Fragen an Benedikt Peters – ein Interview

Von Dorothea Weiland

Vor 7 Monaten

Bene­dikt Peters ist ein schwe­disch-deutsch­schwei­zer Hebraist und Grä­zist, evan­ge­li­ka­ler Theo­lo­ge, Dozent und Autor. Er ist Vize­prä­si­dent im Bibel­bund Schweiz und publi­ziert in der Zeit­schrift Bibel und Gemein­de. Sei­ne Bei­trä­ge umfas­sen theo­lo­gi­sche und ethi­sche The­men. Des­wei­te­ren ist Bene­dikt Peters Autor zahl­rei­cher Kom­men­ta­re zur Bibel, unter ande­rem zum Römer­brief, zum Buch der Sprü­che und zum Johan­nes­evan­ge­li­um. In die­sem Inter­view erfah­ren Sie, was ihm im Hin­blick auf das Bibel­stu­di­um wich­tig ist und was ihn in sei­ner Arbeit motiviert.

Logos: Vie­len Dank, Herr Peters, dass Sie sich zu die­sem schrift­li­chen Inter­view bereit­erklärt haben.

Inhalt

Könnten Sie sich kurz vorstellen und uns etwas über Ihren theologischen Hintergrund erzählen?

Bene­dikt Peters: Ich woh­ne zusam­men mit mei­ner Frau in Arbon am Boden­see in der Schweiz. Seit 30 Jah­ren ste­he ich in einem über­ge­meind­li­chen Lehr­dienst, seit 15 Jah­ren gehört dazu auch der Lehr­dienst am EBTC.

Motivation

Was hat Sie dazu motiviert, Kommentare zur Bibel zu schreiben und wie sehen Sie den Beitrag, den Ihre Kommentare zur theologischen Diskussion leisten können?

Bene­dikt Peters: Mein ers­ter Beweg­grund war und ist, den eif­ri­gen Bibel­le­ser anzu­re­gen, die Bibel zu stu­die­ren, um immer tie­fer in die in ihr offen­bar­ten Wahr­hei­ten ein­zu­drin­gen. Die Aus­le­gun­gen behan­deln selbst­ver­ständ­lich alle in ihnen vor­kom­men­den theo­lo­gi­schen Grund­wahr­hei­ten wie die Leh­re von der Bibel, von Gott, von Chris­tus, vom Hei­li­gen Geist, vom Heil, von der Gemein­de etc. und wol­len damit auch befä­hi­gen, zur theo­lo­gi­schen Dis­kus­si­on beizutragen.

Gab es spezifische Aspekte der Bibel, die Sie besonders ansprechen, und über die Sie schreiben wollten?

Bene­dikt Peters: Ich will kei­ne spe­zi­fi­schen Aspek­te her­vor­he­ben, son­dern rin­ge dar­um zu erken­nen, wel­che Aspek­te das vor­lie­gen­de Bibel­buch sel­ber her­vor­hebt, um in der Aus­le­gung das Wort selbst reden zu lassen.

Methoden und Ansatz

Könnten Sie uns einen Einblick in Ihre Herangehensweise bei der Erstellung dieser Kommentare geben? Wie haben Sie sich entschieden, welche Aspekte eines Textes zu betonen sind?

Bene­dikt Peters: Die Kom­men­ta­re wuch­sen alle her­aus aus dem jah­re­lan­gen fort­lau­fen­den täg­li­chen Lesen der Bibel. Dabei habe ich wäh­rend des fort­lau­fen­den Lesens stets auch in einem beson­de­ren Buch jeden Tag gele­sen, vie­le Male wie­der gele­sen und dabei Beob­ach­tun­gen gemacht und notiert. So ent­stand bei­spiels­wei­se der Kom­men­tar zum Buch Hiob. Dann habe ich wäh­rend län­ge­rer Zeit in vie­len Gemein­den das Buch Hiob gelehrt, und dabei sah ich sel­ber vie­les immer kla­rer, und das floss in die lau­fen­den Noti­zen ein. Und irgend­wann begann ich dann, Vers um Vers, Kapi­tel um Kapi­tel auszulegen.

Welche besonderen Schwerpunkte haben Sie in Ihren Kommentaren gesetzt?

Bene­dikt Peters: Ich ver­su­che stets, die Schwer­punk­te, die sich im Buch selbst fin­den, her­aus­zu­ar­bei­ten. Bei Hiob bei­spiels­wei­se waren das die Hoheit Got­tes und die Pflicht des Erlös­ten, sich unter Got­tes Hand zu demü­ti­gen und sich sei­nem Wil­len zu beugen.

Brücke zwischen Tradition und Innovation

Logos schlägt eine Brücke zwischen dem alten Wort und moderner Technologie. Was waren Ihre Gedanken, als Sie erfahren haben, dass Ihre Kommentare in der Bibelsoftware angeboten werden?

Bene­dikt Peters: Mein Gedan­ke war: Wenn das andern hilft, dann freue ich mich. Zum Nut­zen von Logos und ähn­li­chen Bibel­pro­gram­men kann ich wenig sagen, weil ich sel­ber kei­ne benutze.

Glauben Sie, dass moderne Technologie die Verbreitung und Zugänglichkeit von theologischem Wissen fördert? Inwiefern?

Bene­dikt Peters: Sie kann es för­dern, tut es gewiss nicht in jedem Fall und bei allen, die sie gebrau­chen. Ob tech­ni­sche Hilfs­mit­tel letzt­lich nut­zen oder scha­den, ent­schei­det sich am Glau­ben und Wan­del des Nutzers.

Welche Vorteile sehen Sie darin, Ihre Kommentare in digitaler Form anzubieten? Vor welchen Gefahren möchten Sie warnen?

Bene­dikt Peters: Ein Vor­teil ist sicher der, dass man in einem Pro­gramm wie Logos auf eine gan­ze Biblio­thek von guten Kom­men­ta­ren Zugriff hat, und fer­ner, dass man schnell fin­det, was man sucht. Dabei ist gera­de das auch ein Nach­teil. Was man schnell gefun­den und eben­so schnell gele­sen hat, ver­flüch­tigt sich auch schnell.

Wunsch

Haben Sie eine Botschaft oder Empfehlung für Menschen, die die Bibel intensiver studieren möchten, insbesondere unter Verwendung Ihrer Kommentare?

Bene­dikt Peters: Ihr müsst zuse­hen, dass ihr in der Bibel mehr lest als in Kom­men­ta­ren, denn ihr müsst stets vom Herrn und sei­nem Wort selbst abhän­gig blei­ben. Zudem hat der in der Bibel gegrün­de­te Leser von Kom­men­ta­ren den größ­ten Nut­zen von die­sen. Und wir müs­sen alle immer auf der Hut sein, dass das Stre­ben nach wach­sen­dem Bibel­wis­sen und theo­lo­gi­schem Wis­sen uns nicht davon abhält, Tag für Tag mit inni­gem Ver­lan­gen viel Zeit zu ver­brin­gen vor dem Herrn im Wort und im Gebet.

Ausblick

Im Jahr 2022 ist Ihr aktuellster Kommentar zu den Sprüchen erschienen. Was war Ihre größte Erkenntnis daraus und wird es noch weitere Kommentare von Ihnen geben?

Bene­dikt Peters: Die Furcht des HERRN ist Anfang, Grund und Sub­stanz aller Erkennt­nis. Ohne die­se ist alle Erkennt­nis nich­tig oder gar schäd­lich. In Bezug auf Neu­erschei­nun­gen darf ich ver­kün­den, dass vor­aus­sicht­lich im kom­men­den Jahr ein Kom­men­tar zum Buch Dani­el erschei­nen wird. 

Logos: Wir sind gespannt dar­auf und freu­en uns, es bestimmt auch bald in Logos lesen zu kön­nen. Vie­len Dank für das Interview!

Lie­be Leser: Haben Sie eben­falls eine Fra­ge an Bene­dikt Peters? Stel­len Sie sie ger­ne im Kom­men­tar­be­reich! Hier fin­den Sie die Kom­men­ta­re von Bene­dikt Peters.


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Dorothea Weiland

Über den Autor

Dorothea ist Übersetzerin und evangelische Theologin. Nach zwei Jahren als Jugendreferentin in der württembergischen Landeskirche arbeitet sie nun im Bereich Content bei Logos und kümmert sich unter anderem um den deutschen Logos-Blog.
Sie liebt Kaffee, Fußball, Spaziergänge, Bücher und Reisen.

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