Mein NT-Professor formulierte einmal „7 unverzichtbare Gebote zum Umgang mit Kommentaren“. Das sechste lautete: „Du sollst nicht so tun, als werde das Neue Testament erst seit 20 (oder 100 Jahren) kommentiert.“
Gute Bibelausleger benutzen nicht nur aktuelle Kommentare und Forschungsarbeiten, sondern sie erkennen auch an, dass die besten exegetischen Werke nicht unbedingt aus diesem Jahrhundert (oder dem letzten) stammen müssen.
Für Logos bieten wir eine ganze Reihe klassischer Kommentare und Nachschlagewerke an, die zum Teil heute noch als Standardwerke gelten.
Da wären zum Beispiel:
- Der Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch von Hermann Strack und Paul Billerbeck, der noch heute in exegetischen Arbeiten herangezogen wird.
- Die wegweisende AT-Kommentarreihe Biblischer Commentar über das Alte Testament von Carl Friedrich Keil und Franz Delitzsch.
- Die von Emil Kautzsch überarbeitete Hebräische Grammatik von Wilhelm Gesenius, die nach wie vor zu den wichtigsten hebräischen Grammatiken zählt.
- Die fünf Bände zum NT von C.F. Keil, darunter etwa sein Klassiker zu den Petrusbriefen.
- Die neue Sammlung Klassische Kommentare zu den Briefen des Neuen Testaments (16 Bde.) enthält einige Klassiker, darunter mehrere Kommentare, die bislang nur als Teil von englischen Sammlungen erhältlich waren.
Um den Wert klassischer Ausleger für die Exegese zu unterstreichen, rufen wir bis Ende April die Wochen der Klassiker aus.
Und was heißt das bei Logos anderes, als dass wir diese Werke deutlich im Preis reduzieren?
Eine vollständige Liste der Klassiker im Sonderangebot findet sich hier.
Gewinnspiel: Eine Kommentarsammlung für die schönste Klassiker-Geschichte
Ich kann mich noch an so manche knifflige exegetische Frage erinnern, zu der ich zu guter Letzt nach langer Suche doch noch im vermeintlich nicht mehr aktuellen Keil-Delitzsch nachgeschlagen habe. Details, die andere exegetische Kommentare nicht einmal ansprachen, wurden hier wie selbstverständlich erklärt. Und das war noch zu der Zeit, als es für Logos nur die englische Ausgabe gab, sodass ich mich jetzt besonders über die Verfügbarkeit der deutschen freue.
Schreiben Sie uns in einem Kommentar Ihre Erfahrungen mit klassischen Werken! Wie haben Ihnen klassische Werke bei der Bibelauslegung geholfen? Von welchen klassischen Auslegern oder Theologen profitieren Sie am meisten? Welche Informationen gibt es nirgendwo anders? Oder welche Werke fehlen in Logos noch?
Unter allen Kommentierenden verlosen wir einmal die bereits erwähnte sechzehnbändige Sammlung Klassische Kommentare zu den Briefen des NT. Die Wochen der Klassiker enden mit dem 30. April und damit auch die Möglichkeit der Teilnahme. Zum Erhalt des digitalen Gewinns ist ein kostenloses Logos- oder Faithlife-Konto erforderlich. Der Gewinner wird Anfang Mai ermittelt und benachrichtigt.
Hallo
Ich studiere noch Theologie. Entsprechend kann ich nicht gerade von mir behaupten in so viele alte Werke hineingeschaut zu haben. Was ich allerdings schon häufiger in der Hand hatte, war die Grammatik von Gesenius. Hab sie mal geerbt und ist mir im AT ein treuer Begleiter.
Hallo,
Ich habe bisher noch mit keinen der genannten Werke gearbeitet. Ich würde es aber gerne.
Aber Kommentare von Schlatter und Luther waren mir bisher sehr hilfreich.
Gruß
Bennz
Zählt Schlatter dazu?
Ihn lese ich gerade mit Spannung, für eine Predigt zur „Endzeitrede” Jesu.
Bei ihm finde ich spannend, wie er damals als überholt galt und heute die Forschung (besonders bei Paulus) zu ähnlichen Ergebnissen wie er kommt.
Ansonsten ist der Keil-Delitzsch einer in dem ich immer wieder bei Hausarbeiten nachgeschlagen habe.
Es gibt wenige klassischere Klassiker als den Schlatter, oder? 😉
Ihr müsst eure Antworten nicht auf die oben erwähnten Werke beschränken. Es gehen auch Luther, Calvin oder Lightfoot…
Guten Tag Herr Misja
Bei Luther und Calvin (Lightfoot kenne ich nicht) sehr kritisch und vorsichtig sein. Die beiden waren Irrlehrer. Z. B. verwendete Luther den okkulten Ausdruck Ostern. Diesen finden wir in den älteren Bibelübersetzungen immer noch. Auch J. Felten übernahm leider diesen Ausdruck in seiner Arbeit: https://books.logos.com/#q=Felten%2C%20Joseph/1&content=/books/1470. Diejenigen, welche mit Calvin sympathisieren, müssten Dave Hunt auch lesen (Z. B. Eine Frage der Liebe 2011).
Es währe doch sehr interessant auch die weiteren „6 unverzichtbare Gebote zum Umgang mit Kommentaren” zu kennen… 😉
Ich persönlich habe viel vom „KOMMENTAR ZUM NEUEN TESTAMENT
AUS TALMUD UND MIDRASCH” profitiert.
z.B. Zu der Begebenheit mit dem reichen Jüngling, fand ich dort, die Bewertung der Armut aus der Sicht der Rabbiner. Das half die Reaktion der Jünger zu verstehen: „Sie gerieten außer sich„und sagten „Wer kann denn dann errettet werden?” Für die Jünger Jesu entsprach demnach ein frommer und dazu noch reicher Jude dem Ideal…
Wenn ich eine Predigt vorbereite, dann nutze ich alle wichtigen Kommentare, die mir zur Verfügung stehen und damit auch die klassischen Werke. Einen Favoriten habe ich nicht, denn das hängt vom Thema ab.