Rezension: Lebensfragen und Herausforderungen (Johannes Hartl)

Von Manuel Becker

Hartl, Rezension
November 27, 2023

Erkun­den Sie in die­ser Rezen­si­on die beein­dru­cken­de Samm­lung der 123 belieb­tes­ten Vor­trä­ge von Johan­nes Hartl und erfah­ren Sie in 10 Min., war­um Sie die­se Samm­lung zu Ihrer Logos-Biblio­thek hin­zu­fü­gen sollten. 

Fragen über Fragen

Das Leben ist kom­plex und facet­ten­reich und steckt des­halb vol­ler Fra­gen, auf die wir Ant­wor­ten benö­ti­gen. Im all­täg­li­chen Wirr­warr begeg­nen uns immer wie­der Situa­tio­nen, in denen wir nicht wei­ter wis­sen, die uns her­aus­for­dern und unser Den­ken bean­spru­chen. Wie erzie­he ich mei­ne Kin­der zu ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Men­schen? Wie schen­ke ich mei­nem Part­ner Lie­be, die wirk­lich bei ihm ankommt? War­um müs­sen wir in die­ser Welt Leid erfah­ren und wie kön­nen wir damit umge­hen? Was ist ein guter Umgang mit all den vie­len Gefüh­len, die in uns brodeln?

Die­se und unzäh­li­ge wei­te­re Fra­gen beant­wor­tet der bekann­te Theo­lo­ge Johan­nes Hartl in die­ser beein­dru­cken­den Samm­lung von 123 sei­ner belieb­tes­ten Vor­trä­ge. Mit kla­ren Wor­ten und tief­ge­hen­den Gedan­ken gibt Hartl durch­dach­te Ant­wor­ten auf die kom­ple­xen Her­aus­for­de­run­gen und Fra­gen des Lebens.

Wer ist Johannes Hartl?

Wer ist eigent­lich Johan­nes Hartl? Johan­nes Hartl ist ein deut­scher Phi­lo­soph, römisch-katho­li­scher Theo­lo­ge, Autor, inter­na­tio­nal gefrag­ter Red­ner und Grün­der des Gebets­hau­ses Augs­burg. Gebo­ren wur­de er am 17. Janu­ar 1979. Nach sei­nem Stu­di­um der Ger­ma­nis­tik und Phi­lo­so­phie pro­mo­vier­te er in Theo­lo­gie an der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät in München.

Hartl steht für eine zeit­ge­mä­ße Form des Glau­bens, für Öku­me­ne, Gebet und dafür, Glau­ben und Spi­ri­tua­li­tät mit intel­lek­tu­el­lem Anspruch zu ver­bin­den. Er ist bekannt für sein tie­fes Ver­ständ­nis des christ­li­chen Glau­bens und sei­ne Fähig­keit, kom­ple­xe theo­lo­gi­sche Zusam­men­hän­ge in einer leicht ver­ständ­li­chen Spra­che zu ver­mit­teln. Er hat zahl­rei­che Bücher ver­öf­fent­licht, die in meh­re­re Spra­chen über­setzt wur­den und eine brei­te Leser­schaft im In- und Aus­land erreichen.

Als Pas­tor und Lei­ter des Gebets­hau­ses Augs­burg hat Johan­nes Hartl ent­schei­dend zur Erneue­rung des Gebets und der Anbe­tung in der evan­ge­li­ka­len Bewe­gung bei­getra­gen. Das Gebets­haus Augs­burg ist ein inter­na­tio­nal aner­kann­tes Zen­trum für Gebet und Anbe­tung und dient als Platt­form für die Ver­brei­tung christ­li­cher Leh­re und geist­li­cher Pra­xis. Hartls Vor­trä­ge haben Tief­gang, sind inhalt­lich anspruchs­voll und zugleich gut ver­ständ­lich und lebensnah.

Johan­nes Hartl setzt sich lei­den­schaft­lich für The­men wie Anbe­tung, Gebet, Ehe und Fami­lie sowie die Ver­tie­fung des Glau­bens ein. Auf­grund sei­ner dyna­mi­schen Per­sön­lich­keit und sei­ner theo­lo­gi­schen Weis­heit ist er ein gefrag­ter Red­ner bei Kon­fe­ren­zen und Ver­an­stal­tun­gen welt­weit und inspi­riert Men­schen dazu, eine tie­fe­re Bezie­hung zu Gott zu ent­wi­ckeln. Als Dozent ist er Mit­glied des Insti­tuts für Spi­ri­tu­el­le Theo­lo­gie und Reli­gi­ons­wis­sen­schaft der Phi­lo­so­phisch-Theo­lo­gi­schen Hoch­schu­le Heiligenkreuz.

Übersicht über die Sammlung von Vorträgen

Die­se Samm­lung ent­hält einen Groß­teil der belieb­tes­ten Vor­trä­ge von Dr. Johan­nes Hartl. Vie­le der Vor­trä­ge behan­deln hoch­ak­tu­el­le The­men des 21. Jahr­hun­derts. Ein Blick in das Inhalts­ver­zeich­nis zeigt, dass für jeden etwas dabei sein dürf­te. Hartl beant­wor­tet Fra­gen rund um Bezie­hun­gen, Lebens­kri­sen oder Ein­wän­de gegen den Glau­ben.

Es gibt Vor­trä­ge über das Ver­hält­nis zwi­schen Glau­be und Natur­wis­sen­schaft, über Bibel­kri­tik und Exege­se, über Jesus im Alten Tes­ta­ment, eine mehr­tei­li­ge Rei­he über bekann­te Phi­lo­so­phen (z. B. Sokra­tes, Aris­to­te­les, Hegel). Außer­dem ent­hält die Samm­lung Hartls belieb­te Rei­he über den gesun­den Umgang mit Gefüh­len und sei­nen vier­tei­li­gen Vor­trag über Kin­der­er­zie­hung. Natür­lich feh­len auch sei­ne zwei popu­lä­ren Vor­trä­ge „Die Kunst, eine Frau/​einen Mann zu lie­ben“ nicht.

Auch bei The­men wie Kli­ma­wan­del, künst­li­che Intel­li­genz, oder den Her­aus­for­de­run­gen als Christ in einer post­christ­li­chen Gesell­schaft nimmt Hartl kein Blatt vor den Mund. Sei­ne The­sen for­dern her­aus, laden aber immer dazu ein, eine gött­li­che Per­spek­ti­ve ein­zu­neh­men. Neben den lebens­prak­ti­schen Fra­gen ent­hält die­se Samm­lung die Rei­he „Die Herr­lich­keit Chris­ti“ und „Das Geheim­nis Gott“. The­men wie Got­tes All­macht, Got­tes Schön­heit und Schre­cken wer­den in die­sen zwei Rei­hen in 21 Vor­trä­gen aus­führ­lich behandelt.

Da die 123 Vor­trä­ge inhalt­lich sehr unter­schied­lich sind, ist es schwer mög­lich, sie alle in einer Rezen­si­on zusam­men­zu­fas­sen oder zu the­ma­ti­sie­ren. Ich wer­de daher Johan­nes Hartls Stil anhand von zwei Vor­trä­gen vorstellen.

Beispiel 1: Erziehung, Teil 1: Vom besten Vater lernen

Hartl beginnt sei­nen Vor­trag mit der Tat­sa­che, dass der Mensch in den ers­ten Lebens­jah­ren ca. 99,5 Pro­zent sei­ner Lebens­kon­zep­te erlernt, vor allem, wie die Welt funk­tio­niert. Das, was Men­schen als nor­mal emp­fin­den, ist in der Regel das, was sie in den ers­ten sechs Lebens­jah­ren erlebt haben. Dies ver­deut­licht, wel­che enor­me Ver­ant­wor­tung die Eltern bei der Erzie­hung ihrer Kin­der tragen.

Vie­le Eltern ertap­pen sich dabei, dass sie sich vor­neh­men, nicht so zu erzie­hen wie ihre Eltern. Aber wenn sie es doch tun, ver­wen­den sie oft die glei­chen Sät­ze und Stra­te­gien wie ihre eige­nen Eltern. Erzie­hung muss durch­dacht und bewusst gesche­hen, damit sie nicht ein­fach zur Kopie vom Modell der eige­nen Eltern wird. In die­sem Kon­text teilt Hartl sei­ne Über­zeu­gung mit den Zuhö­rern, dass die meis­ten heu­ti­gen Eltern im deutsch­spra­chi­gen Raum eine Vater­wun­de haben, weil ihre Väter durch die zwei Welt­krie­ge nicht prä­sent waren. Dies habe dazu geführt, dass die meis­ten Eltern in ihren Fami­li­en eine “unvoll­kom­me­ne und sünd­haf­te Prä­gung” erfah­ren hätten.

Die­se Prä­gung kann frus­trie­ren, aber Hartl ermutigt:

Und ich möch­te gleich eine wun­der­ba­re, befrei­en­de Bot­schaft an dich geben. Du wirst dei­ne Kin­der ver­let­zen. Du wirst auch nicht die­ser per­fek­te Vater, auch nicht die per­fek­te Mut­ter sein. Das ist nicht mal das Ziel. Weißt du, was das Ziel ist? Das Ziel ist, dass dei­ne Kin­der ler­nen, zu Gott Vater zu gehen, so wie du zu Gott Vater gehst.“

Hartl ist es wich­tig, dass das aus­schlag­ge­bend ist, was Eltern tun und nicht das, was sie sagen:

Das, was du bist, schreit so laut in mei­ne Ohren, dass ich nicht hören kann, was du sagst.“

Erziehung hin zur Eigenverantwortung

Mit einem Blick auf die freie Ent­schei­dungs­mög­lich­keit des Men­schen und die Schöp­fungs­ge­schich­te betont er, wie wich­tig es ist, dass Eltern ihre Kin­der zur Eigen­ver­ant­wor­tung erzie­hen. So wie Gott uns Frei­heit gibt, sol­len auch Eltern ihren Kin­dern Frei­hei­ten geben. Ande­rer­seits soll­ten sie sie aber auch in einem guten Rah­men die natür­li­chen Kon­se­quen­zen ihrer Taten erle­ben las­sen, damit sie ler­nen kön­nen, wei­se­re Ent­schei­dun­gen zu treffen.

Das Ziel ist nicht, Kin­der zu haben, die etwas Ver­bo­te­nes aus Angst vor Stra­fe mei­den. Viel­mehr sol­len sie es mei­den, weil sie das Gesetz Got­tes in ihrem Her­zen haben und die nega­ti­ven Fol­gen von Sün­de ver­ste­hen. Und das errei­chen Eltern nicht mit Stra­fen und Kon­trol­le, son­dern nur durch eine Erzie­hung, die dem Kind Frei­heit gewährt und es die Kon­se­quen­zen der eige­nen Hand­lun­gen erfah­ren lässt. Das Pro­blem einer Erzie­hung, die auf Zwang und Kon­trol­le basiert, ist:

[Aber] wenn du ver­suchst, dei­ne Kin­der zu kon­di­tio­nie­ren und zu kon­trol­lie­ren, züch­test du in ihnen Rebel­li­on. Das ist das Auto­ma­ti­sche, dass sie nur danach suchen: Eines Tages mache ich mein eige­nes Ding. Sobald ich hier raus bin, ist mir das alles egal. Es kommt auto­ma­tisch das Gegen­teil von Bezie­hung raus. Du wünschst dir eigent­lich, dass du ein gutes Ver­hält­nis mit ihnen hast. Durch Kon­trol­le, die durch Angst reagiert, schaffst du Distanz und Rebel­li­on. Du gewinnst viel­leicht äußer­li­chen Gehor­sam, aber du ver­lierst ihr Herz.“

Hartl arbei­tet her­aus, dass Gott Sün­de kon­fron­tiert, aber nicht aus Zorn her­aus, son­dern um uns in unse­re Iden­ti­tät hin­ein­zu­ru­fen, in dem Sin­ne von:

Komm, du liegst unter dei­nem Niveau, da ist mehr drin. Komm mal her­aus aus die­sem Schla­mas­sel. Da ist mehr drin.

Identität in der Erziehung

Über­haupt spielt das The­ma Iden­ti­tät in vie­len Vor­trä­gen von Hartl eine wich­ti­ge Rol­le. Er sieht eine der Haupt­auf­ga­ben der Eltern dar­in, dass sie ihren Kin­dern Iden­ti­tät zuspre­chen, so wie Gott es durch die gan­ze Bibel hin­durch mit uns tut.

Anhand der Geschich­te von Kain geht Hartl auf die Not­wen­dig­keit von Selbst­kon­trol­le ein. An einem ganz all­täg­li­chen Bei­spiel (Anni­ka möch­te den Müll nicht her­aus­brin­gen) zeigt er auf humor­vol­le Wei­se, was Eltern ihren Kin­dern durch ihren eige­nen Umgang mit Unge­hor­sam vermitteln.

Hartl schließt mit der Erin­ne­rung dar­an, dass die Her­zens­be­zie­hung zum Kind am aller­wich­tigs­ten ist. Er ver­wen­det das Bild eines Bezie­hungs­kon­tos, das immer gut mit Lie­be gefüllt sein soll­te, weil ein vol­les Kon­to auch ein paar Kri­sen ver­kraf­tet. Ein lee­res Bezie­hungs­kon­to führt hin­ge­gen dazu, dass jede klei­ne Kri­se die Bezie­hung stark belas­tet oder sogar zer­stört. Des­halb ist viel Fami­li­en­zeit wich­tig, denn sie hilft, das Bezie­hungs­kon­to zu fül­len und die Bezie­hung zwi­schen Eltern und Kind zu stärken.

Beispiel 2: Bibelkritik und Exegese

In die­sem Vor­trag dis­ku­tiert Hartl, wie eine gesun­de Balan­ce zwi­schen aka­de­mi­scher Bibel­kri­tik und einer (fun­da­men­ta­lis­ti­schen) evan­ge­li­ka­len Les­art der Bibel („der Nor­mal-Leser“) aus­se­hen kann. Das Tol­le dar­an ist, dass Hartl kei­ne der bei­den Sei­ten ver­ur­teilt, son­dern ver­sucht Ver­ständ­nis für­ein­an­der zu schaf­fen und die Vor- und Nach­tei­le bei­der Sei­ten auf­zu­zei­gen. Der gesam­te Vor­trag ist geprägt von sei­ner Lie­be zur Bibel und sei­nem Plä­doy­er, die Bibel mit Herz und Ver­stand zu lesen.

Er beginnt mit einem kur­zen Über­blick über die Geschich­te der Bibel­kri­tik und geht dann auf ein paar wesent­li­che Merk­ma­le der moder­nen Bibel­kri­tik ein. Dabei gelingt es ihm gut, Schwä­chen und Stär­ken her­aus­zu­ar­bei­ten. Anhand von meh­re­ren Bei­spie­len schafft er es, auf­zu­zei­gen, dass vie­le Behaup­tun­gen von Bibel­kri­ti­kern nicht so viel Hand und Fuß haben, wie oft behaup­tet wird.

Hartl erläu­tert, war­um eini­ge der Grund­an­nah­men der Bibel­kri­tik nicht ange­mes­sen sind. Etwa dass davon aus­ge­gan­gen wird, dass ein bibli­scher Text, der zukünf­ti­ge Ereig­nis­se beschreibt, die dann tat­säch­lich ein­ge­tre­ten sind (z. B. die Zer­stö­rung Jeru­sa­lems), erst im Nach­hin­ein geschrie­ben wur­de und daher nicht wirk­lich pro­phe­tisch sei. Hartl ist wich­tig: Kri­tisch sein ist grund­sätz­lich gut, aber gera­de des­halb soll­te man auch kri­tisch mit der Bibel­kri­tik umge­hen. Es gibt viel zu ler­nen von der Bibel­kri­tik, aber es gibt auch vie­les, was weder durch­dacht noch hilf­reich ist.

Beson­ders span­nend fand ich Hartls Gedan­ken zu der Fra­ge, ob jede Geschich­te in der Bibel his­to­risch sein muss, um wahr sein zu kön­nen. Anhand ver­schie­de­ner Bei­spie­le belegt er:

Din­ge kön­nen wahr sein, obwohl sie kei­ne natur­wis­sen­schaft­li­che Beschrei­bung sind.“

Bei­spiels­wei­se ist das Gedicht „Schwar­ze Milch“ von Paul Celan kei­ne wis­sen­schaft­li­che Beschrei­bung des Holo­causts, den­noch beschreibt es das Grau­en des Holo­causts ver­mut­lich viel kla­rer und ange­mes­se­ner als z. B. eine sach­li­che Auf­lis­tung von Zah­len ermor­de­te Juden. Eben­so kön­nen fik­ti­ve Geschich­ten tie­fe Wahr­hei­ten ver­mit­teln, ohne zwangs­läu­fig his­to­risch sein zu müs­sen.

Hartl: Die Bibel ist zuverlässig!

Hartl kri­ti­siert zudem Rudolf Bult­mann und des­sen Abschaf­fung der Wun­der und dis­ku­tiert die Bedeu­tung des außer­bi­bli­schen, mytho­lo­gi­schen Mate­ri­als, das eini­gen Bibel­tex­ten sehr ähn­lich ist … Er argu­men­tiert für die Zuver­läs­sig­keit der Bibel und zeigt anhand meh­re­rer Bibel­stel­len, dass die Tex­te des Neu­en Tes­ta­ments sich als Augen­zeu­gen­be­rich­te und damit als his­to­ri­sche Tex­te ver­ste­hen. Hartl unter­mau­ert sei­ne Sicht­wei­se mit meh­re­ren Argu­men­ten für die his­to­ri­sche Zuver­läs­sig­keit (z. B. Ent­ste­hung zeit­nah zum Ereig­nis, gro­ße Anzahl von alten Hand­schrif­ten …) der neu­tes­ta­ment­li­chen Texte.

Hartl skiz­ziert die Ent­ste­hung des bibli­schen Kanons und bricht eine Lan­ze für die Qua­li­tät der gän­gi­gen moder­nen Bibel­über­set­zun­gen. Sei­ner Mei­nung nach ist alles Wich­ti­ge in der Bibel klar kom­mu­ni­ziert, es braucht kein Abitur, um die gro­ße Bot­schaft der Bibel ver­ste­hen zu können.

Das Wesent­li­che muss für Analpha­be­ten ver­ständ­lich sein. Es ist nicht so kompliziert.“

Wie soll man die Bibel lesen?

Er been­det sei­nen Vor­trag mit kon­kre­ten Tipps für das per­sön­li­che Bibel­le­sen. Die Bibel muss im Kon­text gele­sen wer­den. Am bes­ten ist es, die Bibel durch sich selbst aus­zu­le­gen zu las­sen, allein dies klärt schon vie­le Miss­ver­ständ­nis­se. Jesus ist das Zen­trum der Schrift:

Die gesam­te Schrift zeugt von Jesus. Aber Jesus ist die Mit­te, der Höhe­punkt und der Gip­fel der Schrift.“

Jesus ver­än­dert unser Ver­hält­nis zum Kult im Alten Tes­ta­ment und zu den Rein­heits­ge­bo­ten und Straf­ge­set­zen. Die ent­schei­den­de Fra­ge ist nicht „Was ist biblisch?“ (denn die Bibel kann ver­wen­det wer­den, um Skla­ve­rei zu legi­ti­mie­ren und Men­schen aus­zu­gren­zen und zu unter­drü­cken), son­dern „Was ist christusgemäß?“

Das Wich­tigs­te aber ist, dass uns die Beschäf­ti­gung mit der Bibel am Ende des Tages zu einer leben­di­gen Bezie­hung mit Jesus führt, weil Gott selbst durch die Bibel zu uns spre­chen und uns begeg­nen will.

Fazit

Die­se Samm­lung von 123 Hartl-Vor­trä­gen hat mich sehr beein­druckt. Die impo­nie­ren­de Viel­falt an The­men umfasst alle Lebens­be­rei­che. Sei­ne Vor­trä­ge über die Kunst, den Part­ner zu lie­ben, sind wie ein kom­pak­ter Ehe­kurs. Die Vor­trä­ge zur Erzie­hung die­nen als Semi­nar zum The­ma Erzie­hung. Vie­le der Vor­trä­ge sind ganz prak­ti­sche Hil­fen, wie man fokus­sier­ter und frei von Druck in der Gegen­wart leben kann und glei­chen einem Kurs zur Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung. Ande­re Kur­se ent­hal­ten tie­fe seel­sor­ger­li­che Wahr­hei­ten und hel­fen wie ein Besuch beim Seelsorger.

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Und dabei ste­hen die­se Vor­trä­ge in kei­ner­lei Hin­sicht ande­ren Kur­sen nach. Hartls Vor­trä­ge sind auf höchs­tem aka­de­mi­schen Niveau und doch leicht ver­ständ­lich, wit­zig und lebens­nah. Er ver­steht es meis­ter­haft, sei­ne theo­lo­gi­schen Gedan­ken mit Erkennt­nis­sen aus ande­ren Dis­zi­pli­nen (z. B. der Hirn­for­schung) zu ver­bin­den und das Gan­ze auf eine locke­re und humor­vol­le Wei­se zu kom­mu­ni­zie­ren. Nie ver­gisst er das, was er sagt, auf den Lebens­all­tag her­un­ter­zu­bre­chen. Mit Fra­gen und Bei­spie­len hilft er sei­nen Zuhö­rern das Gelern­te kon­kret anzu­wen­den, was alle Vor­trä­ge sehr ganz­heit­lich macht.

Die Logos-Version

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Noch ein klei­ner Hin­weis: die Audio- und Video­da­tei­en haben eine sehr gute Qua­li­tät, sind dadurch aber auch recht groß. Wenn Sie also nur über ein begrenz­tes Daten­vo­lu­men ver­fü­gen oder eine lang­sa­me Inter­net­ver­bin­dung haben, kann es sinn­voll sein, die Vor­trä­ge über WLAN herunterzuladen.

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Manuel Becker

Über den Autor

Manuel arbeitet als Gemeindegründer unter einer der 25 größten unerreichten Völkergruppen weltweit. Wenn seine vier Kinder ihn nicht gerade auf Trab halten, liest er gern theologische Bücher oder nutzt Logos, um sich in die Bibel zu vertiefen. Jetzt, wo sein MA-Studium an der Akademie für Weltmission abgeschlossen ist, plant er bald einen PhD in Theologie dranzuhängen. Er ist der Autor des beliebten Kinderbuchs „Der große Sieg“, welches das Evangelium in einer packenden Bildergeschichte für Jung und Alt illustriert.

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