6 Gründe für den Kauf des ThHK

Von Manuel Becker

Bibelkommentar, ThHK
Vor 4 Monaten

Der Theo­lo­gi­sche Hand­kom­men­tar zum Neu­en Tes­ta­ment (ThHK) ist eine belieb­te Kom­men­tar­rei­he. Lesen Sie in 9 Min. war­um sich der Kauf die­ser Rei­he beson­ders lohnt. 

Warum sind Bibelkommentare so nützlich?

Die Bibel spielt im christ­li­chen Glau­ben eine zen­tra­le Rol­le. Das Lesen und Ver­ste­hen der bibli­schen Tex­te ist jedoch oft eine Her­aus­for­de­rung, da sie in einer ande­ren Zeit und Kul­tur geschrie­ben wur­den. Bibel­kom­men­ta­re kön­nen für die Über­win­dung die­ser Hin­der­nis­se sehr hilf­reich sein.

Bibel­kom­men­ta­re sind Bücher, die von renom­mier­ten Theo­lo­gen ver­fasst wur­den, um den Inhalt der Bibel ver­ständ­li­cher zu machen. Die­se Theo­lo­gen haben sich oft ein Leben lang mit den Tex­ten beschäf­tigt und gel­ten als Exper­ten für das jewei­li­ge bibli­sche Buch, das sie kom­men­tie­ren. Das bedeu­tet nicht, dass ihre Aus­le­gung der Weis­heit letz­ter Schluss ist. Aber ihre detail­lier­te Aus­ein­an­der­set­zung mit dem bibli­schen Text und damit, wie ande­re Theo­lo­gen den Text ver­ste­hen, ermög­licht ihnen ein umfas­sen­des Ver­ständ­nis. Was die­se Autoren in jah­re­lan­ger For­schungs­ar­beit an Erkennt­nis­sen gewon­nen haben, stel­len sie ihren Lesern in kom­pak­ter Form zur Verfügung.

Bibel­kom­men­ta­re bie­ten Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zu his­to­ri­schen und kul­tu­rel­len Aspek­ten und hel­fen so, die Kluft zwi­schen bibli­scher und heu­ti­ger Zeit zu über­brü­cken. Kon­tex­tu­el­le Ver­bin­dun­gen zwi­schen ver­schie­de­nen bibli­schen Tex­ten wer­den auf­ge­zeigt und hel­fen, die Bibel­ver­se im rich­ti­gen Zusam­men­hang zu ver­ste­hen. Theo­lo­gi­sche Erklä­run­gen ver­tie­fen das Ver­ständ­nis der Tex­te und hel­fen, eine pas­sen­de Anwen­dung für den All­tag zu fin­den. In die­sem Sin­ne kann man sagen, dass Bibel­kom­men­ta­re wie ein Rei­se­füh­rer durch die Bibel sind, der dem Leser hilft, die Bedeu­tung und den Kon­text der Tex­te bes­ser zu verstehen.

Schließ­lich kön­nen Bibel­kom­men­ta­re auch Gemein­schaf­ten von Gläu­bi­gen unter­stüt­zen, die sich tref­fen, um die Bibel zu stu­die­ren. Wenn Bibel­grup­pen Bibel­kom­men­ta­re ver­wen­den, kön­nen sie gemein­sam über das Gele­se­ne dis­ku­tie­ren und ihre eige­nen Per­spek­ti­ven und Erfah­run­gen tei­len, um ein tie­fe­res Ver­ständ­nis der bibli­schen Tex­te zu erlangen.

Der Theologische Handkommentar zum Neuen Testament (ThHK)

Der Theo­lo­gi­sche Hand­kom­men­tar zum Neu­en Tes­ta­ment (ThHK) ist eine äußerst wert­vol­le Quel­le für alle, die ein tie­fe­res Ver­ständ­nis der neu­tes­ta­ment­li­chen Bibel­tex­te gewin­nen wol­len. Die Rei­he umfasst 19 Bän­de und bie­tet ein brei­tes Spek­trum an theo­lo­gi­schen Ansät­zen und Inter­pre­ta­tio­nen, die von aner­kann­ten Theo­lo­gen ver­fasst wur­den. Der ThHK wur­de 1928 gegrün­det und erscheint seit den 1950er Jah­ren in fort­lau­fen­der Neubearbeitung.

Der Hand­kom­men­tar bie­tet eine detail­lier­te und tief­grün­di­ge Ana­ly­se der bibli­schen Tex­te, wobei er deren ursprüng­li­chen Kon­text und die his­to­ri­schen Hin­ter­grün­de berück­sich­tigt. In den Kom­men­ta­ren kom­men sowohl tra­di­tio­nel­le als auch zeit­ge­nös­si­sche theo­lo­gi­sche Ansät­ze zur Spra­che.

Zu den her­aus­ra­gen­den Merk­ma­len des ThHK zäh­len die prä­zi­se Dar­stel­lung der his­to­ri­schen, lite­ra­ri­schen und theo­lo­gi­schen Kon­tex­te, die kla­re und ver­ständ­li­che Spra­che, die fun­dier­ten exege­ti­schen Ansät­ze und die kri­ti­sche Wür­di­gung älte­rer Auslegungen.

Ein wei­te­res wich­ti­ges Merk­mal des Hand­kom­men­tars ist sei­ne Aktua­li­tät. Die Kom­men­ta­re bezie­hen sich nicht nur auf frü­he­re theo­lo­gi­sche Ansät­ze, son­dern berück­sich­ti­gen auch aktu­el­le For­schungs­er­geb­nis­se und Debat­ten inner­halb der theo­lo­gi­schen Gemein­schaft. Hier sind sie­ben Grün­de, wie auch Sie von die­ser Bibel­kom­men­tar­rei­he pro­fi­tie­ren können.

Grund 1 für den ThHK: Umfassende Einführung in die biblischen Bücher

Jeder Band beginnt mit einer aus­führ­li­chen Ein­füh­rung in das jewei­li­ge bibli­sche Buch. Alle Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen, die für das Ver­ständ­nis des Tex­tes not­wen­dig sind, wer­den hier aus­führ­lich und gleich­zei­tig über­sicht­lich erklärt.

Alle Fra­gen zur Ver­fas­ser­schaft und dem Ort und der Zeit der Abfas­sung wer­den dis­ku­tiert und ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven vor­ge­stellt und kri­tisch gewür­digt. Die Autoren geben einen Über­blick über den Auf­bau des Buches und stel­len alle wei­te­ren rele­van­ten Aspek­te vor, die für die Exege­se wich­tig sind. Die Ein­lei­tung des Ban­des zum Johan­nes­evan­ge­li­um ist zum Bei­spiel wie folgt gegliedert:

ThHK Joh

Grund 2 für den ThHK: Eigene, urtextnahe Bibelübersetzung

Die Ana­ly­se des Bibel­texts beginnt mit einer eige­nen, urtext­na­hen Bibel­über­set­zung des Autors. Hier 2 Kor 4,1–6 als Beispiel:

ThHK - urtextnahe Bibelübersetzung

Die­se Über­set­zung setzt Wör­ter, die nicht im grie­chi­schen Text zu fin­den sind, in Klam­mern. Es wer­den Wör­ter ver­wen­det, die nahe am Urtext blei­ben. Oft wird Satan in V.4 als der „Gott die­ser Welt“ bezeich­net (NLB, GNB, ELB 2006, NGÜ). Die­se Über­set­zung ist zwar nicht falsch, doch die Über­set­zung im ThHK ist etwas genau­er. Das hier gewähl­te Wort Äon (=Zeit­al­ter) lei­tet sich direkt vom Wort αἰών (aion) ab, das im grie­chi­schen Text ver­wen­det wird. Hier klingt eine zeit­li­che Kom­po­nen­te an. Satan ist der Gott die­ses Zeitalters.

Dar­über hin­aus gibt es hilf­rei­che Anmer­kun­gen, die ange­zeigt wer­den, sobald man die Maus über der Zahl posi­tio­niert. Die­se Anmer­kun­gen kom­men­tie­ren z. B. text­kri­ti­sche Ele­men­te oder bie­ten hilf­rei­che Ver­gleichs­stel­len an.

Grund 3 für den ThHK: Tiefgründige Analyse

Der ThHK bie­tet eine detail­lier­te und tief­grün­di­ge Ana­ly­se der bibli­schen Tex­te unter Berück­sich­ti­gung des ursprüng­li­chen Kon­tex­tes und des his­to­ri­schen Hin­ter­grunds. Die Kom­men­ta­re sind äußerst prä­zi­se und bie­ten fun­dier­te exege­ti­sche Ansät­ze, die das Ver­ständ­nis der Tex­te erleich­tern. Wie aus­führ­lich die bibli­schen Tex­te bespro­chen und wie vie­le his­to­ri­sche und kul­tu­rel­le Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen gege­ben wer­den, möch­te ich kurz am Bei­spiel von Römer 13,1–7 illus­trie­ren, einem Text, der nicht so ein­fach zu ver­ste­hen ist.

Sollten Christen sich immer der Regierung unterordnen (Röm 13,1–7)?

Der ThHK beginnt die Exege­se von Röm 13,1–7 mit dem inter­es­san­ten Hin­weis, dass der Text in ers­ter Linie nicht an die römi­schen Bür­ger adres­siert ist, son­dern sich an die Men­schen aus den unter­wor­fe­nen Völ­kern rich­tet, die im römi­schen Reich gelebt haben.

Dabei [in Röm 13,6] gebraucht er [Pau­lus] die Voka­bel φόρος, deren nor­ma­le Bedeu­tung »Tri­but« ist, tri­but­pflich­tig waren aber zur Zeit des Pau­lus nicht die römi­schen Bür­ger, son­dern nur die von den Römern unter­wor­fe­nen Völ­ker. Die Chris­ten in Rom dürf­ten also in ihrer gro­ßen Mehr­heit kei­ne römi­schen Bür­ger gewe­sen sein, son­dern Zuge­reis­te (pere­g­ri­ni) aus den von Rom unter­wor­fe­nen Völ­kern der Pro­vin­zen. (Haa­cker 2019:314)

Die­se The­se wird dadurch unter­mau­ert, dass Pau­lus V.6 in der 2. Per­son Plu­ral (“ihr) for­mu­liert und sich selbst nicht ein­schließt. Pau­lus selbst war von Geburt an römi­scher Staats­bür­ger (Apg 22,28) und muss­te damit die­sen Tri­but nicht bezahlen.

Als Nächs­tes ver­weist der Autor auf eine römi­sche Quel­le, die deut­lich macht, dass Nero die Chris­ten bereits vor dem Brand Roms als Anhän­ger eines »neu­en, schäd­li­chen Aber­glau­bens« ver­folgt hat (:315). So adres­siert Pau­lus bereits in Röm 8,35f das The­ma der Ver­fol­gung und spricht sogar von der Mög­lich­keit des Mar­ty­ri­ums. Hin­zu kommt, dass es schon damals „eine gewis­se poli­ti­sche Über­wa­chung der lite­ra­ri­schen Pro­duk­ti­on gab“, was bei einem so heik­len The­ma natür­lich rele­vant ist.

Der Text rich­tet sich also pri­mär an Men­schen aus unter­wor­fe­nen Völ­kern, die als Chris­ten von der Regie­rung ver­folgt wer­den. Dies ist ein ers­ter Hin­weis dar­auf, dass Pau­lus kei­nen blin­den und unre­flek­tier­ten Gehor­sam gegen­über dem Staat for­dert, denn das wür­de bedeu­ten, dass sich die Chris­ten ihren Ver­fol­gern aus­lie­fern müssten.

Der Kontext von Röm 13,1–7

Der Kon­text eines Tex­tes soll­te bei der Aus­le­gung immer beach­tet wer­den. Für den aktu­el­len Text bedeu­tet dies:

Im End­ef­fekt läßt sich 13,1–7 als eine Kon­kre­ti­on zu der Mah­nung von 12,18 ver­ste­hen: »Nach Mög­lich­keit, so weit es an euch liegt, lebt mit allen Men­schen im Frie­den.« (:316)

Es geht also dar­um, Frie­den zu bewah­ren. Die­se Auf­for­de­rung war nötig, da die gewalt­be­rei­te Auf­stands­be­we­gung in Judäa zur Zeit der Abfas­sung des Römer­brie­fes immer stär­ker wur­de (:318).

Politische Macht und ihre religiöse Deutung

Der Autor macht zudem dar­auf auf­merk­sam, dass damals der Sieg oder die Nie­der­la­ge eines Vol­kes auf den Sieg oder die Nie­der­la­ge der jewei­li­gen Gott­heit zurück­ge­führt wur­de. So wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass

die Römer ihren Auf­stieg zur Welt­macht als Sieg und Geschenk ihrer natio­na­len Göt­ter fei­er­ten. (:317)

Pau­lus war mit die­ser Ideo­lo­gie in kei­ner Wei­se ein­ver­stan­den. Sei­ne Bot­schaft war, dass Jesus König ist und damit leg­te er sich mit dem gesam­ten Kai­ser­kult des römi­schen Rei­ches an, der Pau­lus ein Gräu­el gewe­sen sein muss (:322). Dies ist ein wei­te­res Indiz dafür, dass Pau­lus kei­nen unre­flek­tier­ten Gehor­sam gegen­über der Obrig­keit for­der­te. Als Jude ver­stand er den Auf­stieg und Fall der Welt­rei­che als Ergeb­nis des Wir­kens Gottes.

Gera­de im Blick auf Welt­rei­che hat Isra­el nicht nur den Auf­stieg, son­dern auch den Unter­gang heid­ni­scher Mäch­te als von Gott gewollt und gewirkt gedeu­tet. (:318)

Pau­lus sah die Chris­ten also nicht im Kampf gegen das Römi­sche Reich, denn dies war allein die Auf­ga­be Got­tes. Für Pau­lus stand die Lie­be im Mit­tel­punkt sei­ner Bot­schaft (1 Kor 13). Das wird auch in unse­rem Text­ab­schnitt klar, denn direkt im Anschluss an Röm 13,1–7 erin­nert Pau­lus dar­an, dass die Lie­be das zen­tra­le The­ma ist.

Seid nie­mand etwas schul­dig, außer daß ihr ein­an­der liebt; denn wer den ande­ren liebt, hat das Gesetz erfüllt (Röm 13,8 SLT)

Die­se Lie­be wird kon­kret dar­in, dass Böses mit Gutem über­wun­den wird (Röm 12,21).

Vor dem Hin­ter­grund von 12,19–21 ist allen­falls denk­bar, daß Pau­lus – wie Jose­phus – gera­de vom Gewalt­ver­zicht der Chris­ten eine Wand­lung der Ver­hält­nis­se zum Guten erwar­tet: sei es, daß das gedul­dig ertra­ge­ne Unrecht von Gott nicht län­ger hin­ge­nom­men wird, oder sei es, daß der Frie­dens­wil­le der Gemein­de (12,18) auf ihre Umwelt anste­ckend wirkt. (:322)

Die­se skiz­zier­ten Gedan­ken zei­gen nur einen Aus­schnitt der aus­führ­li­chen Dis­kus­si­on des Tex­tes im ThHK-Band zum Römerbrief.

Grund 4 für den ThHK: Hilfreiche Exkurse

Fast alle Bän­de der ThHK-Rei­he ent­hal­ten zahl­rei­che ergän­zen­de und aus­führ­li­che Exkur­se, die ein bestimm­tes The­ma in sei­ner Tie­fe beleuch­ten. Als Vor­ge­schmack hier nur eine klei­ne Aus­wahl der span­nen­den Exkur­se, die in den ver­schie­de­nen Bän­den zu fin­den sind:

  • Ursprün­ge und Bedeu­tung des Begriffs »Evan­ge­li­um« (Römer)
  • Erwäh­lung und Vor­her­be­stim­mung (Ephe­ser)
  • Die Lie­be als theo­lo­gi­scher Schlüs­sel­be­griff der johannei­schen Schu­le (Johan­nes­brie­fe)
  • Zur pau­li­ni­schen Bewer­tung der Homo­se­xua­li­tät (1 Korinther)
  • Der Hei­li­ge Geist in der Apos­tel­ge­schich­te (Apos­tel­ge­schich­te)

Grund 5 für den ThHK: Verschiedene Perspektiven und die aktuelle Debatte

Die Kom­men­ta­re berück­sich­ti­gen sowohl tra­di­tio­nel­le als auch zeit­ge­nös­si­sche theo­lo­gi­sche Ansät­ze und bie­ten ein brei­tes Spek­trum an Per­spek­ti­ven und Inter­pre­ta­tio­nen. Dies ist beson­ders wert­voll für Leser, die sich mit ver­schie­de­nen theo­lo­gi­schen Ansät­zen aus­ein­an­der­set­zen möch­ten. Zum Bei­spiel dis­ku­tiert der Autor im Kom­men­tar zum 1. Korin­ther­brief die Län­ge der Evan­ge­li­ums­for­mel in 1 Kor 15. Er zählt die unter­schied­li­chen Vor­stel­lun­gen (gel­be Mar­kie­rung) auf, nennt Ver­tre­ter die­ser Posi­tio­nen (lila­far­be­ne Mar­kie­rung) und dis­ku­tiert die Wahr­schein­lich­keit der jewei­li­gen Perspektive.

Verschiedene Perspektiven im ThHK

Grund 6 für den ThHK: Die Sprache

Die Kom­men­ta­re sind in einer kla­ren, auch für theo­lo­gi­sche Lai­en ver­ständ­li­chen Spra­che geschrie­ben. Ver­ein­zelt wer­den auch grie­chi­sche und hebräi­sche Wör­ter ver­wen­det. Aber das ist mit Logos kein Pro­blem, auch nicht für die­je­ni­gen, die die bibli­schen Spra­chen nie stu­diert haben. In Logos genügt es, mit der Maus über ein Wort zu fah­ren und sofort erscheint ein klei­nes Pop-up-Fens­ter, das das Wort über­setzt und in einem Dia­gramm anzeigt, wie oft es in der Bibel vorkommt.

Übersetzungs-Pop-up im ThHK

Fazit zum ThHK

Ins­ge­samt ist der Theo­lo­gi­sche Hand­kom­men­tar zum Neu­en Tes­ta­ment (ThHK) eine unver­zicht­ba­re Res­sour­ce für alle, die ihr Ver­ständ­nis für die bibli­schen Tex­te ver­tie­fen möch­ten. Die Kom­men­ta­re bie­ten ein brei­tes Spek­trum an Inter­pre­ta­tio­nen und Per­spek­ti­ven, die dazu bei­tra­gen kön­nen, neue Impul­se für die Aus­le­gung der Bibel­tex­te zu erhal­ten. Die prä­zi­se Dar­stel­lung der his­to­ri­schen und theo­lo­gi­schen Zusam­men­hän­ge, die kla­re Spra­che und die fun­dier­ten exege­ti­schen Ansät­ze machen die Kom­men­ta­re zu einer wert­vol­len Res­sour­ce für alle, die sich für die Bibel interessieren.

Vergleich und Alternativen

Der ThHK ist nur eine von meh­re­ren Kom­men­tar­rei­hen, die bei Logos erhält­lich sind. Einen aus­führ­li­chen Ver­gleich aller ver­füg­ba­ren Bibel­kom­men­ta­re fin­den Sie HIER (alle Kom­men­ta­re vor Logos 10) und HIER (alle Logos 10 Kom­men­ta­re). Da Bibel­kom­men­ta­re sehr unter­schied­li­che Schwer­punk­te legen kön­nen, möch­te ich hier kurz drei Kom­men­tar­rei­hen vor­stel­len, die dem ThHK am nächs­ten kommen.

Theologischer Kommentar zum Neuen Testament (ThKNT) (12 Bde.)

Theologischer Kommentar zum Neuen Testament (ThKNT) (12 Bde.) - eine Alternative zum ThHK

Die Samm­lung Theo­lo­gi­scher Kom­men­tar zum Neu­en Tes­ta­ment (ThKNT) (12 Bde.) nimmt erst­mals die im christ­lich-jüdi­schen Dia­log behan­del­ten The­men, den femi­nis­tisch-theo­lo­gi­schen Dis­kurs sowie sozi­al­ge­schicht­li­che Fra­ge­stel­lun­gen auf.

Das Ziel des Theo­lo­gi­schen Kom­men­tars zum Neu­en Tes­ta­ment ist es, eine kri­ti­sche his­to­ri­sche Exege­se der neu­tes­ta­ment­li­chen Schrif­ten zu ent­wi­ckeln, die deren jüdi­sches Pro­fil wahr­nimmt und für die Aus­le­gung frucht­bar macht. Dazu gehört auch die Auf­ar­bei­tung der anti­jü­di­schen Auslegungsgeschichte.

Ver­gleich mit dem ThHK: Wäh­rend der ThHK ten­den­zi­ell eher evan­ge­li­kal geprägt ist, steht die­se Kom­men­tar­rei­he in der Tra­di­ti­on der klas­si­schen his­to­risch-kri­ti­schen Kom­men­tar­kul­tur der neu­tes­ta­ment­li­chen Wis­sen­schaft. Die Kom­men­ta­re die­ser Rei­he sind ten­den­zi­ell aus­führ­li­cher und detail­lier­ter als die des ThHK. Lei­der feh­len die­ser Rei­he aber aktu­ell noch mehr NT-Bücher als der ThHK-Rei­he. Logos bemüht sich alle Bücher der Rei­he so schnell wie mög­lich nach ihrem Erschei­nen zur Ver­fü­gung zu stellen..

Ent­hal­ten in allen Pake­ten ab Logos 10 Sil­ber (aka­de­misch) oder in Logos 10 Port­fo­lio (Deutsch).

Edition C Bibelkommentar: Neues Testament (11 Bde.)

Edition C Bibelkommentar: Neues Testament (11 Bde.) - eine Alternative zum ThHK für die Gemeinde

Der Edi­ti­on C-Kom­men­tar gilt als Klas­si­ker unter den Bibel­kom­men­ta­ren und hat sich im Gemein­de­all­tag bewährt. Jeder ein­zel­ne Vers des gesam­ten Neu­en Tes­ta­ments wird beleuch­tet und sowohl theo­lo­gisch reflek­tiert als auch prak­tisch-gemein­de­be­zo­gen aus­ge­legt. Der Kom­men­tar ist leben­dig geschrie­ben und dadurch ange­nehm zu lesen. Er ent­hält auch Gesprächs­ent­wür­fe und fer­ti­ge Bibelarbeiten.

Ver­gleich mit dem ThHK: Der ThHK ist auf einem höhe­ren Niveau geschrie­ben, wäh­rend sich der Edi­ti­on C‑Kommentar an alle Gläu­bi­gen und damit ins­be­son­de­re auch an Lai­en rich­tet. Edi­ti­on C ist daher leich­ter ver­ständ­lich, deut­lich preis­wer­ter und ent­hält mehr Anwen­dun­gen für den prak­ti­schen All­tag als der ThHK.

Ent­hal­ten in allen Pake­ten ab Logos 10 Bron­ze (Deutsch).

Historisch Theologische Auslegung (HTA)

HTA - eine evangelikale Alternative zum ThHK

Kurz­be­schrei­bung:

Die Rei­he His­to­risch-Theo­lo­gi­sche Aus­le­gung Neu­es Tes­ta­ment (HTA) ist ein Pro­jekt von Exege­ten aus dem evan­ge­li­ka­len Bereich. Sie zielt dar­auf ab, die Aus­sa­gen der neu­tes­ta­ment­li­chen Tex­te im Hin­blick auf ihre his­to­ri­sche Situa­ti­on, ihre lite­ra­ri­sche Eigen­art und unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung ihres theo­lo­gi­schen Anlie­gens wis­sen­schaft­lich fun­diert zu erklä­ren und ver­ständ­lich zu machen. Dabei wer­den neben den tra­di­tio­nel­len auch neue­re exege­ti­sche Metho­den und For­schungs­er­geb­nis­se berücksichtigt.

HTA ist eine der bekann­tes­ten und belieb­tes­ten moder­nen Kom­men­tar­rei­hen. Über die mög­lichst prä­zi­sen Erklä­run­gen zu his­to­ri­schen Zusam­men­hän­gen hin­aus wer­den Brü­cken in die kirch­li­che Gegen­wart geschla­gen und die Aus­le­gung behält dabei die Pra­xis von Ver­kün­di­gung und Seel­sor­ge im Blick.

Ver­gleich mit dem ThHK: HTA ist auf einem höhe­ren Niveau geschrie­ben als der ThHK. HTA bringt die Dis­kus­si­on auf ein noch höhe­res Niveau und bie­tet mehr Infor­ma­tio­nen und tie­fe­re Text­ana­ly­sen. Unter­schied­li­che Inter­pre­ta­tio­nen des Tex­tes wer­den aus­führ­li­cher dar­ge­stellt und dis­ku­tiert als in der ThHK-Rei­he. Aus die­sem Grund ist die HTA-Rei­he auch etwas teu­rer als die ThHK-Rei­he. Die ThHK-Rei­he deckt aber aktu­ell mehr Bücher des NT ab.

Bibliografie

Haa­cker, Klaus. Der Brief des Pau­lus an die Römer. Her­aus­ge­ge­ben von Jens Her­zer und Udo Schnel­le, 5. Auf­la­ge, Bd. 6, Evan­ge­li­sche Ver­lags­an­stalt, 2019, S. 314.


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Manuel Becker

Über den Autor

Manuel arbeitet als Gemeindegründer unter einer der 25 größten unerreichten Völkergruppen weltweit. Wenn seine vier Kinder ihn nicht gerade auf Trab halten, liest er gern theologische Bücher oder nutzt Logos, um sich in die Bibel zu vertiefen. Jetzt, wo sein MA-Studium an der Akademie für Weltmission abgeschlossen ist, plant er bald einen PhD in Theologie dranzuhängen. Er ist der Autor des beliebten Kinderbuchs „Der große Sieg“, welches das Evangelium in einer packenden Bildergeschichte für Jung und Alt illustriert.

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