stim­me, die den Leser lei­tet. Und in etwa 10 Pro­zent der Fäl­le ist nicht ein­mal mit abso­lu­ter Sicher­heit erkenn­bar, wer genau spricht (Long­man 2001:42–43).

Stein­berg (2014:46) argu­men­tiert fol­gen­der­ma­ßen gegen eine dra­ma­ti­sche Auslegung:

Wer einen Sach­text ver­fasst, ist nor­ma­ler­wei­se bemüht, sich mög­lichst klar und ver­ständ­lich aus­zu­drü­cken, um kei­ne Miss­ver­ständ­nis­se auf­kom­men zu las­sen. Lite­ra­ri­sche Tex­te hin­ge­gen las­sen bestimm­te Din­ge bewusst unaus­ge­spro­chen. Wenn eine Bot­schaft ver­mit­telt wer­den soll, wird die­se oft nicht direkt in Wor­te gefasst, son­dern muss vom Leser erschlos­sen wer­den. Dies gilt in ver­stärk­tem Maße für die Poe­sie, die mit Andeu­tun­gen und Anspie­lun­gen arbei­tet und den Leser her­aus­for­dert, die Hin­ter­grün­de und Zusam­men­hän­ge, die für das Ver­ständ­nis not­wen­dig sind, selbst zu ergänzen.

Das Hohe­lied ist für Stein­berg ein Para­de­bei­spiel für solch einen poe­ti­schen Text und das Hohe­lied strebt somit kei­ne Ver­ein­heit­li­chung an, son­dern lässt in sei­nen ein­zel­nen Gedich­ten unter­schied­li­che Facet­ten des Bezie­hungs­ge­sche­hens zwi­schen Mann und Frau auf­leuch­ten (:49).

Das Hohelied als eine einheitliche Sammlung von Liebesliedern

Die­se Aus­le­gung ver­steht das Hohe­lied als eine Samm­lung von Lie­bes­ge­dich­ten. Man­che Aus­le­ger kom­men zu dem Schluss, dass die­se Gedich­te kei­ne ein­heit­li­che Geschich­te erzäh­len, son­dern eher wie eine Antho­lo­gie an Lie­bes­ge­dich­ten durch das gemein­sa­me The­ma der Lie­be zwi­schen Mann und Frau ver­bun­den sind (Cur­tis 2013:114). Ande­re Aus­le­ger ver­ste­hen das Hohe­lied als ein ein­heit­li­ches Lied, wel­ches zwar aus ver­schie­de­nen sepa­ra­ten Lie­bes­lie­dern zusam­men­ge­setzt ist, aber zu einem gro­ßen Gan­zen zusam­men­ge­fügt wur­de. So sieht Egel­kraut das Hohe­lied als „ein künst­le­ri­sches Gesamt­ge­bil­de, dem frü­he­re Volks­lie­der zugrun­de lie­gen mögen, die aber jetzt zu einem Gan­zen zusam­men­ge­ar­bei­tet sind“ (Egel­kraut 2012:783).

Die The­men die­ser ein­zel­nen Lie­der gehö­ren zu den all­täg­li­chen Din­gen des mensch­li­chen Lie­bes­le­bens und der mensch­li­chen Sexua­li­tät: die Sehn­sucht nach der Gegen­wart des Gelieb­ten, die Freu­den der kör­per­li­chen Nähe, die Berau­schung an der Schön­heit des Gelieb­ten, die Über­win­dung sozia­ler Hin­der­nis­se und Hür­den, um zusam­men sein zu kön­nen (Weems 1997:372). Dies sind die The­men, die einer natür­li­chen Lese­wei­se des Tex­tes entspringen.

Folg­lich ver­steht die­se Lese­art das Hohe­lied als eine Art ero­ti­schen Psal­ter (Long­man 2001:43), der die Lie­be und die Sexua­li­tät eines Paa­res zelebriert.

Die­ser Ansatz zwingt uns, die Bedeu­tung der Meta­phern und Sym­bo­le im Kon­text der alt­ori­en­ta­li­schen Lie­bes­dich­tung zu suchen. Die Bil­der sind kei­ne theo­lo­gi­schen, poli­ti­schen, ideo­lo­gi­schen oder phi­lo­so­phi­schen Chif­fren. Außer­dem befreit uns die­ser Ansatz von der Not­wen­dig­keit, die „Lücken” der Geschich­te in der Art dra­ma­ti­scher Inter­pre­ta­tio­nen zu fül­len. (Gar­rett 2004:90).

Die­se Lese­wei­se war ver­mut­lich das ursprüng­li­che und vor­herr­schen­de jüdi­sche Text­ver­ständ­nis, bevor Rab­bi Aki­ba die alle­go­ri­sche Aus­le­gung ver­brei­te­te (Athas 2020:260; Fish­ba­ne 2015:xxi).

Weitere Vorschläge

Es gibt wei­te­re Vor­schlä­ge, wie das Hohe­lied ver­stan­den wer­den soll­te, aber die­se sind in der Regel nicht weit ver­brei­tet und wer­den in der Lite­ra­tur gewöhn­lich als pro­ble­ma­tisch ange­se­hen. Dazu zählt die Aus­le­gung des Hohe­lie­des als ein syri­scher Hoch­zeits­ri­tus (Egel­kraut 2012:780), als ein „Pro­test gegen kanaa­näi­sche Frucht­bar­keits­kul­te“ (:781) oder als Ankün­di­gung von Maria als dem ret­ten­den Gegen­stück zu Eva (Gar­rett 2004:70).

Fazit

Wie das Hohe­lied genau ver­stan­den wer­den soll­te, ist schwer mit Klar­heit zu sagen. Jede Inter­pre­ta­ti­ons­mög­lich­keit muss sorg­fäl­tig und kri­tisch geprüft wer­den. Man­che Mög­lich­kei­ten sind wahr­schein­li­cher als ande­re, aber schluss­end­lich muss jeder Leser selbst eine Inter­pre­ta­ti­ons­stra­te­gie wäh­len, die mit dem gesam­ten bibli­schen Kon­text und dem Cha­rak­ter Got­tes ver­ein­bar ist.

Auch wenn vie­le Details unklar blei­ben, ist es doch eini­ger­ma­ßen sicher zu sagen, dass das Hohe­lied die Lie­be und Sexua­li­tät zwi­schen Mann und Frau lobt und dazu ermu­tigt, die­se Geschen­ke Got­tes im rich­ti­gen Rah­men zu fei­ern und zu genießen.

Im zwei­ten Teil zum Hohe­lied wer­de ich genau­er betrach­ten, wel­che hoch­re­le­van­te Bot­schaft das Hohe­lied auch für moder­ne Leser hat.

Bibliografie

Akin, Dani­el L. (2015). Exal­ting Jesus in Song of Songs. Nash­ville: B&H Publi­shing Group.

Athas, Geor­ge (2020). Eccle­si­as­tes, Song of Songs. Grand Rapids: Zon­der­van Academic.

Band­s­tra, Bar­ry L. (2011). Song of Solo­mon, in Powell, Mark A. (Hg.): The Har­per­Coll­ins Bible Dic­tion­a­ry (Revi­sed and Updated). 3. Aufl. New York: Har­per­Coll­ins, 980–982.

Cur­tis, Edward M. (2013). Eccle­si­as­tes and Song of Songs. Grand Rapids: Bak­er Books.

Egel­kraut, Hel­muth u. a. (2012). Das Alte Tes­ta­ment: Ent­ste­hung, Geschich­te, Bot­schaft. 5. Aufl. Gie­ßen: Brun­nen Verlag.

Fish­ba­ne, Micha­el (2015). The JPS Bible Com­men­ta­ry: Song of Songs. Phil­adel­phia: The Jewish Publi­ca­ti­on Society.

Fruch­ten­baum, Arnold G. (1983). Bibli­cal Love­ma­king: a stu­dy of the Song of Solo­mon. Tus­tin: Ari­el Minis­tries Press.

Gar­rett, Dua­ne (2004). Song of Songs, Lamen­ta­ti­ons. Nash­ville: Tho­mas Nelson.

Long­man, Trem­per (2001). Song of Songs. Grand Rapids: Wm. B. Eerd­mans Publi­shing Co.

Mur­phy, Roland E. (1992). Song of Songs, in Freed­man, David N. (Hg.): The Anchor Yale Bible Dic­tion­a­ry. Bd. 6, New York: Dou­ble­day, 150–155.

Pope, Mar­vin H. (2008). Song of songs: a new trans­la­ti­on with intro­duc­tion and com­men­ta­ry. New Haven & Lon­don: Yale Uni­ver­si­ty Press.

Stein­berg, Juli­us (2014). Das Hohe­lied. Wit­ten: SCM R.Brockhaus.

Weems, Reni­ta J. (1997). Song of Songs, in Keck, Lean­der E. u. a. (Hg.): New Interpreter’s Bible. Bd. 5, Nash­ville: Abing­don Press, 361–434.

Manuel Becker

Über den Autor

Manuel arbeitet als Gemeindegründer unter einer der 25 größten unerreichten Völkergruppen weltweit. Wenn seine 4 Kinder ihn nicht gerade auf Trab halten, dann liebt er es theologische Bücher in seiner freien Zeit zu lesen, zu fotografieren oder seine Logos-Bücherei zu erweitern. Aktuell studiert er nebenher an der Akademie für Weltmission in Korntal und hofft 2023 sein MA-Studium zu beenden. Er ist der Autor von dem beliebten Kinderbuch „Der große Sieg“.

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