Syntaxsuche, Teil 2: Eigene Suchen mit Cascadia planen, durchführen, überprüfen, ggf. korrigieren und auswerten

Von peterstreitenberger

Tipps, Werkzeuge
November 27, 2017

Inhalt

Überblick

In die­sem zwei­ten Teil befas­sen wir uns damit, wie ein User genau das, was ihn inter­es­siert, mit der Cas­ca­dia-Such­funk­ti­on ope­ra­tio­na­li­sie­ren, d.h. prak­tisch umset­zen kann. Dabei wer­den die Grund­sät­ze von Teil 1 nicht wie­der­holt. Im Bedarfs­fall kann der Leser da noch ein­mal nach­le­sen, was ihn inter­es­siert oder unklar ist.

In Teil 1 haben wir uns damit befasst, wie die Stem­mas (Dia­gram­me) in Cas­ca­dia auf­ge­baut sind, wel­che Begrif­fe wie zu ver­ste­hen sind und wie die Ana­ly­se­ebe­nen und ihre Fea­tures zu ver­ste­hen sind. Falls Sie erst die­se Grund­la­gen lesen wol­len, kön­nen Sie dies mit einem Klick hier tun.

Die Cas­ca­dia-Daten­bank ist ab Logos 6 Sil­ber und Gold sowie im Logos 7 Full Fea­ture Set enthalten.

Am Anfang steht immer das For­schungs­in­ter­es­se, d.h. man muss sich selbst erst klar machen, was genau ich will und dann dar­an anset­zen, wie ich es umset­ze, um am Ende genau die Infor­ma­tio­nen zu bekom­men, die man sich anfangs gewünscht hat­te, um sie prak­tisch anzu­wen­den. Dabei muss ich mir im Kla­ren sein, ob die Suche der Aus­gangs­fra­ge Rech­nung tra­gen oder ande­re, d.h. fal­sche oder unge­naue Tref­fer liefern.

Das Ablaufschema

Damit kann man das Ablauf­sche­ma in vier Abschnit­te einteilen:

  1. For­schungs­in­ter­es­se: Was will ich über­haupt genau wissen?
  2. Ope­ra­tio­na­li­sie­rung: Wie brin­ge ich Cas­ca­dia dazu, mir das zu lie­fern, was ich wis­sen will. Wie ver­mei­de ich Suchen, die dazu nichts beitragen?
  3. Ergeb­nis­si­che­rung: Wie prü­fe ich die Ergeb­nis­se? D.h. hat mir Logos genau die Ergeb­nis­se gelie­fert, die ich brau­che, oder muss ich mei­ne Suche ändern. Geben mir die Ergeb­nis­se genau die Ant­wort auf die Fra­ge, die ich anfangs hatte?
  4. Anwen­dung: Was sagen mir die Daten, die ich bekom­men habe zu mei­ner Aus­gangs­fra­ge? Wie ver­mei­de ich Feh­ler in der Dar­stel­lung und Anwen­dung der gewon­ne­nen Daten?

Bevor wir uns die­sen Fra­gen im Detail zuwen­den, soll­ten wir uns die Such­funk­ti­on grund­sätz­lich und all­ge­mein klar machen. Da die­se sehr kom­plex sind, muss man dann sehen, wie ich die­se Viel­falt an Mög­lich­kei­ten sinn­voll dar­auf redu­zie­ren kann, was ich genau will. Wir gehen also im Fol­gen­den von einer all­ge­mei­nen Beschrei­bung der Such­mög­lich­kei­ten zu Ein­zel­fäl­len oder wie redu­zie­re ich die nahe­zu end­lo­sen Mög­lich­kei­ten auf genau den Fall, der mich interessiert.

Grundsätzliches zur Syntaxsuche in Cascadia

Vor­ab: Arbeits­ober­flä­che sinn­voll vorbereiten

Bewährter Vorschlag zur Arbeitsplatzgestaltung für Syntaxsuchen

Bevor man mit der eigent­li­chen Suche beginnt, es es wich­tig, die geeig­ne­te Gestal­tung der Arbeits­ober­flä­che bei Logos zu gestal­ten. Am geeig­nets­ten hat sich für die­se Zwe­cke eine Drei­tei­lung erwiesen:

  1. Oben links: das Fens­ter, in dem die Tref­fer erschei­nen. Dabei kann man den grie­chi­schen Text mit einer deut­schen Über­set­zung kom­bi­nie­ren. Zudem kann man die gesuch­ten Fea­tures farb­lich mar­kiert dar­stel­len, d.h. das, wonach man gesucht hat, z.B. im ein­fa­chen Fall ein Wort, wird gekenn­zeich­net. Eine pri­ma Erleich­te­rung und Zeit­er­spar­nis, wenn man die­se Infor­ma­ti­on mit­ge­lie­fert bekommt, zudem kann man sehen, ob die Tref­fer mit der gewünsch­ten Suche kor­re­spon­die­ren, d.h. wird das ange­zeigt, was gewünscht ist. Über die­ses Fens­ter kön­nen Sie dann auch die Such­ergeb­nis­se als Lis­te der Bibel­stel­len (mit oder ohne den Text) expor­tie­ren (Drucken/​Exportieren), z.B. für ihre Word-Doku­ment oder ande­re Zwecke.
  1. Oben rechts: das Fens­ter, in dem der Aus­gangs­text erscheint, d.h. mit dem man sich anfangs befasst und der zu wei­te­ren Fra­gen führt, die man beant­wor­ten will und in dem spä­ter die Tref­fer als Stem­ma ange­zeigt wer­den kön­nen, indem man auf die Vers­an­ga­ben klickt, die nach einer Suche im Fens­ter oben links ange­zeigt werden.
  1. Unten ganz­flä­chig: das Fens­ter, in dem man die Syn­tax­su­che ein­gibt. In kom­ple­xe­ren Fäl­len kann das eini­gen Platz in Anspruch neh­men, sodass hier das Fens­ter über die gan­ze Län­ge rei­chen sollte.

Somit könn­te man sich die Arbeits­flä­che dann wie im Bild gestalten:

Cascadia Syntax Graph mit Syntaxsuche

Das Bild zeigt unten die Syn­tax­su­che, deren Tref­fer auf Grie­chisch und Deutsch oben links (meh­re­re Tref­fer) ange­zeigt wer­den. Bei genau­em Hin­se­hen erkennt man dort, dass die Suche, die unten ange­zeigt wird, zu farb­li­chen Mar­kie­run­gen im grie­chi­schen und auch deut­schen Text (Lu 84) geführt haben. Wenn man auf die Ver­se im Fens­ter oben links klickt, wird im Fens­ter rechts dane­ben das Stem­ma dazu angezeigt.

Vereinfachung der Arbeitsplatzgestaltung

In Logos kann man vor­ge­fer­tig­te Arbeits­platz­ein­stel­lun­gen auf­ru­fen, indem man oben rechts auf “Dar­stel­lung” klickt und dann die geeig­ne­te Auf­tei­lung auf­ruft. In dem Fall eine Drei­tei­lung (3 Fens­ter­grup­pen), die man dann selbst noch etwas anpasst (sodass das Fens­ter unten über den gan­zen Bereich verläuft).

Obere Leiste

Die drei Fens­ter ruft man ein­zeln auf:

1. Das Fens­ter oben links soll­te wie folgt dar­ge­stellt sein:

Obere Menüleiste für Syntaxsuche

2. Das Fens­ter oben rechts soll­te den Titel der Cas­ca­dia Daten­bank aufweisen:

Syntax-Beispiel Bibel Offenbarung 6,11

3. Das Fens­ter unten soll­te wie folgt ange­zeigt werden:

Unbenannte Syntax Suche

Damit man nicht bei jedem Neu­start von Logos die Fens­ter neu anord­nen und auf­ru­fen muss, emp­fiehlt es sich den so gestal­te­ten Arbeits­platz abzu­spei­chern (unter: Dar­stel­lung -> Dar­stel­lung benen­nen und spei­chern). Beim Neu­start kann man dann über das Regis­ter “Dar­stel­lun­gen” die­sen Arbeits­platz wie­der aufrufen.

Anything goes – nichts ist unmöglich: Erster Eindruck über die Suchmöglichkeiten

Grundsatz: Verknüpfungen auf allen Ebenen möglich

Zunächst eini­ges an Theo­rie: Es sind bei Cas­ca­diea alle Fea­tures auf allen Ebe­nen mit sämt­li­chen ande­ren Fea­tures eben­falls auf allen Ebe­nen (d.h. auf glei­cher oder dar­über oder dar­un­ter) ver­knüpf­bar, sodass es nahe­zu unbe­grenz­te Kom­bi­na­tio­nen an Suchen gibt: Das gibt also bei Fea­tures auf sechs Ebe­nen fol­gen­de Kom­bi­na­tio­nen (wobei die Varia­ble x und y ein kon­kre­tes Wort, z.B. παιδεύω, eine kon­kre­te Phra­se (z.B. eine Ver­bal­phra­se) etc. also ein kon­kre­tes Ele­ment die­ser Ebe­ne ver­tritt (vgl. Auf­lis­tun­gen der Ein­zel­ele­men­te je Ebe­ne in Teil 1). D.h. die ein­zel­nen Ebe­nen (Wort, Wort­art etc.) haben jeweils meh­re­re Ele­men­te (es gibt z.B. die Wort­ar­ten: Adjek­tiv, Nomen, Verb etc.), die hier offen blei­ben und nur als Varia­blen x oder y vorkommen.

Theoretische Möglichkeiten in der Übersicht

Die fol­gen­de Über­sicht geht über die Ver­knüp­fungs­mög­lich­kei­ten, d.h. wie sechs Ebe­nen mit­ein­an­der kom­bi­niert wer­den kön­nen (Anm.: auf der Ebe­ne 6 des Sat­zes gibt es nur ein Ele­ment, der Satz, daher ist hier x=y):

Ebe­ne 1 Ebe­ne 2 Ebe­ne 3 Ebe­ne 4 Ebe­ne 5 Ebe­ne 6
Ebe­ne 1 Wort x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort y

Wort x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort­art y

Wort x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Phra­se y

Wort x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­glied y

Wort x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­art y

Wort x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz y

Ebe­ne 2 Wort­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort y

Wort­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort­art y

Wort­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Phra­se y

Wort­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­glied y

Wort­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­art y

Wort­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz y

Ebe­ne 3 Phra­se x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort y

Phra­se x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort­art y

Phra­se x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Phra­se y

Phra­se x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­glied y

Phra­se x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­art y

Phra­se x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz y

Ebe­ne 4 Satz­glied x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort y

Satz­glied x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort­art y

Satz­glied x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Phra­se y

Satz­glied x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­glied y

Satz­glied x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­art y

Satz­glied x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz y

Ebe­ne 5 Satz­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort y

Satz­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort­art y

Satz­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Phra­se y

Satz­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­glied y

Satz­art x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­art y

Satz x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz y

Ebe­ne 6 Satz x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort y

Satz x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Wort­art y

Satz x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Phra­se y

Satz x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­glied y

Satz x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz­art y

Satz x

und/​oder/​ohne/​vor/​nach

Satz y

Anmer­kun­gen zum Sche­ma: Wenn man also zwei Mal sechs Ebe­nen in allen Mög­lich­kei­ten kom­bi­niert, bekommt man sechs­und­drei­ßig Paa­re. Sie kön­nen sich also aus­rech­nen, wenn man die kon­kre­ten Bestand­tei­le der Ebe­nen ein­rech­net (z.B. ist x in Ebe­ne 2 genau 11 Mal mög­lich, d.h. x kann Pro­no­men, Nomen, Verb etc. sein; Glei­ches gilt für Ele­ment y), wie vie­le Kom­bi­na­tio­nen es wirk­lich ergibt. Schon auf der Ebe­ne fast unbegrenzt!

Damit sol­len Sie nun nicht ver­wirrt wer­den, son­dern nur einen Über­blick bekom­men, was schon auf der Stu­fe der gerings­ten Kom­bi­na­ti­on schon mög­lich ist. Man könn­te es wei­ter auf die Spit­ze trei­ben, aber es wür­de immer kom­pli­zier­ter, sodass dies hof­fent­lich aus­reicht, um zu zei­gen, dass nichts unmög­lich ist, und das bereits auf dem nied­rigs­ten Level an Kom­bi­na­tio­nen. Sie wer­den also mit ihrer Such­an­fra­ge garan­tiert auf kei­ne Gren­zen stoßen.

Beispiel einer Verknüpfung auf derselben Ebene

Grundsätzliches

Die­se Art an Ver­knüp­fung ent­sprä­che einer Dia­go­na­le im Sche­ma oben (also immer wenn Ebe­nen des glei­chen Ran­ges in Bezie­hung kom­men, also Ebe­ne 1 mit Ebe­ne 1, Ebe­ne 2 mit Ebe­ne 2 etc. Es gibt also sechs sol­cher Fäl­le, etwa Kom­bi­na­tio­nen aus der Ebe­ne Wort­art und Wort­art oder Satz­art und Satz­art etc.).

Konkretisierung am Beispiel zweier Elemente auf gleicher Ebene

Im fol­gen­den ein­fa­chen Bei­spiel wur­de eine Suche auf der­sel­ben Ebe­ne gestal­tet und zwei Satz­ar­ten (also ein Fea­ture auf Ebe­ne 5) kom­bi­niert, also erst Satz­art x (hier als Bei­spiel: ein Nomi­nal­satz (CL-vbls), gefolgt von einer Satz­art y (hier: ein Ver­bal­satz (CL)). Wenn Sie das Sche­ma oben in etwa ver­stan­den haben, kön­nen Sie die­se Kom­bi­na­ti­on dort auch fin­den. Zum nähe­ren Ver­ständ­nis kann uns das fol­gen­de Bild helfen:

Johannes 19,14 Syntax

Ins­ge­samt ergibt die Kom­bi­na­ti­on zwei­er Ele­men­ter der Satz­ar­ten mit der Ver­knüp­fung erst x, dann y (also erst ein Nomi­nal­satz, dann ein Ver­bal­satz) 1.270 Tref­fer im Neu­en Tes­ta­ment (genau­er gesagt im grie­chi­schen SBL-Text von M. Hol­mes, den Cas­ca­dia benutzt).

Von die­sen Tref­fern haben wir einen in der Anzei­ge der Tref­fer (Fens­ter links) und der Stem­mas (rechts), näm­lich Johan­nes 19,14f, ange­zeigt. Zunächst die Anzei­ge im Fens­ter der Suchtreffer:

Der Satz ent­spricht der Suche, denn ὁ βασιλεὺς ὑμῶν ist ein Satz ohne Verb, d.h. in dem Fall ein Nomi­nal­satz. In der deut­schen Über­set­zung wur­de das Prä­di­kat mit “das ist” ergänzt, wört­lich wäre das “Euer König!”. Der Satz danach ist ein nor­ma­ler Ver­bal­satz, erkenn­bar am Prä­di­kat ἐκραύγασαν, das in der Über­set­zung mit “sie schrien” wie­der­ge­ben wur­de. Somit sind alle Kri­te­ri­en erfüllt, näm­lich ein Nomi­nal­satz (d.h. ohne Prä­di­kat), gefolgt von einem Ver­bal­satz (mit einem nor­ma­len Prä­di­kat). Im Stem­ma sehen wir dies eben­falls bestätigt:

Bibel Syntax Graph

Den Nomi­nal­satz fin­den wir in Cas­ca­dia mit dem Kür­zel CL-vbls dar­ge­stellt. Die­ser ist selbst Teil einer höhe­ren Ebe­ne, näm­lich eines Ver­bal­satzs (der links davon mit CL mar­kiert ist) und der aus den bei­den Bestand­tei­len (CL-Mn) also einem satz­wer­ti­gen Aus­druck der Inter­jek­ti­on ἴδε (“sie­he”) und dem gesuch­ten Nomi­nal­satz ὁ βασιλεὺς ὑμῶν (“Euer König”) besteht. Damit ist der ers­te Teil der Suche vorhanden.

Der zwei­te Teil, wonach gesucht wur­de, also ein fol­gen­der Ver­bal­satz ist mit CL* bezeich­net, wobei der Aste­risk (*) angibt, dass die­ser Satz von über­ge­ord­ne­ten Rang ist, also kein Satz, der hier­ar­chisch unter einem ande­ren steht. Die­ser Ver­bal­satz besteht aus dem Prä­di­kat (V*) ἐκραύγασαν (“sie schrien”) und dem Sub­jekt (S) in Form des Pro­no­mens ἐκεῖνοι (“jene”), wobei es dazu in ande­ren Aus­ga­ben des grie­chi­schen Tex­tes eine Les­art Οἱ (“sie”) gibt, womit klar ist, dass die Tref­fer bei Cas­ca­dia nicht für alle Aus­ga­ben des Neu­en Tes­ta­ments iden­tisch sind.

Die Suche, die im Fens­ter unten zu die­sen Ergeb­nis­sen geführt hat, ist recht ein­fach zu gestalten:

Satzart in der Bibel Syntax Suche

Wir sehen hier zwei Boxen. Die ers­te trägt den Titel “Clau­se 1”, d.h. sie zeigt den ers­ten von meh­re­ren Satz­ar­ten an (hier zwei). Dann wird mit “Clau­se Type” das Ele­ment näher bestimmt, d.h. wel­che genaue Satz­art gewählt wur­de, also ein “Ver­bless Clau­se”, d.h. Nomi­nal­satz, ohne Prä­di­kat in Form eines Verbes.

Die zwei­te Box ist mit “Clau­se 2” bezeich­net und zeigt damit an, dass der zwei­te Satz vom Typ “Ver­bal­satz” bzw. “Ver­bal Clau­se” ist, der im Dis­play mit CL abge­bil­det ist. Der Begriff der Satz­art (=Clau­se) ist also die Über­men­ge und hier sind zwei Ele­men­te dar­aus (zuerst der Nomi­nal­satz, danach der Ver­bal­satz) anein­an­der­ge­reiht, wie die Nume­rie­rung deut­lich macht.

Wür­de man die Rei­hen­fol­ge der Boxen mit einer Maus­be­we­gung per Drag und Drop ver­tau­schen, bekä­me man die umge­kehr­te Rei­hen­fol­ge, d.h. erst einen Ver­bal­satz und dann einen Nomi­nal­satz angezeigt:

Satzartbeispiele aus der Bibelsoftware

Die­se Suche kön­ne Sie ger­ne bereits ein­mal pro­bie­ren, sie führt aber erwar­tungs­ge­mäß zu vie­len Tref­fern und ist somit unspe­zi­fi­scher und weni­ger aussagekräftig.

Konkretisierung am Beispiel vierer Elemente auf gleicher Ebene mit einem Element auf nächst niedrigerer Ebene

Eine Fra­ge­stel­lung aus der Pra­xis kann hier als Bei­spiel die­nen. Beim Über­set­zung der Offen­ba­rung stößt man in Kapi­tel 11,13 auf fol­gen­de Phra­se “ὀνόματα ἀνθρώπων χιλιάδες ἑπτά”. Wie soll man dem in einer deut­schen Über­set­zung Rech­nung tragen:

  1. 7000 Namen von Menschen
  2. Namen von 7000 Menschen?

Im Stem­ma betrach­tet stellt sich dies so dar:

Es bie­tet sich also an Par­al­lel­stel­len zu fin­den, die eine ver­gleich­ba­re Struk­tur auf­wei­sen. Da sich die Zahl “tau­send” als Adjek­tiv zeigt und bei klei­ne­ren Zah­len nicht erfor­der­lich ist, soll sie in der Suche nur als Opti­on vor­han­den sein, d.h. sie kann da sein, muss aber nicht. Somit stel­len wir eine leich­te Suche ana­log zu Offen­ba­rung 11,13 an, d.h. erst ein Nomen, dann ein Nomen im Geni­tiv, gefolgt von (einem mög­li­chen Adjek­tiv) und einer Nume­ra­le (num), d.h. Zah­len­an­ga­be wie “sie­ben”. Das wür­de dann vier Wort­ar­ten auf glei­cher Ebe­ne erge­ben, wovon eines im Kasus als Geni­tiv bestimmt ist.

Somit erstel­len wir fol­gen­de Suchsyntax:

Wir wäh­len also die Ebe­ne 2 (d.h. die der Wort­art) aus und geben an, dass wir erst ein Nomen, dann wie­der ein Nomen, das wir auf der Wort­ebe­ne als Geni­tiv dekla­rie­ren (sie­he Bild), gefolgt von einem optio­na­len Adjek­tiv, für den Fall von Fäl­len wie “tau­send”, das ein Adjek­tiv ist, am Ende eine Box für eine Nume­ra­le wie für die Zahl 7.

Morphologie in der Bibelsoftware

Anmer­kung zum Bild: Wenn man die Wort­box als eige­ne Box dazu­fügt, um einen Geni­tiv fest­zu­le­gen, dann kann der im rech­ten Menü im Regis­ter “Mor­pho­lo­gy” mit­tels der Kür­zel “@NG” ange­wählt wer­den, d.h. der mor­pho­lo­gi­sche Code ist Nomen (N) im Geni­tiv (G).

Um die drit­te Box als blo­ße Mög­lich­keit, aber nicht als Not­wen­dig­keit zu bestim­men, wäh­len wir die Box an, indem wir dar­auf kli­cken. Im dann erschei­nen­den Menü rechts wäh­len wir “erscheint mög­li­cher­wei­se” an.

Die Suche ergibt 17 Ergeb­nis­se. Wenn man sie als Lis­te expor­tiert, bekommt man fol­gen­den Out­put von Logos:

Syn­tax Suche in CSGNT:SBLE (22)

Mk 5,25; 8,8; Offb 2,10; 7,5.6.7.8; 11,13; 12,1

Expor­tiert aus Logos Bible Soft­ware, 23:25 15. März 2017.

Als Check, ob die Suche erfolg­reich ist, sucht man den nach­mo­del­lier­ten Aus­gangs­text. Er ist tat­säch­lich in der Lis­te vor­han­den (Offen­ba­rung 11,13). Da wir nach ana­lo­gen Fäl­len suchen, um die o.g. Fra­ge zu beant­wor­ten, rufen wir die ein­zel­nen Tref­fer auf. Beson­ders inter­es­sant sind natür­lich die vom glei­chen Autor. Aus ver­schie­de­nen jewei­li­gen Grün­den (z.B. Prä­po­si­tio­nal­phra­sen bei ande­ren Tref­fern etc.) erken­nen wir die deut­lichs­te Über­ein­stim­mung mit den bei­den Stellen:

Offenbarung 2,10 Altgriechisch Deutsch parallel

Hier erken­nen wir zwar, dass das ers­te Wort im Sin­gu­lar steht (nicht wie im Aus­gangs­text im Plu­ral), aber dass die Zah­len­an­ga­be das Geni­tiv­at­tri­but “Tage” modifiziert.

Dann rufen wir das zwei­te Bei­spiel auf:

Offenbarung 12,1 Altgriechisch Deutsch parallel

Auch hier ist das ers­te Nomen im Sin­gu­lar, aber das Geni­tiv­at­tri­but im Plu­ral, gefolgt von einer Zah­len­an­ga­be, die die­ses Attri­but modifiziert.

Damit geben uns die nächst­lie­gen­den ana­lo­gen Fäl­le an, dass auch im Aus­gangs­text von Offen­ba­rung 11,13 die bes­te Lösung ist, die Zah­len­an­ga­be auf das Attri­but zu bezie­hen, sodass man auf die plau­si­ble­re Über­set­zung mit “Namen von 7000 Men­schen” kom­men würde.

Beispiel einer Verknüpfung auf unterschiedlicher Ebene

Grundsätzliches

Ein Bei­spiel der Ver­knüp­fung von Ele­men­ten ver­schie­de­ner Ebe­nen kann z.B. sein, die unters­te Ebe­ne, also die des Wor­tes, mit der vier­ten, also die der Satz­glie­der (Sub­jekt, Objekt etc.) zu ver­bin­den. Dazu müs­sen wir ein Wort defi­nie­ren, d.h. die Varia­ble x in Ebe­ne 1 bestim­men und fest­le­gen und mit einem Ele­ment der Ebe­ne der Wort­ar­ten kom­bi­nie­ren, d.h. auch das Ele­ment y in Ebe­ne 4 fest­le­gen. Das könn­te also z.B. “Petrus” auf der nied­rigs­ten Ebe­ne sein, und auf der Ebe­ne der Satz­glie­der könn­ten wir ihn als Objekt erschei­nen las­sen, d.h. wir suchen Sät­ze, wo Petrus als Objekt erscheint. Wir kom­men bei der Bespre­chung die­ser Suche jedoch schon in eini­ge Detail­fra­gen, die an die­ser Stel­le nicht jeden User inter­es­sie­ren wer­den, etwa zum Auf­bau einer Phrase.

Konkretisierung

Bei der Suche über Ebe­nen hin­weg müs­sen wir fol­gen­des Vor­ge­hen zunächst ver­mei­den: Wenn wir intui­tiv vor­gin­gen und ein­fach bei­de Boxen im Such­fens­ter kom­bi­nie­ren wür­den, wie im fol­gen­den Bei­spiel, wür­den wir kei­ne Tref­fer bekom­men, da die Ebe­nen dazwi­schen nicht berück­sich­tigt wur­den, sodass die­ser Ver­such nicht zu Tref­fern füh­ren wür­de. Von die­ser Regel gibt es aber eine ele­gan­te Aus­nah­me, die wir spä­ter besprechen.

Zunächst hal­ten wir aber fest, dass fol­gen­de Kom­bi­na­ti­on nicht sinn­voll ist, da man damit die Ebe­nen dazwi­schen nicht beein­flus­sen kann und ohne wei­te­re Anga­ben bekom­men wir mit fol­gen­der Suche kei­ne Treffer:

Wir sehen also: Die Boxen für die Ebe­nen dazwi­schen soll­ten alle vor­han­den sein (auf eine Aus­nah­me, wie man Ebe­nen über­sprin­gen kann, wenn es sinn­voll ist, kom­men wir spä­ter), auch wenn wir sie mit allen Mög­lich­kei­ten für ihre Ele­men­te x bele­gen, d.h. das Ele­ment x nicht ein­deu­tig defi­nie­ren, son­dern zunächst offen las­sen. Damit bekom­men wir fol­gen­des Bild für eine Suche:

Wir kön­nen hier fünf Boxen erken­nen (statt wie zu erwar­ten nur vier, wor­auf wie gleich ein­ge­hen), deren rech­te die Wort­ebe­ne bestimmt und in die wir als Lem­ma (das ent­spricht einem Ein­trag im Lexi­kon) “Πέτρος” ein­ge­tra­gen haben.

Die Box links davon bestimmt die Wort­art. Da wir zuvor gesagt haben, dass wir alle Ele­men­te offen las­sen, kli­cken wir alle Kate­go­rien im “Ter­mi­nal Node” an, damit wir nichts fest­le­gen, auch wenn die Wort­art von Petrus klar ist (d.h. “Noun”, also ein Nomen).

Da wir aber die Ebe­nen zwi­schen dem Wort und der Ebe­ne der Satz­glie­der zwar als Box ange­ben, inhalt­lich aber offen las­sen, kli­cken wir auch alle Mög­lich­kei­ten der Arten von Phra­sen an, sodass die in der Box alle gelis­tet wer­den. Dann erscheint wie­der eine Box mit Phra­se (Num­mer 1). Hier fällt also sofort auf, dass wir die Phra­sen­box zwei Mal neben­ein­an­der plat­ziert haben. Wenn wir spä­ter die Ergeb­nis­se betrach­ten, kön­nen wir den Grund erken­nen, den wir schon grob anspre­chen kön­nen, der aber zunächst unklar sein kann: Ein Wort wie “Πέτρος” ist oft nur Teil einer über­ge­ord­ne­ten Phra­se, die aus einem Kopf in Form eines Arti­kel (det) besteht und dem Wort “Πέτρος” als unter­ge­ord­ne­tem Ele­ment. Das ist zunächst etwas kon­train­tui­tiv, wird aber spä­ter hof­fent­lich etwas kla­rer, wenn wir die Ergeb­nis­se betrach­ten, obwohl dies Detail­fra­gen sind, die der Voll­stän­dig­keit hal­ber ange­spro­chen werden.

Ganz links im Bild sehen wir die Box, die die Satz­glie­der reprä­sen­tiert (Clau­se Funk­ti­on). Die­se las­sen wir nicht offen für alle Ele­men­te (z.B: wol­len wir kei­ne Sub­jekt oder indi­rek­tes Objekt etc.), son­dern nur Petrus im Satz­glied eines Objekts. Daher wäh­len wir nach dem Öff­nen der Box nur den Ein­trag “Objekt” aus, bzw. set­zen einen Haken davor. Dann kli­cken wir im Such­fens­ter auf “Suchen” und erhal­ten sechs Ergebnisse:

Wenn man im Lesen des grie­chi­schen Tex­tes nicht geübt ist, kann man auch schon im deut­schen Text erken­nen, dass hier Petrus immer in der Funk­ti­on eines Objekts vor­kommt, also als Grö­ße, auf die eine Hand­lung direkt abzielt. Im ers­ten Satz in Lukas 8,51 lässt Jesus den Petrus hin­ein­ge­hen, in Lukas 9,28 wird Petrus von Jesus mit­ge­nom­men, in Lukas 22,8 sen­det der Herr Petrus, in Johan­nes 19,16 führt jemand Petrus an einen Ort hin­ein. In Apos­tel­ge­schich­te 9,40 sah Tab­ita den Petrus und in Kapi­tel 12,3 nimmt jemand Petrus gefan­gen. Somit ist es klar, dass alle Tref­fer den Such­kri­te­ri­en ent­spre­chen und Petrus über­all in der Funk­ti­on eines Objekts vor­kommt. Wir haben also das, was wir ein­gangs wis­sen woll­ten, d.h. die Ergeb­nis­se pas­sen zur Suchanfrage.

Wenn wir uns eine Stel­le (Johan­nes 18,16) genau­er im Stem­ma anschau­en, erhal­ten wir die­ses Bild:

Jetzt kön­nen wir uns in etwa auch plau­si­bel machen, war­um zwei Boxen mit der Kate­go­rie Phra­se nötig war, um auf die rich­ti­gen Tref­fer zu kom­men, obwohl wir damit schon in Detail­fra­gen gera­ten: Die Nomi­nal­phra­se (np*) besteht aus zwei Tei­len: Einem über­ge­ord­ne­ten Arti­kel (det) und einer dazu unter­ge­ord­ne­ten zwei­ten Nomi­nal­phra­se in Form des Nomens (noun) “Πέτρος” – die­se könn­te auch wei­te­re Ele­men­te ent­hal­ten, etwa wenn Petrus mit wei­te­re Jün­gern erwähnt wäre. Dazu müss­te aber die Suche mit einer drit­ten Box für Phra­sen ver­se­hen wer­den, was an die­ser Stel­le den Rah­men spren­gen wür­de. (Wen das inter­es­siert, der könn­te das Stem­ma in Mat­thä­us 17,1 ver­glei­chen und nach­mo­del­lie­ren, also ein Arti­kel, der eine mehr­glied­ri­ge Nomi­nal­phra­se bestimmt). Ein Arti­kel ist also daher über­ge­ord­net, da auch meh­re­re Nomen davon in einer Phra­se abhän­gen und davon bestimmt wer­den kön­nen. “Πέτρος” ist also in einer Nomi­nal­phra­se, die von einem Arti­kel bestimmt wird, ein unter­ge­ord­ne­tes Ele­ment und nicht auf der glei­chen Ebe­ne wie der Arti­kel, sodass die Box mit der Phra­se dafür noch­mal zu erschei­nen hat. Dies ein­zu­se­hen, ist zwar erst auf den zwei­ten Blick erkenn­bar, mit etwas Übung bekommt man das, auch ohne dass Details völ­lig klar sind, gut in Suchen hin. In ande­ren Wor­ten: Wenn man den Kopf einer Nomi­nal­phra­se, also den Arti­kel (det), sucht, soll­te man die Phra­sen­box nur ein­mal ver­wen­den. Soll­ten die Grün­de nicht spon­tan ein­leuch­ten, ist es aus­rei­chend, sich ein typi­sches Bild einer Phra­se im Stem­ma anzu­schau­en und nach­zu­mo­del­lie­ren. Links neben der Box mit der Phra­se erscheint dann die Ebe­ne der Satz­glie­der mit dem Ele­ment des Objekts (O).

Die nächs­te Ebe­ne links dane­ben im Stem­ma ist die der Satz­ar­ten und mit (CL) näher bezeich­net, also einem Ver­bal­satz. Sie hat uns in der Model­lie­rung des Suche nicht inter­es­siert und blieb leer und unbe­stimmt, d.h. ohne Box, sodass auch alle ande­ren Mög­lich­kei­ten in Fra­ge kämen (etwa ein Nomi­nal­satz etc.).

Auch wenn in die­sem Bei­spiel Detail­fra­gen ange­ris­sen wur­den, so soll­te zumin­dest das Prin­zip der Ver­knüp­fung über meh­re­re Ebe­nen hin­weg etwas kla­rer sein, näm­lich, dass die ers­te und letz­te Box inhalt­lich zu bestim­men sind (hier: Petrus und Objekt), die Boxen der Zwi­schen­ebe­ne auch auf­zu­füh­ren sind (da man da ggf. genau­er steu­ern kann). Man kann mit der Anga­be der Zwi­schen­ebe­nen die Suche genau­er gestal­ten, sodass wir erst ein­mal die­sen aus­führ­li­chen Weg vor­stel­len, da man Suche exak­ter bestim­men kann als mit der nächs­ten Lösung.

Oder: der direkte Weg einer Verknüpfung auf verschiedenen Ebenen

Das Cas­ca­dia-Sys­tem bie­tet auch eine direk­te Ver­knüp­fung von Ele­men­ten unter­schied­li­cher Ebe­nen an, ohne dass Zwi­schen­ebe­nen defi­niert sein müs­sen. Wenn wir beim Bei­spiel von “Petrus” als Objekt blei­ben und kei­ne Fein­ab­stim­mun­gen wol­len, kann die­ser Weg sogar zunächst der ein­fa­che­re sein.

Sehen wir uns an, wie dies rea­li­siert wer­den kann, indem wir ein Bild des Such­fens­ters ver­ste­hen wollen:

Optionen der Syntax Suche in Logos Bibelsoftware

Die glei­che Anord­nung hat­te, wie oben gezeigt, kei­ne Tref­fer erzielt. Wenn man jedoch in der Box der unters­ten Ebe­ne (die auf der lin­ken Sei­te, hier “Word” mit Lem­ma = “Πέτρος”) das Kon­tex­me­nü öff­net und “Ver­gleich überpringt Ebe­nen” anklickt, bekommt man eine direk­te Ver­knüp­fung von Ebe­nen. Da man kei­ne wei­te­ren Ein­schrän­kun­gen tref­fen kann (z.B. wel­che Arten von Phra­sen man nur will), ist die Tref­fer­an­zahl höher als bei genaue­ren Anga­ben, etwa wenn Ebe­nen dazwi­schen mit Infor­ma­tio­nen bestückt werden.

So ergibt die­se Suche alle mög­li­chen Ver­bin­dun­gen der Kate­go­rie Objekt (Ebe­ne 4, d.h. die Satz­glie­der) und Ebe­ne 1 (das kon­kre­te Wort, wie hier “Πέτρος”). Wenn man die Tref­fer über die Mög­lich­keit eine Lis­te der Stel­len zu erhal­ten (im Fens­ter mit den Tref­fern: als Text­ab­schnitt-Lis­te spei­chern – Drücken/​Exportieren – als mini­mier­te Lis­te dru­cken – in Zwi­schen­ab­la­ge kopie­ren) in einem Doku­ment ein­fü­gen will, erhält man die­ses Ergebnis:

Syn­tax Suche in CSGNT:SBLE (21)

Mt 4,18; 17,1; 26,37; Mk 5,37; 9,2; 14,33.67; Lk 6,13–16; 8,51; 9,28; 22,8; Joh 18,16; Apg 3,3.11; 4,13; 8,14–15; 9,40; 10,5.18.32; 11,7.13–14; 12,3.7.14

Obwohl aus Ver­ständ­nis­grün­den zunächst oben die Such­mög­lich­kei­ten mit der Mög­lich­keit des Fein­tu­nings dar­ge­stellt wur­de, eig­net sich die direk­te Ver­knüp­fung für eine ers­te unge­fil­ter­te Über­sicht. Wenn man dann die Tref­fer ver­fei­nern will, kann man dies nur über die Auf­lis­tung aller Zwi­schen­ebe­nen, wobei man dabei deren Boxen mit nähe­ren Ein­schrän­kun­gen bestü­cken kann.

Damit Sie bald selbst damit expe­ri­men­tie­ren kön­nen, soll­ten Sie fol­gen­des Bei­spiel ver­ste­hen kön­nen, in dem die Ebe­ne der Phra­sen näher als Prä­po­si­tio­nal­phra­se bestimmt wird und mit der Prä­po­si­ti­on περί auf unters­ter Ebe­ne ver­bun­den wird, d.h. alle Stel­len sol­len ange­zeigt wer­den, wo περί Kopf (oder evtl. auch nur Teil) einer Prä­po­si­tio­nal­phra­se ist. Bit­te beach­ten Sie wie­der, den Haken im Kon­text­me­nü der lin­ken Box bei “Ver­gleich über­springt Ebe­nen” zu set­zen, da sonst kei­ne Tref­fer kämen. Somit sähe das Such- und Ergeb­nis­fens­ter wie folgt aus (Aus­schnitt):

Da wir nach Phra­sen gesucht hat­ten, wird im Fens­ter mit den Tref­fern die Prä­po­si­ti­on als Kopf oder Teil einer Prä­po­si­tio­nal­phra­se ange­zeigt und daher immer in Ver­bin­dung mit den Tei­len der Phra­se. Sie kön­nen den Phra­sen­typ schnell in der Box ändern und sehen, wel­che Ergeb­nis­se erzielt wer­den, wenn statt einer Prä­po­si­tio­nal­phra­se eine Nomi­nal­phra­se Trä­ger der Prä­po­si­ti­on περί ist. Der Unter­schied ist dann deut­lich: Die Prä­po­si­ti­on ist nicht mehr der Kopf der Phra­se (wie zunächst als Teil einer Prä­po­si­tio­nal­phra­se), son­dern einer von meh­re­ren Bestand­tei­len einer von einem Nomen bestimm­ten Phra­se. Ein Tref­fer als Bei­spiel aus Mar­kus 4,19 kann das Prin­zip deut­lich machen:

Altgiechisch und Deutsch Parallelanzeige

Die Nomi­nal­phra­se lau­tet in der Über­set­zung “die Begier­de nach allem ande­ren”. Damit wird klar, dass der Kopf der Phra­se ein Nomen ist, näm­lich “die Begier­de”. Zusätz­lich wird als Anga­be “nach allem ande­ren” ange­hängt, was man als Prä­po­si­tio­nal­at­tri­but klas­si­fi­zie­ren kann. Hier ist die Prä­po­si­ti­on nicht wie in der Prä­po­si­tio­nal­phra­se bestim­mend, son­dern nur auf der unte­ren Ebe­ne einer zusätz­li­chen Anga­be bzw. Attri­buts. Man könn­te die Anga­be auch weg­las­sen, ohne dass der Satz oder die Phra­se ungram­ma­tisch wer­den würde.

Damit nicht unklar bleibt, wie die Phra­sen im Such­fens­ter bestimmt wer­den, soll­te das fol­gen­de Bild hilf­reich sein:

Syntax Satztypen anzeigen lassen

Indem man auf die Box links klickt, die dann blau her­vor­ge­ho­ben wird, zeigt sich ganz rechts das Aus­wahl­fens­ter, in dem der Haken frei gesetzt wer­den kann (auch mehr­fach). Im Bild ist der Haken bei “Nomi­nal” gesetzt, womit Nomi­nal­phra­se auf­ge­ru­fen werden.

Beispiel einer Suche sowohl auf gleicher Ebene als auch in Verbindung mit einer höheren Ebene

Grundsätzliches

Sofern Sie die Bei­spie­le oben, d.h. eine Suche auf glei­cher Ebe­ne (gezeigt anhand zwei­er Satz­ar­ten) als auch die ebe­nen­über­grei­fen­de Suche zwei­er Ele­men­te, in etwa nach­voll­zie­hen konn­ten, wer­den nun in einem wei­te­ren Schritt die­se bei­den Mög­lich­kei­ten kombiniert.

Unser For­schungs­in­ter­es­se könn­te sein, dass wir wis­sen wol­len, wo Jako­bus und Johan­nes zusam­men in die­ser Rei­hen­fol­ge als Sub­jekt oder Objekt auf­tre­ten. Wir erken­nen, dass wir auf der ers­ten Ebe­ne des Wor­tes zwei Ele­men­te haben, näm­lich die bei­den Apos­tel, eben­so wie auf der Ebe­ne der Satz­glie­der, näm­lich die Sub­jekt- und Objekt­stel­le beset­zen müssen.

Konkretisierung: Niedrigere Ebene zweifach, höhere einfach besetzt

Die Vor­über­le­gun­gen füh­ren uns zu fol­gen­der Suchanweisung:

Wie man sofort bemerkt, muss­te hier eine neue Box zwi­schen den bei­den Wort-Boxen, die mit den Namen der Apos­teln gekenn­zeich­net sind, ein­ge­fügt wer­den: “Any­thing” oder “Irgend­et­was”. Damit kann zwi­schen den bei­den Boxen irgend­et­was, d.h. alles Mög­li­che, dazwi­schen ste­hen, also ande­re Namen, Kon­junk­tio­nen etc., da es unwahr­schein­lich ist, dass Jako­bus und Johan­nes ohne Wör­ter dazwi­schen ver­bun­den erwähnt wer­den, eine Kon­junk­ti­on καὶ (“und”) ist das mindeste.

Dann wäh­len wir wie­der den zunächst ein­fa­che­ren Such­mo­dus der direk­ten Ebe­nen­ver­knüp­fung. Dazu muss die unters­te Ebe­ne, also die mit den Boxen für die Wör­ter Jako­bus und Johan­nes, mit dem Haken im Kon­text­me­nü bei “Ver­gleich über­springt Ebe­nen”, und zwar bei bei­den Boxen, ver­se­hen wer­den. Andern­falls erhält man kei­ne Ergeb­nis­se, außer man geht den Weg, alle Boxen der dazwi­schen­lie­gen­den Ebe­nen anzuwählen.

Wie ein­gangs beschrie­ben, müs­sen wir nun, nach­dem wir mit einem Klick auf “Suchen” die Ergeb­nis­se anfor­dern, auch prü­fen, ob die­se das lie­fern, wonach gesucht wur­de. Bei­de Namen müs­sen also zusam­men vor­kom­men, als Sub­jekt oder Objekt.

Die Tref­fer­lis­te zeigt ein Bei­spiel, das wir uns genau­er anschau­en sollten:

Altgriechisch Luther Mt 4,21 parallel

Bereits in der deut­schen Über­set­zung erkennt man die bei­den Namen zusam­men wie­der, womit die ers­te Bedin­gung erfüllt ist. Dann erken­nen wir, dass sie das Objekt des Prä­di­kats “er sah” dar­stel­len, d.h. Jesus sah bei­de Jün­ger. Damit sind alle Bedin­gun­gen erfüllt und nun sehen wir, ob auch die letz­te Vor­aus­set­zung gege­ben ist und ob bei­de auch als Sub­jekt erschei­nen. Hier­zu müs­sen wir die Tref­fer­lis­te durch­ge­hen und im Zwei­fels­fall, wenn Unsi­cher­heit da ist, ob bei­de Sub­jekt oder Objekt sind, im Stem­ma nach­ge­se­hen wer­den. Man wür­de auf fol­gen­den Vers in Mar­kus 10,35 stoßen:

Markierter Bibeltext in Altgriechisch und Deutsch

Als ers­te Ver­mu­tung soll­te man anneh­men, dass, wie bereits in der deut­schen Über­set­zung erkenn­bar, bei­de Akteu­re der Hand­lung (“gehen”) sind und somit die Stel­le des Sub­jekts im Satz beset­zen. Wenn die­se Ver­mu­tung nur eine Ver­mu­tung ist, soll­te man sich auf das Stem­ma verlassen:

Syntax Graph Beispiel

Das Kür­zel “S” links im Stem­ma belegt ein­deu­tig die Rich­tig­keit der Ver­mu­tung. Bei­de Apos­tel sind zusam­men als Sub­jekt im Satz bestimmt. Die Zwi­schen­ebe­nen sind in dem Fall nicht inter­es­sant, da die­se durch die direk­te Ver­knüp­fung der Ebe­nen alle außer Acht geblie­ben sind.

Somit ist der Fall ein­deu­tig – die Suche hat genau die Tref­fer erge­ben, die wir uns gewünscht hat­ten: Jako­bus und Johan­nes zusam­men (egal in wel­cher Rei­hen­fol­ge, was hier nicht in den Tref­fern sicht­bar wur­de, aber durch ande­re Ele­men­te klar wird) als Sub­jekt oder Objekt. Die Begut­ach­tung der Tref­fer, im Zwei­fels­fall unter Inan­spruch­nah­me des Stem­mas, hat die Fra­ge klä­ren können.

Zum Schluss erscheint eine Hin­weis hilf­reich, wie Wort-Boxen mit Lem­mas genau bezeich­net wer­den kön­nen. Hier­bei ist erst eine sol­che Box zu gene­rie­ren und dann anzu­kli­cken, wor­auf rechts eine Ein­ga­be­mög­lich­keit erscheint. Zu beach­ten ist, dass die Ein­ga­be auf Grie­chisch erfolgt, sodass ggf. der Zei­chen­satz (unter Win­dows: die Win­dows­tas­te gedrückt hal­ten, dann mit der Leer­tas­te den instal­lier­ten grie­chi­schen Zei­chen­satz aus­wäh­len), womit man auf fol­gen­des Bild kom­men sollte:

Jakobus Altgriechische Lemma Suche

Das siche­re Tref­fen der grie­chi­schen Buch­sta­ben kann anfäng­lich etwas Übung erfordern.

Mögliche Variationen der Reihenfolge auf einer Ebene

Zunächst geben wir eini­ge Bei­spie­le von Arten von Ver­knüp­fun­gen auf der glei­chen Ebe­ne an.

Will man etwa die Rei­hen­fol­ge der Wör­ter ver­tau­schen, also erst Johan­nes, dann Jako­bus, zieht man per Drag and Drop die Boxen in die umge­kehr­te Reihenfolge:

Satzfunktionen mit Logos Bibelsoftware bestimmen

Als drit­te Mög­lich­keit kann man die Rei­hen­fol­ge auch offen las­sen, d.h. es müs­sen bei­de Wör­ter erschei­nen, aber die Abfol­ge soll egal sein. Dazu bedient man sich der Box “unsor­tier­te Grup­pe” bzw. “Unor­de­red”, die vor den bei­den Ele­men­ten gesetzt wird:

Satzfunktionen Bibelsoftware Beispiel

Als vier­te Mög­lich­keit kann man auch anwei­sen, dass gar nicht bei­de Wör­ter zusam­men erschei­nen müs­sen, son­dern eines oder das ande­re oder bei­de zusammen:

Jakobus oder Johannes als Subjekt oder Objekt

Die Tref­fer zei­gen fol­gen­de Beispiele:

  1. Mar­kus 4,12 zei­gen Johan­nes (den Täu­fer) allein als Subjekt.
  2. Jako­bus 1,1 zeigt Jako­bus allein als Subjekt.
  3. Gala­ter 2,9 zeigt Jako­bus und dann Johannes.
  4. Lukas 9,28 zeigt (nach Erwei­te­rung der mög­li­chen Satz­glie­der) Johan­nes und dann Jakobus.

Dar­aus erschließt sich, was eine Oder-Ver­bin­dung zwi­schen zwei Boxen bewirkt. A allein, B allein, erst A dann B, erst B dann A. Der ein­zi­ge Fall, der zu kei­nen Tref­fern in einer sol­chen Ver­knüp­fung führt, ist, dass weder A noch B, d.h. A nicht und B nicht, vor­kom­men, also kei­ne Ele­ment vor­han­den ist.

Wenn man ent­we­der Johan­nes oder Jako­bus, aber nie bei­de zusam­men als Sub­jekt oder Objekt auf­ru­fen will, geschieht das im Menü rechts, das sich öff­net, wenn man auf die Box klickt:

Satzfunktionen bestimmen in Logos

Hier muss eine Box ver­neint wer­den, indem man “ist nicht vor­han­den” im Menü aus­wählt. Die Tref­fer zei­gen das, indem bei einer Ver­nei­nung von Johan­nes nur die Stel­len mit Jako­bus allein auf­ge­ru­fen wer­den, z.B. Jako­bus 1,1. Für den umge­kehr­ten Fall, näm­lich die Ver­nei­nung von Jako­bus, bekommt man nur Tref­fer mit Johan­nes als Sub­jekt oder Objekt.

Natür­lich kann man auch bei­de Boxen aus­schlie­ßen, damit erschei­nen alle Sät­ze, in denen weder Jako­bus noch Johan­nes als Sub­jekt oder Objekt erschei­nen, mit erwar­tungs­ge­mäß vie­len Tref­fern (21.531).

Um es auf die Spit­ze zu trei­ben, kann man auch noch ange­ben, dass alle Sät­ze ange­zeigt wer­den, wo Nicht‑A oder Nicht‑B nicht vor­kom­men, also Jako­bus nicht oder Johan­nes nicht:

Satzfunktionen bearbeiten in Logos

Erwar­tungs­ge­mäß ergibt die­se Suche noch mehr Tref­fer, näm­lich 21.622, auch wenn die­se Such­funk­ti­on in die­ser Form wohl kaum in der Pra­xis rele­vant sein wird. In ande­ren Kon­tex­ten jedoch soll­te man dies wissen.

Hilfe zur Operationalisierung von Verknüpfungen

Wie wir anhand eini­ger Bei­spie­le gese­hen haben, kann man Boxen der Rei­hen­fol­ge nach, mit “und”, “oder” bzw. ver­nei­nen, um die wich­tigs­ten Mög­lich­kei­ten zu nen­nen. Da die mög­li­chen Ver­bin­dun­gen zahl­reich sind, schla­ge ich vor, dass man eine Ana­lo­gie als Hil­fe zu Rate zieht, um genau zu wis­sen, wie man sei­ne Fra­ge an Logos weitergibt.

Stel­len Sie sich vor, Sie sind zu Kaf­fee und Kuchen bei Oma ein­ge­la­den. Sie haben, wie immer bei Oma, alle Wahl­mög­lich­kei­ten, genau wie mit dem Such­sys­tem von Logos. Sie kön­nen also z.B. eine der fol­gen­den Wahl tref­fen (natür­lich ent­spre­chen Kaf­fee und Kuchen den zwei Boxen in Logos und was zuerst ser­viert wird der Rei­hen­fol­ge der Boxen):

  1. Kaf­fee und Kuchen, bei­des soll ser­viert wer­den, kein Teil darf feh­len, egal was zuerst ser­viert wird.
  2. Ent­we­der Kaf­fee oder Kuchen, eines von bei­den, aber bei­des zusam­men wol­len Sie nicht, egal in wel­cher Reihenfolge.
  3. Ent­we­der Kaf­fee oder Kuchen oder bei­des zusam­men, egal in wel­cher Reihenfolge.
  4. Weder Kaf­fee noch Kuchen, sie wol­len gar nichts, egal in wel­cher Rei­hen­fol­ge. Dies führt ana­log bei Suchen zur lee­ren Men­ge, sie bekom­men also nichts.
  5. Erst Kaf­fee, dann Kuchen, die Rei­hen­fol­ge macht es aus. Wenn sie erst einen Kaf­fee trin­ken, essen sie auch einen Kuchen danach.
  6. Erst Kuchen, dann Kaf­fee, die Rei­hen­fol­ge anders herum.
  7. Erst kei­nen Kuchen, dann kei­nen Kaf­fee. Sie wol­len in der Rei­hen­fol­ge nichts. D.h. wenn ich erst kei­nen Kuchen bekom­me, will ich dann auch kei­nen Kaf­fee mehr.
  8. Erst Kuchen, dann kei­nen Kaf­fee. Sie wol­len nur Kuchen am Anfang, dann aber kei­nen Kaffee.
  9. Erst Kaf­fee, dann kei­nen Kuchen. Sie wol­len den Kaf­fee am Anfang, dann aber kei­nen Kuchen mehr.
  10. Erst Kaf­fee, egal ob dann noch ein Kuchen kommt oder nicht. Sie wol­len auf jeden Fall erst Kaf­fee, der Rest ist ihnen egal.
  11. Erst kei­nen Kaf­fee, egal ob dann ein Kuchen kommt oder nicht. Sie wol­len auf kei­nen Fall Kaf­fee, unab­hän­gig davon ob sie dann noch Kuchen essen oder nicht.

Man könn­te noch mehr Mög­lich­kei­ten durch­spie­len, auch kann man ein und die­sel­be Aus­sa­ge so oder so tref­fen. Man kann die Bei­spie­le auch for­ma­li­sie­ren, z.B. ent­spricht das ers­te Bei­spiel der For­mel (A und B) oder (B und A). Wie man sieht, bekommt man bereits bei zwei Boxen (A und B) eine gro­ße Anzahl an Kom­bi­na­ti­ons­mög­lich­kei­ten auf­grund der Ver­tei­lung der Ope­ra­to­ren “und”, “oder” und “nicht”.

Um Kom­pli­zier­tes ein­fach zu machen, kön­nen Sie sich also über eine Ana­lo­gie wie oben zunächst klar machen, was sie genau wol­len – und genau das brin­gen sie Logos dann bei.

Vermeiden von überflüssigem Ballast und Fehlern bei Suchen

Tautologien: unnötiger Ballast

Was zunächst ver­mie­den wer­den soll­te, ist eine sog. Tau­to­lo­gie, d.h. eine Suche, die immer alles als Tref­fer erzeugt. Oder for­mal in der ein­fachs­ten Art: A oder Nicht‑A. Das wür­de ana­log bedeu­ten: Ich trin­ke Kaf­fee oder ich trin­ke kei­nen Kaf­fee bzw. ich esse Kuchen oder ich esse kei­nen Kuchen. D.h. sie wis­sen gar nicht, was Sie wol­len, dann ist eben alles mög­lich und eine sol­che Suche erzeugt alle Treffer:Teil 2 Tautologie Bsp.PNG

Es gibt also, wenn Sie die­se Suche durch­füh­ren, alle Mög­lich­kei­ten, weil sie kei­ne Ein­schrän­kung getrof­fen haben. Alle mög­li­chen Satz­glie­der sind in der Box links vor­han­den und in den Wort­bo­xen sind auch alle Mög­lich­kei­ten in Bezug auf das gesuch­te Wort ent­hal­ten, denn es gibt nur Sätz mit Johan­nes oder Nicht-Johan­nes. D.h. in ande­ren Wor­ten, Sie wuss­ten nicht, was Sie genau suchen. Das soll­te also zuvor klar sein.

Die gute Nach­richt, ist, dass zusätz­li­che Tau­to­lo­gien bei an und für sich treff­si­che­ren Suchen nicht zu fal­schen Ergeb­nis­sen füh­ren. Tau­to­lo­gien sind ein­fach über­flüs­sig, d.h. wenn sie ihre Suchen schlank hal­ten wol­len, soll­ten Sie die­se eli­mi­nie­ren, das spart Rechen­zeit, was bei kom­ple­xe­ren Suchen ins Gewicht fal­len kann.

Unnötigen Ballast von Bord werfen – Tautologien eliminieren

Ver­su­chen Sie nun fol­gen­de Metho­de zu ver­ste­hen, über­flüs­si­ge Tau­to­lo­gien zu erken­nen und eli­mi­nie­ren. Dabei zei­gen wir auch auf, wie es dazu kom­men kann.

Wir suchen zunächst alle Sät­ze, in denen das Wort Johan­nes in einer Nomi­nal­phra­se vor­kommt und von einer Ver­bal­phra­se mit “sein” gefolgt wird:

Phrasen Typ mit Logos bestimmen

Wir erhal­ten ganz rich­tig zwei Tref­fer, wo das genau so ist: Lukas 1,63 und Apos­tel­ge­schich­te 12,25f.

Dann wol­len wir das Glei­che mit “Nicht-sein” wie­der­ho­len, also alle Ver­bal­phra­sen ohne “sein” auf­ru­fen. Das führt zu fol­gen­der Suchsyntax:

Phrasentyp mit Logos ausschließen

Wir über­prü­fen unse­re Ergeb­nis­se und sehen, dass die bei­den o.g. Fäl­le von “sein” weg sind und es ver­blei­ben 89 Tref­fer mit Ver­ben aller Art.

Nun wol­len wir die Nomi­nal­phra­se mit Johan­nes mit allen mög­li­chen Ver­bal­phra­sen – ob “sein” oder “Nicht-sein” dabei ist, spielt für uns kei­ne Rol­le. Dabei erzeu­gen wir fast auto­ma­tisch zunächst eine Tautologie:

Phrase Wort Phrasentyp

Die­se Suche ergibt 91 Ergeb­nis­se und braucht 2.44 Sekun­den. Wir erken­nen nun jedoch, dass es egal ist, ob “sein” oder “Nicht-sein” in der Ver­bal­phra­se dabei ist und löschen die bei­den Boxen, erhal­ten also fol­gen­de Suche:

Phrase Wort Lemma Phrasentyp Nominal Verbal

Dabei erhal­ten wir wie­der 91 Ergeb­nis­se wie oben mit der Tau­to­lo­gie, aber der Rech­ner braucht weni­ger Zeit, näm­lich nur 2.11 Sekun­den. Außer­dem ist die Such­syn­tax um drei Boxen schlan­ker, also übersichtlicher.

Neben­bei prü­fen wir auch, ob die Tref­fer rich­tig sind, indem wir die Rech­nung 2 Tref­fer (Phra­se nur mit “sein”) + 89 (Tref­fer für Phra­se ohne “sein”) = 91 (Tref­fer mit “sein” oder ohne “sein”, also alle) als rich­tig erken­nen. Logos hat also alles rich­tig gemacht.

Tau­to­lo­gien sind in ein­fa­chen Suchen zwar auch schon sinn­los, aber wenn es immer kom­ple­xer wird, ver­brau­chen sie Rechen­leis­tung und Zeit und ver­kom­pli­zie­ren die Such­syn­tax unnö­tig. Tau­to­lo­gien sind also wie ein Red­ner oder Autor, der nur hei­ße Luft pro­du­ziert, aber nichts zum The­ma sagt: Man kann auf bei­des verzichten.

Widersprüche in der Suche: Treffer aller Art werden unmöglich

Wir gehen hier auf das Schlimms­te ein, was einem User pas­sie­ren kann. Fol­gen­den Feh­ler muss man auf jeden in einer Such­an­fra­ge ver­mei­den, z.B. wenn Sie nach Ver­sen suchen, die es gar nicht geben kann (auch nicht außer­halb des Neu­en Tes­ta­ments), z.B. Ver­se wo Johan­nes und gleich­zei­tig Nicht-Johan­nes ste­hen soll:

A B Widerspruch Beispiel

Wenn Sie die­se Suche durch­füh­ren, erhal­ten sie kei­nen ein­zi­gen Tref­fer, da die­se unmög­lich zu erfül­len ist (nicht ein­mal von Logos), da in jedem Satz Johan­nes ent­we­der vor­kommt oder nicht, aber nicht gleich­zei­tig da ist und nicht da ist.

Widersprüche eliminieren und die Suche läuft

Wider­sprü­che in Suchen ver­hin­dern auch an sich kor­rek­te Suchen, wie Sie anhand des fol­gen­den Bei­spiels sehen können:

Widerspruch verhindert korrekte Suchen

Auf die­ses Mus­ter kön­nen Sie kom­men, wenn sie erst nach Jesus mit und dann ohne Johan­nes gesucht haben und nun bei­des in der Such­syn­tax haben.

Die Tref­fer­men­ge ist hier jedoch leer und zwar nicht daher, weil das Wort Jesus nicht vor­kommt, son­dern, weil Johan­nes und nicht Johan­nes nicht zugleich rich­tig sein können.

Wenn Sie die­sen Wider­spruch besei­ti­gen wol­len, haben sie fol­gen­de Möglichkeiten:

  1. Nicht-Johan­nes löschen (obers­te Box). Dann bekom­men Sie die Tref­fer­men­ge, die Jesus und Johan­nes enthält.
  2. Johan­nes löschen (unters­te Box). Dann bekom­men Sie die Tref­fer­men­ge, die Jesus ohne Johan­nes enthält.
  3. Bei­des löschen (obers­te und unters­te Box). Dann bekom­men Sie alle Ver­se, wo Jesus vor­kommt, egal ob allein, mit oder ohne Johan­nes. Johan­nes spielt also hier kei­ne Rolle.

Lektionen aus überflüssigem Ballast und Widersprüchen bei Suchen

Somit sind zwei Gefah­ren beim Suchen vor­han­den: Sie suchen alles und schrän­ken nichts ein (Tau­to­lo­gie) und erhal­ten alles oder Sie pro­du­zie­ren einen Wider­spruch und erhal­ten nichts. Da sie weder alle Ver­se im Neu­en Tes­ta­ment noch kei­nen Tref­fer wol­len, der auf­grund eines Wider­spruchs nicht mög­lich ist, sind bei­de Pro­ble­me zu ver­mei­den, d.h. Tau­to­lo­gien oder Widersprüche.

Umge­kehrt bedeu­tet es aber nicht, dass Sie auto­ma­tisch einen Wider­spruch erzeugt haben, wenn sie kei­ne Tref­fer bekom­men, denn es gibt ggf. dann kei­ne Ver­se im Neu­en Tes­ta­ment, die ihre Kri­te­ri­en erfül­len, z.B. wenn Sie nach einem Namen suchen, denn es nicht gibt. Das ist kein Wider­spruch im o.g. Sinn, son­dern zeigt nur, dass die­se Suche spe­zi­ell im Neu­en Tes­ta­ment nicht erfüll­bar ist, etwa wenn Sie nach König Jero­beam im Neu­en Tes­ta­ment suchen. Wenn Sie das im Alten Tes­ta­ment suchen, bekom­men Sie die gewünsch­ten Tref­fer. Sol­che Suchen kön­nen also schon sinn­voll sein und zei­gen, dass etwas im Neu­en Tes­ta­ment nicht vor­han­den ist, aber in ande­ren Daten­ban­ken mög­li­cher­wei­se. Dies lee­re Tref­fer­men­ge ist in der Daten­bank nicht erfüll­bar, aber ggf. in ande­ren Daten­ban­ken oder ande­ren Grundtextausgaben.

Suchen optimieren

Grundsätze der Optimierung: weder zuviel noch zuwenig

Wenn sie eine Suche in Logos durch­füh­ren, dann wol­len Sie i.d.R. genau das und nichts ande­res, was Sie gesucht haben, als Tref­fer. Sie wol­len also nicht zu weni­ge Tref­fer, aber auch nicht zu viel, son­dern genau die, wonach Sie suchen. Dar­aus ergibt sich schon das metho­di­sche Vor­ge­hen: Sie ver­glei­chen die Suche mit den Tref­fern, und wenn zu vie­le Tref­fer ange­zeigt wer­den, also mehr als tat­säch­lich gesucht, müs­sen Sie die Suche spe­zi­el­ler gestal­ten, d.h. sie war zu all­ge­mein. Eben­so gilt das ana­log für eine zu gerin­ge Tref­fer­men­ge: Sie haben zu spe­zi­ell gesucht und Ihre Kri­te­ri­en waren zu viel. Sie müs­sen also die Suche all­ge­mei­ner hal­ten und weni­ger einschränken.

Erste Fall: Treffermenge zu groß – was tun?

Veranschaulichung anhand einer Analogie

Sie woll­ten einen spe­zi­el­le­ren Fall ange­zeigt bekom­men, als die Lis­te aus­spuckt. Sie kön­nen nur mit einem Teil der Tref­fer etwas anfan­gen, es sind aber vie­le ande­re dabei, die nur ver­wir­ren und Ihnen nichts zur Fra­ge­stel­lung hel­fen. Es bleibt nicht ande­res übrig, Sie müs­sen sich über­le­gen, wie Sie den Bal­last weg­be­kom­men, der nur ver­wirrt und kei­ne Ant­wor­ten bringt, d.h. Sie müs­sen prä­zi­sie­ren, ein­schrän­ken oder die Kri­te­ri­en verschärfen.

Viel­leicht kann uns eine Ana­lo­gie aus dem prak­ti­schen Leben hel­fen: Eine Fir­ma, die 4 freie Stel­len beset­zen will, aber 5000 Bewer­ber hat, will auf genau Ihre Zahl an rich­ti­gen Tref­fern kom­men. Der Ein­stel­lungs­chef muss also die Kri­te­ri­en ver­schär­fen, um von 5000 auf 4 zu kom­men. Wie macht er das? Er könn­te erst ein­mal alle aus­schlie­ßen, die kein Deutsch spre­chen, und redu­ziert die Bewer­ber um 1000, es blei­ben aber noch 4000 übrig. Da die Arbeit Fit­ness erfor­dert, trennt er sich von den Bewer­bern, die über 100 Kg wie­gen, und bekommt 100 weg. Von den 3900 rest­li­chen Bewer­bern ver­zich­tet er auf lan­ge Berufs­er­fah­rung, denn der Job ist für jun­ge und fit­te Arbei­ter geeig­net, man muss nicht viel wis­sen. Daher streicht er alle Bewer­ber über 30 weg und erhält noch – sagen wir – 1000 Bewer­ber. Immer noch mehr als die gewünsch­ten 4. Er streicht dann die Rau­cher her­aus und da die Hälf­te wel­che waren, kommt er auf 500 Bewer­ber als Rest. Da der Ein­stel­lungs­chef weiß, dass genau 4 der 500 Bewer­ber stark auf Geld ange­wie­sen sind, ver­han­delt er mit denen einen mini­ma­len Lohn, für den gera­de die­se 4 noch arbei­ten wür­den, sagen wir 1000 Euro im Monat. Die ande­ren wol­len das nicht und ver­ab­schie­den sich selbst. So kann also genau die gewünsch­te Zahl an Plät­zen opti­mal besetzt wer­den. Sie haben genau die Anzahl an frei­en Stel­len beset­zen kön­nen, nicht mehr und nicht weniger.

Genau die­ser Vor­gang greift auch, wenn sie ana­log dazu die Men­ge der Tref­fer redu­zie­ren wol­len, auf genau die Zahl, auf die alle gewünsch­ten Kri­te­ri­en zutref­fen (also im Bei­spiel: des Deut­schen Mäch­ti­ge (d.h. alle, die nicht Deutsch spre­chen, müs­sen weg), die unter 100 Kg wie­gen (d.h. die über 100 Kg müs­sen weg) und unter 30 Jah­ren sind (d.h. die über 30 Jah­re alt sind, müs­sen weg) und Nicht­rau­cher sind (d.h. alle Rau­cher wer­den gestri­chen) und für 1000 Euro/​Monat noch arbei­ten (d.h. die mehr wol­len, gehen). Der Ein­stel­lungs­chef hat also sei­ne Suche anhand von Aus­schluss­kri­te­ri­en auf die gewünsch­te Zahl redu­ziert. Er muss bei der geeig­ne­ten Zahl auf­hö­ren, denn wenn er z.B. nur Frau­en will, aber noch Män­ner da sind, bekommt er die Zahl 4 nicht voll. Er muss also auf ein Zuviel an Kri­te­ri­en auch auf­pas­sen. Das sehen wir aber erst als Pro­blem im zwei­ten Fall, wenn die Tref­fer­men­ge zu gering ist.

Im Fall von Syn­tax­ana­ly­sen ent­spricht die Men­ge der Bewer­ber allen Ver­sen im Neu­en Tes­ta­ment. Wenn man gar nichts ein­schränkt, bekommt man alle Ver­se als Tref­fer. Was aber wol­len wir genau da her­aus­fil­tern? Haben wir schon genaue Vor­stel­lun­gen, wel­che Kri­te­ri­en erfüllt sein müs­sen? Dies kann gesche­hen, wenn man schon einen Typus hat, dem die ande­ren ent­spre­chen soll­ten, d.h. alle ande­ren sol­len genau so sein (das ist eine Suche nach exak­ten Par­al­lel­stel­len). Anders als in der Ana­lo­gie haben wir eine unbe­kann­te Anzahl an Tref­fern, d.h. uns geht es rein um die Kri­te­ri­en, egal wie vie­le Tref­fer am Ende her­aus­kom­men, wie wol­len jedoch genau die gewünsch­ten Kri­te­ri­en erfüllt sehen und dann sehen wir, vie­le Tref­fer bzw. geeig­ne­te Kan­di­da­ten wir haben. In unse­rem Fall sind wir also nicht auf eine fixe Zahl ein­ge­schränkt und neh­men alle, die die Kri­te­ri­en erfül­len, die genaue Zahl kön­nen wir dann spä­ter sehen.

Anwendung auf ein konkretes Beispiel

Wir haben in der Lek­tü­re der Offen­ba­rung einen Aus­druck gefun­den, der uns inter­es­siert und den wir ger­ne mit ana­lo­gen Vor­kom­men ver­glei­chen wol­len. Unser Pro­to­typ ent­hält eine inter­es­san­tes Wort­spiel (Figu­ra ety­mo­lo­gi­ca), also ein Wort­spiel mit ein und der­sel­ben Wort­wur­zel: “und die zu ver­der­ben, die die Erde ver­der­ben”. Im Stem­ma sieht der Teil wie folgt aus:

Man erkennt fol­gen­des Mus­ter: ein Verb mit dem Lem­ma “ver­der­ben” wird gefolgt von einem Arti­kel im Akku­sa­tiv, an den sich das­sel­be Lem­ma “ver­der­ben” im Akku­sa­tiv anschließt. Wir wol­len wis­sen, ob es ver­gleich­ba­re Mus­ter gibt. Dazu model­lie­ren wir die wich­ti­gen Kri­te­ri­en nach und kom­men auf die­se Suchsyntax:

Suchsyntax anhand Prototyp Offb bestimmen

Wir haben also eine Ana­lo­gie gebil­det, indem wir links (auf der Ebe­ne der Wort­ar­ten bzw. “Ter­mi­nal Node”) die Abfol­ge Verb-Arti­kel-Verb nach­ge­zeich­net haben, dann den Arti­kel im Kasus als Akku­sa­tiv fest­ge­legt haben. Dann grif­fen wir auf eine wich­ti­ges Fea­ture in Cas­ca­dia zurück, näm­lich, dass das ers­te und das drit­te Wort die glei­che Wur­zel haben sol­len (also wie “ver­der­ben”, das zwei­mal vor­kommt). Dazu kli­cken wir auf das ers­te Wort (Word 1) und legen im Menü rechts fol­gen­des fest:

Kontextmenü gleiche Wurzel

Somit haben wir fol­gen­de Kri­te­ri­en an mög­li­che ande­re Kan­di­da­ten gestellt:

  1. Die Abfol­ge Verb-Arti­kel-Verb muss iden­tisch sein.
  2. Das ers­te Verb muss der Wur­zel nach mit dem zwei­ten und letz­ten iden­tisch sein.
  3. Der Arti­kel muss im Akku­sa­tiv stehen.

Wenn wir die Suche star­ten, bekom­men wir fol­gen­de Ergebnisse:

CSGNTSBL LU 84

Mt 5,46

ἐὰν γὰρ ἀγαπήσητε τοὺς ἀγαπῶντας ὑμᾶς τίνα μισθὸν ἔχετε οὐχὶ καὶ οἱ τελῶναι τὸ αὐτὸ ποιοῦσιν

Denn wenn ihr liebt, die euch lie­ben, was wer­det ihr für Lohn haben? Tun nicht das­sel­be auch die Zöllner?

Mt 22,3

καὶ ἀπέστειλεν τοὺς δούλους αὐτοῦ καλέσαι τοὺς κεκλημένους εἰς τοὺς γάμους καὶ οὐκ ἤθελον ἐλθεῖν

Und er sand­te sei­ne Knech­te aus, die Gäs­te zur Hoch­zeit zu laden; doch sie woll­ten nicht kommen.

Lk 6,32

Καὶ εἰ ἀγαπᾶτε τοὺς ἀγαπῶντας ὑμᾶς ποία ὑμῖν χάρις ἐστίν καὶ γὰρ οἱ ἁμαρτωλοὶ τοὺς ἀγαπῶντας αὐτοὺς ἀγαπῶσιν

Und wenn ihr die liebt, die euch lie­ben, wel­chen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sün­der lie­ben ihre Freunde.

Lk 6,33

καὶ ἐὰν ἀγαθοποιῆτε τοὺς ἀγαθοποιοῦντας ὑμᾶς ποία ὑμῖν χάρις ἐστίν καὶ οἱ ἁμαρτωλοὶ τὸ αὐτὸ ποιοῦσιν

Und wenn ihr euren Wohl­tä­tern wohl­tut, wel­chen Dank habt ihr davon? Denn die Sün­der tun das­sel­be auch.

Römer 14,3

ὁ ἐσθίων τὸν μὴ ἐσθίοντα μὴ ἐξουθενείτω ὁ δὲ μὴ ἐσθίων τὸν ἐσθίοντα μὴ κρινέτω ὁ θεὸς γὰρ αὐτὸν προσελάβετο

Wer isst, der ver­ach­te den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, der rich­te den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen.

Offb 11,18

καὶ τὰ ἔθνη ὠργίσθησαν καὶ ἦλθεν ἡ ὀργή σου καὶ ὁ καιρὸς τῶν νεκρῶν κριθῆναι καὶ δοῦναι τὸν μισθὸν τοῖς δούλοις σου τοῖς προφήταις καὶ τοῖς ἁγίοις καὶ τοῖς φοβουμένοις τὸ ὄνομά σου τοὺς μικροὺς καὶ τοὺς μεγάλους καὶ διαφθεῖραι τοὺς διαφθείροντας τὴν γῆν

Und die Völ­ker sind zor­nig gewor­den; und es ist gekom­men dein Zorn und die Zeit, die Toten zu rich­ten und den Lohn zu geben dei­nen Knech­ten, den Pro­phe­ten und den Hei­li­gen und denen, die dei­nen Namen fürch­ten, den Klei­nen und den Gro­ßen, und zu ver­nich­ten, die die Erde ver­nich­ten.

Verringerung der Treffermenge durch zusätzliche Einschränkungen

Somit haben wir eine über­schau­ba­re Tref­fer­men­ge, die wir nun wei­ter ein­schrän­ken kön­nen, wenn wir noch mehr Kri­te­ri­en wie im Typ Offen­ba­rung 11,18 anle­gen wol­len, etwa, dass wir wei­te­re Über­ein­stim­mun­gen wün­schen. Wenn wir etwa fest­leg­ten, dass der Plu­ral beim zwei­ten Verb wich­tig ist, dann wür­de Römer 14,3 her­aus­fal­len, da hier das Wort im Sin­gu­lar steht.

Oder wir wol­len den Infi­ni­tiv beim ers­ten Verb bei allen Tref­fern für ver­bind­lich erklä­ren und geben die­se Infor­ma­ti­on rechts in der Mor­pho­lo­gie-Kate­go­rie ein (die Abkür­zun­gen muss man nicht wis­sen, denn die kann man im Menü aus­ge­schrie­ben direkt anklicken):

Morphologie angeben im rechten Menü

Das spie­gelt sich dann sofort in der Wort-Box wie­der, indem “Mood=Infinitive” erscheint.

Damit konn­ten wir die Tref­fer­men­ge auf zwei redu­zie­ren, da nur der Aus­gangs­vers und Mat­thä­us 22,2 einen Infi­ni­tiv beim ers­ten Verb haben.

Zweiter Fall: Treffermenge zu klein – was tun?

Grundsätze zum Vorgehen

Nun, hier gel­ten die Prin­zi­pi­en anders­her­um, d.h. wir müs­sen Restrik­tio­nen bzw. Ein­schrän­kun­gen auf­he­ben und all­ge­mei­ner wer­den, d.h. mehr Mög­lich­kei­ten zulas­sen. Wir waren sozu­sa­gen zu streng und peni­bel, sodass viel­leicht nur noch der Aus­gangs­vers oder der Typus, nach­dem wir unse­re Suche nach­mo­del­liert haben, übrig ist. Dann haben wir kei­ne Ver­glei­che mit ande­ren Ver­sen und müs­sen sehen, was wir an Ein­schrän­kun­gen auf­he­ben, um sol­che zu bekom­men. Oder um bei dem Bild mit den Bewer­bern zu blei­ben: Wir müs­sen groß­zü­gi­ger wer­den, wenn wir mehr Leu­te ein­stel­len wol­len, z.B. las­sen wir offen, ob die Leu­te über oder unter 100 Kg wie­gen. Damit steigt dann auto­ma­tisch die Men­ge derer, die in Fra­ge kommen.

Konkretisierung

Wir kön­nen somit bereits ers­te Grund­sat­ze auf Ein­zel­fäl­le anwen­den: Es ist etwa nahe­zu unwahr­schein­lich, dass ein sehr sel­te­nes Wort (etwa ein Hapax-Lego­me­non, also ein Wort, dass nur ein Mal im Neu­en Tes­ta­ment vor­kommt) in einem sel­te­nen Modus wie etwa dem Opt­a­tiv vor­kommt. Wenn man auf Num­mer Sicher gehen will, kann man das pro­bie­ren, zu fin­den, aber soll­te nicht viel erwar­ten. Als nächs­ten Schritt soll­te man die am nächs­ten ver­gleich­ba­ren Modi auf­ru­fen, etwa einen Impe­ra­tiv, der zwar kei­nen Wunsch (A möge B sein), son­dern einen Befehl (A soll/​muss B sein) codiert. Wenn uns jedoch der Opt­a­tiv mehr inter­es­siert als das Lem­ma, dann soll­te man es mit hoch­fre­quen­ten Wör­tern wie “sein” pro­bie­ren. Das gibt dann Tref­fer und wir kön­nen den Opt­a­tiv sozu­sa­gen live erle­ben, wenn wir noch einen Schritt wei­ter­ge­hen, dann rufen wir den Opt­a­tiv auf für alle Wör­ter, die ihn auf­wei­sen. Damit haben wir die größt­mög­li­che Anzahl an Treffern.

Korrekt bleiben bis zum Ende

Grundsatz

Nach­dem Sie nun ihre Suchen erfolg­reich geplant und durch­ge­führt und ggf. von Feh­lern berei­nigt haben, soll­ten Sie am Ende nicht die Daten fehl­deu­ten. Daher wei­sen wir exem­pla­risch auf eini­ge Feh­ler in der Aus­sa­gen­bil­dung hin, denn Sie wol­len sicher gewähr­leis­ten, dass die Daten, die Sie gewon­nen haben, auch fol­ge­rich­tig dar­ge­stellt wer­den. Dabei gilt es, auf eini­ge Gefah­ren zu ach­ten, um sie zu vermeiden.

Beispiele von Fehldeutungen von Daten

Gefahren bei sog. Äquivokationen

Äqui­vo­ka­tio­nen sind glei­che Bezeich­nun­gen ein und des­sel­ben oder eines ande­ren Refe­ren­ten, also etwa wenn eine kon­kre­te Per­son oder ein Ort etc. einen bestimm­ten Namen hat. Dann kann die­ser Name den­sel­ben Refe­ren­ten (das kon­kre­te Objekt) bezeich­nen oder, wenn nur eine Beschrei­bung nicht über­ein­stimmt, einen ande­ren. Oder: Auch ver­schie­de­ne Orte, Per­so­nen etc. kön­nen in der glei­chen Ober­men­ge sein, z.B. den sel­ben Namen tragen.

Ein ein­fa­ches Bei­spiel möge genü­gen: Wir rufen den Namen “Johan­nes” im Neu­en Tes­ta­ment auf. Erst lesen wir, dass Johan­nes am Jor­dan getauft hat (Mat­thä­us 3), dann, dass Johan­nes als Apos­tel beru­fen wur­de (Mat­thä­us 10,2). In Apos­tel­ge­schich­te 12,2 lesen wir, dass der Name des Bru­ders von Johan­nes Jako­bus war. Dar­auf schlie­ßen wir, dass Johan­nes erst am Jor­dan tauf­te und spä­ter zum Apos­tel beru­fen wur­de, einen Bru­der Jako­bus hat­te, und nach­dem er als Autor der Johan­nes­brie­fe erwähnt wird, dann die­sen Teil des Neu­en Tes­ta­men­tes geschrie­ben hat.

Wir haben den Feh­ler began­gen, dass wir die Unter­schie­de in den Beschrei­bun­gen nicht beach­tet haben und dach­ten, es gebe nur eine Per­son mit dem Namen Johan­nes im Neu­en Tes­ta­ment, eine Ver­mi­schung von Johan­nes (dem Täu­fer) und Johan­nes (dem Apos­tel). Bei­de Beschrei­bun­gen sind nicht deckungs­gleich, z.B. wur­de Johan­nes der Täu­fer von Hero­des umge­bracht, der Apos­tel leb­te aber noch wesent­lich länger.

Schlie­ßen wir die­ses Kapi­tel mit einer Illus­tra­ti­on ab, die man auch auf die Mehr­deu­tig­keit von Ober­be­grif­fen im Neu­en Tes­ta­ment anwen­den kann: Eine Bank ist ein Geld­in­sti­tut. Karl hat eine Bank im Gar­ten. Also hat Karl ein Geld­in­sti­tut im Gar­ten. Man erkennt leicht den Feh­ler: Eine Bank kann sowohl ein Geld­in­sti­tut als auch eine Sitz­ge­le­gen­heit sein. Man muss, auch wenn man über Aus­sa­gen im Neu­en Tes­ta­ment spricht, defi­nie­ren, wel­che Deno­ta­ti­on, d.h. wel­ches kon­kre­te Objekt, damit bezeich­net wird, z.B. wenn man über den Begriff “Tem­pel” spricht, ob man kon­kret vom irdi­schen (der unter­teilt sich noch ein­mal: Tem­pel Salo­mos, Serub­ba­bels), himm­li­schen oder von einem heid­ni­schen Tem­pel spricht.

Verwechslung von Möglichkeit und Notwendigkeit

In Johan­nes 2 lesen wir, dass Jesus in einem Tem­pel auf der Erde, der aus Stein ist, pre­digt. Dar­aus fol­gern wir, dass ein Tem­pel not­wen­di­ger­wei­se auf der Erde und aus Stein sein muss und schlie­ßen die Mög­lich­keit für Alter­na­ti­ven aus. Wenn wir jedoch den glei­chen Begriff im gan­zen Neu­en Tes­ta­ment betrach­ten, erken­nen wir, dass es auch einen Tem­pel im Him­mel gibt (vg. Offen­ba­rung 11,19).

Ein außer­bi­bli­sches, frei erfun­de­nes Bei­spiel kann dies noch etwas deut­li­cher machen.

Ich habe einen Schlüs­sel zu mei­ner Woh­nung. Man muss also einen Schlüs­sel haben, um in die Wohung zu kom­men, d.h. es ist not­wen­di­ger­wei­se der Fall, dass man ohne Schlüs­sel nicht in die Woh­nung kann, denkt man. Was mög­lich ist, ist auch not­wen­dig, neh­men wir an. Wenn der Schluss rich­tig wäre, dür­fen die Poli­zei und die Feu­er­wehr nur mit dem Schlüs­sel in die Woh­nung, offen­sicht­lich ver­schaf­fen sich die Ein­satz­kräf­te aber auch auf ande­re Wei­se Zugang, etwa durch das Fens­ter oder mit­tels eines Brech­ei­sens, wenn nötig. All­ge­mein gesagt: Wenn etwas aus­rei­chend oder mög­lich ist, ist es noch nicht zwin­gend notwendig.

Aller­dings gibt es auch tat­säch­lich Aus­sa­gen, die sowohl hin­rei­chend als auch not­wen­dig (d.h. bikon­di­tio­nal) sind, etwa, um wie­der auf das Neue Tes­ta­ment zu kom­men, die Mög­lich­keit und Not­wen­dig­keit in Johan­nes 14,6: “Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahr­heit und das Leben. Nie­mand kommt zum Vater als nur durch mich.”

Es ist mög­lich, durch Jesus zum Vater zu kom­men, aber es ist auch not­wen­dig, d.h. es gibt nur den einen Weg, bzw. die eine Mög­lich­keit, daher ist die­se auch not­wen­dig. Die­se Art von Zusam­men­hän­gen kann man mit “dann und nur dann” umschrei­ben, d.h. es gibt kei­ne ande­ren Möglichkeiten.

Kategorienfehler

Man begeht die­sen Feh­ler, wenn man Unglei­ches gleich behan­delt und in die sel­be Kate­go­rie (in unse­rem Fall: mor­pho­lo­gisch bzw. seman­tisch) ein­ord­net, obwohl die­se ver­schie­den ist. Dar­aus zieht man Schlüs­se, die aber auch falsch sein kön­nen. In Mat­thä­us 20,28 liest man “So wie der Sohn des Men­schen nicht gekom­men ist, um bedient zu wer­den, son­dern um zu die­nen und sein Leben zu geben als Löse­geld für vie­le”. Dann könn­te man den­ken: “vie­le sind nicht alle, daher hat Jesus sein Leben nicht für alle Men­schen gege­ben”. Die Begrif­fe “vie­le” und “alle” wer­den also ver­gli­chen und kate­go­risch gleich behan­delt, obwohl dies nicht zutrifft. Rich­tig ist: “Alle” kön­nen “vie­le” sein, aber auch “weni­ge” oder “eini­ge”. Wenn etwa ein Kran­ken­haus voll besetzt ist, dann sind alle Pati­en­ten des Kran­ken­hau­ses “vie­le”. Wenn das Kran­ken­haus gering belegt ist, dann sind alle Pati­en­ten im Kran­ken­haus “eini­ge”. Wenn kaum ein Pati­ent da ist, dann sind “alle” in dem Fall “weni­ge”. Wenn man nun in 1Timotheus 2,4 liest, dass Gott will, dass alle Men­schen geret­tet wer­den, dann kann man sagen, dass alle Men­schen in dem Fall vie­le Men­schen sind, denn es gibt ja vie­le, sogar sehr vie­le Men­schen. Der Unter­schied der Begrif­fe “alle” und “vie­le” ist im ers­ten Fall eine binä­re, im zwei­ten Fall eine ska­la­re Impli­ka­tur. D.h. “alle” zeigt an, dass es kei­ne Aus­nah­men gibt und das Gegen­teil wäre “nichts”, “vie­le” ist eine Anga­be wie auf einer Ska­la: weni­ge, etli­che, eini­ge, zahl­rei­che, vie­le. In dem Fall kann man nicht von “vie­le” auf “Nicht-alle” schlie­ßen, ohne die Kate­go­rien zu ver­tau­schen. Somit kor­re­spon­diert “vie­le” nicht mit “alle”, sodass man nicht grund­sätz­lich sagen kann “vie­le sind nicht alle”. Die ein­zig mathe­ma­tisch zuläs­si­ge Fol­ge­rung aus dem Begriff “alle” ist: “Es gibt kei­ne Ele­ment x, für das die Aus­sa­ge nicht gilt”.

Ein Bei­spiel, dass zeigt, dass “alle” (hier: Glie­der) sehr wohl vie­le (hier: die Anzahl der Glie­der) sein kön­nen, wider­legt die­se Art von Kate­go­rien­feh­ler: 1 Korin­ther 12,12 “Denn so wie der Leib einer ist und vie­le Glie­der hat, alle Glie­der des Lei­bes aber, obgleich vie­le, ein Leib sind: so auch der Chris­tus.” Eine Gegen­pro­be wäre, dass etwa in Josua 7,3 alle Ein­woh­ner von Ai als weni­ge bezeichnet.

Unzulässige Verallgemeinerung von evtl. sogar vielen Einzelfällen auf die Gesamtmenge

In der Wis­sen­schaft ist die­ser Fehl­schluss als Induk­ti­ons­pro­blem bekannt. Man unter­sucht vie­le Ein­zel­fäl­le und zieht dar­aus den Schluss, dass das immer und bei allen Objek­ten so sei. Als Bei­spiel aus dem Neu­en Tes­ta­ment unter­su­chen wir den Zusam­men­hang von Sub­jekt und Verb in Bezug auf den Nume­rus und sehen in sehr vie­len Fäl­len, dass ein Prä­di­kat und ein Sub­jekt im Nume­rus über­ein­stim­men. Dar­aus schlie­ßen wir, dass das immer so ist, bzw. sein muss. Nun ver­fei­nern wir die Suche und legen fest, dass ein Sub­jekt und ein Prä­di­kat im Nume­rus nicht über­ein­stim­men. Wir erwar­ten kei­ne Tref­fer, da wir ja gedacht haben, ein sol­ches Phä­no­men kann es nicht geben. Aller­dings zeigt Cas­ca­dia ein paar weni­ge fol­gen­de Fäl­le an:

Wir erken­nen, dass wir die Annah­me, dass ein Prä­di­kat und ein Sub­jekt ein und den­sel­ben Nume­rus auf­wei­sen, nicht all­ge­mein­gül­tig ist, da es Aus­nah­men gibt. In 1. Johan­nes 3,10 ist das Sub­jekt mehr­glied­rig und die Tei­le jeweils im Plu­ral, also auf jeden Fall Mehr­zahl: “Die Kin­der Got­tes und die Kin­der des Teu­fels”. Das Prä­di­kat ἐστιν (“er/​sie/​es ist”) steht hin­ge­gen im Singular.

Es gibt aber eine Lösung des Pro­blems, näm­lich eine Suche, die zeigt, ob es Aus­nah­men gibt oder nicht. Wenn es sie nicht gibt, ist die Aus­sa­ge kor­rekt, dass das Phä­no­men auf das gan­ze Neue Tes­ta­ment zutrifft.

Wenn man eine Gegen­pro­be aus­füh­ren will, um sicher­zu­ge­hen, dass kei­ne Aus­nah­men wie etwa die­se vor­kom­men, kann man eine Box ankli­cken und in dem rechts erschei­nen­den Menü einen Zusam­men­hang bzw. Über­ein­stim­mung (im Bild: “Agree­ment”) etwa im Nume­rus (im Bild: “Num­ber”) mit einer ande­ren Box (im Bild: “Word 2”) ver­nei­nen, sodass ein Unter­schied da sein muss, also kei­ne Über­ein­stim­mung vor­han­den sein darf:

Wenn man meh­re­re wei­te­re die­ser Aus­nah­me­fäl­le unter­sucht (z.B. Gala­ter 5,19 etc.) und ver­sucht, sich einen Reim dar­auf zu machen (ggf. mit­tels einer Gram­ma­tik), dann sieht man oft Neu­tra als Kol­lek­ti­va in Ver­bin­dung mit einem Prä­di­kat, sodass wir schlie­ßen, dass, wenn das Sub­jekt im Plu­ral und das Prä­di­kat im Sin­gu­lar ste­hen, die Gesamt­heit betont wird. Die Aus­nah­me ist also durch­aus erklär­bar und wir prü­fen Suchen auf Aus­nah­men hin, wenn wir von ggfs. vie­len Fäl­len auf alle Fäl­le ohne Aus­nah­me schlie­ßen wol­len. Auch wenn man im SBL-Text, den Cas­ca­dia benutzt, kei­ne Aus­nah­men für einen bestimm­ten Sach­ver­halt fin­det, gibt es doch Phä­no­me­ne, wenn man grö­ße­re Daten­ban­ken (die größ­ter zur grie­chi­schen Spra­che ist der The­sau­rus Lin­gua Grae­cae) absucht, die es in der Daten­bank von Cas­ca­dia nicht gibt, aber in grö­ße­ren Daten­ban­ken. Man soll­te also immer ange­ben, dass eine Suche in Daten­bank x kei­ne Tref­fer erge­ben hat, wenn man genau sein will. Umge­kehrt gibt es in der SBLGNT-Daten­bank auch Phä­no­me­ne, die es in eini­gen ande­ren Daten­ban­ken nicht gibt, wenn wir etwa an “ἀπὸ ὁ ὢν” in Offen­ba­rung 1,4 den­ken (also ἀπό mit nach­fol­gen­dem Nomi­na­tiv). Das gibt es in Aus­ga­ben des Tex­tus Recep­tus und des Byzan­ti­ni­schen Tex­tes (vgl. die Aus­ga­ben von Picke­ring, Robin­son-Pier­pont oder Hod­ges-Far­stad) und ande­ren außer­bi­bli­schen Daten­ban­ken nicht (ἀπό bestimmt dort Wör­ter im Geni­tiv). Das liegt an Unter­schie­den in der Theo­rie und Metho­de, wie der Text erstellt wur­de. Somit soll­te man immer ange­ben, auf wel­cher Daten­grund­la­ge eine Aus­sa­ge getrof­fen wur­de, damit man prä­zi­se argu­men­tie­ren kann.

Zusammenfassung

Wie hof­fent­lich deut­lich wur­de, konn­ten in die­ser Abhand­lung nur eini­ge wich­ti­ge grund­sätz­lich Din­ge zur Durch­füh­rung von Suchen in Cas­ca­dia genannt und mit Bei­spie­len erklärt wer­den. Wir konn­ten sehen, wie man vor­ab den Arbeits­platz bei Logos sinn­voll ein­rich­tet, wel­che grund­sätz­li­chen Mög­lich­kei­ten der Suche es gibt, wie Ver­knüp­fun­gen auf einer Ebe­ne, aber auch über ver­schie­de­ne Ebe­nen hin­weg gestal­tet wer­den kön­nen. Wie man sich klar wer­den kann, was man eigent­lich genau will, und wie man Suchen opti­miert, d.h. zu vie­le oder zu weni­ge Ergeb­nis­se ent­spre­chend durch Modi­fi­ka­ti­on der Such­syn­tax ver­rin­gert oder erwei­tert. Dann wur­de ange­spro­chen, wie man Suchen schlan­ker und über­sicht­li­cher macht bzw. wie man Wider­sprü­che dar­in ver­mei­det. Am Ende wur­den eini­ge Feh­ler in der Aus­wer­tung der gewon­nen Daten genannt.

Autor: Peter Strei­ten­ber­ger, M.A. (phil.). Mehr zur Per­son: www​.strei​ten​ber​ger​.info


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