Inhalt
- Fortsetzung unseres Gesprächs mit Urs Stingelin
- Wie konntest du in deiner Arbeit als Übersetzer Logos einsetzen? Was hat sich durch den Gebrauch von Logos für deine Arbeit verändert?
- Und in deiner Lehrtätigkeit? Welches sind die Funktionen, die dir am meisten bringen?
- Wenn ich für die Predigtvorbereitung meine Exegese ausarbeite – welche Bücher und Funktionen kannst du mir dafür ans Herz legen?
- Du hast über Jahre hinweg Studenten gelehrt. Warum sollten Studenten mit Logos arbeiten, wenn ja, ab welchem Niveau und warum?
- Gibt es etwa einen Geheimtipp, den du Studenten im Umgang mit Logos weitergeben möchtest?
- Welche Funktionen oder Ressourcen wünschst du dir in Zukunft von Logos?
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Fortsetzung unseres Gesprächs mit Urs Stingelin
Im zweiten Teil unseres Interviews mit Urs Stingelin erklärt er, warum er Logos für das beste Bibelprogramm hält, das für seine exegetische und linguistische Arbeit unverzichtbar ist. Der Linguist lehrt unter anderem Textkritik an der STH Basel und hat die jüngste Revision der Hoffnung für alle geleitet. Von dieser handelte der erste Teil des Interviews.
Wie konntest du in deiner Arbeit als Übersetzer Logos einsetzen? Was hat sich durch den Gebrauch von Logos für deine Arbeit verändert?
Während der fast achtjährigen Revisionszeit der Bibelübersetzung Hoffnung für alle hat mich Logos fast täglich begleitet. Für die Zielsetzung der Revision, den Bibeltext sprachlich so gut wie bisher, aber exegetisch genauer zu übersetzen, war die Software von unschätzbarem Wert: Es war ja keineswegs so, dass in der Hfa-Vorlage von 2002 alles falsch gemacht wurde. Im Gegenteil! Phasenweise lag uns bereits ein sprachlich hervorragender Text vor, und es ging nur darum, diese bestehende Wiedergabe bei vergleichbaren Stellen konsequenter zu verwenden. Hier kam dann regelmäßig Logos zum Einsatz: Die Möglichkeit, mit der Syntaxsuche und der morphologischen Suche systematisch nach bestimmten grammatischen Konstruktionen oder nach Wortverbindungen zu suchen, gab uns die Sicherheit, keine Stelle übersehen zu haben. Gleichzeitig halfen uns die Funktionen des Exegese-Assistenten und der Wortstudie dort, wo auf der Ebene der Auslegung und Semantik noch Verbesserungen vorzunehmen waren.
» Die neuste Ausgabe der Hoffnung für alle ist natürlich auch in Logos erhältlich.
Und in deiner Lehrtätigkeit? Welches sind die Funktionen, die dir am meisten bringen?
Für den Unterricht schätze ich an Logos besonders die Möglichkeit, durch die Syntaxsuche stets passende Beispiele zum jeweiligen Thema aus der Grammatik zu finden. Für das Erstellen von Übungsblättern zur Formenlehre ist die morphologische Suche nach Modus, Tempus und Diathese resp. nach Kasus und Numerus immer eine große Hilfe.
Wenn ich für die Predigtvorbereitung meine Exegese ausarbeite – welche Bücher und Funktionen kannst du mir dafür ans Herz legen?
Auf der Ebene der Ausgangssprachen empfehle ich, mit den visuellen Filtern von Logos zu arbeiten. Namentlich durch die propositionale Gliederung erhält man schnell einen guten Überblick über die Grundstruktur des gesamten Abschnitts. Hier sollten auch die Griechische Grammatik zum Neuen Testament und der Neue Sprachliche Schlüssel zum griechischen Neuen Testament meines Kollegen Prof. Dr. Heinrich von Siebenthal auf keinen Fall fehlen.
Auf der Ebene der Semantik ist für mich das Wörterbuch von Louw-Nida von unschätzbarem Wert, vor allem, wenn es darum geht, kulturelle Konzepte zu verstehen.
Durch die Funktion „Erweitertes Nachschlagen“ erhält man darüber hinaus einen vertieften Einblick zum Wortfeld des untersuchten Begriffs. Außerdem schätze ich in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, ganz verschiedene Übersetzungen miteinander zu vergleichen. Die neue Hoffnung für alle sollte hier natürlich auf keinen Fall fehlen (lacht)! Und last, but not least sind für mich die Funktionen noch besonders erwähnenswert, die sich über den rechten Mausklick abrufen lassen. Im Sinne von Luthers scriptura sui interpres („Die Schrift legt sich selbst aus“) helfen die Inline-Recherchen, die relevanten Parallelstellen zu berücksichtigen.
Du hast über Jahre hinweg Studenten gelehrt. Warum sollten Studenten mit Logos arbeiten, wenn ja, ab welchem Niveau und warum?
Das Besondere an Logos ist, dass ein vertiefter Zugang zur Bibel von beiden Seiten her geschaffen wird: sowohl ausgehend von den biblischen Ausgangssprachen als auch ausgehend von den Übersetzungen. Dies, verbunden mit den intelligenten Assistenten, Werkzeugen und dem übersichtlichen Erscheinungsbild, macht für mich Logos zur Bibelsoftware Nr. 1. Ich empfehle meinen Studierenden, Logos möglichst bereits zu Studienbeginn zu kaufen und sich früh mit seinen Grundfunktionen vertraut zu machen. Je fortgeschrittener die Studentin oder der Student dann ist, desto mehr wird sie/er sich auf die Funktionen zu den Ausgangssprachen konzentrieren.
Gibt es etwa einen Geheimtipp, den du Studenten im Umgang mit Logos weitergeben möchtest?
Die Programmstruktur von Logos ist sehr übersichtlich, deshalb muss man nicht auf irgendwelche versteckten Funktionen hinweisen. Was sich aber auf jeden Fall anzuschauen lohnt, das sind die vielen hilfreichen Tutorials, die es online zum Programm gibt (Anm. d. Red.: bisher leider nur in englischer Sprache).
Welche Funktionen oder Ressourcen wünschst du dir in Zukunft von Logos?
Fantastisch wäre eine Funktion, welche die bestehende Bibliothek analysiert und auf der Grundlage der persönlichen Schwerpunkte der Benutzerin oder des Benutzers intelligente Ergänzungsvorschläge macht und sie auf wichtige Neuheiten hinweist (ähnlich, wie das z. B. in einem App-Store der Fall ist).
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Die Logos-Edition der Hoffnung für Alle ist jetzt erhältlich.
Für mehr Informationen zur Geschichte der Hoffnung für alle und zum herausgebenden Verlag siehe: www.hoffnungfueralle.com und www.fontis.ch. Zur Rechteinhaberin von Hoffnung für alle siehe www.biblica.com.