Der Weg zur Integration von Logos an einer theologischen Ausbildungsstätte besteht aus verschiedenen Etappen. Wenn die Notwendigkeit erkannt wurde („Der Traum“), die Herausforderungen bedacht sind („Die Herausforderungen“) und wenn die Entscheidung zur Integration von Logos aufgrund der vielen Vorteile für die gesamte Institution getroffen wurde („Die Institution“), dann ist es jetzt an der Zeit, sich für ein ganz bestimmtes Logos-Paket zu entscheiden. In diesem Beitrag möchte ich einige Gedanken zur Wahl des richtigen Logos-Pakets thematisieren. Mein Ziel dabei: Das beste Paket für Ihren Kontext!
Inhalt
Die Flexibilität von Logos
Eines der auffallendsten Merkmale von Logos ist die Flexibilität. Es gibt so gut wie nichts, was nicht geändert oder individuell angepasst werden kann. Das gilt auch für die Pakete.
Zunächst bietet Logos selbst ganz unterschiedliche vorgefertigte Logos-Pakete an. Von der Einsteiger-Paket mit einigen wenigen Ressourcen bis hin zur vollumfänglichen Portfolio-Paket ist alles verfügbar (nähere Infos gibt es hier). All das ist vermutlich nicht neu für Sie. Aber schon hier zeigt sich, dass die Ausgestaltung der Pakete sehr differenziert ist und vielfältige Optionen zulässt.
Daneben gibt es aber für theologische Ausbildungsstätten und Institution auch die Möglichkeit, individuelle Logos-Pakete zu entwickeln. Der unglaublich gute Customer-Service von Logos ermöglicht es in diesen Fällen, Logos-Pakete auf die konkreten Bedürfnisse und den entsprechenden Kontext der jeweiligen Ausbildungsstätte zuzuschneiden. Das ist eine enorme Hilfe, um das Paket für die Studierenden einerseits so effektiv wie möglich zu machen und andererseits das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erhalten.
Ratschläge zur Gestaltung von Logos Paketen
Im Folgenden möchte ich einige Ratschläge formulieren, die bei der individuellen Ausgestaltung eines Logos-Paketes beachtet werden sollten. Diese Empfehlungen richten sich primär an theologische Ausbildungsstätten und Institutionen. Allerdings sind die Ratschläge auch für all diejenigen von Nutzen, die ihr eigenes Logos-Paket individuell erweitern. Denn auch hier gilt es, bedacht und geplant zu investieren.
- Entwickeln Sie ein individuelles Logos-Paket. Ich bin überzeugt davon, dass jede theologische Ausbildungsstätte oder Institution, die Logos in ihr Programm integrieren will, ihr eigenes Logos-Paket entwickeln sollte. Ohne Frage: Die vorgefertigten Pakete sind richtig gut und es wäre einfacher und schneller, auch als Institution solch ein Paket zu wählen. Allerdings hat ein individuelles Paket große Vorteile. Neben dem schon angesprochenen Kosten-Nutzen-Verhältnis liegt der Nutzen einerseits in der Anpassung des Paketes an die konkreten Bedürfnisse der Studierenden vor Ort. Nur die Ausbildungsstätte selbst weiß, was ihre Studierenden in ihrem Lern- und späteren Dienstkontext brauchen. Andererseits liegt der Mehrwert eines individuellen Logos-Paketes auch darin, dass die Limitierung zu einer gewissen Aufwertung des Paketes führt. Zum Beispiel erhalten nur Absolventen der Bibelschule Brake ein „Brake-Paket“ von Logos. Es ist ihr individuelles Paket, das mit ihrer Ausbildungsstätte verbunden ist. Auch das ist ein Mehrwert.
- Context is King. Diese bekannte hermeneutische Grundregel gilt nicht nur in der Exegese. Sie gilt auch in Bezug auf die Ausstattung von individuellen Logos-Paketen. Der Kontext ist entscheidend. Damit meine ich drei Dinge:
- Erstens: Die DNA bzw. die Kernwerte einer (Hoch-)Schule bestimmen ganz wesentlich die Ausgestaltung des Paketes. Wenn sich eine Ausbildungsstätte zum Beispiel als „Exegetenschmiede“ versteht, dann sollte das Logos-Paket anders aussehen, als wenn es sich um eine Bildungseinrichtung handelt, die sich mehr auf Leadership konzentriert. Ein Logos-Paket für eine Gemeinde muss andere Ressourcen enthalten, als ein Paket für ein akademisches Theologiestudium. Kurz: Die DNA der Institution (d. h. das, wofür die Institution in ihrem Innersten steht) sollte den Inhalt des Paketes bestimmen.
- Zweitens: Das Ziel der Integration von Logos ist für die Ausgestaltung des Pakets entscheidend. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten in Logos kann es durchaus unterschiedliche Ziele bzw. unterschiedliche Schwerpunkte geben. Logos eignet sich hervorragend als exegetische Werkzeug zur Auslegung von biblischen Texten. Gleichzeitig kann Logos aber auch primär als homiletisches Hilfsmittel zum Erstellen und Halten von ganzen Predigten gebraucht werden. Darüber hinaus könnte Logos aber auch in erster Linie als Bibliotheksersatz und Ressourcensammlung dienen. Auch wenn sich diese Zielsetzungen nicht per se ausschließen, so sind die meisten von uns allein aufgrund der Begrenztheit der finanziellen Mittel zu einer Fokussierung gezwungen. Und das Ziel der Integration von Logos bestimmt hier das Paket. Dient Logos in erster Linie als exegetisches Werkzeug, dann sollte der Schwerpunkt der Ressourcen auf den hebräischen und griechischen Grundtexten, auf Wörterbüchern, Grammatiken, Bibellexika, Nachschlagewerken und allen Arten von textanalytischen Hilfsmitteln liegen. Zielt die Integration hingegen mehr auf dem homiletischen Bereich, so sollten auf jeden Fall auch Predigt- und Zitatsammlungen, Präsentationstools und homiletische Standardwerke enthalten sein.
Wenn Logos schließlich vor allem als umfangreiche Ressourcensammlung gedacht ist, dann muss der Fokus auf Kommentarreihen, AT- und NT-Einleitungen, biblischen Theologien, hermeneutischen Standardwerken und so weiter liegen. Der Punkt ist klar: Das Ziel bestimmt den Inhalt. - Drittens: Schließlich ist auch das Einsatzgebiet von Logos innerhalb der theologischen Ausbildung für die Paketzusammenstellung wichtig. Soll Logos primär im exegetisch-theologischen Bereich verwendet werden, dann sollte auch der Großteil der Ressourcen aus diesem Bereich stammen. Wenn Logos allerdings auch in den Fachbereichen der systematischen oder praktischen Theologie zur Anwendung kommen soll, dann muss sich dies natürlich auch in den enthaltenen Werken zeigen.
- Nehmen Sie das Silberpaket als Ausgangspunkt. Unserer Erfahrung nach eignet sich das Logos Silber am besten als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines eigenen Pakets – zumindest für theologische Ausbildungsstätten. Im Silberpaket sind schon genügend wesentliche Ressourcen für das Theologiestudium vorhanden. Außerdem sind die enthalten Werke so breit aufgestellt, dass sie für alle Studierenden eine hohe Relevanz haben. Am besten geht man die Ressourcenliste des Paketes Punkt für Punkt durch und entscheidet, welche Ressourcen man für seinen Kontext braucht und welche nicht. Gleichzeitig sollt man überlegen, welche Ressourcen noch unbedingt wünschenswert wären. Soll Logos zum Beispiel in erster Linie als exegetisches Werkzeug für das Theologiestudium dienen, so muss m. E. zum Beispiel noch das Wörterbuch von Walter Bauer, eine aktuelle Ausgabe eines hebräischen Standardwörterbuches und der Interlineardatensatz der Elberfelder Bibel zum Silberpaket hinzugefügt werden. Die vorher rausgestrichenen Ressourcen geben hier den Spielraum, um diese Werke – die nicht im Standardpaket enthalten sind – zu integrieren.
- Setzen Sie in erster Linie auf Qualität statt auf Quantität. Ich kenne das gute Gefühl, wenn ich in meiner Logos-Bibliothek oben links die wachsende Zahl meiner Ressourcen sehe. Das ist auch völlig in Ordnung. Wichtig ist dabei allerdings, dass man die Qualität der Ressourcen höher wertet als die Quantität. Gerade für wissenschaftlich fundiertes Arbeiten sind Standardwerke unerlässlich. Natürlich: Standardwerke sind oft teuer. Allerdings ist der Nutzen weitaus höher. Zum Beispiel ist es ganz nett, wenn man 4–5 lexikalische Wörterbücher zum Neuen Testament in Logos integriert hat. Solange aber „der Bauer“ nicht dabei ist, bleiben die Ergebnisse vorläufig. Ebenso verlockend könnte es sein, viele erbauliche Kommentare in Logos zu integrieren– weil sie oft günstiger als Standardwerke sind. Allerdings wird man an EKK, HTA, NICOT/NICNT, HThKAT, ThKNT, TOTC/TNTC, WBC usw. nicht wirklich vorbeikommen. Qualität geht über Quantität! Übrigens: Eines der großen Probleme der Generation Y bzw. digitalen Ureinwohner ist es, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen bzw. die relevanten Inhalte aus der überfordernden Informationsflut herauszufiltern. Auch hier gilt: Weniger ist manchmal mehr.
- Konzipieren Sie das Paket gemeinsam mit anderen. In einer theologischen Ausbildungsstätte sollte das Logos-Paket gemeinsam mit dem ganzen Kollegium entwickelt werden. Zum einen erhöht man dadurch das Involvement aller Dozenten in das Projekt. Zum anderen wissen die Fachdozenten häufig selbst am besten, welche Ressourcen sie für ihren Unterricht brauchen. Das Ziel der Integration muss bleiben, dass Logos tatsächlich in den Lehrkontext bzw. Unterricht integriert wird. Und hier ist und bleibt es der einzelne Dozent, der am Ende entscheidet, was er nutzt und was nicht. In unserem Fall hatten wir mehrere Kollegiumssitzungen in denen wir das letztendliche Paket ausgearbeitet haben. Das Paket gemeinsam zu entwickeln meint aber auch, die Mitarbeiter von Logos von Anfang an mit ins Boot zu holen. Hier bekommt man die beste Beratung und fachkundige Hinweise, die extrem hilfreich für den gesamten Prozess sind.
- Lassen Sie sich auf Kompromisse ein. Das Leben ist kein Ponyhof – auch nicht bei der Gestaltung eines Logos-Pakets. Am liebsten würde man alle Ressourcen in das Paket integrieren und nichts auslassen. Das verstehe ich. Allerdings wird die Zusammenstellung eines Pakets nicht ohne Kompromisse möglich sein. Nicht alle wünschenswerten Ressourcen sind zu realisieren. Man muss Schwerpunkte setzen und auch Abstriche machen. Am einfachsten gelingt das, wenn man sich im Vorfeld auf ein festes Budget festlegt und dann versucht, aus diesem Etat so viel wie möglich zu machen. Denn: Ohne Kompromisse geht es nicht.
- Ermutigen Sie zum individuellen Ausbau der Logos-Bibliothek. Lehrende haben einen hohen Einfluss auf die Studierenden. Das war bisher so und wird auch weiterhin so sein. Empfiehlt ein Lehrer ein bestimmtes Buch, so kaufen sich viele Studierende genau dieses Buch. Literaturempfehlungen sind ein wesentlicher Bestandteil jedes Studiums. Gleiches gilt für Logos. Auch wenn die Ausbildungsstätte ihren Studierenden ein ganzes Logos-Paket zur Verfügung stellt, sollten Lehrende im Unterricht immer wieder auch darüber hinausgehende Ressourcen empfehlen. Am besten gelingt dies, wenn die Ressourcen im Unterricht selbst vorgestellt werden und ihr Potenzial vor Augen geführt wird. Diese Empfehlungen sind Gold wert, da sich jeder Studierende individuell entscheiden kann, welche Ressourcen für seinen Dienst hilfreich sind. Unterrichtende sollten deshalb in Zukunft neben Büchern immer auch digitale Ressourcen weiterempfehlen.
Fazit
Die Ausgestaltung eines effektiven Logos-Paketes ist ein längerer Weg – der sich aber lohnt. Wer sich die Mühe macht und in Zusammenarbeit mit Faithlife ein individuelles Paket für seine eigene Institution entwickelt, sorgt für einen noch größeren Mehrwert bei der Integration von Logos – für die Studierenden selbst aber auch das gesamte Werk.
So What?!
Ideen, Vorstellungen und Innovationen entstehen häufig „on the way“. Nehmen Sie sich doch einmal die Ressourcenliste von Logos Silber zu Hand und erstellen Sie davon ausgehend Ihr eigenes Paket. Auf welche Ressourcen könnten Sie in Ihrem Kontext verzichten? Was brauchen Sie unbedingt zusätzlich? Und falls Sie schon konkrete Pläne zur Integration von Logos in Ihr Werk haben, dann diskutieren Sie Ihr Traumpaket doch mal mit Logos selbst (deutsch@faithlife.com). Hier finden Sie kompetente Hilfe und Anregungen.
Übrigens: Falls es Sie interessiert, wie das Brake-Paket aussieht, so bekommen Sie hier einen Einblick.
Über den Autor: Stephanus Schäl ist Dozent für Altes Testament an der Bibelschule Brake, promoviert gerade in Leadership in Theological Education an der Columbia International University und gehört unter anderem zum Leitungsteam vom Bibelprojekt und visiomedia.