Die Integration von Logos an einer theologischen Ausbildungsstätte steht und fällt mit den Dozenten. Sind die Dozenten von Logos begeistert und kompetent im Umgang damit, werden es die Studierenden auch sein – und umgekehrt. Logos in die gesamte Ausbildung zu integrieren gelingt deshalb nur dann, wenn alle Dozenten die Vision und die Kompetenz von Logos leben und weitergeben.
The faculty is the curriculum
Häufig habe ich Beratungsgespräche mit den Studierenden, die noch irgendwo anders weiterstudieren wollen. Dabei gilt es vieles zu bedenken. So gut wie immer lande ich aber bei einem Ratschlag: „Schau dir nicht nur den Lehrplan, die Gebäude und den Abschluss an. Achte vor allem darauf, welche Dozenten an der Ausbildungsstätte unterrichten. Nichts wird dich mehr prägen als sie.“
Die Dozenten sind der wesentlichste Bestandteil jeder Ausbildung. Im englischsprachigen Raum sagt man deshalb häufiger „The faculty is the curriculum.“ Und das stimmt. Heutzutage versteht man unter einem Curriculum mehr als die Summe der unterrichteten Fächer. Das Curriculum beschreibt vielmehr die Gesamtheit aller Lernerfahrungen, die der Studierende während seiner Ausbildung macht. Dazu gehören ganz wesentlich das Vorbild, die Persönlichkeit, die Einstellungen, Haltungen und Emotionen der Dozenten. Gerade deshalb wird die Integration von Logos nur dann gelingen, wenn die Unterrichtenden Visions- und Kompetenzträger für Logos sind.
Die Dozenten als Visionsträger
Der Traum von der Integration von Logos sollte nicht nur der Traum der Ausbildungsstätte an sich oder von einzelnen Dozenten sein. Vielmehr muss der Großteil der Unterrichtenden die Vision und den Traum mittragen. Das meint ein Zweifaches. Erstens, die Dozenten müssen für das Logos-Projekt gewonnen werden. Und zweitens, die Dozenten müssen eine Begeisterung für Logos entwickeln. Beides ist nicht das Gleiche.
Inhalt
Dozenten für das Logos-Projekt gewinnen
Um das Kollegium für die Integration von Logos zu gewinnen, sind zwei Dinge notwendig. Einerseits muss das ganze Projekt umfassend begründet werden. Die Notwendigkeit muss aufgezeigt, die Herausforderungen und Kosten vor Augen gestellt und die Vorteile deutlich gemacht werden. Vieles, was ich in dieser Artikelreihe über den Kernauftrag theologischer Bildung, die digitalen Ureinwohner, die Finanzierungsmöglichkeiten, den institutionellen Mehrwert usw. geschrieben habe, gehört hierhin. Andererseits müssen an dieser Stelle aber auch Einwände und Bedenken ernst genommen und wo möglich entkräftet werden.
Die häufigsten Einwände und Bedenken sind meiner Erfahrung nach folgende:
„Wird dadurch die Bibliothek abgeschafft oder überflüssig?“
Nein, natürlich nicht. Bibliotheken und das Arbeiten mit Büchern wird immer ein Bestandteil theologischer Ausbildung bleiben. Allerdings bietet die Integration von Logos vielfältige Möglichkeiten, die neben der Bibliothek genutzt werden können.
„Verliere ich als Unterrichtender damit nicht meinen Wissensvorsprung vor den Studierenden?“
In der Tat: Logos gibt dem Lernenden eine Fülle von Informationen und Inhalten in die Hand – nur einen Klick weit entfernt. Allerdings wird heute mehr und mehr klar, dass die Aufgabe von Lehrenden nicht mehr die alleinige Vermittlung von Inhalten ist. Es geht vielmehr darum, den Studierenden einen kompetenten Umgang mit der Informationsflut beizubringen. Von daher nimmt evtl. der reine Wissensvorsprung des Unterrichtenden etwas ab – der Kompetenzvorsprung bleibt aber. In unserer komplexen und digitalisierten Welt geht es nun aber immer mehr genau darum: Kompetenz!
„Komme ich selbst als Dozent überhaupt mit dem Programm klar?“
Diese Frage ist mehr als verständlich. Wer als digitaler Immigrant, digitale Ureinwohner für ein digitales Werkzeug ausbilden will, steht vor einer größeren Herausforderung. Hier ist es entscheidend, dass die Dozenten einerseits umfassend und wiederholt geschult werden und andererseits genügend Vorlaufzeit zum Kennenlernen des Programms haben.
Dozenten für Logos begeistern
Jemanden für ein Projekt zu gewinnen ist das eine. Einen Menschen für ein Projekt zu begeistern ist aber etwas ganz anderes. Letzteres muss allerdings geschehen, wenn die ganzheitliche Integration von Logos gelingen soll. Begeisterung entsteht überall dort, wo man etwas erlebt. Die Dozenten müssen deshalb schon sehr frühzeitig ausreichend gute Erlebnisse mit Logos haben. Am einfachsten gelingt dies durch die Vorführung der Leistungsfähigkeit und des Mehrwertes von Logos. Wer erlebt hat, wie schnell man mit Logos Wortstudien durchführen kann, wie einfach man mit nur einem Klick alle relevanten Kommentare zu einer Bibelstelle miteinander vergleichen kann, wie augenöffnend (und theologisch relevant) eine grafische Animation der biblischen Wunder ist, der entwickelt eine zunehmende Begeisterung für das Programm. Darüber hinaus ist es förderlich, wenn die Dozenten schon lange vor der Integration eigene Erfahrungen mit dem Programm machen können. Auch so kann sich Leidenschaft für Logos entwickeln.
Fakt ist: Die Dozenten müssen für die Vision gewonnen werden, wenn Logos ganzheitlich in die Ausbildung integriert werden soll. Aber nicht nur das.
Die Dozenten als Kompetenzvermittler
Soll die Integration von Logos an einer theologischen Ausbildungsstätte gelingen, dann dürfen die Dozenten nicht nur als Visionsträger fungieren. Sie müssen gleichzeitig auch hochkompetent im Umgang mit Logos sein. Und das bedeutet, dass die Dozenten selbst zunächst geschult werden müssen. Nur dann können sie im Lehrkontext tatsächliche Kompetenz vermitteln.
Die Schulung der Dozenten ist eine Schlüsselstelle. Hier werden die Weichen für Erfolg oder Misserfolg des gesamten Projektes gestellt. Folgendes Vorgehen hat sich als hilfreich erwiesen:
Jeder Dozent erhält ein Jahr vor der Integration sein eigenes Logos-Paket
Damit der einzelne Dozent Logos zu Genüge kennenlernen kann, sollte er schon sehr frühzeitig sein eigenes Programm bekommen. Dabei ist es absolut notwendig, dass dieses Kennenlernen im geschützten Rahmen geschieht. Der Dozent muss also noch nicht mit Logos unterrichten und noch nicht alles verstehen. Er kann vielmehr ganz entspannt erste Erfahrungen mit dem Programm sammeln.
Logos-Webinare (gemeinsam) anschauen
Logos hat auf seinem YouTube-Kanal eine hervorragende Webinar-Reihe. Diese Reihe ist prädestiniert für das erste Kennenlernen von Logos. Gleichzeitig lernt auch der langjährige Logos-Nutzer neues. Richtig gut! Am effektivsten ist es natürlich, wenn man die vorgestellten Inhalte sofort am eigenen Rechner ausprobiert. In unserem Fall – und das würde ich empfehlen – haben wir die Webinare sogar als gesamtes Kollegium gemeinsam angeschaut. Das hat den Vorteil, dass man sich gegenseitig helfen kann. Nebenbei stärken solche Erlebnisse auch die gemeinsame Logos-Vision und den Zusammenhalt im Kollegium.
Logos-Schulungen vor Ort
Einer der großen Vorteile von Logos ist der Customer-Service. Dies gilt auch in Bezug auf Schulungen. Logos bietet häufige Vor-Ort-Schulungen an und bei institutionellen Lösungen sind sogar individuell zugeschnittene Fortbildungen für die konkrete Institution möglich. In unserem Fall war solch eine Vor-Ort-Schulung im Haus eine tolle Möglichkeit, um Fragen an Experten zu stellen und einen Schritt weiter auf unserem Lernweg als Kollegium zu kommen.
Interne Schulungen
Neben den Vor-Ort-Schulungen durch Logos sollte es unbedingt auch regelmäßige interne Schulungen geben. Interne Schulungen haben den Vorteil, dass man den einzelnen Dozenten noch stärker in den Blick nehmen kann. Aufgrund von Persönlichkeitsstruktur, Alter und Erfahrungen sind wir Menschen unterschiedlich schnell in der digitalen Kompetenzentwicklung. Wichtig ist aber, dass keiner auf der Strecke bleibt. Regelmäßige interne Schulungen können deswegen langsam und Schritt für Schritt den Umgang mit Logos fördern. Wir veranstalten bei uns z. B. regelmäßig ein „LogosLab“. Via der Q&A‑Funktion von Mentimeter können Dozierende und Studierende permanent konkrete Fragen in Bezug auf Logos stellen und sie priorisieren. Einmal im Monat treffen sich dann alle Interessierten, und ein Dozent beantwortet die Fragen und zeigt den Lösungsweg in Logos. Das ist ein guter Weg, um unaufhörlich zu lernen.
Individuelle Beratung
Um dem Unbehagen mancher Dozenten in Bezug auf die eigene Logos-Kompetenz zu begegnen, ist es nötig, immer wieder die individuelle Beratung anzubieten. Am besten gibt es eine Person im Haus, die als Logos-Ansprechpartner fungiert. An diese Person können sich dann einzelne Dozenten mit ihren ganz individuellen Problemen und Herausforderungen in Bezug auf Logos wenden. Gerade dieses „Ich bin für dich und dein Problem da“ ist enorm wichtig, um die Dozenten für den Weg zu gewinnen.
Dranbleiben
Wie bei jedem Lernprozess gilt: Man muss dranbleiben – am besten lebenslang. Und das geht bei Logos sehr einfach. Einer der großen Vorteile von Logos ist das vielfältige Fortbildungsangebot und die umfangreichen Lernmöglichkeiten. Ich nenne hier nur die Wichtigsten. Die drei Angebote gibt es auch in Englisch (Videos | Blog | Forum). Aufgrund der größeren Reichweite sind hier nochmals sehr viel mehr Infos und Lernmöglichkeiten vorhanden. Und: Logos bietet sogar ein eigenes Faculty-Training an, was besonders für die Schulung der Dozenten geeignet ist.
- Logos bei YouTube: Neben den Webinaren gibt es hier immer wieder nützliche Tipps und Tricks. Diese Videos lohnen sich auf jeden Fall.
- Logos-Blog: Ideal, um bestimmte Ressourcen und Funktionen von Logos kennenzulernen.
- Logos-Forum: Die deutsche Logos-Community hat auch ein eigenes Forum. Hier kann jeder Nutzer Fragen stellen, die dann andere Nutzer beantworten. Sehr hilfreich. Und: Man lernt auch von den Fragen, die andere stellen.
Die drei Angebote gibt es auch in Englisch (Videos | Blog | Forum). Aufgrund der größeren Reichweite sind hier nochmals sehr viel mehr Infos und Lernmöglichkeiten vorhanden. Und: Logos bietet sogar ein eigenes Faculty-Training an, was besonders für die Schulung der Dozenten geeignet ist.
Fazit
The faculty is the curriculum. Die Dozenten sind der wesentlichste Bestandteil theologischer Ausbildung. Deswegen ist es unerlässlich, dass die Unterrichtenden einer Ausbildungsstätte den Traum von Logos nicht nur mittragen, sondern ihn auch begeistert leben und den Umgang mit dem Programm kompetent vermitteln. Dabei sind die vielen von Logos selbst angebotenen Schulungsmöglichkeiten eine große Hilfe. Wir müssen sie nur nutzen.
So What?!
Wie intensiv nutzen Sie die Fortbildungsmöglichkeiten von Logos? Was können Sie dazu beitragen, dass die Logos-Nutzer in Ihrer Ausbildungsstätte, Ihrer Kirche oder Ihrem Werk noch fitter im Umgang mit Logos werden? Wo können Sie die Experten von Logos mit ins Boot holen? Think out of the box!
Über den Autor: Stephanus Schäl ist Dozent für Altes Testament an der Bibelschule Brake, promoviert gerade in Leadership in Theological Education an der Columbia International University und gehört unter anderem zum Leitungsteam vom Bibelprojekt und visiomedia.
Hi, erst mal danke für den guten Beitrag.
Dozenten an einer theologischen Hochschule im Curriculum Universale sind sehr wichtig für die Integration von LOGOS. Eine Uni oder ein Seminar stellt jedoch nicht unbedingt auch eine Gemeinde dar. Das Selbstverständnis: „Wir entwickeln Technologien, um die Gemeinden im Lichte des Wortes Gottes wachsen zu lassen”- implementiert m.E. auch folgendes: Gemäß „Matthes am Letzten”: „Gehet hin und taufet im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie tun ALLES, was ich Euch beigebracht habe!” – Dieser Misionsbefehl ergeht an die bereits in einem 3,5‑Jährigen Crashkurs desjenigen Dozenten, der ja die christliche Religion damit als Bund in´s Leben gerufen hat. Insofern ist auch die Technik oder Technologie ein wesentliches Merkmal der Mission. Die Theologie erhebt den Anspruch, in einem Elfenbeinturm die Vorbereitungen für das Wachstum der Gemeinden zu legen. – Meine Erfahrung zeigt, seitdem ich/wir 1992 als Missionsleiter von LOGOS Mission India, EUROPA UND DANN Global mit Lehrauftrag von Beröa/Erzhausen, Berean Schools, ICI, Global University, Springfield, MO (vorher: Texas) eingesetzt wurde, dass die Gemeinden wachsen, wenn sie nach der S³-Regel selbstverwaltet, selbstunterhaltend, selbst-ausbreitend sind. Das habe ich in meinem ebook Rosenkranz-Templeroffenbarung dargestellt. Meine erste elektronische Bibel, ein Texas Instruments bookman ging, nachdem ich selber in meiner Gemeinde damit gelehrt habe, in unsere Missionsfelder. Durch selber gemachte Lehrvideos und webinare, die auch per Satteliten-TV ausgestrahlt wurden, bekam mein Missionsbefehl Ausmerksamkeit. Die WERKE, HOCHSCHULEN und Gemeinden entwickelten sich teilweise sehr rasch. Ich bekam mehrere ehrenamtliche Titel und institutionelle Privilegien, sowohl als Gemeindeleiter einer eigenen Denomination, als Professor, Dr., PhD,DD, MA. Meine Libronix Studienbibel wurde nach und nach aufgestockt und wuchs. Somit sind wir nun in der Lage, über 30 Advanced Study- Studienplätze für Pastoren, Bischöfe, Reverends, Gemeindeleiter, Lehrer, Hochschul-Leiter, Studenten für zunächst 5 Jahre (mit der festen Erwartung der perpetuellen Re- Inkardination) zu unterhalten. Über The Remote Research Library stehen damit derzeit 4.230 Werke (mit upgrade etwa 16.000) zur Verfügung, um Forschung, Lehre und Mission, also Gemeindewachstum zu unterstützen. Das hört sich nach sehr viel an, im historischen Kntext umfassten allerdings christliche Bibliotheken (Cordoba/Toledo mit etwa 400.000 Werken, oder die in Sanskrit überlieferten Bibliotheken der Südindischen Thomas-Kirchen mit geschätzt über 1 Mio – teilweise noch nicht elektronisch katalogisierten Werken) bereits sehr viel mehr Literatur. Die Integration von LOGOS- samt Gutenberg-Edition, Wikipedia, Faktencheker- Turbo-Suchen- ist also auch eine wesentliche Umsetzung der integren persönlichen Berufung und Bestimmung. Dabei spielt die Akzeptanz in den jeweiligen Kulturen- und Sprachregionen eine massgebliche Rolle. Als ich 2010 für Deutschland/Germany von der AGO und Global U. meinen Lehrauftrag bekam, standen wir etwas zwischen den Stühlen der deutschen Lehrtradition und der jeweiligen Kirchen. Ob katholisch (wie das Rosenkranz-Gebet und meine Mitgliedschaft bei den Domenican White Fathers nach VGatican Law), als auch keine Laufbahn als Pfingstler und ehem. Mitglied der evangelischen Kirche machte es den jeweils auf ihre Alleinstellungsmerkmale und den damit verbundenen Standesdünkel schwer, sich in Forschung und Lehre sowie Dogmatik über den Tellerrand der eigenen Hierarchien hinwegblickend auf moderne Technologien einzulassen, bei denen nur per einigen Mausklicks die jeweilige Präferenz und Priorität spezialisiert, also Customized auf die Ansprüche der Lehre werden kann. Sicher wird LOGOS nicht alle Einblicke in die Papst-Archive, oder die Sanskrit-Bibliotheken ermöglichen, dennoch sind Einsicht, Weisheit und Erkenntnis möglich, die als Game-Changer bezeichnet werden. Ich freue mich sehr über intelligente Christen, die sich nicht mehr mit WENIGER begnügen, sondern neue Bench-Marks setzen. Ob freie theologische Seminare, Bibelschulen, Hochschulen, Akademien oder Ordinarienuniversitäten, mit LOGOS ist es dem Heiligen Geist mehr denn je möglich zu when wo und wie ER will. Du weisst machmal nicht genau, wo ER her kommt und wohin ER geht, dennoch spürst Du SEIN Wirken wohl. Preis dem Herrn!