Manche nennen N. T. Wright den bedeutendsten Bibelwissenschaftler unserer Zeit. Verschaffen Sie sich in 13 Min. einen kompakten Überblick über Wrights Leben und seine Theologie.
Inhalt
- Sein Leben
- Seine Theologie
- Die gesamte Bibel als eine große Geschichte
- Eine Geschichte mit fünf Akten
- Das neue Verständnis von Paulus
- Christus Victor: Wrights Verständnis des Kreuzes
- Neue Schöpfung
- Jesus offenbart Gott und wie Gott sein Ziel erreichen wird
- Der historische Jesus
- Beispiel: Warum wollten die Schriftgelehrten und Pharisäer Jesus töten?
- Die Auferstehung Jesu
- Seine Bücher
- Bibliografie
Sein Leben
Am 1. Dezember 1948 wurde N. T. Wright in der nördlichsten Ecke Englands geboren. Sein vollständiger Name ist Nicholas Thomas Wright. Er ist ein bedeutender Historiker, Neutestamentler, Paulus-Theologe und anglikanischer Bischof.
Wright studierte am Exeter College in Oxford Theologie und Geschichte. 1973 graduierte er in Theologie, 1975 erhielt er seinen Master und 1976 wurde er zum anglikanischen Priester geweiht. 1981 wurde er als Professor für Neues Testament an die McGill-Universität in Montréal berufen. 1986 kam er zurück nach Oxford, wo er als Professor und Kaplan des Worcester College wirkte, 1994 wurde er Domdekan von Lichfield, 2000 Kanoniker von Westminster Abbey und 2003 Bischof von Durham, dem viertwichtigsten Bischofssitz der Kirche von England. 2010 trat er als Bischof zurück und wurde Research Professor of New Testament and Early Christianity an der University of St Andrews in Schottland. Seit 2019 arbeitet er als Senior Research Fellow an der University of Oxford.
Das Anliegen, welches Wrights Theologisieren antreibt, ist ein tieferes Verständnis davon zu bekommen, wie die Menschen im ersten Jahrhundert die biblischen Texte des Neuen Testaments verstanden haben. Sein Ziel ist es, die neutestamentlichen Texte durch die Weltanschauungsbrille der damaligen Zeit zu verstehen, um nicht unabsichtlich moderne Ideen in die biblischen Texte hineinzuinterpretieren.
Wright, ein Rockstar unter den Theologen unserer Generation
Das bekannte christliche Magazin Christianity Today (2014) nennt Wright den bedeutendsten Bibelwissenschaftler unserer Generation (2014). Andere nennen ihn den „Rockstar unter den Theologen unserer Generation“ und vergleichen ihn mit C. S. Lewis, Karl Barth oder sogar Martin Luther. Wright wurde bereits zweimal (2008 und 2012) vom Time Magazine (einem der weltweit größten Magazine) interviewt. Es kommt nicht oft vor, dass ein so prominentes Magazin einen Theologen um seine Meinung bittet. Wrights Rat, den er im Interview an junge Führungskräfte gab, lautet: „Beten und die Bibel lesen“. Time Magazin nannte Wright „eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten in der Welt des christlichen Denkens“.
Bei so einer Vielfalt überrascht es nicht, dass nicht jeder mit allem übereinstimmen kann, was Wright lehrt. Sein theologisches Verständnis basiert in der Regel auf einer fundierten biblischen Grundlage und die Auseinandersetzung mit Wrights Theologie lohnt sich für jeden. Auch wenn man nicht immer zu denselben Schlussfolgerungen kommt wie Wright, wird doch jeder in seiner eigenen theologischen Reflexion herausgefordert und zum Weiterdenken angeregt werden. Ich denke, die Aufforderung des Paulus ist hier sehr weise:
Prüft alles, das Gute behaltet! (1 Thess 5,21 SLT).
Seine Theologie
Ich habe unzählige Bücher von N. T. Wright gelesen. Aus jedem von seinen Büchern kann man so viele gute Erkenntnisse gewinnen. Sich mit seinem brillanten Verstand auseinanderzusetzen, kann aber auch punktuell überfordernd wirken. Wright schreibt sehr detailliert und gründlich. In seinen Tausenden von Seiten finden sich wiederkehrende Themen und Ideen. Es ist unmöglich, Wrights wertvollen theologischen Beitrag in einem Artikel wie diesem zusammenfassen, aber ich will versuchen, ein paar seiner Kerngedanken kurz und knapp zu illustrieren.
Die gesamte Bibel als eine große Geschichte
N. T. Wright ist dafür bekannt, dass er die Bibel als eine große zusammenhängende Geschichte betrachtet, die von Anfang bis Ende Gottes Geschichte mit seiner Schöpfung erzählt. Wrights Ansatz hat wichtige Implikationen für die Art und Weise, wie Christen die Bibel lesen und interpretieren. Er betont, dass wir die Bibel nicht als lose Sammlung von Texten betrachten sollten. Vielmehr sollten wir uns bemühen, die verschiedenen Teile der Bibel in Beziehung zueinander zu setzen und ihre Bedeutung im Zusammenhang der größeren Geschichte Gottes zu verstehen.
Ein wichtiger Aspekt von Wrights Ansatz ist die Betonung der Bedeutung des Alten Testaments. Wright betont, dass das Alte Testament genauso wichtig ist wie das Neue Testament und dass wir die Geschichte Gottes mit seinem Volk nicht verstehen können, ohne die Geschichte des Alten Testaments zu berücksichtigen. Er argumentiert, dass das Alte Testament die Grundlage für das Neue Testament bildet und dass die Geschichten, Gesetze und Prophezeiungen des Alten Testaments darauf abzielen, auf das Kommen des Messias und das Heil der Welt hinzudeuten.
Wir müssen zuerst das Weltbild, die Symbole (z.B. Tempel, Gesetz…), die großen Schlüsselthemen (z.B. Bundesverständnis, Exil, Schöpfung…) des Alten Testaments verstehen, um dann erfassen zu können, wie die Menschen zur Zeit Jesu die Texte des Neuen Testaments verstanden haben. Kurz: das Neue Testament muss im Lichte des Alten Testaments gelesen und verstanden werden.
Eine Geschichte mit fünf Akten
Wright sieht die Erzählung der Bibel als eine Geschichte mit 5 Akten.
Akt 1 beginnt mit der Schöpfung: Gott bringt seine Güte zum Ausdruck und erschafft die Menschen als Verwalter der Schöpfung und um sein Ebenbild widerzuspiegeln. Dann kommt der Sündenfall (2. Akt) und die Menschen entfremden sich von Gott und voneinander. Gott erwählt Abraham und schließt einen Bund mit Israel (Akt 3), um ein Volk für sich zu haben, das in Treue zu ihm lebt. Jesus erfüllt diese Erwartungen (4. Akt) und eröffnet Gottes neue Welt mitten in der heutigen Zeit. Jetzt leben wir im Zeitalter der Kirche (Apg 5) und arbeiten und warten auf die endgültige Vollendung. Daher wird es weitere Akte geben, wenn Gott seine Königsherrschaft endgültig aufrichten wird.
Wir sind gerade im fünften Akt und können beeinflussen, wie die Geschichte verläuft. Wenn wir Gottes große Geschichte verstehen, können wir unseren Platz darin einnehmen und in Kontinuität mit den vorherigen Akten das Drama, im Sinne Gottes, weiter voranbringen.
Das neue Verständnis von Paulus
N. T. Wright ist für seine Arbeit im Bereich der neuen Perspektive auf Paulus bekannt. Wright betont, dass wir Paulus und seine Schriften im Kontext des Judentums und des frühen Christentums verstehen müssen, um ihre wahre Bedeutung erfassen zu können.
Wrights Beitrag zur neuen Perspektive auf Paulus besteht darin, dass er die traditionelle Lesart von Paulus in Frage stellt, die von der Reformation geprägt wurde. Hierbei geht es unter anderem um das Verständnis des Paulus von Rechtfertigung durch Glauben und seiner Stellung zum jüdischen Gesetz.
Ein wichtiger Aspekt von Wrights Beitrag zur neuen Perspektive auf Paulus ist seine Betonung der Bedeutung des historischen Kontexts. Wright betont, dass wir Paulus nicht isoliert von seinem historischen Kontext betrachten können, sondern dass wir seine Schriften im Kontext des Judentums und des frühen Christentums verstehen müssen.
Wrights Forschungen zu Paulus haben wichtige Implikationen für die Art und Weise, wie Christen Paulus und seine Schriften verstehen und anwenden. Ein konkretes Beispiel dafür ist Wrights Verständnis der Bedeutung des Kreuzestodes Jesu (siehe Abschnitt Christus Victor). Indem er die Bedeutung des historischen Kontexts betont und die traditionelle Lesart von Paulus in Frage stellt, fordert Wright Christen auf, ihre Lesart von Paulus zu überdenken und ihn im Kontext seiner Zeit zu verstehen.
Christus Victor: Wrights Verständnis des Kreuzes
Wie Christen gewöhnlich das Kreuz interpretieren, ist eng mit ihrem Verständnis der Paulusbriefe verbunden, welches heute häufig von den Lehren der Reformatoren geprägt ist. Häufig wird das Kreuz wie folgt verstanden: Gott ist heilig und wir Menschen sind Sünder. Gottes Heiligkeit verlangt, dass er Sünde bestraft. Jesus hat die Strafe, die wir Menschen verdienen, auf sich genommen und am Kreuz den Zorn Gottes auf sich genommen. Dadurch ist Gottes Gerechtigkeit Genüge getan und wir können durch Jesus Vergebung erlangen.
N. T. Wright sieht dies kritisch. Er argumentiert, dass solch ein Evangelium dem biblischen Gott nicht gerecht wird. Gott ist kein Gott, der seinen Zorn loswerden muss und ein Menschenopfer benötigt, um vergeben zu können. Solch ein Verständnis des Kreuzes führt zu einer Dichotomie im Gottesbild: Jesus, der liebende Retter und Gott, der zornige Richter. Er betont, dass das Kreuz im Lichte der Geschichte des Alten Testaments verstanden werden muss.
In der Bibel wird der Messias von Anfang an als derjenige vorgestellt, der den Kopf der Schlange zertreten wird (Gen 3,15), d. h. der die Mächte des Bösen besiegen wird. Dies sieht Wright als einen durchgängigen roten Faden durch die Bibel und damit als einen zentralen Gedanken im Neuen Testament (Joh 12,31; Apg 10,38; Kol 1,12–13; 2,13–15; Hebr 2,14; 1 Joh 3,8). Wrights Verständnis des Kreuzes kann so zusammengefasst werden:
Durch Jesu Tod und Auferstehung wurden die Mächte der Finsternis besiegt, die Ketten des Bösen und der Sünde, die die Menschen versklavt hielten, zerbrochen, und damit begann Gottes Plan, seine Schöpfung zu retten, zu erneuern und wiederherzustellen und die Welt (und uns) in Ordnung zu bringen.
Schon die ersten Christen verstanden das Kreuz primär als triumphalen Sieg über die Mächte der Finsternis. Diese Sicht wird heute oft unter dem Stichwort Christus Victor zusammengefasst.
Neue Schöpfung
Nach Wrights Ansicht will Gott diese Welt radikal neu gestalten, seine gefallene Schöpfung wiederherstellen und dieser Prozess wurde durch die Auferstehung von Jesus Christus eingeleitet. Wright betont, dass diese neue Schöpfung nicht nur eine spirituelle und zukünftige Angelegenheit ist, sondern bereits jetzt anfängt, diese Welt zu verändern und zu erneuern.
Die Gemeinde Christi, die durch den Heiligen Geist geleitet wird, ist ein Zeichen und ein Vorgeschmack der neuen Schöpfung, die kommen wird. Wright betont, dass die Gemeinde Christi aufgefordert ist, ein aktiver Teilnehmer an der neuen Schöpfung zu sein, indem sie das Evangelium verkündigt und das Reich Gottes auf Erden vorantreibt.
Ein wichtiger Aspekt von Wrights Konzept der neuen Schöpfung ist die Betonung der Kontinuität zwischen der aktuellen Welt und der neuen Schöpfung. Wright betont, dass die neue Schöpfung nicht völlig anders als die aktuelle Schöpfung ist, sondern dass sie vielmehr eine Fortsetzung und Erfüllung der aktuellen Schöpfung ist. Alles, was wir in dieser Welt tun, was Ewigkeitswert hat, wird Teil der neuen Schöpfung sein und nicht verloren gehen.
Sie pflanzen keine Rosen in einem Garten, der für eine Baustelle vorbereitet werden soll. Ihr vollbringt etwas, das zu gegebener Zeit Teil von Gottes neuer Welt sein wird. Jeder Akt der Liebe, der Dankbarkeit und der Freundlichkeit; jedes Kunstwerk oder jede Musik, die von der Liebe zu Gott und der Freude an der Schönheit seiner Schöpfung inspiriert ist; jede Minute, die man damit verbringt, einem schwer behinderten Kind das Lesen oder Gehen beizubringen; jeder Akt der Fürsorge und Pflege, des Trostes und der Unterstützung für die Mitmenschen und übrigens auch für die nichtmenschlichen Mitgeschöpfe; und natürlich jedes Gebet, jede vom Geist geleitete Lehre, jede Tat, die das Evangelium verbreitet, die Kirche aufbaut, Heiligkeit statt Verderbnis verkörpert und den Namen Jesu in der Welt zu Ehren bringt – all das wird durch die auferstehende Kraft Gottes seinen Weg in die neue Schöpfung finden, die Gott eines Tages machen wird. (Wright 2007:208)
Die neue Schöpfung kann nicht allein durch menschliche Anstrengungen erreicht werden, sondern sie ist eine göttliche Initiative, die durch die Auferstehung von Jesus Christus eingeleitet wurde. Oder zusammengefasst in den Worten von Wright:
Ostern hat eine sehr diesseitige, gegenwärtige Bedeutung: Jesus ist auferstanden, deshalb ist er der Messias und damit der wahre Herr der Welt; Jesus ist auferstanden, deshalb hat Gottes neue Schöpfung begonnen – und wir, seine Jünger, haben eine Aufgabe zu erfüllen! Jesus ist auferweckt worden, also müssen wir als seine Boten handeln und seine Herrschaft der ganzen Welt verkünden, damit sein Reich auf Erden wie im Himmel kommt! (Wright 2007:67)
Jesus offenbart Gott und wie Gott sein Ziel erreichen wird
Wenn Sie wissen möchten, wie der wahre Gott ist, schauen Sie lange und genau auf Jesus. (Wright 2017:19)
Wright ist überzeugt, dass Jesus uns am klarsten offenbart, wie Gott wirklich ist. Diese Überzeugung ist ihm so wichtig, dass er auf seinem Sterbebett diese Worte seinen Kindern und Enkeln mitgeben würde:
In seinem Bibelkommentar zum Hebräerbrief erklärt er einen der vielen Gründe, wieso er dies glaubt:
Wer ihn [Jesus] anschaut, schaut quasi das Spiegelbild Gottes an. Gottes Charakter ist in seinem Sohn exakt reproduziert, und das tritt offen sichtbar zutage. Das Wort, das hier [in Hebr 1,3] mit „treffender Ausdruck“ übersetzt wird, ist das griechische Wort Charakter, von dem unser Begriff abstammt. Sowohl im Griechischen als auch im Deutschen ist dieses Wort jedoch ein sehr interessanter Begriff.
Der Vorstellung von einem „Charakter“ liegt in der antiken Welt das Eingravieren zugrunde oder das Einprägen von Mustern in weiches oder heißes Metall, die dann dauerhaft Teil des Metallstücks sind. Obwohl es in der Antike noch keine Druckpressen gab, wie Johannes Gutenberg sie im 15. Jahrhundert erfand, gab es doch frühe Vorläufer, die insbesondere zur Herstellung von Münzen benutzt wurden. Der Kaiser beauftragte einen Graveur, der das königliche Porträt und die passenden Worte oder Abkürzungen auf einen Stempel oder eine Prägeplatte brachte, die aus hartem Metall gefertigt wurden. Der Graveur benutzte den Stempel, um eine Münze zu prägen, sodass die Münze der exakte Abdruck oder eben Ausdruck dessen war, was auf dem Stempel war. (Wright 2019:14)
Jesus hat nicht nur Gottes Charakter offenbart, sondern auch die Art und Weise, wie Gott wirkt und wie Gott seine Ziele für und mit dieser Welt erreichen will.
Die Arbeit des Reiches Gottes ist im Grunde genommen in den Seligpreisungen ziemlich gut zusammengefasst. Wenn Gott die Welt verändern will, dann schickt er nicht die Panzer. Er schickt die Sanftmütigen, die Trauernden, die Hungrigen und Durstigen nach Gottes Gerechtigkeit, die Friedensstifter und so weiter. So wie Gottes ganzes Wesen, seine großzügige Liebe widerspiegelt, indem er seine Herrschaft mit seinen menschlichen Geschöpfen teilt, so spiegelt auch die Art und Weise, wie sich diese Menschen verhalten müssen, wenn sie Vertreter der Herrschaft Jesu sein sollen, ihrerseits den gleichen Geist der verletzlichen, sanften, aber mächtigen, sich selbst gebenden Liebe wider. (Wright 2011)
Der historische Jesus
NT Wright ist für seine Arbeit im Bereich der historischen Jesusforschung bekannt. Er hat sich intensiv mit den Evangelien und anderen Quellen auseinandergesetzt, um ein klareres Bild von Jesus von Nazareth zu zeichnen.
Ein wichtiger Aspekt von Wrights Arbeit ist seine Betonung der Bedeutung von Kontext und Geschichte. Wright ist überzeugt, dass Jesus von Nazareth in einem bestimmten historischen und kulturellen Kontext geboren wurde und dass sein Wirken und seine Botschaft in diesem Kontext verstanden werden müssen. Den historischen Kontext Jesu besser nachvollziehen zu können, hilft uns, das Leben und die Lehre Jesu fundierter verstehen zu können.
Beispiel: Warum wollten die Schriftgelehrten und Pharisäer Jesus töten?
Was hat Jesus eigentlich getan, das die Schriftgelehrten und Pharisäer so zornig gemacht hat, dass sie Jesus umbringen wollten?
Wright zeigt gekonnt auf, dass Jesus die damaligen Messias-Erwartungen der Juden fundamental enttäuscht hat. Statt die verhassten römischen Unterdrücker zu besiegen und zu vertreiben, predigte er Gottes skandalöse Gnade, pflegte Tischgemeinschaft mit Sündern und vergab denen, die es nicht verdienten.
Jedes Mal, wenn Jesus Sünden vergab, waren die Menschen empört. Warum? Weil Jesus auf die falsche Weise vergab. Der offizielle Weg führte über den Tempel und die Opfer! Das war „der einzige Weg“, auf dem Gott Sünden vergab. Der Tempel und die Opfer waren das zentrale Kernstück des jüdischen Glaubens. Aber Jesus vergab unabhängig von Opfern und Tempel. Das war undenkbar für die Juden zur damaligen Zeit.
Jesus hat die Bedeutung dessen, was ein König ist und tut, auf den Kopf gestellt. Er hat mit den falschen Leuten zusammen gefeiert, den falschen Leuten Frieden angeboten und die falschen Leute vor dem Gericht Gottes gewarnt. (Wright 2016:340)
Die Auferstehung Jesu
Wright betont auch, dass die Auferstehung von Jesus Christus ein entscheidender Aspekt des Verständnisses von Jesus von Nazareth ist. Er argumentiert, dass die Auferstehung von Jesus Christus ein historisches Ereignis war, das durch Zeugen belegt ist und das Verständnis von Jesus von Nazareth grundlegend veränderte. Wright unterstreicht, dass die Auferstehung von Jesus Christus eine Bestätigung seiner Botschaft und seines Werks ist und dass sie die Grundlage für die Entstehung der christlichen Gemeinde bildete.
Durch seine Arbeit im Bereich der historischen Jesusforschung hat Wright ein klareres Bild von Jesus von Nazareth gezeichnet. Dieses beruht auf historischen und kulturellen Fakten und bringt vielerlei theologische Details hervor, die relevant sind für ein tieferes Verständnis des Lebens und der Lehre Jesu.
Seine Bücher
Eine Übersicht über die verschiedenen Werke von N. T. Wright finden Sie auf unserem Blog HIER. Wrights unzählige Werke können in vier Kategorien aufgeteilt werden: akademische Bücher, seine Bibelkommentare, seine Übersetzung der Bibel und seine Bücher für jedermann.
Bibliografie
Wright, Tom. Surprised by Hope. Society for Promoting Christian Knowledge, 2007.
Wright, Tom. Simply Jesus. HarperCollins, 2011.
Wright, N. T. Johannes für heute: Das Evangelium, Kapitel 1–10. Übersetzt von Florian Hönisch, Bd. 1, Brunnen Verlag GmbH, 2017, S. 19.
Wright, N. T. Hebräerbrief für heute. Übersetzt von Damaris Reichelt, Brunnen Verlag GmbH, 2019, S. 14.
Wright, N. T. Lukas für heute. Übersetzt von Johann Alberts, Brunnen Verlag GmbH, 2016, S. 340.
Prima Zusammenfassung. Danke dafür. Ich finde Wrights Betonung noch sehr wichtig, dass uns die Evangelien die Geschichte erzählen, wie Jesus zum König wird (am Kreuz erhöht und gekrönt). Wright zeigt sehr schön auf, dass die Glaubensbekenntnisse von der Geburt Jesu direkt zum Leiden und Sterben springen und damit leider die Bedeutung dessen, was dazwischen geschah, unterschlagen. Das war einer der vielen Eyeopener beim Lesen etlicher von Wrights Büchern. Ich hätte Wright gerne schon zu Zeiten meiner theol. Ausbildung gelesen. Das hätte mir geholfen, in manche theologischen Fallen gar nicht erst zu tappen. Aber Erkenntnis ist bekanntlich Stückwerk. Danke Manuel.
Hi Karsten.
Das ist eine wertvolle Ergänzung! Du hast natürlich vollkommen recht, dass das ein zentrales Thema bei Wright ist.
Danke für den hilfreichen Kommentar!
Manuel