Das Wörterbuch zum Neuen Testament von Bauer und Aland gehört zu den Standardwerken bei Neutestamentlern, Patristikern und klassischen Philologen. Der dicke Wälzer hat schon lange einen Stammplatz in der Bücherablage auf meinem Schreibtisch. Mittlerweile ist er aber auch über Logos verfügbar, und das wesentlich komfortabler.
Hintergrund
Die erste Ausgabe von 1910 geht zurück auf den Philologen und Theologen Erwin Preuschen. Ab 1928 trat dann der Neutestamentler Walter Bauer mehrere Jahrzehnte lang als Herausgeber des Werks auf. Er gab mehrere überarbeitete Neuauflagen heraus. Theologisch vertrat Bauer eher bibelkritische und liberale Positionen, sein Wörterbuch wurde aber wegen dessen Gründlichkeit von Christen aller Konfessionen sehr geschätzt. Nach dem Tod von Walter Bauer 1960 führten die Neutestamentler Kurt und Barbara Aland das Werk weiter. Kurt Aland war Gründer und Leiter des Institut für Neutestamentliche Textforschung in Münster. Barbara Aland übernahm die Institutsleitung 1983 bis 2004 von ihrem Mann. 1988 erschien das Wörterbuch zum Neuen Testament in seiner 6. und damit neusten Auflage. Diese war auch die Grundlage für die dritte Auflage des Greek–English Lexicon of the New Testament and Other Early Christian Literature (BDAG), dem englischsprachigen Standardwerk.
Aufbau
Für jeden Eintrag wird das Bedeutungsspektrum des neutestamentlichen Wortes aufgezeigt. Es wird dabei Bezug auf die vorchristlichen griechischen Schriften aus dem Judentum (LXX, Apokryphen, Pseudepigraphen), das Neue Testament selbst, sowie auf die frühchristlichen Schriften (Kirchenväter, neutestamentliche Apokryphen) genommen. Den unterschiedlichen Wortbedeutungen werden jeweils Beispielstellen zugeordnet. Der Vorteil der Logos-Version ist der, dass man die Stellen bei Bedarf direkt nachschlagen kann. Die wenigsten Leser werden beispielsweise direkt eine Ausgabe der Pseudepigraphen zur Hand haben, wenn sie eine Textstelle analysieren. Mit Logos ist das kein Problem. Wenn die entsprechenden Werke in der Bibliothek verfügbar sind, sind die Passagen nur einen Klick weit entfernt – gegebenenfalls sogar nicht nur in Griechischer Sprache, sondern auch in einer Übersetzung.
Wenn ein gesuchter Vers direkt im Eintrag aufgeführt wird, kann man so schnell erkennen, welche Bedeutung das Wort im gegebenen Kontext haben dürfte. In jedem Fall kann man aber das Bedeutungsspektrum abstecken und dann selbst bestimmen, welche Bedeutung ein Wort in einem bestimmten Kontext hat.
Tipps für die Verwendung mit Logos
Da es hier um ein Standardwerk geht, das häufig gebraucht wird, empfiehlt es sich, das Werk zu priorisieren. Das heißt, dass es dann in der Liste der Wörterbücher ganz oben auftaucht. Das geschieht über die Bibliothek. Das Werk kann über das Suchfeld gesucht und dann über das Kontextmenü priorisiert werden. Anschließend wird das Werk z. B. standardmäßig im Informations-Fenster angezeigt. Über den Klick auf Bauer/Aland wird der vollständige Eintrag angezeigt.
Selbstverständlich kann man ein Wort auch ohne das Informations-Fenster direkt über das Kontextmenü nachschlagen.
Fazit
Wer sich mit dem griechischen Neuen Testament beschäftigt, kommt am Wörterbuch zum Neuen Testament nicht vorbei. Das gilt für neutestamentliche Theologen und auch für Prediger. Es gehört in jede Bibliothek. Wir freuen uns, dass wir es mittlerweile auch bei Logos anbieten können. Das Wörterbuch zum Neuen Testament kann einzeln erworben werden, ist aber ab Logos 8 Gold auch schon im Basispaket enthalten.
Über den Autor: Jakob Haddick ist Pastor der Christlichen Gemeinde Freimersheim und verantwortlich für das Training für Mitarbeiter beim Missionswerk Evangelium für Alle. Privat bloggt er auf jakobhaddick.de über Theologisches und Praktisches für das Leben in der Gemeinde.