Inhalt
Was ist die Edition C?
Die Edition C ist ein Bibelkommentar, der sich in den letzten Jahrzehnten einen festen Platz in den Bücherregalen vieler Bibelausleger gesichert hat. Für das Neue Testament liegt schon länger eine vollständige Sammlung von 11 Bänden vor. Für das Alte Testament sind bereits einige Bände erschienen, an anderen wird noch gearbeitet.
Ziel der Edition C ist eine gründliche Auslegung der biblischen Bücher. Jeder einzelne Vers wird beleuchtet. Die Kommentierung ist dabei zugleich theologisch reflektiert und praktisch-gemeindebezogen ausgerichtet. Einleitungen zu den biblischen Büchern informieren über Entstehung und Eigenart der betreffenden Texte.
Auf 8.944 Seiten wird das Bibelwissen vieler Gelehrte in überzeugender Weise und mit verständlicher Sprache dargelegt. Dazu existieren wertvolle innerbiblische Querverweise und leicht anwendbare Gesprächsentwürfe und Bibelarbeiten. Hilfreich ist auch dieses Review:
Von wem wurde die Edition C verfasst?
An der Bibelkommentar-Reihe sind bisher mindestens 16 Ausleger beteiligt, von denen Gerhard Maier auch als Herausgeber auftritt. Maier wurde 1937 geboren und ist ein deutscher evangelischer Theologe pietistischer Prägung. 1980 bis 1995 war er Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses und 2001 bis 2005 Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
An wen richtet sich der Edition C Bibelkommentar?
Wie auch die Wuppertaler Studienbibel richtet sich die Edition C an Christen und Bibel-Interessierte. Beide Kommentar-Reihen erkennen die Bibel als Gottes Wort an, das seine Leser unterweisen und erleuchten möchte. Auch theologische Laien werden dieses Kommentarwerk zu schätzen wissen, wobei sich der praktisch-gemeindebezogene Inhalt eher an Fortgeschrittene und geistliche Leiter richtet.
Auszug 1 aus dem Matthäuskommentar der Edition C
1, 22–23: »(22) Das alles aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesprochen wurde, wenn dieser sagt: (23) Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und man wird seinen Namen Immanuel nennen – was verdolmetscht heißt: Mit uns ist Gott.«
»Das alles«: gemeint ist die gesamte Familiengeschichte seit Abraham und insbesondere das, was V. 18–21 berichten. Darin ist auch das Leid eingeschlossen, das Joseph und Maria zu tragen hatten. Die Wunder der Bibel sind ja Dienstwunder oder Befreiungswunder, die uns in Gottes Dienst stellen. Gerade nicht in den Hochmut, sondern in die Erniedrigung wurden Joseph und Maria geführt!
Was im NT geschieht, »erfüllt« das im AT Angekündigte. Die Formulierung: »was vom Herrn durch den Propheten gesprochen wurde« ist aufschlußreich. In den Propheten spricht nämlich der »Herr« selbst. Der Prophet ist nur Übermittler: »durch den Propheten«. So ist auch Jes 7, 14 von Gott »gesprochen«. Auf diese Weise wurde die Inspiration und göttliche Autorität des AT ausgedrückt (vgl. 2. Tim 3, 16; 2. Petr 1, 19–21). Nicht die Boten, sondern Gott steht in der Mitte der biblischen Betrachtung. Der Begriff »Jungfrau« zeigt, daß die Judenschaft die »junge Frau« von Jes 7, 14 wirklich im Sinne der Jungfräulichkeit verstand. So übersetzt schon die griechische Bibel des 3. Jh.s v. Chr. – also 300 Jahre vor Matthäus! – mit »Jungfrau«. Man hätte von da aus nie sagen dürfen, Jes 7, 14 beziehe sich gar nicht auf eine unberührte Frau. Aber stimmt denn »Jesus« mit dem »Immanuel« von Jes 7, 14 zusammen? Hätte Matthäus beide für unvereinbar gehalten, hätte er sich auf die 1. Hälfte von Jes 7, 14 beschränkt! Nein, Matthäus sieht gerade die Übereinstimmung. Diese »verdolmetscht« er. Für wen? Für griechische Leser? Aber nach den ältesten Kirchengeschichtsnotizen schrieb Matthäus ursprünglich hebräisch. Dieses Urteil wird auch durch die sprachlichen Eigentümlichkeiten des Evangeliums bestätigt. Darum vermuten wir etwas anderes: Matthäus erfährt im Lichte Gottes, daß »Immanuel« in Jes 7, 14; 8, 8, 10 nicht Eigenname im strengen Sinn, sondern ein sinnbildlicher Name ist. Man muß auf seine Bedeutung zurückfragen: »Mit uns ist Gott.« Und genau das geschieht in der Person und im Werk Jesu: »Mit uns ist Gott.« Jesus ist der Immanuel, auch wenn er nicht direkt »Immanuel« heißt. Von da aus ergibt sich eine weitere Beobachtung. »Gott ist mit uns«, so, daß »Gott (Jahwe) hilft«, nämlich von den Sünden. Der »Immanuel« ist also zugleich der »Jesus« (= Jahwe hilft)!
Auszug 2 aus dem Matthäuskommentar der Edition C
4. HEIDEN BETEN DEN NEUGEBORENEN MESSIAS AN, 2, 1–12
Dieser Vorgang unterstreicht zweierlei: a) daß Jesus wirklich der Messias ist, und b) daß in ihm der Abrahamssegen für alle Völker in Erfüllung geht.
2, 1–2: »(1) Als aber Jesus in den Tagen des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren war, siehe, da trafen Magier aus dem Osten in Jerusalem ein, (2) die fragten: Wo ist der König der Juden, der eben geboren wurde? Denn wir haben im Osten seinen Stern gesehen, und sind gekommen, um ihm die Anbetung zu erweisen.«
»Siehe, da trafen Magier aus dem Osten in Jerusalem ein«: »Aus dem Osten« wurde schon gedeutet auf Arabien. Aber nach 4. Mose 23, 7 kommt Bileam aus dem Land am Euphrat vom »Osten«, nach Jes 2, 6 treibt man Wahrsagerei »im Osten« = Babylonien, und nach Off 16, 12 gehören der Euphrat und die »Könige vom Aufgang der Sonne« = vom Osten zusammen. So können wir »vom Osten« nur auf Babylonien deuten.
Die Eintreffenden sind »Magier«. Die Übersetzung »Weise« ist falsch, erst recht die Vorstellung von »den heiligen drei Königen«. »Magier« nennt man die persischen oder babylonischen Priester, die in die Sternkunst eingeweiht sind und die uralten babylonischen astrologischen Überlieferungen fortsetzen. Zur Zeit Jesu hat der Name bereits den Charakter einer gewissen Minderwertigkeit (vgl. Apg 8, 9; 13, 6, 8). Für die Juden stand der, der nicht dem Gesetz Gottes folgte, unter der Herrschaft der Gestirne. Andrerseits drangen die Astrologen bis zur Stellung des kaiserlichen Beraters vor (vgl. den Magier Elymas als Vertrauten des römischen Statthalters in Zypern Apg 13, 6, 8). Was nach Matth 2, 1ff. geschieht, ist ganz ungewöhnlich und hätte nie erfunden werden können.
Ihre Frage: »Wo ist der König der Juden, der eben geboren wurde?« muß wie ein Blitz in die damalige Atmosphäre Jerusalems hineingefahren sein. Gerade im Jahre 7, dem Jahr der Sternstellung, hatte Herodes ja Alexander und Aristobul, seine Söhne, deren Nachfolge er fürchtete, hinrichten lassen. Seit 13 v. Chr. schwebten die Gewitterwolken über dem Haus des Herodes. Da mußte der mißtrauische und machtversessene König aufs äußerste bestürzt werden.
Ihre Begründung lautet: »Denn wir haben im Osten seinen Stern gesehen, und sind gekommen, um ihm die Anbetung zu erweisen.« So sicher waren sich diese Magier, daß sie nur noch fragten: »Wo ist der König?« Wenn wir in unserem Glauben auch nur so felsenfest wären! Andrerseits zeigt sich hier, daß die innere Gewißheit allein kein ausreichendes Fundament bietet. Denn es gibt eben Überzeugungen, die gegen Gott gerichtet sind, auch wenn sie unerschütterlich dastehen. Auch der Aberglaube hat seine Märtyrer. Aber das eine bleibt: Gott hat den Aberglauben dieser Leute benützt, um sie zu Christus zu führen. So kann auch heute noch aus einem falschen oder gar aus Aberglauben eine richtige Anbetung erwachsen, wenn man sich von Gott führen läßt. Gott kann überall anknüpfen. Immerhin haben diese Leute eine lange, anstrengende Reise auf sich genommen! Luthers Wort ist bedenkenswert, daß Gott auch den Heiden Zeichen gibt, um Gottesfurcht zu erwecken. Die Heilsgewißheit gibt jedoch Sein Wort allein.
Wo finde ich den Edition C Bibelkommentar?
Eine Möglichkeit ist, sich die Bücher über einen herkömmlichen Büchershop in physischer Form zu kaufen. Alternativ können Sie die Reihe auch in Logos Bibelsoftware erwerben. Sie wird am 23.12.22 erscheinen. In Logos Bibelsoftware besteht der Vorteil, dass Sie in Sekundenschnelle die gesuchten Themen finden und auch die Bibelstellen direkt verknüpft sind. Sie können die Kommentarreihe oder Titel einzeln erwerben oder ab Logos 10 Bronze (Deutsch) in einem Paket mit Funktionen und anderen Titeln erwerben und dabei bis zu 90 % sparen.
Hallo, ich benutze gerne den Kommentar Edition C. Er befindet sich auch in meinem Paket, das ich bei Logos gekauft habe. Doch leider kann ich die Apostelgeschichte nicht finden. Kann es sein, dass ich da etwas übersehe? Oder ist er bei Logos nicht vorhanden?
Ich wäre für eine kurze Antwort Ihnen dankbar!
Dietrich
Hallo Dietrich
sehr aufmerksam. Tatsächlich ist die Auslieferung des NT erst am 23.12. Das steht zwar auf der Produktseite für diejenigen, die Edition C noch nicht haben, wird aber für alle anderen nicht ersichtlich. Ich ergänze die Information und wünsche eine schöne Weihnachtszeit.
Hallo liebes Logos Team,
ich freue mich das Ihr neben der Wuppertaler Studien Bibel auch Edition C in Logos aufnehmt und ich würde mich gerne etwas genauer mit der Edition C beschäftigen habe aber festgestellt das z.B. die Mose Bücher und etliche andere AT Kommentare noch nicht vorhanden sind. Gibt es schon einen Termin wann die Edition komplett ist oder gibt es Bücher die Ihr nicht veröffentlichen werdet /dürft?
Jörg
Hallo lieber Jörg
Die Edition C Kommentare decken noch nicht das ganze AT ab. Für weitere Veröffentlichungen ist der SCM-Verlag Ansprechpartner. Bisher ist 2. Mose vorbestellbar und soll Ende Januar 2023 erscheinen. Wir sind bestrebt, die ganze Reihe auch für Logos verfügbar zu machen, doch wir können natürlich erst produzieren, wenn wir die Daten haben.
Ein gesegnetes neues Jahr!
Chris