Inhalt
- Es gibt einen Schatz zu bergen
- Diese Funktionen gibt es nur in einer erweiterten Interlinearbibel
- Welche erweiterten Interlinearbibeln gibt es auf Deutsch?
- 3. Wo Logos erweiterte Interlinearbibeln einsetzt
- Fazit
Es gibt einen Schatz zu bergen
Erweiterte Interlinearbibeln zählen zu den größten Schätzen von Logos. Nirgendwo sonst kommt man dem Urtext ohne Fachkenntnisse so nahe wie mit einer deutschen Bibelübersetzung, die direkt mit dem Urtext verknüpft ist!
Aber was ist das Besondere an einer erweiterten Interlinearbibel? Für mich ist der größte Vorteil, dass sie die Sprachbarriere zwischen mir und dem Urtext aufhebt. Mit einer erweiterten Interlinearbibel kann ich den biblischen Urtext studieren, ohne dass ich Griechisch oder Hebräisch kennen muss.
Logos macht es mir auf diese Weise möglich, über den deutschen Bibeltext in eine ebenso tiefe linguistische Analyse einzusteigen, als würde ich direkt mit dem Urtext arbeiten.
Aber ist das wirklich so besonders? Mit dem Urtext verknüpfte Bibelübersetzungen gibt es schließlich auch anderswo.
Richtig – und doch falsch. Es ist ein großer Unterschied, ob eine Bibelübersetzung lediglich mit Infos zum hebräischen oder griechischen Ausgangstext verküpft ist – oder mit dem Text selbst.
Diese Funktionen gibt es nur in einer erweiterten Interlinearbibel
Zum einen ist eine erweiterte Interlinearbibel sehr viel genauer als eine Bibelübersetzung, in die mit herkömmlichen Mitteln Urtextinfos eingebaut sind. Zum anderen kann ich damit auf eine Fülle an detaillierten Informationen zum Urtext auch im deutschen Bibeltext direkt zugreifen. Und drittens kann Logos die Daten in ganz unterschiedlichen exegetischen Werkzeugen ganz flexibel einsetzen.
Wir wollen uns alle drei Punkte näher ansehen!
Eine erweiterte Interlinearbibel ist umfassender und viel genauer
In anderen Bibelprogrammen enthalten Bibelübersetzungen meist Tags mit ein oder zwei verschiedenen Informationen: Zum Lemma und zu dessen Form. Lemma-Tags geben das Wort im Urtext an. Morph-Tags geben auch die genaue grammatikalische Form des Wortes an. Manche Bibeln enthalten nur Lemma-Tags, häufiger ist aber eine Mischung der beiden Informationen.
Diese Art des Taggings ist clever und baut wertvolle Infos in den Text der Bibelübersetzung ein. Deswegen benutzen auch wir solche Tags in Logos – aber nur in Urtextausgaben. Da funktioniert das Ganze nämlich am besten.
Das große Problem mit dieser Vorgehensweise ist nämlich, dass eine Bibelübersetzung gar nicht akkurat mit Lemma- und Morph-Tags versehen werden kann!
Der Grund ist ein ganz einfacher: Auch die allerwörtlichste Bibelübersetzung kann den Bibeltext nicht Wort für Wort wiedergeben. Selbst wenn es möglich wäre, jede einzelne Wendung des Urtexts 1:1 exakt zu übertragen (und das ist es nicht), würde man danach zwangsläufig auf ein weiteres Problem stoßen:
Im Deutschen benutzt man häufig eine Kombination von Wörtern, wo im Urtext nur ein einzelnes Wort steht. Die Wendung “Ich habe gegessen” bestünde auf Griechisch, Hebräisch oder Aramäisch z.B. nur aus einem einzigen Wort.
Wie kann ich jetzt sicherstellen, dass meine Lemma-und Morph-Tags dem gerecht werden?
Entweder markiere ich nur das sinntragende Wort, “gegessen”, als Übersetzung des Urtexts.
Oder ich bin gezwungen, jedes der drei deutschen Wörter einzeln mit der Information für das eine Wort versehen. “Ich” würde mit dem griechischen “ich habe gegessen” verknüpft. “habe” würde mit dem griechischen “ich habe gegessen” verknüpft. “gegessen” würde… aber Sie verstehen, was ich meine.
Im ersten Fall weist ein großer Teil des Texts am Ende gar keine entsprechenden Infos auf. Im zweiten Fall geht die eigentlich Zuordnung des Ausgangstexts mit der Übersetzung letztlich verloren. In beiden Fällen ist Verwirrung vorprogrammiert.
Was fehlt, ist eine Information, die nicht auf Wortebene zu vermitteln ist, die hier aber eigentlich dringend vorhanden sein müsste: Nämlich, dass die drei Wörter “ich habe gegessen” nur gemeinsam die Bedeutung des Urtexts einfangen, dass sie unbedingt zusammen gehören müssten. Diese Information auf Textebene können Wort-basierte Tags einfach nicht liefern.
Zwar ist auch mir natürlich klar: Wer etwas von der fraglichen Ursprache und von deutscher Syntax versteht, der kann sich diese Informationen häufig mühelos aus dem Kontext erschließen. Doch alle anderen gucken in die Röhre.
(Aber aus meiner eigenen Erfahrung mit den biblischen Sprachen weiß ich, dass es selbst geübten Kennern der Ursprachen oft nicht leicht fällt, einen übersetzten Text problemlos seinem Urtext zuzuordnen.)
Es bleibt festzuhalten:
Morph- und Lemma-Tags in einer Bibelübersetzung sind immer entweder unpräzise oder lückenhaft.
Wer wirklich den stellenweise äußerst komplizierten Übersetzungsprozess nachvollziehen will, der wird hier an vielen Stellen scheitern – egal, wie gut seine Sprachkenntnisse sind.
Nicht so in einer erweiterten Interlinarbibel!
Bei uns sind nicht nur einzelne Wörter mit einander verknüpft, sondern auch Wortverbindungen – oder sogar ganze Phrasen, wo eine wörtliche Übersetzung nicht möglich ist. Eine erweiterte Interlinearbibel kann selbst ein einer übertragen übersetzten Phrase genau aufzeigen, welche sechs Wörter der Übersetzung welche vier Wörter des Urtexts wiedergeben.
So heißt es in der Lutherbibel 1984 in der Sturmstillungsgeschichte (Lk 8,23):
Wir sehen an den Pfeilen → unter dem Text, dass “sie waren in großer Gefahr” die Übersetzung eines einzigen griechischen Verbs ist. Und im Falle von “die Wellen überfielen sie” sehen wir am Fehlen der Pfeile sowie an der kursiven Schreibung des gleichen Texts am unteren Fensterrand, dass diese Übersetzung paraphrasiert bzw. idiomatisch wiedergegeben ist.
(Der Punkt unterhalb “ihm” weist auf eine Einfügung hin, der dreieckige Pfeil rechts daneben mit der “1” zeigt an, dass dieses “und” dem griechischen Wort 1 zugeordnet ist, einem adverbialen Partizip, das hier in der Lutherbibel mit einem temporalen Teilsatz wiedergeben ist. Die Zahlen neben den griechischen Wörtern weisen ihre ursprüngliche Reihenfolge im Grundtext aus.)
Übrigens: Wer diese interlineare Darstellung unterhalb des Bibeltexts unübersichtlich findet, der hat gerade ein fundamentales Problem herkömmlicher Interlinearübersetzungen entdeckt. Probieren Sie stattdessen einmal den Abschnitt “Wort für Wort” im Exegese-Assistenten aus, den ich weiter unten vorstelle.
Eine erweiterte Interlinearbibel liefert viel mehr Infos zum Bibeltext, als es Morph- und Lemma-Tags können
Logos verfügt über ein unüberschaubare Auswahl von Datenbanken mit allen möglichen nützlichen Infos zum Urtext. Welche Gattung hat dieser Text, welche Stilfiguren finden sich darin? Welche Personen, Orte, Ereignisse oder Gegenstände werden hier erwähnt? An welchen anderen Stellen kommt dieselbe grammatikalische Konstruktion vor? Welche kulturellen oder theologischen Konzepte oder potenziellen Predigtthemen werden hier erwähnt? Und welche Bezüge und Anspielungen auf Stellen aus dem Alten Testament oder auf zeitgenössische Autoren lassen sich hier erkennen?
All das und noch mehr weiß Logos über den Bibeltext.*
Solche Dinge lassen sich häufig leichter mit dem Faktenbuch, dem Wortstudienwerkzeug oder dem Bibelbrowser (ab Logos 7) nachschlagen.
Und wo praktikabel, sind einige dieser Daten mit der entsprechenden Bibelstelle verknüpft, also auf Versebene und nicht auf Wortebene zugänglich, und zwar in jeder beliebigen Bibelübersetzung.
Aber viele dieser Informationen sind genau auf den Urtext maßgeschneidert. Propositionale Gliederungen zerlegen den Text in seine Aussageebenen. Andere Datenbanken zeigen Stilfiguren oder Diskursmerkmale auf. Unser semantisches Wörterbuch “Bible Sense Lexicon” weiß genau, in welchem Sinn das schwer zu verstehende Verb, das Sie studieren, an einer bestimmten Stelle gebraucht wird.
Unsere Personen-Datenbanken können Ihnen sagen, wer mit einem ganz unverdächtigen “er” gemeint ist oder welche Personen dabei waren, als David dies und jenes tat. So erkennt Logos in der Weihnachtsgeschichte die dort erwähnten Hirten mühelos als solche – und wer es genau wissen will, kann beim Bibellesen zur Stelle sogar direkt die “Hirten bei der Geburt Jesu” als eigene Personengruppe nachschlagen.
Eine erweiterte Interlinearbibel macht exakt dieselben Infos auch im deutschen Bibeltext verfügbar!
So tut Logos an verschiedenen Stellen sein Bestes, um mit diesen Daten auf ganz verschiedene Weise Ihr Verständnis des Bibeltexts entscheidend zu verbessern.
* Anmerkung: Welche Datensätze Sie in Logos benutzen können, hängt natürlich auch von der Version und Stufe Ihres Basispakets ab. Einen schnellen Überblick erhalten über die Datensätze Ihrer Logos Bibliothek erhalten Sie, wenn Sie das Info-Fenster öffnen und ein Wort im Bibeltext markieren.
Erweiterte Interlinearbibeln sind der Motor in vielen leistungsstarken Exegese-Werkzeugen
Eine erweiterte Interlinearbibel ist letztlich eine Datenbank, die speichert, welches Wort oder welche Wortgruppe im Ausgangstext einem bestimmten Wort oder einer Wortgruppe im übersetzten Text entspricht.
Logos holt aus diesen Datenbanken das Maximum heraus. In einer Wortstudie eröffnen sie die Möglichkeit, die Wiedergabe eines beliebigen Wortes in einer Bibelübersetzung zu analysieren. Im Bibeltext-Fenster lässt sich der Ausgangstext nach Belieben ein- und ausblenden. Im Abschnitt “Wort für Wort” des Exegese-Assistenten ist es möglich, Ausgangs- und Zieltext wortgenau vergleichen und einzelne Wörter analysieren. Und im Psalmen-Explorer können Sie die Parallelismen und Struktur eines Psalms ihretwegen mit Hilfe einer deutschen Bibel erkunden.
Diese Möglichkeiten sind so vielfältig, dass sie einen eigenen Abschnitt verdient haben…
Welche erweiterten Interlinearbibeln gibt es auf Deutsch?
… doch bevor ich die vielen Möglichkeiten vorstelle, in Logos von erweiterten Interlinearbibeln zu profitieren, will ich noch kurz ein Wort zu den gegenwärtig verfügbaren Ausgaben sagen.
Anders als eine Interlinearübersetzung ist eine erweiterte Interlinearbibel ja immer eine bestehende Bibelübersetzung, die Wort für Wort mit dem biblischen Grundtext verknüpft ist. Diese Verknüpfung geschieht in aufwändiger Handarbeit.
Auf Englisch bieten wir schon seit längerem zahlreiche erweiterte Interlinearbibeln an. Die erste deutsche erweiterte Interlinearbibel zur Lutherbibel 1984 ist jedoch erst 2015 erschienen.
Die nächste deutsche Bibel ist die Schlachter-Bibel 2000, deren erweiterte Interlinearbibel derzeit noch zum 25% günstigeren Vorbesteller-Preis erhältlich ist. Die Produktionskosten sind schon durch Vorbestellungen gedeckt. Das Neue Testament soll noch innerhalb der nächsten Monate ausgeliefert werden.
Und ganz neu im Angebot für Vorbesteller ist die erweiterte Interlinerbibel zur Lutherbibel 2017! Die neue Lutherbibel ist zwar selbst noch nicht erschienen, aber wir möchten die dazugehörige “I+” möglichst schnell fertig bekommen. Daher sammeln wir jetzt schon Vorbestellungen.
Und weil wir uns dabei aufgrund der schon für die Lutherbibel 1984 getanen Arbeit einiges an Aufwand sparen können, haben wir uns eine besondere Aktion ausgedacht: Alle alle Besitzer der erweiterten Interlinearbibel zur Lutherbibel 1984 bekommen die “I+” zur neuen Lutherrevision zum halben Preis! Alle Infos dazu auf der Produktseite.
(Darf ich Ihre offensichtliche Frage vorwegnehmen? Ja, wir würden natürlich auch sehr gerne auch eine erweiterte Interlinearbibel zur Elberfelder Bibel anbieten. Dazu wird es allerdings erst kommen, wenn wir endlich die Elberfelder 2006 ins Angebot nehmen können.)
3. Wo Logos erweiterte Interlinearbibeln einsetzt
1. Im Bibelfenster
Auch im Bibelfenster selbst können wir eine Interlinearansicht einschalten:
Wir können in diesem (leider noch nicht auf Deutsch vorliegenden) Fenster Datenebenen wie den Zieltext (Surface), den Ausgangstext (Manuskript), den Ausgangstext in Umschrift, das Lemma, die Wurzel (jeweils auch in Umschrift), die Form (Morphology) sowie Links zu mit Strong-Nummern verknüpften Wörterbüchern oder Louw-Nida einblenden.
Dieselben Informationen lassen sich mit dem Knopf rechts neben dem im Bild gedrückten auch in einem Band an der Unterkante des Fensters anzeigen.
Aber wirklich spannend wird es, wenn wir zwei der anderen Knöpfe im Bibelfenster ausprobieren: Nämlich “Visuelle Filter” (das Symbol mit den drei Punkten) und “Inline-Suche” (die Lupe).
Die Inline-Suche lässt uns den deutschen Bibeltext nach allen möglichen Datenebenen durchsuchen. Wir können dort z.B. (neben vielen weiteren) nach einem hebräischen Lemma, einer bestimmten Person, einem theologischen Konzept oder Texten einer bestimmten Gattung suchen. Die meisten dieser Infos kommen direkt aus dem Urtext in die deutsche Übersetzung. Einiges davon hat Thomas schon anderswo vorgeführt. Weiter unten werde ich noch genauer auf die Möglichkeiten der Inline-Suche und anderer Suchmodi eingehen.
Richtig leistungsfähig sind Visuelle Filter. Das Menü Visuelle Filter mag auf den ersten Blick etwas verwirrend aussehen. Letztlich lassen sich hier drei verschiedene Aspekte einstellen:
Erstens, die Sichtbarkeit von Vers- und Kapitelzahlen, Zwischenüberschriften, Fußnoten, etc.
Zweitens können Sie hier selbst angelegte visuelle Filter ein- und ausschalten, beispielsweise zur Hervorhebung aller AT-Zitate im NT oder aller griechischen Verben einer bestimmten Form (so legen Sie eigene Filter an).
Drittens gibt es vorgefertigte visuelle Filter:
- Übereinstimmende Wörter hebt automatisch Wörter derselben Wurzel, desselben Lemmas oder schlicht identische Wörter im deutschen Text hervor. Dasselbe geht z.B. mit Suchergebnissen aus einem anderen Unterfenster. Auch Übereinstimmungen in Verslisten, Leseplänen oder Notizbüchern lassen sich hier anzeigen.
- Propositionale Gliederungen sowie Diskursmerkmale gliedern den Text durch Einrückungen und andere Hervorhebungen.
- Zudem lassen sich Sprecher und Adressaten hervorheben.
Besonders gut funktioniert die Benutzung einer erweiterten Interlinearbibel übrigens mit dem Info-Werkzeug (das wir hier schon vorgestellt haben). Im Info-Fenster zeigt Logos automatisch Informationen zu einem Wort an, auf das ich im Bibeltext klicke.
Logos weiß nicht nur, welches griechische Wort dem deutschen zugrunde liegt, sondern zeigt im markierten Feld sogar an, wie andere erweiterte Interlinearbibeln das Wort hier übersetzen!
Im Bibeltext selbst ist mit dem Filter Übereinstimmende Wörter automatisch hervorgehoben, wo das angeklickte griechische Wort noch in meinem Bibeltext vorkommt (blauer Textmarker) – und zwar unabhängig von seiner Übersetzung. Die lila Markierung zeigt an, dass diese Instanz von “Liebe” auf ein anderes griechisches Wort zurückgeht.
2. In Wortstudien
Eine Wortstudie lässt sich ganz einfach mit einem Rechtsklick auf das Wort im Bibeltext starten. Im Kontextmenü suchen wir auf der rechten Seite nach dem Lemma (erkennbar an dem Kreisdiagramm). Links wählen wir dann “Wortstudie”.
Einmal geöffnet, fällt in der Wortstudie als erstes das unten dargestellte Kreisdiagramm ins Auge. Es analysiert, wie die ausgewählte erweiterte Interlinearbibel ein Wort übersetzt. Klickt man mit der Maus auf ein Segment des Kreises, werden darunter sämtliche Verse mit der entsprechenden Übersetzung angezeigt. In der Ecke rechts oben sehen wir einen Mini-Graphen, der eine Wortzählungsstatistik liefert.
3. Im Exegese-Assistenten
Besonders praktisch fand ich im Theologiestudium die Funktion “Wort für Wort” im Exegese-Assistenten, und zwar immer dann, wenn ich Bibeltext übersetzen musste.
Der Urtext und der deutsche Bibeltext erscheinen hier übersichtlich nebeneinander. Berührt man mit der Maus ein Wort auf der einen Seite, wird auch sein Äquivalent auf der anderen Seite hervorgehoben (s. Screenshot). Das macht es ganz leicht, den Urtext zu verstehen (oder das Zustandekommen der Übersetzung).
Für jedes der schwarz gehaltenen Wörter zeigt Logos automatisch eine Grundform, Übersetzung, schlüsselt die Form auf und zeigt Einträge aus den am höchsten bewerteten Wörterbüchern an. Bei vielen Wörtern gibt es zudem eine Definition der Bedeutung im Kontext (oder “Denotation”; unter “Sinn”). Klickt man auf die verlinkte Grundform des Worts, öffnet sich eine Wortstudie. Mit dem kleinen Lautsprechersymbol kann man sich sogar die korrekte Aussprache anhören!
Im Bibeltext ausgegraute Wörter sind so häufig, dass für sie unterhalb des Texts keine Inhalte angezeigt werden. Das macht es leichter, sich auf die wirklich wichtigen Wörter zu konzentrieren. Die Einstellung lässt sich jedoch anpassen, und man erhält bei einem Klick auf das Wort in jedem Fall dieselben Informationen angezeigt.
4. In Suchen
Auch in Suchen erweist sich die erweiterte Interlinearbibel als hilfreich. Ich kann zum Beispiel mit einem Rechtsklick auf ein deutsches Wort im Bibeltext nicht nur eine Wortstudie, sondern auch eine Inline-Suche zu dem Grundtextwort starten, das sich dahinter verbirgt. Noch besser: Ich kann nach diesem Wort im deutschen Bibeltext suchen!
Besonders nett ist, dass ich mir noch nicht einmal merken muss, wie die Suchformeln funktionieren. Das Kontextmenü wählt automatisch den richtigen Suchmodus aus.
Oder führen wir dieselbe Suche in einem eigenen Fenster durch. Das gibt uns etwas mehr Flexibilität bei der Anzeige der Treffer.
Mein letztes Beispiel stammt aus einer Morph-Suche in einem eigenen Suchfenster, wobei eine Bibelsuche in der “Verse”-Ansicht denselben Effekt hätte.
Hierbei kann ich mir parallel zum griechischen Text auch andere Bibeln anzeigen lassen. Sie sehen, dass das entsprechende Wort im Luther-Text erkannt wird, während ich in der Menge-Bibel in jeder Zeile danach suchen müsste. Logos hat mir so schon viel Zeit und Frust erspart.
Fazit
Eine erweiterte Interlinearbibel ist ein Hilfsmittel, das seinesgleichen sucht. Viele Nutzer können bei ihrer Arbeit gar nicht mehr darauf verzichten.
Deutsche erweiterte Interlinearbibeln gibt es nicht nur einzeln. Die “I+” zur Lutherbibel 1984 ist auch in sämtlichen deutschen Basispaketen enthalten. Kostenlos ausprobieren können Sie die Funktion übrigens mit unserem englischen Logos Basic.
Zum Weiterlesen: Unser Interview über die Realisierung der ersten deutschen Interlinearbibel oder weitere Beiträge zum Thema.
Ersteinmal ein herzliches Dankeschön für so eine tolle Studienbibelhilfe. Davon träume ich seit Jahren und habe jetzt auf die Schlachter gewartet.
Bereits heute am 7.11.17 ist das komplette NT Schlachter2000 Interlinear fertig. Super! 🙂
Ich hätte eine Frage: Gibt es eine Möglichkeit, anzugeben, wie viele Zeilen man unterhalb des deutschen Schlachtertextes lesen möchte?
Mal ein Beispiel:
Jesus .
ἸΗΣΟΥΝ18
Ἰησοῦς
NASM
2424
93.169
Hier möchte ich eigentlich nur die ersten beiden Zeilen beim Lesen haben.
Zeile 1: Jesus .
Zeile 2: ἸΗΣΟΥΝ18
Die anderen brauche ich gewöhnlich nicht, wenn ich nur lese (sondern nur beim Wortstudium). Kann man das irgendwo einstellen? Und falls nein, könntet ihr vielleicht so nett sein, und dieses Feature einfügen?
Da würde das Lesen gleich viel mehr Freude machen und es wäre viel übersichtlicher.
Danke für alle Mühe.
Viele Grüße
Benjamin aus Sachsen
Danke für das Lob! Ich nehme an, du sprichst von dem Interlinear-Band, das man sich am unteren Rand des Bibelfensters anzeigen lassen kann, korrekt? Ja, das ist möglich! Am linken Rand des Bandes siehst du eine Art Annotation, die den Inhalt jeder Zeile des Bandes definiert. Auf dieses Stück des „Ribbons” machst du einen Rechtsklick, dort kannst du dann entsprechende Optionen an- und abwählen.
Ah, vielen herzlichen Dank 🙂
Hallo Logos Team,
ich hätte noch eine weitere Frage dazu:
Könntet ihr nicht die Erweiterte Interlinearbibel in Schlachter2000 (Zeile 1) und Grundtext (Zeile 2) als Buch drucken?
Von Green gibt es ja auf Englisch die Interlinearbibel. Auf Deutsch gibt es Interlinearbibel NT und AT 1–5. Aber diese Erweiterte Interlinearbibel wäre unglaublich hilfreich als gedrucktes Buch, weil man dann eine normale deutsche Übersetzung hätte und sofort den Grundtext mitlesen kann.
Immerhin ist es ja schade, dass wir für diese tolle Arbeit immer ein elektrisches Gerät in die Hand nehmen müssen…
Viele Grüße
Benjamin
Eine tolle Idee! Technisch möglich ist es, dasselbe haben wir bereits in der Vergangenheit mit der ESV gemacht. Eventuell kann man das in Zukunft mal prüfen. Ich werde mich da mal unterhalten.
Hallo Benjamin,
wann gibt es denn das erste Update für das AT der Erweiterten Schlachter?
Viele Grüße
Benjamin
Vor wenigen Tagen ist der Pentateuch ausgeliefert worden. Der Rest des AT wird langsam folgen.
Hi Benjamin,
sag mal, gibt es da schon Bewegung in Richtung Druck der Interlinearbibeln? Die Luther1984 ist ja schon lange fertig… 😉
Gibt es außerdem schon Neuigkeiten bezüglich Elberfelder interlinear?
Wenn SCM hier partout nicht will, dann wäre ich (ich weiß, das gabs früher schon im Forum…) für Elberfelder CSV Hückeswagen, gibt es ja digital schon mit Strongs sogar, da könnte man sogar über eine maschinelle Zuordnung mit anschließendem Korrekturlesen nachdenken. Davon abgesehen ist die Übersetzung ja genauer als alle andere am N.A.-Text [Byz. Ergänzungen sind meist durch eckige Klammern gekennzeichnet] und ließe sich so sicherlich schnell in Logos einspeisen, wenn man an den Datensatz von dem Bibelprogramm CLeVer mit den Strongs käme. Selbst mit SBLGNT (ca. 550 Unterschiede zu N.A.) wäre das bestimmt viel schneller machbar als bei jeglicher anderen Übersetzung aufgrund der Genauigkeit.
Was denkst du dazu, Benjamin?
Ich wünsche dir viel Kraft und Gottes Segen für deine gigantische Fleißarbeit,
Benjamin
Es gibt da noch nichts, da momentan weiterhin nur die Luther 1984 vollständig ist, ließe sich da schwer ein Produkt draus machen. Aber vielleicht ist es in den nächsten Jahren mal eine interessante Perspektive, je nach Interesse der Verlage und des Marktes.
Die Elberfelder 2006 kommt bald, und eine erweiterte Interlinearbibel wird dann auch zeitnah kommen. Updates dazu wird es sicherlich hier auf dem Blog und auf unserem Newsletter geben! Die Elberfelder CSV ist natürlich ebenfalls ein Kandidat, aber 2006 und EÜ haben für uns momentan auf jeden Fall Vorrang.
Hi,
herzlichen Dank für deine Antwort.
Ich freue mich riesig auf Elberfelder interlinear+ :). CSV war auch nur als Ausweichalternative gemeint.
Viele Grüße
Benjamin
Vielen Dank, Benjamin, ist schon super mit Pentateuch.
Ich würde mir gerne ein Hebräischwörterbuch dazu kaufen, dass ich gleich von den Strongs die Wörter nachschauen kann. Geht das?
Ist Wörterbuch zum Alten Testament: Hebräisch/Aramäisch-Deutsch bzw. PONS Kompaktwörterbuch Althebräisch mit den Strongnummern verknüpft?
Liebe Grüße
Benjamin
Links der beiden Wörterbücher:
https://de.logos.com/products/144563/pons-kompaktworterbuch-althebraisch
https://de.logos.com/products/17819/worterbuch-zum-alten-testament-hebraisch-aramaisch-deutsch-und-hebraisch-aramaisch-englisch
Hallo Benjamin, wir arbeiten bei Logos nicht mit Strong-Nummern, sondern direkt mit Lemmas. In dieser Hinsicht ist jedes Wörterbuch ähnlich gut in Logos integriert.
Wie du Wörter am besten nachschlägst, erfährst du hier: https://deutsch.logos.com/wort-nachschlagen-logos/
Ich bin seit vielen Jahren begeisterter LOGOS-Nutzer (von der SESB umgestiegen). Da ich selbst hauptsächlich in Griechisch und Hebräisch selbst arbeite ist das folgende Problem für mich nicht groß, ich möchte aber doch darauf hinweisen, weil es vielleicht manche Nutzer irritieren könnte, die sich auf die Interlinear-Versionen verlassen … (ein Problem ergibt sich für mich jedoch, wenn ich ein Grundtextwort durch einen visuellen Filter markiere und die erwartete Parallele in den damit verbundenen Bibeln nicht immer finde …)
Ich habe mir gerade die fünf deutschen Interlinearbibeln (Lu 17, 84; EH; Elbf; Schl) nebeneinander in einen Arbeitsbereich gestellt. Bei einer Kontrolle von einigen Bibelstellen, in denen diese Übersetzungen aufgrund der Textvorlagen voneinader abweichen, ist mir aufgefallen, dass bei den genannten Übersetzungen die Interlinear-Datensätze voneinander abweichen.
Lu 17, 84 u. EH scheinen die gleichen Interlinear-Datensätze zu verwenden (bei den Stichproben wie NA 27).
Elbf u. Schlachter scheinen auch einen gemeinsamen Interlinear-Datensatz zu verwenden (allerdings erst durch Stichproben erhoben), der in diesen Proben der Byzantiinischen Textform gleicht.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass bei allen Übersetzungen der gleiche Interlinear-Datensatz verwendet werden würde, damit die Unterschiede in den Übersetzungen deutlich werden – offensichtlich wollten die Herausgeber jedoch die den Übersetzungen jeweils zugrundeliegende Textform verwenden – ok. Das ist in Joh 1,18 gelungen.
Bei Lu 17 u. EH zeigt sich ein Problem, da diese beiden Übersetzungen sich eher an NA 28 denn an NA 27 orientieren (in 2 Petr 3,10 wird das deutlich).
Wirklich problematisch ist das freilich bei der Elberfelder-Bibel, da hier der Interlineardatensatz von den Übersetzung z. T. signifikant abweicht.
Die Schlachter-Bibel scheint mit ihrem Interlinear-Datensatz allerdings konform zu gehen (zumindest bei meinen Stichproben).
Joh 1,18 μονογενὴς θεὸς (NA 27) /μονογενὴς υἱός (Byzant-Text)]”
Lu 17, 84 u. EH: μονογενὴς θεὸς (entschrechend der jeweiligen Übersetzung)
Elbf u. Schlachter: μονογενὴς υἱός (entschrechend der jeweiligen Übersetzung)
Mt 6,1 NA 28: δικαιοσύνην /Byzant-Text: ἐλεημοσύνην
Lu 17, 84 u. EH: δικαιοσύνην (Gerechtigkeit)
Elbf: ἐλεημοσύνην (in der Übersetzung aber „Gerechtigkeit” – wie NA 27)
Schl: ἐλεημοσύνην (in der Übersetzung entschrechend „Almosen”)
Lk 4,18 Byzant-Text zusätzlich zu NA 27: ἰὰσασθαι τοὺς συντετριμμένους τὴν καρδίαν
Lu 17, 84 u. EH: entsprechend NA 27
Elbf.: Interlinear-Datensatz mit dem genannten Zusatz – die Übersetzung jedoch ohne diesen (wie NA 27)
Schl: Interlinear-Datensatz mit dem genannten Zusatz – die Übersetzung mit diesem Zusatz
Offb 22,14 NA 28: οἱ πλύνοντες τὰς στολὰς αὐτῶν /Byzant-Text: οἱ ποιοῦντες τὰς ἐντολὰς αὐτοῦ
Lu 17, 84 u. EH: οἱ πλύνοντες τὰς στολὰς αὐτῶν (Kleider waschen)
Elbf: οἱ ποιοῦντες τὰς ἐντολὰς αὐτοῦ (Gebote halten) – in der Übersetzung allerdings wie nach NA 27: Kleider waschen
Schl: οἱ ποιοῦντες τὰς ἐντολὰς αὐτοῦ (Gebote halten) – wie in der Übersetzung
2 Petr 3,10 NA 28: οὐχ εὑρεθήσεται /NA 27: εὑρεθήσεται /Byzant-Text: κατακαήσεται
Lu 17 u. EH: Datensatz wie NA 27 (εὑρεθήσεται) – Übersetzung wie NA 28 (nicht gefunden)
Lu 84: Datensatz wie NA 27 (εὑρεθήσεται) – Übersetzung offensichtlich nach NA 27 (ähnlich wie Elbf)
Elbf: Datensatz wie Byzant-Text (κατακαήσεται) – Übersetzung offensichtlich nach NA 27 ( erfunden)
Schl: Datensatz wie Byzant-Text (κατακαήσεται) – Übersetzung diesem entschrechen (verbrennen)
Hallo Alfred,
korrekt, es ist uns ein Anliegen, dass ein griechischer Text verwendet wird, der der Textgrundlage am nächsten kommt. Das sind standardmäßig das SBLGNT für Übersetzungen, die dem wissenschaftlichen Standardtext folgen, sowie ein Scrivener-Text für Mehrheitstext-Übersetzungen wie die Schlachterbibel. Leider ist bei der Vorbereitung des Elberfelder-NTs ein Fehler passiert und es wurde der Scrivener-Text zugrunde gelegt. Das wurde im Forum von aufmerksamen Nutzern gemeldet und ist schon seit einiger Zeit bekannt, daher auch in unseren Release Notes erwähnt.
Die Nachvollziehbarkeit des Grundtextes ist uns sehr wichtig, deshalb halten wir schon seit längerem auf den Produktseiten der jeweiligen Interlineardatensätze fest, welcher Text zu Grunde liegt:
* Luther 1984
* Luther 2017
* Schlachter 2000
* Elberfelder 2006
* Einheitsübersetzung
Auf der Seite zur Elberfelder hat bisher aber ein Hinweis auf den Fehler gefehlt. Diesen habe ich jetzt eingefügt.