Die Offenbarung – ein Buch mit 7 Siegeln?! Verschaffen Sie sich in 14 Min. einen Überblick über die vier verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten der Offenbarung und die theologischen Schlüsselthemen des Buches.
Inhalt
- Die Offenbarung in der Bibel—welcher Gedanke kommt ihnen als Erstes?
- Die vier klassischen Interpretationsmöglichkeiten der Offenbarung
- Die zeitgeschichtliche Auslegung (auch bekannt als die präteristische Auslegung)
- Die welt- und kirchengeschichtliche Auslegung (auch bekannt als die historische Auslegung)
- Die endgeschichtliche Auslegung (auch bekannt als die futuristische Auslegung)
- Die überzeitliche Auslegung (auch bekannt als die idealistische Auslegung)
- Welcher Ansatz ist der Richtige?
- Theologische Schlüsselthemen für die Auslegung der Offenbarung
- Der Thron: die Herrschaft Gottes und des Lammes.
- Die Realität des Bösen.
- Der Aufruf zu Bündnistreue und Widerstand.
- Gottes Weg ist radikal anders als der Weg dieser Welt.
- Die Offenbarung auf Jesus hin lesen
- Treuer Zeuge: das Vorbild Christi.
- Das bevorstehende Gericht und die Erlösung/Neuschöpfung Gottes.
- Fazit
- Bibliografie
Die Offenbarung in der Bibel—welcher Gedanke kommt ihnen als Erstes?
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn das Buch der Offenbarung erwähnt wird? Hier sind einige Wörter und Ausdrücke, die oft mit der Offenbarung in Verbindung gebracht werden: das Ende der Welt … die Entrückung … der Antichrist … die Zahl 666 … das Endgericht Gottes … die Hure Babylon … das zweite Kommen Jesu … der Himmel. Interessant ist, dass zwei der am häufigsten genannten Wörter aus dieser Liste, nämlich „Entrückung“ und „Antichrist“, in der Offenbarung überhaupt nicht vorkommen.
Einige der wichtigsten Wörter in der Offenbarung, wie „Zeuge“, „Thron“ und „Lamm“, kommen einem seltsamerweise nicht so schnell in den Sinn, obwohl sie in diesem Buch eine zentrale Rolle spielen. In diesem Artikel werden wir den Kernthemen der Offenbarung auf den Grund gehen. Außerdem bietet dieser Artikel einen kurzen Überblick über die vier Interpretationsarten, wie die Offenbarung im Laufe der Jahrhunderte verstanden wurde und enthält einige hilfreiche Überlegungen zum Verständnis des letzten Buches der Bibel.
Die vier klassischen Interpretationsmöglichkeiten der Offenbarung
Michael Heymel identifiziert in seinem Bibelkommentar zur Offenbarung „Die Johannesoffenbarung heute lesen“ vier klassische Typen zur Auslegung der Offenbarung: die überzeitliche, die welt- und kirchengeschichtliche, die endgeschichtliche und die zeitgeschichtliche Auslegung (2018:23–25).
Die zeitgeschichtliche Auslegung (auch bekannt als die präteristische Auslegung)
Die präteristische (vergangenheitsorientierte) Auslegung geht davon aus, dass sich die Ereignisse der Offenbarung im Wesentlichen in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung erfüllt haben. Verschiedene Vertreter stellen die relevanten Ereignisse entweder in einen Zusammenhang mit dem Fall Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. oder sowohl mit dem Fall Jerusalems im ersten Jahrhundert als auch mit dem Fall Roms im fünften Jahrhundert. Die Vertreter dieser Schule verstehen die Offenbarung vor allem als ein Buch, das zum Trost der Christen geschrieben wurde, die unter der Verfolgung durch das Römische Reich als auch durch die Juden litten.
Dieses Modell hat sich in der wissenschaftlichen Exegese durchgesetzt. Die zeitgeschichtliche Auslegung deutet die Apokalypse im Kontext des ausgehenden 1. Jahrhunderts und der Christenverfolgung unter Kaiser Domitian (81–96 n. Chr.). In dieser Situation richtete sich die Offenbarung an bestimmte Gemeinden in der Provinz Asien (Offb 1,11). Mit zunehmendem Abstand von der ursprünglichen Situation wurden die zeitbezogenen Bilder des Buchs unverständlich, sodass spätere Interpreten darin Symbole für andere Sachverhalte sahen. Wer jedoch den Text sachgemäss verstehen will, muss seine zeitgeschichtlichen Hintergründe und die Herkunft der Visionsbilder beachten. (Heymel 2018:24–25)
Die welt- und kirchengeschichtliche Auslegung (auch bekannt als die historische Auslegung)
Die historische Schule geht davon aus, dass sich die Ereignisse der Offenbarung im Laufe der Geschichte entfalten. Diese Sichtweise kam besonders dem Denken der protestantischen Reformatoren entgegen, die das Papsttum ihrer Zeit mit dem Antichristen gleichsetzten. Generell führt diese Art der Auslegung jedoch oft zu widersprüchlichen Deutungen, da alle Ausleger ihre eigene Zeit im Blick haben. Deshalb wird diese Auslegung heute kaum noch vertreten.
Die endgeschichtliche Auslegung (auch bekannt als die futuristische Auslegung)
Das futuristische Schema argumentiert, dass die Ereignisse der Offenbarung sich weitestgehend noch nicht erfüllt haben, und vertritt die Ansicht, dass sich die Kapitel 4–22 auf die Endzeit beziehen und beschreiben, was dann geschehen wird. Diese endgeschichtliche Auslegung, die heute v. a. unter amerikanischen Evangelikalen vertreten wird, liest die Offenbarung als einen verschlüsselten göttlichen Fahrplan für die Endzeit.
Dieser Ansatz ist jedoch keine neue Erfindung, sondern geht auf einige der frühesten Ausleger der Offenbarung zurück, wie Justin den Märtyrer und Irenäus im zweiten Jahrhundert und Victorinus im dritten Jahrhundert, der den ersten erhaltenen Kommentar zur Offenbarung verfasst hat. Im Laufe der Jahrhunderte haben viele christliche Ausleger die Erfüllung der Drangsale, des Millenniums und/oder der Figuren in der Offenbarung in ihrer eigenen Zeit oder in der nahen Zukunft gesehen.
Und genau das ist ein Problem dieses Ansatzes: Es gibt Tausende von gescheiterten Versuchen, die Offenbarung zur Vorhersage der Geschichte zu benutzen. Jede Generation zwingt neu aktuelle Geschehnisse in die Verse der Offenbarung und glaubt die Generation zu sein, in der die Endzeit anbricht. Diesem Ansatz widerspricht, dass die Offenbarung gerade kein verschlüsseltes Werk sein will (Offb 22,10) und den Lesern vor 2000 Jahren bereits verspricht, dass die Verheißungen des Buches sich „bald erfüllen“ werden.
Die überzeitliche Auslegung (auch bekannt als die idealistische Auslegung)
Im Gegensatz zu den drei zuvor beschriebenen Interpretationsweisen hält sich die idealistische Sichtweise bei der historischen Einordnung der Symbolik aus der Offenbarung zurück. Die Vertreter dieses Ansatzes behaupten, dass die Offenbarung sich einer mythischen und poetischen Sprache bedient, um große Wahrheiten über Gott, das Böse, die Geschichte usw. auszudrücken. Somit interpretieren Ausleger dieser Schule die Offenbarung als bildhafte Darstellung zeitloser Wahrheiten.
Dieser Ansatz setzte sich häufig kritisch mit anderen Auslegungstraditionen auseinander und reagierte auf wahrgenommene Missstände bei der Auslegung eines Zukunft-voraussagenden Ansatzes, aber auch auf Unzulänglichkeiten einer rein historischen Lesart. Kirchenväter wie Origenes, der große allegorische Ausleger des 3. Jahrhunderts, und, in geringerem Maße, Augustinus (354–430 n. Chr.), der sich auf die Arbeit eines Auslegers namens Tyconius stützte, lehnten die futuristische Auslegung klar ab und legten die Offenbarung größtenteils idealistisch aus.
Da die Anhänger dieser Schule glauben, dass die Offenbarung zeitlose Wahrheiten präsentiert, sehen sie in der Geschichte immer wieder Parallelen zur Offenbarung. Sie argumentieren also, dass die Bedeutung und die Wahrheit der Offenbarung weder auf ihre ursprüngliche Verbindung mit Rom und dem besonderen historischen Kontext, in dem sie geschrieben wurde, noch auf ihre angebliche Korrelation mit bestimmten zukünftigen Realitäten beschränkt ist.
Welcher Ansatz ist der Richtige?
Welcher der vier Ansätze ist der richtige? Diese Frage ist schwer zu beantworten, wie die lange Geschichte der Auslegung der Offenbarung zeigt. Jeder muss sich selbst mit den Fakten auseinandersetzen, die Offenbarung studieren, gute Bibelkommentare lesen, beten und seine eigene Entscheidung treffen. Wenn man die Bibel ernst nehmen will, muss man dabei auch die literarische Gattung des vorliegenden Textes berücksichtigen. Die Tatsache außer Acht zu lassen, dass es sich bei den Texten der Offenbarung um apokalyptische Literatur handelt, führt oft zu großen Missverständnissen.
Was ist apokalyptische Literatur?
In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung kannte das damalige Judentum viele verschiedene Formen der apokalyptischen Literatur, z. B. Visionen, Reisen ins Jenseits und Berichte über den Zugang zu himmlischen Büchern. Wichtige Beispiele für apokalyptische Literatur in der Bibel sind Daniel 7–12 und Markus 13.
Beispiele für apokalyptische Literatur außerhalb der Bibel sind jüdische Werke wie 1 Henoch (eine Zusammenstellung mehrerer Apokalypsen aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. – 1. Jahrhundert n. Chr.) und 4 Esra (1. Jahrhundert n. Chr.), mit vielen Parallelen zur Offenbarung), sowie christliche Werke wie die Apokalypse des Petrus und der Hirte des Hermas (beide wahrscheinlich aus dem frühen 2. Jahrhundert nach Christus).
Welche Funktion hat die apokalyptische Literatur?
Die grundlegende Funktion der apokalyptischen Literatur scheint ziemlich klar zu sein: Sie soll dem Volk Gottes Halt geben, vor allem in Zeiten der Krise, wenn es von bösen Mächten beherrscht und unterdrückt wird. Sie bringt Hoffnung zum Ausdruck und schafft diese, indem sie die Unterdrücker scharf kritisiert, leidenschaftlich zum Widerstand gegen diese aufruft und unerschütterliches Vertrauen in Gottes endgültigen Sieg über das gegenwärtige Übel vermittelt. Die Aufgabe der apokalyptischen Literatur besteht darin, Bilder zu liefern, die uns zeigen, was in unserem Leben vor sich geht (Gorman 2011).
Die jüdische Apokalyptik greift zahlreiche Bilder und Themen aus dem Alten Testament wieder auf und so ist es nicht verwunderlich, dass von den 404 Versen der Offenbarung mehr als 250 Verse Anspielungen auf das Alte Testament enthalten. Mit dem Logos-Werkzeug „Das Alte Testament im Neuen“ verpassen Sie keine dieser Anspielungen und erhalten wertvolle Informationen, wie die Offenbarung im Licht des Alten Testaments ausgelegt werden sollte.
Lichtenberger (2014:39) fasst in seinem Kommentar zur Offenbarung (ThKNT) die Botschaft der Offenbarung als apokalyptische Literatur wie folgt zusammen:
Der Apokalyptiker hat nicht uns vor Augen, wenn er schreibt, sondern konkrete Gemeinden Kleinasiens seiner Zeit. Er schreibt also nicht eine verschlüsselte Darstellung der Weltgeschichte, sondern er tröstet die bedrängten Gemeinden mit dem, was nach Gottes Willen geschehen muss; also keinen Welt- und Geschichtsfahrplan für die spätere Kirche, sondern Mahnung und Trost in einer ganz bestimmten geschichtlichen Situation. Die Adressaten sind bedrängte Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu, denen die Herrschaft Jesu Christi und das Kommen der neuen Welt verkündet wird, in der es „kein Leid noch Geschrei noch Schmerz (…) mehr geben wird“ (Apk 21,4).
Theologische Schlüsselthemen für die Auslegung der Offenbarung
Der ehemalige Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Gerhard Maier, (2015:39ff.), sieht den theologischen Wert der Offenbarung in seinem zweibändigen Offenbarungs-Kommentar in der HTA-Bibelkommentarreihe u. a. in der reichen Christologie, den vielen Beiträgen zur Gotteslehre und den eschatologischen Prinzipien, die aus der Offenbarung abgeleitet werden können.
Hier sind ein paar dieser theologischen Schlüsselthemen, die bei der Auslegung der Offenbarung nicht übersehen werden sollten (Gorman 2011):
Der Thron: die Herrschaft Gottes und des Lammes.
Gott, der Schöpfer, regiert! Jesus, der Erlöser, das geschlachtete Lamm, ist Herr! Die Herrschaft des ewigen Gottes ist nicht nur Zukunft oder Vergangenheit, sondern Gegenwart, und sie manifestiert sich ausgerechnet im geschlachteten Lamm. Gott ist untrennbar mit dem Lamm verbunden und umgekehrt. Beide können als das Alpha und das Omega bezeichnet werden, und regieren gemeinsam auf einem Thron. Jesus hat am Kreuz offenbart, dass Gottes Macht nicht durch Gewalt und Zwang, sondern durch selbstlose Liebe offenbar wird. Dieses Verständnis der göttlichen Macht stellt das Kreuz in die Mitte und nimmt Jesus als Lamm Gottes ernst.
Die Realität des Bösen.
Das Böse ist real. Es liegt in der Natur dieser bösen Mächte, dass sie verführerische, blasphemische und unmoralische Behauptungen aufstellen und entsprechende Praktiken anwenden, die sowohl die vertikalen (Mensch-Gott) als auch die horizontalen (Mensch-Mensch) menschlichen Beziehungen in Unordnung bringen und Leben versprechen, aber den Tod bringen – sowohl physisch als auch geistlich.
Der Aufruf zu Bündnistreue und Widerstand.
Inmitten dieser Welt ist die Kirche als unvermeidliche Folge der Bundestreue zu Gott zum Widerstand aufgerufen. Die Aufgabe der Kirche ist es, in einer von Egoismus und Gier geprägten Zeit das Reich Gottes und seinen Weg der selbstlosen Liebe zu bezeugen. Dieser Aufruf zum Widerstand kann zu verschiedenen Formen von Leid und Verfolgung führen.
Gottes Weg ist radikal anders als der Weg dieser Welt.
In der Offenbarung wird das Wertesystem dieser Welt mit einem antichristlichen Tier verglichen. Diese Bestie steht für Arroganz, Dominanz, Gewalt, Unterdrückung und Entmenschlichung. In der Offenbarung beten die Menschen dieses Tier an. Im Kontrast dazu steht das kleine Lamm, das aussieht, als sei es geschlachtet worden. Es verkörpert das Gegenteil des Tieres: Demut, Mitgefühl, Dienerschaft, Gewaltlosigkeit, Vergebung und sich verschenkende Liebe.
Die Vision dieses kleinen Lammes, das „auf dem Thron sitzt“ und das wahre Wesen Gottes offenbart, wird von einer Welt, die im Bann des Tieres steht, als Schwäche und Torheit angesehen. Und doch ist es ein kleines Lamm, auf das sich das Tier mit Macht stürzt.
Der Zorn des kleinen Lammes ist eine ironische Metapher für die Macht und Weisheit Gottes, die sich im Kreuz offenbart. „Die Finsternis kann die Finsternis nicht vertreiben, das kann nur das Licht tun. Der Hass kann den Hass nicht vertreiben, das kann nur die Liebe“ (Martin Luther King). Der Zorn des kleinen Lammes ist ein subversives Bild dafür, wie die Schwachheit und Torheit Gottes die Macht und Weisheit der Welt völlig zerstört und zu einer neuen Schöpfung führt, in der sich jedes Knie vor dem Lamm beugt. Und wenn die neue Schöpfung kommt, „ist das kleine Lamm das Licht, das in der Mitte leuchtet“ (Offb 21,23).
Die Offenbarung auf Jesus hin lesen
Der Jesus, der in der Zukunft wiederkommen wird, ist derselbe Jesus, der bereits vor 2000 Jahren gekommen ist. Der wiederkommende Richter ist das „kleine Lamm“ der Offenbarung. Wenn wir das Buch der Offenbarung nicht um das Bild des Lammes herum lesen, dann lesen wir es falsch. Das Buch der Offenbarung verherrlicht das Kreuz als die Macht und Weisheit Gottes und zeigt, wie es die Mächte und Gewalten besiegt.
Das ist die Kraft der subversiven Sprache des „Zorns des kleinen Lammes“. Das Schwert, das Jesus hat, geht aus seinem Mund hervor. Es ist seine Botschaft. Das Gewand Jesu ist mit Blut befleckt, bevor er gegen die Weltmächte kämpft. Fritz Grünzweig (2007:188–189) schreibt in seinem Kommentar zur Offenbarung (Edition C):
Es ist sein „eigen Blut“, mit dem er besprengt ist, so wie er auch als der große Hohepriester mit seinem „eigenen Blut“ vor Gott trat, um unsere Schuld zu sühnen und uns mit Gott zu versöhnen (Hebr 9, 12; 13, 12). Mit dem Einsatz seines eigenen Blutes und Lebens ist er dem Feind entgegengetreten, um uns zu decken und freizukämpfen. Er kommt her von der Schlacht um die Welt, einer Schlacht ohnegleichen, in der er sterbend gesiegt hat.
Das Lamm besiegt das Tier, indem es sein Leben nicht bis zum Tod liebt und durch sein Wort die Vergebung Gottes und seine sich hingebende Liebe bezeugt.
Treuer Zeuge: das Vorbild Christi.
Der christliche Widerstand gegen die bösen Mächte besteht darin, dem Vorbild des Lammes zu folgen. Christus-Nachfolger sind gerufen, ein Leben der selbstlosen Liebe zu führen und Christus durch ihr Leben zu bezeugen.
Das bevorstehende Gericht und die Erlösung/Neuschöpfung Gottes.
Gott, der Schöpfer und Christus, der Erlöser, nehmen das Böse und das Unrecht in dieser Welt ernst und werden eines Tages kommen, um die Menschheit zu richten und so allumfassende Gerechtigkeit herzustellen. Alle Ungerechtigkeit wird beseitigt werden. Jedem Menschen wird Gerechtigkeit widerfahren. Das ist eine kraftvolle Botschaft der Hoffnung für alle Menschen, die Unterdrückung erleben oder in ungerechten Strukturen gefangen sind.
Fazit
Die Offenbarung ist ein faszinierendes Buch, voller tiefer Wahrheiten. Gott will durch die Offenbarung zu uns reden. Doch bevor man theologische Konstrukte und Dogmen auf einzelnen Versen der Offenbarung aufbaut, sollte man sich gut informieren und überlegen, welche der vier Interpretationsmöglichkeiten mit der literarischen Gattung der Offenbarung (Apokalyptik) und der Gesamtbotschaft der Bibel am besten in Einklang zu bringen ist.
Ich denke, es ist gut, die persönliche Auslegung der Offenbarung mit einer großen Portion Demut zu verkünden und das Buch mit einem offenen Herzen zu lesen, damit der Heilige Geist immer wieder neu geistliche Schätze durch das Buch offenbaren kann.
Bibliografie
Gorman, Michael. Reading Revelation responsibly. Cascade Books, 2011.
Grünzweig, Fritz. Offenbarung des Johannes. Herausgegeben von Gerhard Maier, Bd. 2, Hänssler, 2007.
Heymel, Michael. Die Johannesoffenbarung heute lesen. Theologischer Verlag Zürich, 2018.
Maier, Gerhard. Die Offenbarung des Johannes: Kapitel 1–11. Herausgegeben von Gerhard Maier u. a., 3. Auflage, SCM R.Brockhaus; Brunnen Verlag, 2015.
Lichtenberger, Hermann. Die Apokalypse. Herausgegeben von Ekkehard W. Stegemann u. a., Bd. 23, Verlag W. Kohlhammer, 2014.